Meine Familie ist arm (PDF)
Wie Kinder im Grundschulalter Armut erleben und bewältigen
Im Buch wird aus Schilderungen von Kindern deutlich, wie sie sich, ihre Familie, ihr Umfeld unter Armutsbedingungen sehen. Eine einzigartige Analyse der verheerenden, vielschichtigen Auswirkungen von Armut auf Kinder. Das Buch liefert die Ergebnisse einer...
sofort als Download lieferbar
eBook (pdf)
29.99 €
14 DeutschlandCard Punkte sammeln
- Lastschrift, Kreditkarte, Paypal, Rechnung
- Kostenloser tolino webreader
Produktdetails
Produktinformationen zu „Meine Familie ist arm (PDF)“
Im Buch wird aus Schilderungen von Kindern deutlich, wie sie sich, ihre Familie, ihr Umfeld unter Armutsbedingungen sehen. Eine einzigartige Analyse der verheerenden, vielschichtigen Auswirkungen von Armut auf Kinder. Das Buch liefert die Ergebnisse einer qualitativen Studie, die die Lebenslage von Kindern im Grundschulalter aus der Perspektive der Kinder untersucht. Es handelt sich um eine der ersten Studien, die auf Eigenaussagen der Kinder basiert. Insgesamt zeigt sich, dass die Prozesse zunehmender Benachteiligung und des mehrdimensionalen Ausschlusses von Kindern eine theoretische, empirische und konzeptuelle Herausforderung für die Soziale Arbeit darstellen. Es wird vor allem das bislang unzureichende Instrumentarium der Kinder- und Jugendhilfe deutlich. Im Ergebnis diskutiert das Buch Vorschläge für eine konzeptionelle Umorientierung der Jugendhilfe, womit ein nachvollziehbarer Transfer der Ergebnisse in den Bereich der sozialpädagogischen, erzieherischen und bildungsrelevanten Berufe erfolgt.
Lese-Probe zu „Meine Familie ist arm (PDF)“
1. Armut in der Bundesrepublik (S. 11) 1.1 Armut von Familien mit Kindern - Gesellschaftliche Dimension des Armutsproblems
Der im April 2001 von der Bundesregierung vorgelegte erste Nationale Armuts- und Reichtumsbericht hat nochmals deutlich gemacht, was in der Fachöffentlichkeit seit den 1990er Jahren diskutiert wird: Armut im reichen Deutschland hat sich wesentlich verändert. Den "klassischen" Armutsgruppen (Randgruppen, alte Menschen, Behinderte und chronisch Kranke) sind neue und zahlenmäßig größere Gruppen von neuen Armen zur Seite getreten .
Es sind Erwerbslose im "besten Lebensalter", Menschen mit unzureichendem Arbeitseinkommen, allein erziehende Frauen, kinderreiche Familien, MigrantInnen. Vor allem sind Kinder bzw. Familien mit Kindern zunehmend arm. Bereits vor dieser offiziellen Thematisierung von Armut wiesen zahlreiche Studien und Berichte auf die wachsende Armutsproblematik hin (z.B.: DöringlHaneschlHuster 1990, Leibfried/Voges 1992, HauserJHübinger 1993, Hanesch u.a. 1994, BiebacklMilz 1995, Hübinger 1996, Hübinger/Neumann 1997, ManselINeubauer 1998).
Mit dem Armuts- und Reichtumsbericht der Bundesregierung wurde jedoch eine erste umfassende Bestandsaufnahme vorgelegt, die die öffentliche Debatte um Armut und soziale Ausgrenzung in Deutschland sowohl intensivierte wie fundierte . Detailliert werden die Aussagen des Berichtes der Bundesregierung durch die neueren Zahlen des Datenreports 2004.
Demnach lebte im Jahr 2002 mehr als ein Zehntel (11,1%) der bundesrepublikanischen Bevölkerung in Armut.` Auch dem 2. Armuts- und Reichtumsberichts der Bundesregierung von 2005 zufolge, der zurückhaltender berichtet, hat sich der Anteil der Haushalte mit Kindern unter der 60%-Armutsgrenze (Median) seit 1998 von 12,6 auf 13,9% im Jahr 2003 erhöht (BMAS 2005: 75). Insgesamt ein Drittel der BundesbürgerInnen (34%) lebte 2002 im Niedrigeinkommensbereich (75%-Schwelle) (GoebelJHabich/Krause 2004: 630).
