Brennpunkte kultureller Begegnungen auf dem Weg zu einem modernen Europa / Schriften des Frühneuzeitzentrums Potsdam (PDF)
Identitäten und Alteritäten eines Kontinents
This volume examines the polycentric structure of Europe, its heterogeneous cultural and linguistic areas and its demarcation and exclusionist tendencies. Contributions discuss the trouble spots of cultural encounters: cities and states, social spaces...
sofort als Download lieferbar
eBook (pdf)
70.00 €
- Lastschrift, Kreditkarte, Paypal, Rechnung
- Kostenloser tolino webreader
Produktdetails
Produktinformationen zu „Brennpunkte kultureller Begegnungen auf dem Weg zu einem modernen Europa / Schriften des Frühneuzeitzentrums Potsdam (PDF)“
This volume examines the polycentric structure of Europe, its heterogeneous cultural and linguistic areas and its demarcation and exclusionist tendencies. Contributions discuss the trouble spots of cultural encounters: cities and states, social spaces (courts and saloons), and religious spaces. They take into account international cultural exchange through the military forces and science transfer as well as the significance of the epic genre and the novel as sources of identity. Other contributions discuss national demarcation tendencies and the prestige mentality of rulers as well as the contempt for the peripheral countries and cultural exclusion of the "savages" of Europe (Corsicans, Sardinians, Sami) expressed in different media (song, architecture, the fine arts). One important dimension for establishing a modern European identity, lastly, is the interaction with America, which, though still unknown at the time, was seen as a promising land of encounter where Europeans would also redefine themselves.
Lese-Probe zu „Brennpunkte kultureller Begegnungen auf dem Weg zu einem modernen Europa / Schriften des Frühneuzeitzentrums Potsdam (PDF)“
Der Salon. Ein Modell kultureller Begegnungsräume weiblicher Prägung (S. 203-204)Brunhilde Wehinger
Die französische Salonkultur, die seit der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts europaweite Verbreitung erlangte, erweist sich als eine spezifische Form urbaner Geselligkeit, die aus kulturgeschichtlicher Perspektive als ein Phänomen der longue dur¤e zu bewerten ist. Sie übersteigt die Dimension der petite histoire, d. h. des anekdotischen und biographischen Sammelsuriums bei Weitem.
Im Rahmen der kulturwissenschaftlichen Erforschung der Genealogie moderner Zivilgesellschaften westeuropäischer Prägung, bestärkt durch die wissenschaftsgeschichtlichen Impulse der Genderforschung, stellt sich die Salonkultur retrospektiv als ein kommunikatives Modell dar, das im Paris des frühen 17. Jahrhundert unter weiblicher Regie ein kulturelles Angebot auszubilden verstand, und zwar unabhängig vom Hof und den Bildungsinstitutionen der Kirche. Im Jahrhundert der Aufklärung avancierte die Salonkultur, wie sie sich vor allem in Paris, aber auch in anderen französischen Städten entfaltete, zu einer weit über die Grenzen Frankreichs hinaus wirkungsvollen Kristallisationsform der bürgerlichen Öffentlichkeit.
Die Salons des Ancien R¤gime boten nicht nur einen (Schon-)Raum für kulturelle Begegnungen, sondern Raum für die Entfaltung einer Gegenöffentlichkeit, in der sich das Selbstbewusstsein der neuen gesellschaftlichen Elite artikulieren konnte.1 Salongeselligkeit ereignet sich inmitten der Gesellschaft.
Ein Blick auf ihre Theorie und Geschichte, samt ihrer Vorgeschichte in der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts,2 ergibt ein bemerkenswert facettenreiches Bild: Vielfältige Veränderungen gehen einher mit ausgeprägter Individualität, Verschiedenheit und Originalität als Kennzeichen eines jeden
... mehr
einzelnen Salons, der jeweils geprägt ist von der Persönlichkeit seiner Gastgeberin, der Salonniºre, die als diskrete Organisatorin von geselligen Soireen, Gesprächen, Intellektuellennetzwerken, Kulturtransferprozessen für das Renommee ihres Salons steht, ohne dass es einer Programmatik oder einer Satzung bedürfte.
