Geschlechterdifferenzen - Geschlechterdifferenzierungen / Studientexte zur Soziologie (PDF)
Ein Überblick über gesellschaftliche Entwicklungen und theoretische Positionen.
Es gibt Fragen, an denen man nicht vorbei kommt. Die Frage z.B., warum Männer nicht zuhören und Frauen schlecht einparken, hat viele so sehr beschäftigt, dass ein gleichnamiger Buchtitel monatelang auf den Bestsellerlisten stand. Für das alltägliche Leben...
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Produktinformationen zu „Geschlechterdifferenzen - Geschlechterdifferenzierungen / Studientexte zur Soziologie (PDF)“
Es gibt Fragen, an denen man nicht vorbei kommt. Die Frage z.B., warum Männer nicht zuhören und Frauen schlecht einparken, hat viele so sehr beschäftigt, dass ein gleichnamiger Buchtitel monatelang auf den Bestsellerlisten stand. Für das alltägliche Leben jedes und jeder Einzelnen ist es in der Tat unbedingt nötig, eine Vorstellung davon zu haben, ob und wie die Geschlechter sich unterscheiden. Und auch für die sozialwissenschaftliche Erklärung gesellschaftlicher Phänomene ist es wichtig zu wissen, wie Geschlechterdifferenzen zustande kommen und welche Rolle sie in den verschiedenen Bereichen des gesellschaftlichen Lebens spielen. Das Buch bietet einen fundierten Einstieg in diese Thematik.
Lese-Probe zu „Geschlechterdifferenzen - Geschlechterdifferenzierungen / Studientexte zur Soziologie (PDF)“
Geschlechterdifferenzen Geschlechterdifferenzierungen (S. 7) Sylvia Marlene Wilz
Es gibt Fragen, an denen man nicht vorbeikommt. Die Frage zum Beispiel, warum Männer nicht zuhören und Frauen schlecht einparken, hat viele so sehr beschäftigt, dass ein gleichnamiger Buchtitel monatelang auf den Bestsellerlisten stand. Sowohl für das alltägliche Handeln jedes und jeder Einzelnen als auch für sozialwissenschaftliche Erklärungen gesellschaftlicher Phänomene ist es in der Tat unbedingt nötig, eine Vorstellung davon zu haben, ob und wie die Geschlechter sich unterscheiden.
Und auch für die sozialwissenschaftliche Erklärung gesellschaftlicher Phänomene ist es wichtig zu wissen, wie Geschlechterdifferenzen zustande kommen und welche Rolle sie in den verschiedenen Bereichen des gesellschaftlichen Lebens spielen. Zwischen den populären Antworten auf die Frage, ob diese Differenzen immer und überall bedeutsam sind oder ob sie heutzutage an Bedeutung verlieren, und dem Stand der akademischen Debatte herrscht jedoch unter Umständen eine große Diskrepanz.
In der heutigen Gesellschaft, so schreiben beispielsweise die Autoren des genannten Bestsellers, will man mit aller Macht daran glauben, dass Frauen und Männer genau die gleichen Fähigkeiten, Talente und Potentiale haben, und das ironischerweise zu einem Zeitpunkt, da Wissenschaftler die ersten unwiderlegbaren Beweise dafür gefunden haben, dass genau das Gegenteil der Fall ist. ( ) Frauen und Männer sind unterschiedlich.
Nicht besser oder schlechter, sondern unterschiedlich. Außer, dass sie der gleichen Spezies angehören, gibt es keine nennenswerten Gemeinsamkeiten zwischen ihnen. Sie leben in unterschiedlichen Welten, haben andere Wertvorstellungen und gehorchen anderen Gesetzmäßigkeiten. Das wissen alle, aber nur sehr wenige vor allem Männer sind bereit, es auch zu akzeptieren. (Pease/Pease 2001: 20 ff.)