Die Autoren des
... mehr
Datenreports konstatieren für 2002 gegenüber dem Vorjahr einen steigenden Bevölkerungsanteil im Niedrigeinkommensbereich. Sie verweisen aber auch darauf, dass innerhalb dieses Anteils eine Zunahme von Armutsbetroffenheit sowie Armutsintensität festzustellen ist (GoebellHabichf Krause 2004: 631).
Die höchsten Armutsquoten sind dabei bei Familien sowie insbesondere bei Ein-Eltern-Haushalten zu finden (ebenda: 634). Bezogen auf Kinder im Alter bis zu zehn Jahren fällt die Armutsbetroffenheit noch deutlich höher aus. Mehr als die Hälfte aller bundesdeutschen Kinder im Alter bis zu 10 Jahren lebte im Jahr 2002 in prekären Einkommensverhältnissen (75% Schwelle), insgesamt 17,6% dieser Kinder lebten in Deutschland unter der Armutsgrenze (50% Schwelle) (GoebellHabichfKrause 2004: 632).
Leben in Armut bedeutet hierbei nicht das Vorliegen existenzieller Notlagen im Sinne von absoluter oder primärer Armut, womit das Fehlen der Mittel zum physischen Überleb en gemeint ist. Leben in Armut - und dies betraf im Jahr 2002 immerhin ein Sechstel der bundesdeutschen Kinder im Alter bis zu 10 Jahren - heißt arm zu sein im Sinne von sozialer Ungleichheit und sozialem Ausschluss. Diese Kinder und ihre Familien leben in relativer Armut, d.h. gemessen an den "mittleren" Standards der bundesrepublikanischen Gesellschaft verfügen sie über zu geringe finanzielle Ressourcen (vgl. BMAS 2001: 8).
Man kann bei der Erfassung von Armut aber auch auf politisch-normative Vorgaben zurückgreifen. Demnach lebt in Armut "wer aus seinem eigenen Einkommen oder Vermögen nicht die zur Lebensführung erforderlichen Mittel schöpfen kann" (ebenda). Im Rahmen des Bundessozialhilfegesetzes (BSHG) garantiert in diesen Fällen die Hilfe zum Lebensunterh alt (HLU) die Deckung des lebensnotwendigen Bedarfs (Bedarfsdeckungsprinzip). Haushalte und Personen, auf die dies zutrifft, erhalten also laufende Hilfe zum Lebensunterhalt, deren Eckregelsatz das gesellschaftlich definierte Existenzminimum darstellt. Sozialhilfebezug ist somit definiert als staatlich "bekämpfte Armut".
Gleichwohl kann der Bezug von Sozialhilfe als Armutsindikator geiten, da die Inanspruchnahme deutlich macht, dass die entsprechenden Personen und Haushalte nicht oder nicht ausreichend in der Lage sind, ihren notwendigen Lebensunterhalt aus eigenen Kräften und Mitteln, vor allem aus Einkommen und Vermögen, zu sichern (vgl. hierzu Merten 200 1: 373f.).
Die höchsten Armutsquoten sind dabei bei Familien sowie insbesondere bei Ein-Eltern-Haushalten zu finden (ebenda: 634). Bezogen auf Kinder im Alter bis zu zehn Jahren fällt die Armutsbetroffenheit noch deutlich höher aus. Mehr als die Hälfte aller bundesdeutschen Kinder im Alter bis zu 10 Jahren lebte im Jahr 2002 in prekären Einkommensverhältnissen (75% Schwelle), insgesamt 17,6% dieser Kinder lebten in Deutschland unter der Armutsgrenze (50% Schwelle) (GoebellHabichfKrause 2004: 632).
