Johann Gottfried Scheibel. Vom innersten Wesen des Christentums (PDF)
Auszüge aus dem Schrifttum des Breslauer Lutheraners (1783-1843). E-BOOK
Im Doppelamt als Geistlicher und Theologieprofessor war Johann Gottfried Scheibel bis 1830 zum Erweckungsprediger Breslaus geworden. Lutherisches Lehrerbe und pietistische Lebensführung bedeuteten ihm eine unauflösbare Einheit. Sein tatkräftiger Widerspruch...
sofort als Download lieferbar
eBook (pdf)
90.00 €
- Lastschrift, Kreditkarte, Paypal, Rechnung
- Kostenloser tolino webreader
Produktdetails
Produktinformationen zu „Johann Gottfried Scheibel. Vom innersten Wesen des Christentums (PDF)“
Im Doppelamt als Geistlicher und Theologieprofessor war Johann Gottfried Scheibel bis 1830 zum Erweckungsprediger Breslaus geworden. Lutherisches Lehrerbe und pietistische Lebensführung bedeuteten ihm eine unauflösbare Einheit. Sein tatkräftiger Widerspruch gegen die Einführung der Union zwischen Lutheranern und Reformierten in Preußen führte zur selbstständigen Kirchenbildung der sogenannten Altlutheraner. Das brachte eine erhebliche Eingrenzung der Nachwirkung des von ihm hinterlassenen Schrifttums mit sich. Es sollte jedoch nicht übersehen werden, dass sein Kampf gegen die Union lediglich ein Teil der von ihm in strengster Bindung an die Autorität der Heiligen Schrift geführten Auseinandersetzung mit dem Rationalismus in Theologie und Kirche überhaupt war. Insofern besitzen viele seiner inzwischen oft schwer zugänglich gewordenen Ausführungen bleibende Gültigkeit. Die wichtigsten von ihnen finden sich in dieser Auswahlausgabe vereinigt.
Lese-Probe zu „Johann Gottfried Scheibel. Vom innersten Wesen des Christentums (PDF)“
"Auszüge aus dem Schrifttum Johann Gottfried Scheibels (S. 127-128)Abendmahl
Euch ist bekannt […], daß in der christlichen Welt drei verschiedene Meinungen über das Abendmahl des Herrn, über das Wichtigste dabei, obwalten. Nach der einen wird das Brot und der Wein, indem sie geweiht werden, in wahrhaftes Fleisch und Blut verwandelt. Nach der anderen ist beim Abendmahl nur Erinnerung des Geistes an Jesus wie an einen abwesenden Freund. Nach der dritten ist das gesegnete Brot und der gesegnete Wein Gemeinschaft mit dem Leibe und Blute des Herrn. Bei dieser Verschiedenheit der Überzeugung ist es notwendig, daß wir als Christen bloß bei dem Worte Jesu und dem nach seinem eigenen Wort durch seinen und des Vaters Geist erleuchteter Apostel bleiben, nach diesem prüfen. […]
Nach der Heiligen Schrift […] die Abendmahlslehre zu betrachten, erfordert wie bei jeder anderen ihrer Lehren, daß wir der Ordnung des Heils Jesu gemäß zunächst seine eigenen Worte, dann die seiner Apostel erwägen. Vom Heiligen Abendmahl sind nun offenbar vorzüglich die Einsetzungsworte des Herrn selbst zu betrachten. Es ist aber außerdem noch ein Abschnitt in den Evangelisten, der unverkennbar von dem Abendmahl Jesu handelt, obwohl neuere, auch sehr christliche Erklärer es nicht [zu erkennen] vermögen.
Es ist dies der Abschnitt, den einer der sprachkundigen Freunde Zwinglis [Oecolampadius] damals in der Untersuchung gegen Luther die eherne Mauer seines Lehrbegriffs nannte212 und von der ich […] gestehen muß, wie ich bei ihr noch vor zwei Jahren so schwankend ward, daß ich schon an die Möglichkeit dachte, nach meinem Gewissen dies Heiligtum verlassen und als Lehrer zu einer anderen Kirche übergehen zu müssen. Um so notwendiger ist es, da dieser Abschnitt so schwierig, daß selbst Luther ihn zuletzt aufgab
... mehr
und sich überredete, er handle nur vom geistigen Genuß der Lehre Jesu, bei ihm mit möglichst fester Treue durch die Gnade des Heiligen Geistes zu verweilen.
Es ist der zweite Teil des sechsten Kapitels Johannis, von dem hier die Rede sein muß. […] Man sieht, Jesus gebraucht hier Worte, welche die ganze Teilnahme an ihm, das ganze Leben mit ihm bezeichnen: ihn genießen, essen, zu ihm kommen, an ihn glauben. Das sieht man aber am deutlichsten aus dem wichtigen 57.Vers: »Wie mich gesandt hat der lebendige Vater und ich lebe durch den Vater, also wer mich isset, derselbe wird leben durch mich.« Es heißt nämlich in der eigentlichen Sprache des Evangelisten nicht, wie Luther übersetzte: um des Vaters willen, sondern: durch den Vater, und ebenso nachher: durch mich, nicht: um meinetwillen.
