Gattungstheorie: Ist das Maere eine Gattung? (PDF)
Studienarbeit aus dem Jahr 2002 im Fachbereich Germanistik - Gattungen, Note: 3, Universität Potsdam (Germanistik), Veranstaltung: Konrad von Würzburg: Kleine Erzählungen, Sprache: Deutsch, Abstract: Anhand der im Literaturverzeichnis genannten...
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Produktinformationen zu „Gattungstheorie: Ist das Maere eine Gattung? (PDF)“
Studienarbeit aus dem Jahr 2002 im Fachbereich Germanistik - Gattungen, Note: 3, Universität Potsdam (Germanistik), Veranstaltung: Konrad von Würzburg: Kleine Erzählungen, Sprache: Deutsch, Abstract: Anhand der im Literaturverzeichnis genannten Forschungsliteratur stelle ich hier die
Problematik und die verschiedenen Standpunkte dar bzw. die Schwerpunkte, die mir wichtig
erscheinen, um auf diese Weise die Zentralprobleme der Diskussion in der Mediävistik rund
um die Kurzerzählung herauszukristallisieren und die Frage zu klären, ob das Maere als
Gattung bezeichnet werden kann.
In der ersten Hälfte des 13. Jahrhunderts tritt plötzlich und sogleich in größerer Anzahl eine neue
Gattung auf, der Typus der kürzeren weltlichen Verserzählung, dessen Beliebtheit sich über drei
Jahrhunderte erstreckt. Frey, 155
Die mittelalterlichen Theoretiker haben Dichtung vornehmlich nach Stilen, nicht nach
Gattungsnormen beurteilt 1.
Über das Maere, das hier behandelt wird, gibt es gemischte Ansichten:
Die Heidelberger Pergamenthandschrift 341 (erstes Drittel des 14. Jhdts.) stellt die Maeren
zwischen Marienmirakel, religiöse Lehrgedichte, Tierfabeln und weltliche Didaxe; Die Wiener
Papierhandschrift 2885 (Ende des 14. Jhdts.) enthält neben den Maeren Minnereden, geistliche
Gedichte und weltliche Lehrgedichte; Die Karlsruher Papierhandschrift 408 (um 1430) bringt
unterschiedslos durcheinander Maeren, Bispel, Wundergeschichte, Streit- und Scherzreden sowie
geistliche Erzählungen und Reden. Hieraus kann man zumindest erkennen, dass dem Mittelalter
jedenfalls wenig gelegen ist an einer scharfen Trennung zwischen (...) den Formen des Maeres
(erzählend) und der Rede (erörternd). Daher muss bei einer heutigen Zuordnung von der mittelalterlichen Erzählung und deren
Analyse 'von Null an' begonnen werden.
Bei den Forschungsanalysen - für oder gegen eine Gattungsbezeichnung des 'Maere' - stellen
sich zunächst grundsätzliche Fragen:
Ist das Maere überhaupt eine Kurzerzählung, eine 'kleinere Erzählform', eine kleinepische
Dichtung, ein 'Erzähl- Gedicht' oder eine 'lyrische Erzählung'? oder ganz einfach ein 'Maere'?
Wo unterscheidet sich das 'Wie' des Erzählens von den anderen Formen?
Mit anderen Worten: erfüllt das Maere alle Kriterien, die es von den anderen so abgrenzt, dass
man von eigenständiger Gattung sprechen kann? Welche Theorie wird dafür benötigt, um eine
These halten zu können? [...]
1 Anhang, S. 17: 'Übersicht über die kleinen literarischen Gattungen der exemplarischen rede im Mittelalter'
(Jauß, 1977, 47).
Problematik und die verschiedenen Standpunkte dar bzw. die Schwerpunkte, die mir wichtig
erscheinen, um auf diese Weise die Zentralprobleme der Diskussion in der Mediävistik rund
um die Kurzerzählung herauszukristallisieren und die Frage zu klären, ob das Maere als
Gattung bezeichnet werden kann.
In der ersten Hälfte des 13. Jahrhunderts tritt plötzlich und sogleich in größerer Anzahl eine neue
Gattung auf, der Typus der kürzeren weltlichen Verserzählung, dessen Beliebtheit sich über drei
Jahrhunderte erstreckt. Frey, 155
Die mittelalterlichen Theoretiker haben Dichtung vornehmlich nach Stilen, nicht nach
Gattungsnormen beurteilt 1.
Über das Maere, das hier behandelt wird, gibt es gemischte Ansichten:
Die Heidelberger Pergamenthandschrift 341 (erstes Drittel des 14. Jhdts.) stellt die Maeren
zwischen Marienmirakel, religiöse Lehrgedichte, Tierfabeln und weltliche Didaxe; Die Wiener
Papierhandschrift 2885 (Ende des 14. Jhdts.) enthält neben den Maeren Minnereden, geistliche
Gedichte und weltliche Lehrgedichte; Die Karlsruher Papierhandschrift 408 (um 1430) bringt
unterschiedslos durcheinander Maeren, Bispel, Wundergeschichte, Streit- und Scherzreden sowie
geistliche Erzählungen und Reden. Hieraus kann man zumindest erkennen, dass dem Mittelalter
jedenfalls wenig gelegen ist an einer scharfen Trennung zwischen (...) den Formen des Maeres
(erzählend) und der Rede (erörternd). Daher muss bei einer heutigen Zuordnung von der mittelalterlichen Erzählung und deren
Analyse 'von Null an' begonnen werden.
Bei den Forschungsanalysen - für oder gegen eine Gattungsbezeichnung des 'Maere' - stellen
sich zunächst grundsätzliche Fragen:
Ist das Maere überhaupt eine Kurzerzählung, eine 'kleinere Erzählform', eine kleinepische
Dichtung, ein 'Erzähl- Gedicht' oder eine 'lyrische Erzählung'? oder ganz einfach ein 'Maere'?
Wo unterscheidet sich das 'Wie' des Erzählens von den anderen Formen?
Mit anderen Worten: erfüllt das Maere alle Kriterien, die es von den anderen so abgrenzt, dass
man von eigenständiger Gattung sprechen kann? Welche Theorie wird dafür benötigt, um eine
These halten zu können? [...]
1 Anhang, S. 17: 'Übersicht über die kleinen literarischen Gattungen der exemplarischen rede im Mittelalter'
(Jauß, 1977, 47).
Bibliographische Angaben
- Autor: Martine Schreiber-Bleurvacq
- 2004, 27 Seiten, Deutsch
- Verlag: GRIN Verlag
- ISBN-10: 3638251942
- ISBN-13: 9783638251945
- Erscheinungsdatum: 07.02.2004
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