Die Verwandlung / Blutsbande Bd.1 (ePub)

Wie immer war der Klappentext nicht das, was man im Endeffekt serviert bekommt. Diesmal war ich mehr als angenehm überrascht, dass es keine gewöhnliche Vampirstory war, auch wenn sehr viele Klischees auftauchen. Carrie ist ein vielschichtiger Charakter, in den man sich durch die Ich – Form des Buches gut hinein versetzen kann. Man sieht diese ganze Geschichte durch ihre Augen, man lernt die anderen Protagonisten durch ihre Gefühle kennen und man spürt den Schmerz und ihre innere Zerrissenheit, als sie erfährt was nach diesem verhängnisvollen Biss in der Pathologie aus ihr geworden ist. Für ein Erstlingswerk hat die Autorin einen hervorragenden Plot in Worte gefasst, die einen bewegen und in den Bann ziehen. Man kann gespannt auf den zweiten Teil sein.

Dieser Roman lässt sich in zwei Worten zusammenfassen: Hart und gut. Als Leser sieht man sich einigen wirklich ekeligen Stellen gegenüber, für die man einen starken Magen braucht, die jedoch stimmig in die Geschichte eingefügt sind und nicht bloss um des Effektes willen. Mit dem Souleater ist eine Figur eingeführt worden, deren Poential sich sicherlich erst in den nächsten Romanen entfalten wird, und der ebenso wie die Hexe, der Carrie begegnet, Lust auf mehr macht. Carries Verwandlung ist ebenso glaubwürdig wie ihr Umgang damit, und mit ihr wird der Leser in eine völlig neue Welt geworfen. Für mich hatte die Erzähung keinerlei Längen, im Gegenteil, die Geschichte ist straff und temporeich aufgebaut, ohne zu komprimiert zu wirken. Für einen Erstling sehr gut!

Ich wollt nur mal sagen, dass das Buch echt schön ist. Man hat viel Spaß beim Lesen und Spannendes ist auch dabei. Besonders schön find ich, dass die Autorin nicht um den heißen Brei herum schreibt, sondern gleich zur Sache kommt. Ich habe es sehr genossen, dieses Buch zu lesen. Ich konnte es auch gar nicht mehr aus den Händen legen, weil ich es einfach großartig fand. Also alle, die auf Vampirromane stehen, kauft euch das Buch. Es lohnt sich wirklich, dieses Buch zu lesen.

Was war das?
Jennifer Armintrouts Debütroman startet positiv und mit einigen witzigen Szenen, doch dann flaut das Ganze drastisch ab. Die Charaktere wirken hölzern, kalt (was nur beim Bösewicht gut rüberkommt) und sagen wenig über sich selbst aus. Die Beziehungen zwischen den Hauptpersonen werden entweder in die Länge gezogen oder knapp erwähnt, was den Eindruck vermittelt, dass sie nicht wusste, wie es letztendlich ausgehen soll. Es werden neue Aspekte hinzugefügt, die mir leider total unschlüssig und vor allem überflüssig vorkommen. Es scheint, als wollte die Autorin zum Schluß noch ein paar "Kracher" mit einfließen lassen, was mir allerdings zu viel ist, weil viel wichtigere Dinge dabei auf der Strecke bleiben. Fazit: Starker Anfang, mäßiger Mittelteil, schlechtes Ende! Schade...ich glaube sie kann es besser.

Das Buch war echt super . Ich konnte richtig mitfiebern. Freu mich auf hoffentlich weitere Bände