...endlich Ostern (ePub)
Anthologie Siglinde Bickl und ihre Freunde
Der Peter Osterhase hatte es mal wieder mit der Bandscheibe. Frau Amsel kannte ihn noch vom letzten Jahr. Sie empfahl ihm Dr Kar Nickel, er sei eine Kapazität exakt für den Rücken, er hätte auf den Osterinseln studiert. Wo genau er wohne, wusste sie nicht...
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Produktinformationen zu „...endlich Ostern (ePub)“
Der Peter Osterhase hatte es mal wieder mit der Bandscheibe. Frau Amsel kannte ihn noch vom letzten Jahr. Sie empfahl ihm Dr Kar Nickel, er sei eine Kapazität exakt für den Rücken, er hätte auf den Osterinseln studiert. Wo genau er wohne, wusste sie nicht mehr, aber sie meinte, es sei in der Hasengasse Nr 0 gewesen. ‚Na, die wird es nicht allzu oft geben’, dachte sich Peter. ‚Ich kann es mal probieren.’
Und dann suchte er den Arzt auf. Als dieser mit seiner Untersuchung fertig war , meinte er; „also für Ihr Alter sind Sie noch sehr rüstig, Sie sollten nur Ihre Kiepe nicht so voll machen, das hält Ihre Bandscheibe nicht aus. Darf ich Ihnen noch einen Rat geben? Weniger Schnaps Eier, Ihrer Leber wegen!“ ---
.Als Fünfjährige habe ich dabei mal ein Ei zertreten, weil ich zu schnell in meinen Pantoffel schlüpfte, wo es versteckt war.
Das Eierfärben fand, als die Kinder aus dem Babyalter heraus waren, immer am Karfreitag statt. Da wurde bepinselt oder bedruckt, beklebt, ausgeblasen, zum Trocknen in Eierbecher gestellt und hinterher mit einer Speckschwarte blank gerieben. Trotz aller Vorsichtsmaßnahmen hatte Muttern hinterher immer viel zu säubern. Aber es hatte Spaß gemacht.---Jede Region hat ihre eigenen Bräuche. Hier in Sachsen gibt es auf dem Land den Brauch, am Ostersonntag zeitig am Morgen Osterwasser aus einem fließenden Gewässer zu holen. Sauber, rein und klar sollte es sein, sozusagen jungfräulich. Und so sollten auch die Mädels sein, die mit dem Krug losziehen. (Zur jetzigen Zeit würde das bedeuten, dass es noch minderjährige weibliche Wesen sind. Der Brauch ist wieder belebt worden.) Das Schwierigste aber ist, dass alle Mädels sowohl auf dem Hin- als auch dem Heimweg schweigen müssen. Wer schon mal eine weibliche Schar gehört hat, wird verstehen, dass das fast unmöglich ist. Soll aber vorgekommen sein, dass alle Bedingungen für das Osterwasser erfüllt sind. Nun wissen aber die neckischen Burschen, dass die Mädels im Morgengrauen unterwegs sind. Sie lauern an der vermuteten Wegstrecke auf und wollen die Mädels erschrecken. Sobald die aber Ah und Oh vor Schreck schreien, können sie das Osterwasser gleich weg gießen. Es hat seine Zauberwirkung verloren.---Plötzlich ruft Markus: Und was hat der Osterhase Dir gebracht Herr Iwanowitsch? „Nix!“ antwortet er nachdenklich. „Mein Hase lebt bei „Mütterchen Russland“. Kommt nicht bis Deutschland, ist ihm zu weit.“ Die Kinder tauschen ihre Blicke und sprechen dann wie aus einem Munde: „ Aber das geht doch nicht, Du lebst jetzt bei uns in unserem Land, da kann doch Dein Hase aus Russland unserem Hasen in Deutschland sagen, das er Dir jetzt die Eier bringen soll. Vielleicht ist es ihm aber nur zu schwierig, bis zur Mansardenwohnung hinauf zu hüpfen.“--- Als der Hasenrektor dann das weiße Tuch schwungvoll wegzog, erblickten die bemalten Hühnereier das Licht der untergehenden Sonne. Rote, gelbe und blaue Eier waren dabei. Sogar grüne, die aber nur für kluge Kinder verwendet werden durften. Natürlich, denn die Grünen waren im Gras so schwer zu finden wie gute Schulnoten. Linien, Figuren, Ornamente, Marienkäferchen mit kleinen Kusslippen und sogar abstrakte Schlieren waren zu sehen auf den Eiern. Und da ging ein Geschnatter. Gekakel und Mirakeln los unter den Anwesenden, die als Gutachter die besten Eier aussuchen sollten. „Nein, ist das schön schluchzte Frida, die Henne aus dem Nachbardorf. Das ist Kunst!“. „Quatsch! Das ist Kitsch“, rief Claudia, und verzog ihr Schnabelgesicht.---
Und dann suchte er den Arzt auf. Als dieser mit seiner Untersuchung fertig war , meinte er; „also für Ihr Alter sind Sie noch sehr rüstig, Sie sollten nur Ihre Kiepe nicht so voll machen, das hält Ihre Bandscheibe nicht aus. Darf ich Ihnen noch einen Rat geben? Weniger Schnaps Eier, Ihrer Leber wegen!“ ---
.Als Fünfjährige habe ich dabei mal ein Ei zertreten, weil ich zu schnell in meinen Pantoffel schlüpfte, wo es versteckt war.
