Julias wilde Zeiten (ePub)
Erzählung
Am Tag ihrer Festnahme hatte man Julia sich selbst überlassen, wenn auch mit Essen und Trinken versorgt. Am folgenden Morgen war es jedoch vorbei mit der Ruhe. Sie wurde zur Vernehmung geführt. Es geht um Ihre Position innerhalb der kriminellen Bande, um...
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Produktinformationen zu „Julias wilde Zeiten (ePub)“
Am Tag ihrer Festnahme hatte man Julia sich selbst überlassen, wenn auch mit Essen und Trinken versorgt. Am folgenden Morgen war es jedoch vorbei mit der Ruhe. Sie wurde zur Vernehmung geführt. Es geht um Ihre Position innerhalb der kriminellen Bande, um Ihre Beteiligung an der widerrechtlichen Einschleusung von Ausländerinnen und erzwungener Prostitution, um Geldwäsche, Drogenhandel, Schutzgelderpressung und andere Delikte , erklärte der Beamte. Sie sind die Besitzerin des Restaurants? Bereitwillig und ehrlich gab sie Auskunft, schilderte ihren Beginn im Froschkönig , ihre Rolle während dieser Phase, auch den Besuch von der angeblichen Sicherheitsfirma und den Brandanschlag. Leseprobe:Die Nachfahren der Eigentümer des Hauses, vor mehr als einem halben Jahrhundert enteignet, hatten ihre Ansprüche durchgesetzt. Sie hielten nicht viel von der Kleinkunst, denn sie produzierten Waschmaschinen und wollten das ererbte Gemäuer als Absatzbasis im Ostseeraum nutzen. Dazu kam es zwar nicht, aber das Teatro Novitad war ein knappes Jahr nach seinem Start schon wieder am Ende, wenn Petras Rechtanwalt nicht gewesen wäre.So durfte Julia diesen geheimnisvollen Herrn, von dem die Freundin schon so oft erzählt hatte, endlich kennenlernen. Er empfing die beiden Damen und den Teatro-Hausmeister Fridolin in seiner Villa, in der er wohnte und seine Kanzlei betrieb.Petra wußte bereits Bescheid und hatte die entsprechende Vorarbeit geleistet. Die beiden andern waren überrascht von dem, was RA Udo Schlupf Fachanwalt für Immobilien und Investitionen ausgeklügelt hatte. Es ging um Stolls Stübchen in der Altstadt, um die Verwandlung der kleinen Kneipe in eine Kleinkunstbühne. Das Hauptproblem bestand darin, daß Vater Stoll nicht weichen wollte.Dabei hatte er kaum etwas zu verlieren. Das Lokal war längst nicht mehr das, was es zu Julias Studienzeiten gewesen war. Pferdefleisch war aus der Mode gekommen. Petras Mutter hatte noch einige Monate ihre Rente in DMark annehmen dürfen und war dann verstorben. Doch der Vater hielt durch. Die erste Hälfte seiner Tage vertrödelte er in den Dachkammern über dem Lokal. Erst zum Nachmittag öffnete er die Kneipe, bot zwei Sorten Bier und vier Sorten Schnaps sowie eine Sorte Bockwurst an. Ein kleiner Kreis von Stammgästen, denen es ähnlich oder noch schlimmer erging als dem Wirt, hielt ihm die Treue. Die Zahl wuchs sogar noch um ein paar Leute, als er den Fernseher aus der Dachkammer in die Gaststube brachte und pausenlos laufen ließ, auch wenn der letzte Gast an seinem Tisch schon selig entschlummert war.Nun hätte Vater Stoll sein im Innern und äußerlich verwahrlostes Eigentum ganz einfach und relativ unbürokratisch an seine Tochter übertragen können, aber das hätte nichts eingebracht, weder Existenzgründerzuschüsse noch Fördermittel noch Kredite. Das kriegen wir alles in den Griff , sagte der Rechtsanwalt und ruckelte an seiner Krawatte. Mit Geld und Köpfchen läßt sich alles regeln. Etliche Papiere, die nur noch zu unterschreiben waren, hatte er vorbereitet.Julia sollte mit Hilfe eines Kredits das Anwesen kaufen und als neue Eigentümerin fungieren. Petra würde als Geschäftsführerin arbeiten, selbstverständlich unter stiller Mitwirkung von Udo Schlupf.Julia zögerte. Sie dachte an ihre Schüler, an ihre Schulchöre und an den Seniorenchor. Sie dachte sogar an den Deichgrafen und seine Abschiedsworte, daß auch sie noch lernen würde, sich in der neuen Zeit zurechtzufinden. Und die anderen drei redeten auf sie ein, sogar Fridolin, der ehemalige Werftarbeiter, der in das neue Etablissement mitziehen sollte und von dem Projekt begeistert war. Aber meine Schule, meine Musikschüler? wandte sie ein. Das kann alles weiterlaufen, nebenbei. Sie werden genug Zeit dafür haben. Als Chefin vom Teatro? Sie brauchen dort nur zu repräsentieren. Übrigens: Ein neuer Name muß auch her. Teatro, das klingt nach Provokation, das lockt die Konkurrenz zu Gegenattacken. Sie stimmte schließlich zu und unterschrieb alles, was Udo Schlupf ihr vor die Augen schob. Alles in Sack und Tüten , freute sich der Rechtskundler.
Bibliographische Angaben
- Autor: Rudi Czerwenka
- 2007, 132 Seiten, Deutsch
- Verlag: BS-Verlag-Rostock
- ISBN-10: 3867859663
- ISBN-13: 9783867859660
- Erscheinungsdatum: 01.09.2007
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