Möglichkeiten und Perspektiven der Solidarischen Landwirtschaft als innovatives Milieumodell. Potenziale ökosozialer Transformation für den ländlichen Raum (PDF)

Masterarbeit aus dem Jahr 2017 im Fachbereich Sozialpädagogik / Sozialarbeit, Note: 2,07, Hochschule Emden/Leer, Veranstaltung: Soziale Arbeit und Gesundheit im Kontext Sozialer Kohäsion, Sprache: Deutsch, Abstract: Dauerte vor einhundert Jahren der Erdbevölkerungszuwachs von einer Milliarde Menschen noch circa 50 Jahre, sind es heute 12 Jahre. Dieser Trend lässt diskursiv verschiedenste Formen politischer, sozialer, ökonomischer und ökologischer Konsequenzen auf die Agenda von Legislativen, Exekutiven und Judikativen treten. Was tut die Politik? Die FAO (Food and Agriculture Organization of the United Nations) rechnet beispielsweise für die kommenden 40 Jahre mit einem Bevölkerungswachstum von weiteren 3 Milliarden Menschen, welche in den urbanisierten Strukturen der Welt leben werden. Zeitgleich zur Expansion der urbanen Gebiete, kontrahiert sich die Bevölkerung der Bürger*Innen ländlicher Räume. Die Gründe hierfür liegen in demographischen Faktoren, Abwanderung, fehlenden Versorgungszugängen, infrastrukturellen Realitäten, der Stärke oder Schwäche wirtschaftlicher Zugkraft der Region und damit verbundener Arbeitsplätze.

Ein wichtiger Arbeitgeber, ein fester Bestandteil dörflicher Strukturen und ein überlebenswichtiger Versorger menschlicher Ernährung war seit jeher der landwirtschaftliche Betrieb. Seit Jahren scheint sich die Situation der deutschen Landwirte im Kontext des Milchpreises zu verschlimmern, immer wieder ist von Betriebsaufgaben zu hören. Da ich aus einem peripheren Gebiet stamme, mit dort ansässigen 49 Einwohner*Innen auf 10 km², möchte ich mit dieser Ausarbeitung Aktionen der Politik, sowie Alternativen zur bestehenden Agrarwirtschaft kontrastieren.

Hauptthema dieser Ausarbeitung ist dabei die Solidarische Landwirtschaft. Diese ist als Alternative zu konventionellen Agrarbetrieben aktuell nur eine Nische und keine ernsthafte Alternative, bietet aber Denkansätze und Handlungsempfehlungen, welche auf komplexen Ebenen thematisiert und verortet werden können. Zu diesen Ebenen gehört in dieser Ausarbeitung auch die Verortung der Solidarischen Landwirtschaft als eventueller Potenzialgeber für die Stärkung ländlicher Räume. Diese Stärkung impliziert die Dimension ökosoziale Transformation.