Vor allem Sozialwissenschaftler/innen, so möchte man korrigieren, werden kaum
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dazu bereit sein, solche Aussagen zu akzeptieren. Auf den ersten Blick hat der Befund, den Geschlechtern sei grundsätzlich so gut wie nichts gemeinsam, immerhin eine gewisse Alltagstauglichkeit. Die Komplexität der Welt in Sachen Geschlechterfragen wird dadurch erheblich reduziert, dass soziale Phänomene radikal vereinfacht und zudem auf biologische, also nicht direkt und aktiv beeinflussbare Vorgänge, zurückgeführt werden.
Das kann mit Blick auf individuelle Handlungsmöglichkeiten und -grenzen durchaus beruhigende Wirkung entfalten (man hat es immer schon gewusst, dass Männer nicht gleichzeitig ihre Zähne putzen und dem Kind die Flasche geben können, man wird nie verstehen, was die Frauen eigentlich wollen, man kann es sowieso nicht ändern und sollte es auch nicht). Auf den zweiten Blick taugt der zitierte Befund für die alltägliche Praxis aber ebenso wenig wie für die Wissenschaft.
Wenn bereits vorausgesetzt wird, was eigentlich erst untersucht werden soll (wir wissen, dass die Geschlechter unterschiedlich sind, also untersuchen wir, dass sie unterschiedlich sind), werden Erkenntnismöglichkeiten und Handlungsoptionen von vornherein eingeschränkt.
Darüber hinaus kann nicht erklärt werden, wie sozialer Wandel zustande kommt und es kann nicht verstanden werden, wie Prozesse der Geschlechterdifferenzierung ablaufen. Bestsellerautor/innen oder solche Soziobiolog/innen, die von ersteren als Gewährsleute herangezogen werden, haben, um den Vergleich noch einmal zuzuspitzen, also ganz klar parat, dass und wie Männer und Frauen immer schon Unterschiedliche sind.
Geschlechterdifferenzen werden als fraglos gegeben erachtet, weil sie zugleich als Basis und als Folge differenter genetischer, anatomischer, neuronaler und hormoneller Grundausstattungen der Spezies Mensch gelten. Vom Ausgangspunkt der Verteilung von x- und y-Chromosomen an werden zwei und nur zwei Geschlechter unterschieden, deren körperliche Ausstattung sie zu grundsätzlich unterschiedlichen Gehirnleistungen, Wahrnehmungen, motorischen Fertigkeiten u.a. befähigt.
Geschlechtsspezifisch differentes Verhalten und Handeln ist daher von vornherein eindeutig zugeordnet und direkt und (zunächst einmal) unveränderbar verknüpft mit somatischen Vorgängen und nicht etwa ein im Prinzip variables Produkt von gesellschaftlichen Strukturen, von Lernprozessen und Zuschreibungen, Erwartungen und (Re)Präsentationen in der sozialen Interaktion.
Das kann mit Blick auf individuelle Handlungsmöglichkeiten und -grenzen durchaus beruhigende Wirkung entfalten (man hat es immer schon gewusst, dass Männer nicht gleichzeitig ihre Zähne putzen und dem Kind die Flasche geben können, man wird nie verstehen, was die Frauen eigentlich wollen, man kann es sowieso nicht ändern und sollte es auch nicht). Auf den zweiten Blick taugt der zitierte Befund für die alltägliche Praxis aber ebenso wenig wie für die Wissenschaft.
Wenn bereits vorausgesetzt wird, was eigentlich erst untersucht werden soll (wir wissen, dass die Geschlechter unterschiedlich sind, also untersuchen wir, dass sie unterschiedlich sind), werden Erkenntnismöglichkeiten und Handlungsoptionen von vornherein eingeschränkt.
Darüber hinaus kann nicht erklärt werden, wie sozialer Wandel zustande kommt und es kann nicht verstanden werden, wie Prozesse der Geschlechterdifferenzierung ablaufen. Bestsellerautor/innen oder solche Soziobiolog/innen, die von ersteren als Gewährsleute herangezogen werden, haben, um den Vergleich noch einmal zuzuspitzen, also ganz klar parat, dass und wie Männer und Frauen immer schon Unterschiedliche sind.
