Die Bedeutung der großen Migration von 1690 für die Ethnostruktur des Kosovo (ePub)
Studienarbeit aus dem Jahr 2003 im Fachbereich Geschichte Europa - and. Länder - Mittelalter, Frühe Neuzeit, Note: 1,3, Freie Universität Berlin (Friedrich-Meinecke-Institut), Veranstaltung: PS Die Kosovo-Kriege von 1389 und 1999: Fakten, Mythen und...
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Produktinformationen zu „Die Bedeutung der großen Migration von 1690 für die Ethnostruktur des Kosovo (ePub)“
Studienarbeit aus dem Jahr 2003 im Fachbereich Geschichte Europa - and. Länder - Mittelalter, Frühe Neuzeit, Note: 1,3, Freie Universität Berlin (Friedrich-Meinecke-Institut), Veranstaltung: PS Die Kosovo-Kriege von 1389 und 1999: Fakten, Mythen und Internetkrieg, Sprache: Deutsch, Abstract: Der Streit um das Kosovo zwischen Serben und Albanern ist eine
Auseinandersetzung, die vor allem die Historiker beider Nationen sehr stark in den
Konflikt miteinbezogen hat. Die Kernfragen "Wer war zuerst da?" bzw. "Wer war
wann da?" sind wohl kaum unterschiedlicher zu beantworten, als das bei den
beiden Parteien der Fall ist. Beide Seiten beanspruchen für sich das Recht auf das
Gebiet des Kosovo und berufen sich u.a. auf ihre jeweiligen Geschichtsschreiber.
Die hierbei vertretenen Standpunkte sind recht einfach wiederzugeben. Die Albaner
sehen sich als Nachkommen der Illyrer, der antiken "Urbevölkerung" des Kosovo1
und Umgebung, und leiten davon ihre Besitzansprüche auf das Gebiet ab.2 Die
Serben hingegen sehen das Kosovo als "Wiege der Kultur und des Staates des
serbischen Volkes"3 und stützen dies auf die Aussage, dass das Kosovo ab dem
Mittelalter rein serbisch besiedelt war.4 Eine Verbindung zwischen den Illyrern der
Antike und den Albanern wird von serbischer Seite nicht anerkannt.
Ganz besondere Bedeutung innerhalb der Geschichte des Kosovo kommt dem Jahr
1690 zu. Nach der Niederlage der Habsburger gegen die Osmanen bei Kaçanik
schlossen sich eine große Zahl von Menschen, die die Habsburger im Krieg
unterstützt hatten, aus Angst vor türkischen Vergeltungsaktionen der
Fluchtbewegung der habsburgischen Truppen an und verließen das Kosovo. Hier
liegt einer der Hauptstreitpunkte zwischen Vertretern der serbischen und
albanischen Volksgruppen. Wer waren die Flüchtigen? Mitglieder welcher
ethnischen Gruppe kämpften auf Seiten der Habsburger gegen die Türken? Wie
viele Menschen verließen das Kosovo 1690? Und vor allem stellt sich die zentrale
Frage: War es diese Migration, die einen kompletten Wandel der Ethnostruktur des
Kosovo herbeiführte?
1 Bezüglich der Vokabel "Kosovo" sei der Vollständigkeit halber erwähnt, dass diese in der
gesamten Arbeit natürlich aus dem heutigen Verständnis heraus gebraucht wird, da in der
behandelten Zeit Kosovo noch kein festgelegtes Gebiet darstellte.
2 Vgl. z.B. Klaus Lange: Der Kosovo Konflikt. Aspekte und Hintergründe, München 1999, S. 6
3 So heißt es im offiziellen Belgrader Standpunkt zum Thema Kosovo, abgedruckt in: Werner Daum
(Hrsg): Albanien. Zwischen Kreuz und Halbmond, München 1998, S.267
Auseinandersetzung, die vor allem die Historiker beider Nationen sehr stark in den
Konflikt miteinbezogen hat. Die Kernfragen "Wer war zuerst da?" bzw. "Wer war
wann da?" sind wohl kaum unterschiedlicher zu beantworten, als das bei den
beiden Parteien der Fall ist. Beide Seiten beanspruchen für sich das Recht auf das
Gebiet des Kosovo und berufen sich u.a. auf ihre jeweiligen Geschichtsschreiber.
Die hierbei vertretenen Standpunkte sind recht einfach wiederzugeben. Die Albaner
sehen sich als Nachkommen der Illyrer, der antiken "Urbevölkerung" des Kosovo1
und Umgebung, und leiten davon ihre Besitzansprüche auf das Gebiet ab.2 Die
Serben hingegen sehen das Kosovo als "Wiege der Kultur und des Staates des
serbischen Volkes"3 und stützen dies auf die Aussage, dass das Kosovo ab dem
Mittelalter rein serbisch besiedelt war.4 Eine Verbindung zwischen den Illyrern der
Antike und den Albanern wird von serbischer Seite nicht anerkannt.
Ganz besondere Bedeutung innerhalb der Geschichte des Kosovo kommt dem Jahr
1690 zu. Nach der Niederlage der Habsburger gegen die Osmanen bei Kaçanik
schlossen sich eine große Zahl von Menschen, die die Habsburger im Krieg
unterstützt hatten, aus Angst vor türkischen Vergeltungsaktionen der
Fluchtbewegung der habsburgischen Truppen an und verließen das Kosovo. Hier
liegt einer der Hauptstreitpunkte zwischen Vertretern der serbischen und
albanischen Volksgruppen. Wer waren die Flüchtigen? Mitglieder welcher
ethnischen Gruppe kämpften auf Seiten der Habsburger gegen die Türken? Wie
viele Menschen verließen das Kosovo 1690? Und vor allem stellt sich die zentrale
Frage: War es diese Migration, die einen kompletten Wandel der Ethnostruktur des
Kosovo herbeiführte?
1 Bezüglich der Vokabel "Kosovo" sei der Vollständigkeit halber erwähnt, dass diese in der
gesamten Arbeit natürlich aus dem heutigen Verständnis heraus gebraucht wird, da in der
behandelten Zeit Kosovo noch kein festgelegtes Gebiet darstellte.
2 Vgl. z.B. Klaus Lange: Der Kosovo Konflikt. Aspekte und Hintergründe, München 1999, S. 6
3 So heißt es im offiziellen Belgrader Standpunkt zum Thema Kosovo, abgedruckt in: Werner Daum
(Hrsg): Albanien. Zwischen Kreuz und Halbmond, München 1998, S.267
Bibliographische Angaben
- Autor: Stephan Scheeder
- 2003, 1. Auflage, 23 Seiten, Deutsch
- Verlag: GRIN Verlag
- ISBN-10: 3638178250
- ISBN-13: 9783638178259
- Erscheinungsdatum: 24.03.2003
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eBook Informationen
- Dateiformat: ePub
- Größe: 0.59 MB
- Ohne Kopierschutz
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