Albtraum Erziehungsheim. Die Geschichte einer Jugend (ePub)
Die Geschichte einer Jugend
Dietmar war ein ungewolltes Kind. Als der Junge knapp ein Jahr alt ist, gibt ihn die Mutter zur Oma, doch die stirbt früh. Als Dietmar wieder in der Obhut seiner Mutter ist, misshandelt diese das Kind schwer. Sie verbannt den Jungen für Jahre auf den mit...
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Produktinformationen zu „Albtraum Erziehungsheim. Die Geschichte einer Jugend (ePub)“
Dietmar war ein ungewolltes Kind. Als der Junge knapp ein Jahr alt ist, gibt ihn die Mutter zur Oma, doch die stirbt früh. Als Dietmar wieder in der Obhut seiner Mutter ist, misshandelt diese das Kind schwer. Sie verbannt den Jungen für Jahre auf den mit Sperrmüll verstellten, dunklen Dachboden. Halb verhungert wird Dietmar in einem Kinderheim wieder aufgebaut. Als er erneut in die Obhut der Mutter gelangt, setzt diese ihre brutalen Misshandlungen fort. Ein Wechsel zwischen Krankenhaus, Verwandten und Heimen bestimmt seine frühe Jugend. Dietmar findet Anschluss an eine religiöse Gemeinde, lernt Herbert kennen, der sich liebevoll und aufopfernd um das Kind sorgt. Als die Mutter davon erfährt, denunziert sie Herbert. Dietmar kommt in eine Erziehungsanstalt. Er landet in der wahren HÖLLE. Eine wahre Geschichte. Sie zeigt, wie wehrlos ein Kind ist.
Lese-Probe zu „Albtraum Erziehungsheim. Die Geschichte einer Jugend (ePub)“
Der Kinderschänder (S. 31-32)Es war an einem Sonntag. Meine Mutter hatte mich wieder vor die Türe gesetzt, weil sie Besuch hatte. Ich war damals ungefähr 7 Jahre alt. Wir Kinder trafen uns meist in einer großen Kriegsruine, die im Laufe der Zeit mit Sträuchern zugewachsen war. Hier konnten wir uns so richtig austoben. Als ich dort ankam, war niemand da. Sonntags mussten viele Kinder zu Hause bleiben, das war damals so. Am Sonntag ging man brav in die Kirche, dann gab es Mittagessen, anschließend Kaffee und Kuchen. Am Nachmittag gab es schöne Jugendfilme. Am Fuß der blauen Berge, Rintintin, Bonanza, Fury, Flipper und wie sie alle hießen.
Kaum hatte mich meine Mutter rausgeschmissen, begann es heftig zu regnen. Ich verzog mich in einen der wenigen Keller, die noch zugänglich waren. Plötzlich kam ein Mann hinein, den ich vom Sehen her kannte. Er sprach mich freundlich an. Er setzte sich neben mich und streichelte mir die Beine. Dann fragte er mich, ob ich eine elektrische Eisenbahn hätte, was ich verneinte. Wenn ich seine große Eisenbahn sehen wollte, müsste ich nur mit ihm gehen.
Er erzählte mir etwas von großen Dampfloks mit Tender. Wenn ich mit ihm gehen würde, wollte er mir eine Dampflok schenken, und ich bekäme auch Limonade und Bonbons. Ständig streichelte er dabei über meine Beine. Ich wollte nicht mit ihm gehen, aber er versuchte mich zu überreden, dass ich doch mit ihm ginge. Dann wollte ich aufstehen und weglaufen, aber er hielt mich fest. Warum ich es denn so eilig hätte, es würde doch noch regnen und ich sollte doch noch hier bleiben, sagte er. Ich habe ein paar Bonbons für dich, die sind in meiner Hosentasche, die musst du dir da raus holen, erklärte er mir.