Wie also, sagt Jesus, ich nach meinem ganzen Wesen, ich, der allein geborene Sohn Gottes, der Sohn des Geistes vom Vater, lebe durch den Vater, also lebt der, der mich genießt, ganz durch mich, er empfängt mein Wesen, wie ich vom Vater, so er von mir. Jesus spricht also hier ganz allgemein von sich, von seinem ganzen Wesen. […] Nachdem also der Herr jene Worte: »Ich bin das Brot des Lebens«, geäußert hatte, sagte er offenbar hinzusetzend (V.51):
»Und das Brot, das ich geben werde, ist mein Fleisch, welches ich geben werde für das Leben der Welt«. Hier unterscheidet der Herr sich – das Brot des Lebens, vom Himmel – von dem Brot, was er, das Brot des Himmels, geben werde, sein Fleisch, was doch nicht vom Himmel gekommen und gegeben werden solle für das Leben der Welt. Die Juden bemerken auch dies ganz richtig. Bisher haben sie nichts eingewendet. Jetzt heißt es (V.52): »Sie zankten untereinander und sprachen: Wie kann dieser uns sein Fleisch zu essen geben?« Und was antwortet ihnen nun Jesus?"
Es ist der zweite Teil des sechsten Kapitels Johannis, von dem hier die Rede sein muß. […] Man sieht, Jesus gebraucht hier Worte, welche die ganze Teilnahme an ihm, das ganze Leben mit ihm bezeichnen: ihn genießen, essen, zu ihm kommen, an ihn glauben. Das sieht man aber am deutlichsten aus dem wichtigen 57.Vers: »Wie mich gesandt hat der lebendige Vater und ich lebe durch den Vater, also wer mich isset, derselbe wird leben durch mich.« Es heißt nämlich in der eigentlichen Sprache des Evangelisten nicht, wie Luther übersetzte: um des Vaters willen, sondern: durch den Vater, und ebenso nachher: durch mich, nicht: um meinetwillen.
Wie also, sagt Jesus, ich nach meinem ganzen Wesen, ich, der allein geborene Sohn Gottes, der Sohn des Geistes vom Vater, lebe durch den Vater, also lebt der, der mich genießt, ganz durch mich, er empfängt mein Wesen, wie ich vom Vater, so er von mir. Jesus spricht also hier ganz allgemein von sich, von seinem ganzen Wesen. […] Nachdem also der Herr jene Worte: »Ich bin das Brot des Lebens«, geäußert hatte, sagte er offenbar hinzusetzend (V.51):
»Und das Brot, das ich geben werde, ist mein Fleisch, welches ich geben werde für das Leben der Welt«. Hier unterscheidet der Herr sich – das Brot des Lebens, vom Himmel – von dem Brot, was er, das Brot des Himmels, geben werde, sein Fleisch, was doch nicht vom Himmel gekommen und gegeben werden solle für das Leben der Welt. Die Juden bemerken auch dies ganz richtig. Bisher haben sie nichts eingewendet. Jetzt heißt es (V.52): »Sie zankten untereinander und sprachen: Wie kann dieser uns sein Fleisch zu essen geben?« Und was antwortet ihnen nun Jesus?"
... weniger
Autoren-Porträt von Peter Hauptmann
Dr. theol. Peter Hauptmann war Professor für Kirchengeschichte Osteuropas und Theologiegeschichte der Lutherischen Konfessionskirchen in Münster.Dr. theol. Peter Hauptmann was Professor of Eastern European Ecclesiastical History and Theological History of the Lutheran Confessional Church in Münster.
Bibliographische Angaben
- Autor: Peter Hauptmann
- 2009, 1. Auflage 2009, 531 Seiten, Deutsch
- Herausgegeben: Peter Hauptmann
- Verlag: V&R unipress
- ISBN-10: 3899716701
- ISBN-13: 9783899716702
- Erscheinungsdatum: 29.04.2009
Abhängig von Bildschirmgröße und eingestellter Schriftgröße kann die Seitenzahl auf Ihrem Lesegerät variieren.
eBook Informationen
- Dateiformat: PDF
- Größe: 9.11 MB
- Ohne Kopierschutz
- Vorlesefunktion
Family Sharing
eBooks und Audiobooks (Hörbuch-Downloads) mit der Familie teilen und gemeinsam genießen. Mehr Infos hier.
Kommentar zu "Johann Gottfried Scheibel. Vom innersten Wesen des Christentums"
0 Gebrauchte Artikel zu „Johann Gottfried Scheibel. Vom innersten Wesen des Christentums“
Zustand | Preis | Porto | Zahlung | Verkäufer | Rating |
---|
Schreiben Sie einen Kommentar zu "Johann Gottfried Scheibel. Vom innersten Wesen des Christentums".
Kommentar verfassen