Elemente der Moderne in Storms "Immensee" (PDF)
Storms „Immensee“ ist keine Liebesgeschichte. Storm selbst hat mit seinem Kommentar, die Novelle sei „eine echte Dichtung der Liebe und ganz und durch und durch von dem Dufte und der Atmosphäre der Liebe erfüllt“; von diesem Gesichtspunkt müsse „jede...
Leider schon ausverkauft
eBook
- Lastschrift, Kreditkarte, Paypal, Rechnung
- Kostenloser tolino webreader
Produktdetails
Produktinformationen zu „Elemente der Moderne in Storms "Immensee" (PDF)“
Storms „Immensee“ ist keine Liebesgeschichte. Storm selbst hat mit seinem Kommentar, die Novelle sei „eine echte Dichtung der Liebe und ganz und durch und durch von dem Dufte und der Atmosphäre der Liebe erfüllt“; von diesem Gesichtspunkt müsse „jede Beurteilung derselben ausgehen“, dazu beigetragen, dass sie lange und immer wieder als solche rezipiert wurde.
Als gefühlvolle und sehnsuchterfüllte Geschichte einer unglücklichen Liebe taugte sie als Projektionsfläche kleinbürgerlicher Sehnsüchte; was wohl den bemerkenswerten Publikumserfolg des Werkes mit dreißig Auflagen zu Storms Lebzeiten und als sein „populärstes Werk im 19. Jahrhundert“ erklärt.
Die Tendenz verharmlosender Einreihung ins biedermeierlich Genrehafte ist im Nachruf der „Gartenlaube“ greifbar: Storm sei „ein dichterischer Aquarellenmaler [. . . ]; vor allem gelang es ihm, idyllisches und märchenhaftes Stilleben zu schildern. [. . . ] In seinen Novellen ist er ein eigenartiger Miniaturmaler“; „idyllische Genreszenen“ seien sein Metier.
Nebst dem Fontaneschen Verdikt der Storm zugeschriebenen „Husumerei“ waren solche Einschätzungen maßgeblich an der Nivellierung beteiligt, die ihn einer rezeptionshistorischen Strömung preisgab, welche ihn als biedermeierlichen Heimatdichter, später als Bürgen nationalsozialistischer Ideologie und dann als überhaupt den Entwicklungen der Moderne abseits zu verortenden Autor deformierte. Diese Strömung erfuhr erst seit den 1970er Jahren Brechungen, die bis heute eine wachsende Detailliertheit der Storm-Forschung zeitigen. Ist „Immensee“ modern?
Als gefühlvolle und sehnsuchterfüllte Geschichte einer unglücklichen Liebe taugte sie als Projektionsfläche kleinbürgerlicher Sehnsüchte; was wohl den bemerkenswerten Publikumserfolg des Werkes mit dreißig Auflagen zu Storms Lebzeiten und als sein „populärstes Werk im 19. Jahrhundert“ erklärt.
Die Tendenz verharmlosender Einreihung ins biedermeierlich Genrehafte ist im Nachruf der „Gartenlaube“ greifbar: Storm sei „ein dichterischer Aquarellenmaler [. . . ]; vor allem gelang es ihm, idyllisches und märchenhaftes Stilleben zu schildern. [. . . ] In seinen Novellen ist er ein eigenartiger Miniaturmaler“; „idyllische Genreszenen“ seien sein Metier.
Nebst dem Fontaneschen Verdikt der Storm zugeschriebenen „Husumerei“ waren solche Einschätzungen maßgeblich an der Nivellierung beteiligt, die ihn einer rezeptionshistorischen Strömung preisgab, welche ihn als biedermeierlichen Heimatdichter, später als Bürgen nationalsozialistischer Ideologie und dann als überhaupt den Entwicklungen der Moderne abseits zu verortenden Autor deformierte. Diese Strömung erfuhr erst seit den 1970er Jahren Brechungen, die bis heute eine wachsende Detailliertheit der Storm-Forschung zeitigen. Ist „Immensee“ modern?
Bibliographische Angaben
- Autor: Thorsten R. Brandt
- 2015, 10 Seiten, Deutsch
- Verlag: GRIN Verlag GmbH
- ISBN-10: 3656939098
- ISBN-13: 9783656939092
- Erscheinungsdatum: 10.04.2015
Abhängig von Bildschirmgröße und eingestellter Schriftgröße kann die Seitenzahl auf Ihrem Lesegerät variieren.
eBook Informationen
- Dateiformat: PDF
- Größe: 0.39 MB
- Ohne Kopierschutz
Kommentar zu "Elemente der Moderne in Storms "Immensee""
0 Gebrauchte Artikel zu „Elemente der Moderne in Storms "Immensee"“
Zustand | Preis | Porto | Zahlung | Verkäufer | Rating |
---|
Schreiben Sie einen Kommentar zu "Elemente der Moderne in Storms "Immensee"".
Kommentar verfassen