Der Film "Die Halbstarken" im Spannungsfeld zwischen Kontinuität und Moderne (PDF)
Studienarbeit aus dem Jahr 2003 im Fachbereich Filmwissenschaft, Note: 1,0, Universität Hamburg (Germanistik), Veranstaltung: Seminar II: Der bundesrepublikanische Film der fünfziger Jahre, Sprache: Deutsch, Abstract: Der Zusammenbruch des Dritten Reiches...
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Produktinformationen zu „Der Film "Die Halbstarken" im Spannungsfeld zwischen Kontinuität und Moderne (PDF)“
Studienarbeit aus dem Jahr 2003 im Fachbereich Filmwissenschaft, Note: 1,0, Universität Hamburg (Germanistik), Veranstaltung: Seminar II: Der bundesrepublikanische Film der fünfziger Jahre, Sprache: Deutsch, Abstract: Der Zusammenbruch des Dritten Reiches wird oft als die sogenannte "Stunde Null" bezeichnet.
Doch kann von den nachfolgenden Entwicklungen nicht von einem Neubeginn
in dem Verständnis gesprochen werden, dass etwas vollkommen Neues und noch nie
Gewesenes nun seinen Anfang nehme. Ebenso wenig beschreibt der oft im Zusammenhang
mit den fünfziger Jahren gebrauchte Begriff der "Restauration" das Phänomen dieser
Zeit ausreichend.1 Das Jahrzehnt, das Erich Kästner einmal als die Zeit des "motorisierten
Biedermeier"2 bezeichnet hat, kann vielmehr, wie der Historiker Axel Schildt
ausführt, als ein Spannungsfeld zwischen "`konservativen¿ bzw. `traditionellen¿ und
`modernen¿ bzw. `neuen¿ Momenten" gesehen werden3, in welchem sowohl Traditionen
und Kontinuitäten, als auch Modernisierung, koexistieren. Zumeist verfolgt jedoch der
Blick des laienhaften Betrachters das historische Geschehen nicht so differenziert und
neigt eher dazu den Kult, der seit Beginn der 1970er um diese Ära gemacht wird, als einen
Ausschnitt der fünfziger Jahre zu verehren4 Die Präsenz der fünfziger Jahre bis in
die Kultur unserer Zeit ist nicht abzustreiten. Die Begeisterung für "50er-Jahre-Mode"
oder die Gebrauchskunst der damaligen Zeit wie das Wohndesign treibt noch jetzt viele
Faszinierte dazu, in dem Angebot von Flohmarktständen nach geeignetem Material zu
suchen. Wem die 50er Jahre "aus zweiter Hand" schon zu verbraucht erscheinen, kann
inzwischen die begehrten Wohnutensilien zu teuren Preisen, dafür aber neu produziert,
auch als Designerstücke erwerben.
Diese "epochale Stilisierung"5 findet man noch in Hinblick auf die Musik des Rock¿n
Roll, doch eher selten, wenn es sich um den bundesrepublikanischen Film dieses Jahrzehntes
handelt. [...]
1 Vgl. dazu Schildt, Axel: Moderne Zeiten. Freizeit, Massenmedien und "Zeitgeist" in der Bundesrepublik
der 50er Jahre. Hamburg 1995. S.19ff und Schäfers, Bernhard: Die westdeutsche Gesellschaft:
Strukturen und Formen. In: Schildt, Axel; Sywottek, Arnold (Hg.): Modernisierung im Wiederaufbau:
die westdeutsche Gesellschaft der 50er Jahre. Bonn 1993. S.307-315. Hier S. 315.
2 So bezeichnete Erich Kästner 1956 seine eigene Gegenwart. Zitiert nach ebd. S.22.
3 Ebd. S.21.
4 Schildt: Moderne Zeiten. S.17.
5 Ebenda.S. 16.
Doch kann von den nachfolgenden Entwicklungen nicht von einem Neubeginn
in dem Verständnis gesprochen werden, dass etwas vollkommen Neues und noch nie
Gewesenes nun seinen Anfang nehme. Ebenso wenig beschreibt der oft im Zusammenhang
mit den fünfziger Jahren gebrauchte Begriff der "Restauration" das Phänomen dieser
Zeit ausreichend.1 Das Jahrzehnt, das Erich Kästner einmal als die Zeit des "motorisierten
Biedermeier"2 bezeichnet hat, kann vielmehr, wie der Historiker Axel Schildt
ausführt, als ein Spannungsfeld zwischen "`konservativen¿ bzw. `traditionellen¿ und
`modernen¿ bzw. `neuen¿ Momenten" gesehen werden3, in welchem sowohl Traditionen
und Kontinuitäten, als auch Modernisierung, koexistieren. Zumeist verfolgt jedoch der
Blick des laienhaften Betrachters das historische Geschehen nicht so differenziert und
neigt eher dazu den Kult, der seit Beginn der 1970er um diese Ära gemacht wird, als einen
Ausschnitt der fünfziger Jahre zu verehren4 Die Präsenz der fünfziger Jahre bis in
die Kultur unserer Zeit ist nicht abzustreiten. Die Begeisterung für "50er-Jahre-Mode"
oder die Gebrauchskunst der damaligen Zeit wie das Wohndesign treibt noch jetzt viele
Faszinierte dazu, in dem Angebot von Flohmarktständen nach geeignetem Material zu
suchen. Wem die 50er Jahre "aus zweiter Hand" schon zu verbraucht erscheinen, kann
inzwischen die begehrten Wohnutensilien zu teuren Preisen, dafür aber neu produziert,
auch als Designerstücke erwerben.
Diese "epochale Stilisierung"5 findet man noch in Hinblick auf die Musik des Rock¿n
Roll, doch eher selten, wenn es sich um den bundesrepublikanischen Film dieses Jahrzehntes
handelt. [...]
1 Vgl. dazu Schildt, Axel: Moderne Zeiten. Freizeit, Massenmedien und "Zeitgeist" in der Bundesrepublik
der 50er Jahre. Hamburg 1995. S.19ff und Schäfers, Bernhard: Die westdeutsche Gesellschaft:
Strukturen und Formen. In: Schildt, Axel; Sywottek, Arnold (Hg.): Modernisierung im Wiederaufbau:
die westdeutsche Gesellschaft der 50er Jahre. Bonn 1993. S.307-315. Hier S. 315.
2 So bezeichnete Erich Kästner 1956 seine eigene Gegenwart. Zitiert nach ebd. S.22.
3 Ebd. S.21.
4 Schildt: Moderne Zeiten. S.17.
5 Ebenda.S. 16.
Bibliographische Angaben
- Autor: Nina Neitzert
- 2003, 1. Auflage, 68 Seiten, Deutsch
- Verlag: GRIN Verlag
- ISBN-10: 3638214583
- ISBN-13: 9783638214582
- Erscheinungsdatum: 25.08.2003
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eBook Informationen
- Dateiformat: PDF
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