Das Wunder von Frauenchiemsee (ePub)

Als ich mit meiner Freundin Monika in München war, habe ich u.a. die Autorin Doris Strobl persönlich kennen lernen dürfen. Auf der Fraueninsel hätte ich gerne im Klosterladen das Buch "Das Wunder von Frauenchiemsee" von ihr käuflich erworben, leider war dieses Buch nicht im Bestand. Die Doris war echt so lieb und hat es mir an einem anderen Tag mitgebracht und nun möchte ich es euch vorstellen.
Das Buch spielt im Jahr den Herrn 1003 und 1004, eine Zeit, in der es noch rau und barsch zuging. Die Kirche und die Männer hatten eindeutig noch das sagen, Frauen mussten sich unterordnen.
Eine Zeit, in der die Klöster eine Blütezeit erleben und die Herrscher absolute Macht über ihre Untertanen hatten.
Doris Strobl entführt uns in diese Zeit, die mich teilweise schockiert hat, aber mir auch gezeigt hat, dass selbst der herrschsüchtigste Mann Gefühle hatte. Doris Strobl nimmt uns mit in das Klosterleben, nimmt uns mit auf grausame Kriegszüge. Sie zeigt auf, dass auch die Geistlichen von weltlichen Gefühlen eingeholt werden und wir erleben, wie schwierig es für die Geistlichen war, damit umzugehen. Ich habe mich riesig gefreut, die selige Irmengard, die Äbtissin Tuta und Sophia kennen gelernt zu haben. Dann Abt Gerhard der verbotene Gefühle für Tuta hegt, die Tuta auch für Abt Gerhard hegt. Von was für Gewissensbissen werden die Beiden geplagt. Ich habe richtig mit gelitten.
Tuta, eine Äbtissin mit Güte und Freundlichkeit, die immer ruhig und besonnen mit ihren Nonnen und Novizinnen verfährt, eine Frau, die so weise ist, ich hätte sie gerne einmal kennen gelernt und mit ihr gesprochen. Aber auch eine Frau, die den Mut aufbrachte, sich Anordnungen zu widersetzen.
Sophia, ach Sophia, sie ist mir so ans Herz gewachsen. Sie erträgt so viel Leid mit so viel Geduld, auch von ihr könnte man noch so einiges lernen. Ihr Glaube hat ihr immer geholfen, er hat sie nie verlassen und auch nicht im Stich gelassen. Was für ein Gottvertrauen, schön, wenn man das so hat. Ich glaube, das tut gut.
Und die selige Irmengard, von ihr geht so etwas Geheimnisvolles, Friedvolles aus. Sie erscheint immer, wenn ein Mensch sie braucht. In jeder Situation ist sie ruhig und besonnen und hilft mit ihrem Glauben und spendet Trost.
Wenn man auf der Insel ist, spürt man ihre Ruhe und Kraft, auch beim Lesen überträgt sie sich und man hat das Gefühl, Irmengard ist in der Nähe.
Ein historischer Roman, der einen von Beginn an fesselt, mit seiner Spannung und dem guten Gefühl, was vermittelt wird. Ja, wenn Tuta sagt, dass es vor unserem Herrn und Gott keine Sünde gibt, dann spendet es auch Trost und man fühlt sich beschützt und aufgehoben.
Ich bin kein tiefgläubiger Mensch, aber dieses Buch hat mich für eine Zeit verzaubert.
Für jemanden, der historische Romane mag und die Zeit der Klöster, ein absolutes Muss.