Berufsausbildung in Brasilien (PDF)
Magisterarbeit aus dem Jahr 2000 im Fachbereich Pädagogik - Berufserziehung, Berufsbildung, Weiterbildung, Note: 2,0, Humboldt-Universität zu Berlin (Erziehungswissenschaften), 65 Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Abstract: Eindrücke
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Produktinformationen zu „Berufsausbildung in Brasilien (PDF)“
Magisterarbeit aus dem Jahr 2000 im Fachbereich Pädagogik - Berufserziehung, Berufsbildung, Weiterbildung, Note: 2,0, Humboldt-Universität zu Berlin (Erziehungswissenschaften), 65 Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Abstract: Eindrücke
Zum Anfang des Jahres 1999 schaltete das brasilianische Bildungsministerium MEC in den - durchweg privatwirtschaftlich organisierten - brasilianischen Fernsehsendern einen Werbespot für dessen Alphabetisierungskampagnen. Eine etwa vierzigjährige
schwarze Frau erzählte, wie sie in ihrer Kindheit keine Möglichkeit bekommen hatte, lesen und schreiben zu lernen. Durch vom MEC eingeführte Abend- Fernkurse hatte sie sich alphabetisiert, ihren Schulabschluß nachgeholt und befand sich jetzt im “segundo
grau”, der mit dem deutschen Abitur vergleichbar ist. Auch die Zukunftspläne wurden angesprochen, eine Ausbildung wollte die früher benachteiligte Frau absolvieren. In der Krankenpflege wollte sie sich bewerben, aber nicht - wie sie stolz betonte - in einem
“curso técnico”, was etwa einer deutschen Berufsausbildung entspräche - sondern an der Universität!
Auch wenn man sich daran gewöhnt hat, daß die Ministerien der Regierung Fernando Henrique Cardoso regelmäßig und auch außerhalb des Wahlkampfes solche Werbesendungen für ihre Regierungspolitik ausstrahlen lassen, bleibt die geschilderte Szene für jemanden, der im deutschen Kulturkreis mit seiner hohen gesellschaftlichen
Bewertung der Berufsausbildung aufgewachsen ist, verwunderlich. Offensichtlich hat die gewerbliche Berufsausbildung in Brasilien einen viel geringeren Stellenwert als in Deutschland. Daß das bei einer benachteiligten Frau so ist, die aus dem informellen
Arbeitsleben aussteigen will und jetzt nach dem höchsten Bildungsabschluß strebt, den sie erreichen kann, läßt sich leicht erklären. Aber offensichtlich existiert eine Geringschätzung der außeruniversitären Ausbildung auch bei den politisch Verantwortlichen, die die beschriebene Szene zur Werbung für ihr Wirken ausgesucht haben, während Unternehmer lauthals Reform und Ausbau der Berufsausbildung einklagen und die großen Unternehmen einen Großteil ihrer Belegschaft intern ausbilden.
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Zum Anfang des Jahres 1999 schaltete das brasilianische Bildungsministerium MEC in den - durchweg privatwirtschaftlich organisierten - brasilianischen Fernsehsendern einen Werbespot für dessen Alphabetisierungskampagnen. Eine etwa vierzigjährige
schwarze Frau erzählte, wie sie in ihrer Kindheit keine Möglichkeit bekommen hatte, lesen und schreiben zu lernen. Durch vom MEC eingeführte Abend- Fernkurse hatte sie sich alphabetisiert, ihren Schulabschluß nachgeholt und befand sich jetzt im “segundo
grau”, der mit dem deutschen Abitur vergleichbar ist. Auch die Zukunftspläne wurden angesprochen, eine Ausbildung wollte die früher benachteiligte Frau absolvieren. In der Krankenpflege wollte sie sich bewerben, aber nicht - wie sie stolz betonte - in einem
“curso técnico”, was etwa einer deutschen Berufsausbildung entspräche - sondern an der Universität!
Auch wenn man sich daran gewöhnt hat, daß die Ministerien der Regierung Fernando Henrique Cardoso regelmäßig und auch außerhalb des Wahlkampfes solche Werbesendungen für ihre Regierungspolitik ausstrahlen lassen, bleibt die geschilderte Szene für jemanden, der im deutschen Kulturkreis mit seiner hohen gesellschaftlichen
Bewertung der Berufsausbildung aufgewachsen ist, verwunderlich. Offensichtlich hat die gewerbliche Berufsausbildung in Brasilien einen viel geringeren Stellenwert als in Deutschland. Daß das bei einer benachteiligten Frau so ist, die aus dem informellen
Arbeitsleben aussteigen will und jetzt nach dem höchsten Bildungsabschluß strebt, den sie erreichen kann, läßt sich leicht erklären. Aber offensichtlich existiert eine Geringschätzung der außeruniversitären Ausbildung auch bei den politisch Verantwortlichen, die die beschriebene Szene zur Werbung für ihr Wirken ausgesucht haben, während Unternehmer lauthals Reform und Ausbau der Berufsausbildung einklagen und die großen Unternehmen einen Großteil ihrer Belegschaft intern ausbilden.
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Bibliographische Angaben
- Autor: Stefan Dornbach
- 2001, 81 Seiten, Deutsch
- Verlag: GRIN Verlag
- ISBN-10: 3638100537
- ISBN-13: 9783638100533
- Erscheinungsdatum: 13.06.2001
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