Leben in Armut bedeutet hierbei nicht das Vorliegen existenzieller Notlagen im Sinne von absoluter oder primärer Armut, womit das Fehlen der Mittel zum physischen Überleb en gemeint ist. Leben in Armut - und dies betraf im Jahr 2002 immerhin ein Sechstel der bundesdeutschen Kinder im Alter bis zu 10 Jahren - heißt arm zu sein im Sinne von sozialer Ungleichheit und sozialem Ausschluss. Diese Kinder und ihre Familien leben in relativer Armut, d.h. gemessen an den "mittleren" Standards der bundesrepublikanischen Gesellschaft verfügen sie über zu geringe finanzielle Ressourcen (vgl. BMAS 2001: 8).
Man kann bei der Erfassung von Armut aber auch auf politisch-normative Vorgaben zurückgreifen. Demnach lebt in Armut "wer aus seinem eigenen Einkommen oder Vermögen nicht die zur Lebensführung erforderlichen Mittel schöpfen kann" (ebenda). Im Rahmen des Bundessozialhilfegesetzes (BSHG) garantiert in diesen Fällen die Hilfe zum Lebensunterh alt (HLU) die Deckung des lebensnotwendigen Bedarfs (Bedarfsdeckungsprinzip). Haushalte und Personen, auf die dies zutrifft, erhalten also laufende Hilfe zum Lebensunterhalt, deren Eckregelsatz das gesellschaftlich definierte Existenzminimum darstellt. Sozialhilfebezug ist somit definiert als staatlich "bekämpfte Armut".
Gleichwohl kann der Bezug von Sozialhilfe als Armutsindikator geiten, da die Inanspruchnahme deutlich macht, dass die entsprechenden Personen und Haushalte nicht oder nicht ausreichend in der Lage sind, ihren notwendigen Lebensunterhalt aus eigenen Kräften und Mitteln, vor allem aus Einkommen und Vermögen, zu sichern (vgl. hierzu Merten 200 1: 373f.).
... weniger
Autoren-Porträt von Karl August Chassé, Margherita Zander, Konstanze Rasch
Prof. Dr. Karl August Chassé lehrt am Fachbereich Sozialwesen der Fachhochschule Jena. Prof. Dr. Margherita Zander lehrt am Fachbereich Sozialwesen der Fachhochschule Münster.
Dr. Konstanze Rasch war Wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Fachhochschule Jena.
Bibliographische Angaben
- Autoren: Karl August Chassé , Margherita Zander , Konstanze Rasch
- 2009, 3.Aufl. 2007, 352 Seiten, Deutsch
- Verlag: VS Verlag für Sozialw.
- ISBN-10: 3531919636
- ISBN-13: 9783531919638
- Erscheinungsdatum: 24.08.2009
Abhängig von Bildschirmgröße und eingestellter Schriftgröße kann die Seitenzahl auf Ihrem Lesegerät variieren.
eBook Informationen
- Dateiformat: PDF
- Größe: 188 MB
- Ohne Kopierschutz
- Vorlesefunktion
Pressezitat
"Das Buch ist übersichtlich gegliedert, bedient sich einer gut verständlichen Sprache und anschaulicher Fallbeispiele und richtet sich an SozialwissenschaftlerInnen im Bereich der Armutsforschung, an Fachkräfte aus der Sozialen Arbeit sowie auch an Lehrende und Studierende." FORUM für Kinder- und Jugendarbeit, 04/2007Pressestimmen zur 2. Auflage:
"Durch den dezidierten Einbezug der Kinderperspektive gelingt es [...], den Anspruch der Multidimensionalität einzulösen und damit einen wertvollen Beitrag zur Armutsforschung zu leisten." www.socialnet.de, 27.06.2006
"Im Ergebnis diskutiert das Buch Vorschläge für eine konzeptionelle Umorientierung der Jugendhilfe. So wird zugleich ein für die LeserInnen nachvollziehbarer Transfer der Ergebnisse in den Bereich der sozialpädagogischen, erzieherischen und bildungsrelevanten Berufe erbracht." AWO Magazin, 01/2006
Kommentar zu "Meine Familie ist arm"
0 Gebrauchte Artikel zu „Meine Familie ist arm“
Zustand | Preis | Porto | Zahlung | Verkäufer | Rating |
---|
Schreiben Sie einen Kommentar zu "Meine Familie ist arm".
Kommentar verfassen