Im Gegenteil: Das Besondere der Salonkultur liegt darin, dass es sich um eine höchst flexible soziale Konfiguration handelt, die auf einige wenige, dafür aber stabile Konstanten und ungeschriebene Regeln zurückgreifen kann: Gegenseitige Anerkennung der Individualität und Differenz der Gäste, Freude am geselligen Gespräch, am Austausch von Ideen, Freiwilligkeit, Regelmäßigkeit, Zuverlässigkeit. Die gesprächige Interaktion der Akteure und Akteurinnen der Salonkultur ist als Aktualisierung einer noch heute präsenten Salon-Idee zu betrachten, die sich im frühen 17. Jahrhundert als eine Kommunikationsform durchzusetzen begann, die der ›Kunst des Gesprächs‹, der Konversation ohne Zugeständnisse an die Schulrhetorik und ohne Pedanterie, verpflichtet ist.
Im Gegenteil: Das Besondere der Salonkultur liegt darin, dass es sich um eine höchst flexible soziale Konfiguration handelt, die auf einige wenige, dafür aber stabile Konstanten und ungeschriebene Regeln zurückgreifen kann: Gegenseitige Anerkennung der Individualität und Differenz der Gäste, Freude am geselligen Gespräch, am Austausch von Ideen, Freiwilligkeit, Regelmäßigkeit, Zuverlässigkeit. Die gesprächige Interaktion der Akteure und Akteurinnen der Salonkultur ist als Aktualisierung einer noch heute präsenten Salon-Idee zu betrachten, die sich im frühen 17. Jahrhundert als eine Kommunikationsform durchzusetzen begann, die der ›Kunst des Gesprächs‹, der Konversation ohne Zugeständnisse an die Schulrhetorik und ohne Pedanterie, verpflichtet ist.
... weniger
Autoren-Porträt von Ralf Pröve, Cornelia Klettke
Prof. Dr. Cornelia Klettke lehrt Romanische Literaturwissenschaft am Institut für Romanistik an der Universität Potsdam. Sie ist Autorin zahlreicher Schriften zu den romanischen Literaturen vom Spätmittelalter bis zur Gegenwart und Spezialistin für das 20. Jahrhundert.
Bibliographische Angaben
- Autoren: Ralf Pröve , Cornelia Klettke
- 2011, 1. Auflage, 277 Seiten, Deutsch
- Herausgegeben: Cornelia Klettke, Ralf Pröve
- Verlag: V&R unipress
- ISBN-10: 3862348776
- ISBN-13: 9783862348770
- Erscheinungsdatum: 06.10.2011
Abhängig von Bildschirmgröße und eingestellter Schriftgröße kann die Seitenzahl auf Ihrem Lesegerät variieren.
eBook Informationen
- Dateiformat: PDF
- Größe: 4.04 MB
- Ohne Kopierschutz
- Vorlesefunktion
Family Sharing
eBooks und Audiobooks (Hörbuch-Downloads) mit der Familie teilen und gemeinsam genießen. Mehr Infos hier.
Kommentar zu "Brennpunkte kultureller Begegnungen auf dem Weg zu einem modernen Europa / Schriften des Frühneuzeitzentrums Potsdam"
0 Gebrauchte Artikel zu „Brennpunkte kultureller Begegnungen auf dem Weg zu einem modernen Europa / Schriften des Frühneuzeitzentrums Potsdam“
Zustand | Preis | Porto | Zahlung | Verkäufer | Rating |
---|
Schreiben Sie einen Kommentar zu "Brennpunkte kultureller Begegnungen auf dem Weg zu einem modernen Europa / Schriften des Frühneuzeitzentrums Potsdam".
Kommentar verfassen