Milieumodelle. Marktsegmentierung im Automobilmarkt. (ePub)

Die Entwicklung der Märkte im Rahmen der Globalisierung, die zunehmenden Sättigungserscheinungen sowie der steigende Wettbewerbsdruck im Automobilmarkt zeichneten und prägten die Unternehmen in der Automobilbranche und in der Zulieferindustrie. So kann heute das Unternehmenswachstum und die Unternehmenssicherung im Automobilbereich vielfach nur noch über den gezielten Vorstoß in neue Segmente und durch die Ausweitung des Produktprogramms zu einem Full-Line-Anbieter erreicht werden. Diese Ausweitung und Expansion der Unternehmen in einem ohnehin schon gesättigten Unternehmensumfeld führt zusätzlich zu dem Aufbau extremer Überkapazitäten, welche nicht mit dem prognostizierten Absatzwachstum egalisiert werden können. Daneben führt eine wachsende Preissensibilität bei den Käufern von Automobilen dazu, dass bestimmte Typen oder Marken sich nur noch mit massiven Preisnachlässen verkaufen lassen und die Unternehmen zusätzlich unter Druck setzen. Vor allem die heftigen Rabattschlachten der großen Automobilkonzerne wie z. B. General Motors, Ford und Volkswagen sorgen für einen dramatischen Gewinneinbruch. Der Überlebenskampf auf den wichtigsten Absatzmärkten ist so groß, dass Volkswagen bei jedem Neuwagenverkauf eines fabrikneuen Golf V den Privatkunden einen Rabatt von bis zu 21 Prozent gewährt. Durch das veränderte Käuferverhalten welches durch eine sinkende Markentreue und zu dem Drang zur Individualisierung in Erscheinung tritt, wird diese Absatzschwäche auf dem Automobilmarkt noch zusätzlich verstärkt. Ein weiteres Thema des Automobilmarketing wird es sein, dass die Unternehmen auf den Trend zur Polarisierung des Verbraucherverhaltens reagieren müssen. Als Folge aus dem Kaufverhalten der Konsumenten ist die Polarisierung des Verbraucherverhaltens festzustellen. Dieses hybride Käuferverhalten zeigt sich dahingehend, dass Konsumenten zwischen dem Luxussegment einerseits und dem Niedrigpreissegment andererseits pendeln. Hybrides Kaufverhalten heißt, heute den Armanianzug in der Boutique kaufen und morgen den Champagner und die Langusten bei Aldi holen. War es vor wenigen Jahren noch schick möglichst viel Geld für den eigenen Konsum auszugeben, hat sich der Trend dahingehend geändert, dass die Verbraucher zum Smart-Shopper geworden sind. Die Konsumenten geben weniger Geld in den Konsum aus, können sich aber dennoch viel leisten. Diese Veränderungen der Konsumenten und ihres Konsumverhaltens soll mit Hilfe der Lebensstiltypologien erklärt und beschrieben werden.