Er ließ mich endlich wieder los, und stand dann auf. Ich griff in seine Hosentasche, aber da waren keine Bonbons drin. Ich
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fühlte etwas warmes, hartes und feuchtes. Da musst du ganz fest dran reiben, dann kommen da ganz viele Bonbons raus. Ich tat das, und hatte plötzlich ganz nasse und glatte Finger. Er hatte sich wahrscheinlich das Taschenfutter herausgeschnitten und nichts weiter drunter gehabt. Ich war noch ein kleines Kind, und hatte von dem was da abgelaufen war, nicht die geringste Ahnung. Anschließend wurde er sehr böse. Wenn du irgendjemand etwas davon erzählst, komme ich wieder, und dann schneide ich dir alle Finger mit einer großen scharfen Schere ab. Ich rannte so schnell wie konnte nach Hause, aber meine Mutter machte mir nicht die Türe auf.
Ich habe mich aus lauter Angst, dass der Mann wiederkommt und mir die Finger abschneidet, niemandem anvertraut. Ich habe mit niemandem jemals darüber gesprochen. Mit meiner Mutter hätte ich darüber sowieso nicht reden können. Die hätte sofort auf mich eingeschlagen. Mein Vater war zu dieser Zeit im Krankenhaus. Mit dem hätte ich auch nicht darüber reden können, weil er mich nicht wollte. Fünfundvierzig Jahre lang, habe ich über diesen Tag geschwiegen.
Erst jetzt, wo ich meine Biographie schreibe, möchte ich das Geheimnis endlich loswerden. In diesem Moment fällt mir ein Stein vom Herzen, aber es war für mich nicht so leicht, dieses Kapitel zu schreiben. Es war Klaus Peter B. aus Remscheid, ein Stadtbekannter Kinderschänder. Er hatte schon mehrere Anzeigen wegen solcher Delikte. Da er geistig behindert war, ging man stets milde mit ihm um. Es musste schon damals, erst etwas ganz Schlimmes passieren, bis man solche Gestalten weggesperrt hat. Anfang der achtziger Jahre, ist er an einem Schlaganfall gestorben. Egal, was an diesem Sonntag auch passiert ist, ich hatte einen Schutzengel bei mir. Es hätte alles viel schlimmer kommen können.
Ich habe mich aus lauter Angst, dass der Mann wiederkommt und mir die Finger abschneidet, niemandem anvertraut. Ich habe mit niemandem jemals darüber gesprochen. Mit meiner Mutter hätte ich darüber sowieso nicht reden können. Die hätte sofort auf mich eingeschlagen. Mein Vater war zu dieser Zeit im Krankenhaus. Mit dem hätte ich auch nicht darüber reden können, weil er mich nicht wollte. Fünfundvierzig Jahre lang, habe ich über diesen Tag geschwiegen.
Erst jetzt, wo ich meine Biographie schreibe, möchte ich das Geheimnis endlich loswerden. In diesem Moment fällt mir ein Stein vom Herzen, aber es war für mich nicht so leicht, dieses Kapitel zu schreiben. Es war Klaus Peter B. aus Remscheid, ein Stadtbekannter Kinderschänder. Er hatte schon mehrere Anzeigen wegen solcher Delikte. Da er geistig behindert war, ging man stets milde mit ihm um. Es musste schon damals, erst etwas ganz Schlimmes passieren, bis man solche Gestalten weggesperrt hat. Anfang der achtziger Jahre, ist er an einem Schlaganfall gestorben. Egal, was an diesem Sonntag auch passiert ist, ich hatte einen Schutzengel bei mir. Es hätte alles viel schlimmer kommen können.
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Bibliographische Angaben
- Autor: Krone Dietmar
- 2013, 1. Auflage, 145 Seiten, Deutsch
- Verlag: Engelsdorfer Verlag
- ISBN-10: 3862686957
- ISBN-13: 9783862686957
- Erscheinungsdatum: 18.01.2013
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eBook Informationen
- Dateiformat: ePub
- Größe: 0.36 MB
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