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Zu schön, um falsch zu sein

Über die Ästhetik in der Naturwissenschaft
 
 
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Sind Wahrheit und Schönheit verbunden? Hilft es Naturwissenschaftlern, wenn sie ästhetisch denken? Lehrt uns Schönheit etwas über die Natur?
Wenn einem wissenschaftlichen Gedanken Schönheit zukommt, steigt seine Glaubwürdigkeit: Zu diesem Satz haben sich...
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Kommentar zu "Zu schön, um falsch zu sein"
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    16 von 20 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Schufti H., 14.06.2019

    Der Verfasser dieses Buches, von Beruf naturphilosophischer Professor, ist ein Nachfahre von Flauberts Deppen Bouvard und Pécuchet. Diese beiden Schreiberlinge dilettieren in vielen Wissenschaften und Künsten, ohne je etwas zu verstehen. Ihnen fehlen Vorbildung und Grips, Geduld und Disziplin. Am Ende geben sie und kehren zu ihrem Beruf als Kopisten zurück.

    Auch Müller, ein moderner Kopist, schichtet enormes Büchermaterial auf, dazu Massen von Zitaten und Fußnoten, um in diesem kunterbunten Mischmasch das gemeinsame Wesen von Wissenschaft und Kunst zu finden. Zusätzlich hat er Don Quijotes Ehrgeiz, gegen Windmühlen anzureiten. Müllers Windmühle ist Newton, Goethe ist sein Gaul Rosinante.

    Müller behauptet, dass Ästhetik, in einem vagen Sinn (z.B. Symmetrie, Variabilität, Einheit) in den Wissenschaften eine fundamentalere Rolle spielen sollte, auch wenn schon jetzt Theoretiker ihre Theorien und Experimentalisten ihre Versuche schön finden. Schönheit hat, so Müller, eine unterschätzte Erkenntnis-Kraft, und hätten Physiker seit Newton diese Kraft genutzt, dann hätten wir jetzt eine andere, bessere, humanere Physik.

    Müller gibt nur wenige konkrete Beispiele an. Er findet Keplers Mysterium Cosmographicum und die Harmonice Mundi wunderschön. Sein Paradebeispiel ist Newtons Versuch, bei dem weißes, durch ein Prisma gebrochenes Licht in farbige Komponenten zerfällt. Das Prunkstück aber ist Goethes Experiment, aus „Finsternisstrahlen“ (!) ein komplementäres Spektrum zu erzeugen und es wieder zu weißem Licht zusammen zu setzen. Die neuere Physik (Elekromagnetismus, Quantentheorie, String Theorie) werden nur gestreift, denn dazu „müssten wir ein paar Semester Physikstudium einlegen.“

    Ein solches Studium hätte dem Buch gut getan. Keplers Leistung war nicht sein Mysterium mit seinen platonischen Symmetrien. Das war astrologisches Mittelalter. Er ist unsterblich durch seine drei nicht-symmetrischen „Gesetze“, die er mit viel Fantasie und ein bisschen Mathematik aus Tycho Brahes Datenkonvolut extrapolierte. (Erst Newton konnte sie erklären.) Goethes Kantenspektren, seine komplementären Farben, sind in Newtons Opticks enthalten, das himmelweit über Goethes hübsche, naive „Lehre“ mit ihrer doch recht primitiven Anti-Newton Polemik hinausgeht.

    Hätte Müller etwas Physik studiert, anstatt durch ein Ästhetik-Dogma seine Spekulationen zu begründen, wäre ihm aufgefallen, dass weder die Maxwellschen noch die Einsteinschen Gleichungen Gleichungen symmetrisch sind. Einstein war nicht zufrieden mit seiner Theorie von 1915, die Geometrie mit Masse und Energie verband: er wollte pure Geometrie.

    Trotzdem: Naturwissenschaft ist voller Schönheit. Da ist z.B. Noethers Theorem, das Symmetrien mit Erhaltungssätzen verbindet. All das liegt tiefer als es dieses schwache Buchs vermuten lässt. Sabine Hossenfelders Buch „Lost in Math“, deutsch: „Das hässliche Universum“, ist ein sachkundiges Gegenmittel.

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