Das Eierfärben fand, als die Kinder aus dem Babyalter heraus waren, immer am Karfreitag statt. Da wurde bepinselt oder bedruckt, beklebt, ausgeblasen, zum Trocknen in Eierbecher gestellt und hinterher mit einer Speckschwarte blank gerieben. Trotz aller Vorsichtsmaßnahmen hatte Muttern hinterher immer viel zu säubern. Aber es hatte Spaß gemacht.---Jede Region hat ihre eigenen Bräuche. Hier in Sachsen gibt es auf dem Land den Brauch, am Ostersonntag zeitig am Morgen Osterwasser aus einem fließenden Gewässer zu holen. Sauber, rein und klar sollte es sein, sozusagen jungfräulich. Und so sollten auch die Mädels sein, die mit dem Krug losziehen. (Zur jetzigen Zeit würde das bedeuten, dass es noch minderjährige weibliche Wesen sind. Der Brauch ist wieder belebt worden.) Das Schwierigste aber ist, dass alle Mädels sowohl auf dem Hin- als auch dem Heimweg schweigen müssen. Wer schon mal eine weibliche Schar gehört hat, wird verstehen, dass das fast unmöglich ist. Soll aber vorgekommen sein, dass alle Bedingungen für das Osterwasser erfüllt sind. Nun wissen aber die neckischen Burschen, dass die Mädels im Morgengrauen unterwegs sind. Sie lauern an der vermuteten Wegstrecke auf und wollen die Mädels erschrecken. Sobald die aber Ah und Oh vor Schreck schreien, können sie das Osterwasser gleich weg gießen. Es hat seine Zauberwirkung verloren.---Plötzlich ruft Markus: Und was hat der Osterhase Dir gebracht Herr Iwanowitsch? „Nix!“ antwortet er nachdenklich. „Mein Hase lebt bei „Mütterchen Russland“. Kommt nicht bis Deutschland, ist ihm zu weit.“ Die Kinder tauschen ihre Blicke und sprechen dann wie aus einem Munde: „ Aber das geht doch nicht, Du lebst jetzt bei uns in unserem Land, da kann doch Dein Hase aus Russland unserem Hasen in Deutschland sagen, das er Dir jetzt die Eier bringen soll. Vielleicht ist es ihm aber nur zu schwierig, bis zur Mansardenwohnung hinauf zu hüpfen.“--- Als der Hasenrektor dann das weiße Tuch schwungvoll wegzog, erblickten die bemalten Hühnereier das Licht der untergehenden Sonne. Rote, gelbe und blaue Eier waren dabei. Sogar grüne, die aber nur für kluge Kinder verwendet werden durften. Natürlich, denn die Grünen waren im Gras so schwer zu finden wie gute Schulnoten. Linien, Figuren, Ornamente, Marienkäferchen mit kleinen Kusslippen und sogar abstrakte Schlieren waren zu sehen auf den Eiern. Und da ging ein Geschnatter. Gekakel und Mirakeln los unter den Anwesenden, die als Gutachter die besten Eier aussuchen sollten. „Nein, ist das schön schluchzte Frida, die Henne aus dem Nachbardorf. Das ist Kunst!“. „Quatsch! Das ist Kitsch“, rief Claudia, und verzog ihr Schnabelgesicht.---
Autoren-Porträt von Siglinde Bickl
Schreiben kann jeder, war meine Antwort auf die Frage des Redakteurs Herr Jansen von der Wormser Zeitung. Da stellte ich mein Buch vor " Genau so ist es." Das war 2009. Mein Mann verstarb 2005. Mit den Notizen seiner Krankheit auf Papier verarbeitete ich meine Trauer. Schlecht war dabei, dass durch die vielen Tränen fast nichts mehr lesbar war. Ein Computer stand nun nutzlos herum und ich versuchte mühevoll mir die wichtigsten Dinge beizubringen.So kam ich zu meinem schönsten Hobby. Nächtelang
Bibliographische Angaben
- Autor: Siglinde Bickl
- 2014, 69 Seiten, Deutsch
- Verlag: neobooks
- ISBN-10: 3847679759
- ISBN-13: 9783847679752
- Erscheinungsdatum: 16.03.2014
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