Geschlechterdifferenzen werden als fraglos gegeben erachtet, weil sie zugleich als Basis und als Folge differenter genetischer, anatomischer, neuronaler und hormoneller Grundausstattungen der Spezies Mensch gelten. Vom Ausgangspunkt der Verteilung von x- und y-Chromosomen an werden zwei und nur zwei Geschlechter unterschieden, deren körperliche Ausstattung sie zu grundsätzlich unterschiedlichen Gehirnleistungen, Wahrnehmungen, motorischen Fertigkeiten u.a. befähigt.
Geschlechtsspezifisch differentes Verhalten und Handeln ist daher von vornherein eindeutig zugeordnet und direkt und (zunächst einmal) unveränderbar verknüpft mit somatischen Vorgängen und nicht etwa ein im Prinzip variables Produkt von gesellschaftlichen Strukturen, von Lernprozessen und Zuschreibungen, Erwartungen und (Re)Präsentationen in der sozialen Interaktion.
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Autoren-Porträt
Dr. Sylvia Marlene Wilz ist Junior-Professorin an der FernUniversität Hagen.
Bibliographische Angaben
- 2008, 2008, 318 Seiten, Deutsch
- Herausgegeben: Sylvia M. Wilz
- Verlag: VS Verlag für Sozialw.
- ISBN-10: 3531908316
- ISBN-13: 9783531908311
- Erscheinungsdatum: 02.02.2008
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eBook Informationen
- Dateiformat: PDF
- Größe: 1.38 MB
- Ohne Kopierschutz
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Pressezitat
"Der Sammelband stellt strukturiert aktuelle theoretische wie empirische Analysen zu Geschlechterdifferenzen und Geschlechterdifferenzierungen dar. [...] Der Leser/die Leserin wird gekonnt durch einen Streifzug aktueller theoretischer Theorien und Fragestellungen geführt, wobei alle Aufsätze nicht nur in einer horizontalen, thematischen Verbundenheit zueinander stehen, sondern auch eine vertikale Verbindung zu historischen Debatten bzw. empirischen Fakten aufweisen, welche auf ihre Aktualität hin analysiert werden. In dieser Hinsicht ist dieser Sammelband unverzichtbar für jede(n), der/die sich mit dem Stand aktueller feministischer Debatten in der Frage von Differenz und Differenzierung kritisch auseinandersetzen will." Querelles-Net (www.querelles-net.de), 3-2009 "Der im Titel erhobene Anspruch eines "Überblicks über gesellschaftliche Entwicklungen und theoretische Positionen" wird [...] in anspruchsvoller, aber für Studierende und interessierte Laien zugänglicher Art und Weise eingelöst." Soziologische Revue, 3-2009
"Dieses Buch verhilft zu einem Überblick in der aktuellen theoretischen Debatte um die Dimension von Geschlecht, es zeigt auf, wie vielschichtig in der sozialwissenschaftlichen Diskussion Geschlechterdifferenzen und Geschlechterdifferenzierungen erklärt werden. Den Verknüpfungen zwischen Theorie und Empirie kommt dabei hohe Priorität zu. Es ist ein guter Wegweise, um die eigene Position in diesem Themenfeld zu finden." AEP Informationen - Feministische Zeitschrift für Politik und Gesellschaft, 4-2008
"Der Sammelband zeichnet sich im Vergleich zu anderen Bestandsaufnahmen dadurch aus, weder ausschließlich auf einem theoretischen Ansatz zu basieren oder eine bestimmte Debatte zu fokussieren noch einen nur sehr knapp gehaltenen Überblick über verschiedene Theorien zu bieten. Es ist den Autorinnen gelungen, sich in die Rolle der Einsteigerin/des Einsteigers zu versetzen und ihr Thema dementsprechend aufzubereiten." Femina Politica - Zeitschrift
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