Das Blut der Rebellin / Geraldines-Roman Bd.2 (ePub)

Hervorragende Beschreibung der damaligen Zustände, besonders aus der Sicht der Frauen. Spannend vom ersten bis zum letzten Satz.

Allein das Cover mit dem Wappen darauf ist erwähnenswert. Auch die Bilder von der Landschaft geben einen Einblick auf das Land. Den Stammbaum habe ich oft angesehen, um mich zu vergewissern, wer von wem abstammt. Ebenso die Landkarte wurde von mir oft verwendet. Ganz gut fand ich die Seiten, wie man die einzelnen Namen und Orte ausspricht. Schon dies ist alles eine Voraussetzung für ein gutes Buch.

Sabine Quanaj entführt uns mit „Das Blut der Rebellin“ nach Wales im 12.Jahrhundert. Isabel de Carew, Enkelin von Nesta, ist hier die Hauptakteurin. Vom Geschlecht her ist sie Waliserin wie auch Normannin. Sie verbringt viel Zeit mit ihrer Großmutter und lernt auch sehr viel von ihr. Doch mit 8 Jahren wird ihre Burg überfallen und sie werden aus der Heimat vertrieben. Isabel kommt für 5 Jahre ins Kloster. Um Bündnisse abzuschließen, will sie ihr Vater Gerald de Windsor mit dem Sheriff vom Pembroke verheiraten. Als seine Verlobte kommt sie in Tenby an. Die Schwiegermutter Lady Hayt ist eine sehr strenge, aber auch verhärmte Frau. In Tenby lernt sie auch Ralph kennen, der auf der Burg als Page lebt. Die beiden verbringen viel Zeit heimlich beim Bogenbauer Trystan. Isabel selbst kann gut mit der Schleuder umgehen, ein alter Hirte hat sie das gelehrt. Aus der Kinderfreundschaft wird mit der Zeit Liebe. Als Tenby besetzt wird, kann Isabel fliehen und schließt sich den Rebellen an und kämpft mit diesen. Ralph und sie verlieren sich aus den Augen, finden sich dann aber wieder für eine kurze Zeit. Mehr möchte ich eigentlich nicht über den Inhalt verraten, da ich den Lesern ja sonst die Spannung und die Handlung vorweg nehmen will.

Das Buch umfaßt fast 700 Seiten. Man lernt hier viel um die Waliser und Normannen, was im Geschichtsunterricht gar nicht angesprochen wurde. Uns wird ein wildes und kämpfendes Volk auf beiden Seiten dargestellt. Isabel war schon im 12. Jahrhundert sehr emanzipiert. Sie ließ sich ihre Weg nicht vorschreiben, sondern tat dies, was sie für gut und recht befand. Die Geschichte hat sehr viele Handlungsstränge, dies sich aber immer wieder irgendwie vereinen. Man lernt auch viel über die täglichen Dinge, wie Kleidung, Unterkunft und Essen. Ich konnte das Buch oftmals nicht mehr aus der Hand legen, weil es derart spannend war. Die Autorin hat sich mit den Recherchen sehr viel Mühe gemacht. Es sind in das Buch geschichtliche Figuren mit eingeflochten, wie sie selbst sagt. Man kann das Buch sehr gut lesen, ohne den Vorgängerband „Die Tochter des Königs“ gelesen zu haben. Es wäre schön, wenn die Autorin einen dritten Band schreiben würde, sie als Großmutter und über das Leben ihrer Kinder. Ein Buch mit Tiefgang, bei dem in die Vergangenheit gleiten kann.