OECD Wirtschaftsausblick Nr. 83, Ausgabe 2008/1 (PDF)
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Den meisten OECD-Ländern stehen einige Quartale schwachen Wachstums oder Stagnation bevor. Gleichzeitig dürfte die Inflation vergleichsweise hoch bleiben. Die Chancen sind zwar gestiegen, dass die Weltwirtschaft das Schlimmste überstanden hat, dennoch ist die künftige Entwicklung derzeit angesichts von Finanzmarktturbulenzen, US-Immobilienkrise und explodierenden Rohstoffpreisen besonders schwer abzuschätzen.
In den USA dürfte die Wirtschaft im Jahresverlauf stagnieren. In der Eurozone wird das Realeinkommen durch die Preisanstiege in die Zange genommen und auch das Exportwachstum schwächt sich ab. Auch Japan wird von der Abkühlung der Weltkonjunktur betroffen sein. Deutsche Fassung des im Juli 2008 veröffentlichten OECD Economic Outlook.
Kasten 1.5 ,Wirtschaftspolitische und sonstige Annahmen für die Projektionen
Die finanzpolitischen Hypothesen basieren soweit wie möglich auf den gesetzlich verankerten Steuer- und Ausgabenbeschlüssen (bisherige Politik oder Basishaushalt"). Wo Politikänderungen angekündigt, aber noch nicht gesetzlich beschlossen sind, wurden sie in die Projektionen einbezogen, sofern davon ausgegangen wird, dass sie in einer Form umgesetzt werden, die der angekündigten sehr nahe kommt.
Für die vorliegenden Projektionen bedeutet dies Folgendes: Was die Vereinigten Staaten betrifft, so gehen die Projektionen davon aus, dass die an sich auslaufenden Steuersenkungen verlängert werden, insbesondere die Ermäßigung der alternativen Mindeststeuer, ohne dass die Effekte dieser Maßnahmen auf den Haushalt gegenfinanziert werden. Ferner wird davon ausgegangen, dass das fiskalische Stimulierungspaket und die projizierte Verlangsamung in der Realwirtschaft das Wachstum der Steuereinnahmen reduzieren werden. In Japan dürfte die geplante Anhebung der Rentenversicherungsbeiträge die Staatseinnahmen bis Ende 2009 jährlich um etwa 0,2% des BIP erhöhen. In die Projektionen sind Ausgabenkürzungen entsprechend dem Haushalt für das Finanzjahr 2008 und dem mittelfristigen Fiskalreformplan einbezogen.
Der Effekt erwarteter Einmalmaßnahmen auf die Einnahmen ist ebenfalls berücksichtigt. Im Euroraum tritt die Haushaltskonsolidierung auf der Stelle. Für Deutschland ist die 2008 in Kraft getretene Senkung der Unternehmensteuersätze (einschließlich einer Reihe von Maßnahmen zur Verbreiterung der Bemessungsgrundlage, mit denen die Reform z.T. gegenfinanziert wird) in den Projektionen berücksichtigt, ebenso ein Nettorückgang der Sozialversicherungsbeiträge (wobei eine erhebliche Absenkung der Arbeitslosenversicherungsbeiträge geringfügigere Erhöhungen der Pflege- und Krankenversicherungssätze
Für Frankreich zählen die Ermäßigung von Steuern und Sozialabgaben bei Überstunden, der Schuldzinsenabzug bei Hypothekenkrediten, die Senkung der Erbschaftsteuer bei Vererbungen oder Schenkungen an Familienmitglieder sowie die Einführung eines Plafonds für die Gesamteinkommensteuerschuld jedes Einzelnen zu den wichtigsten Elementen des im Herbst 2007 in Kraft getretenen Fiskalpakets.
Für Italien sind die Unternehmensteuersenkung 2008 sowie einige Maßnahmen, die kurzfristig zum Vorziehen gewisser Ausgaben führen, in die Projektionen einbezogen. Bei den unterstellten Leitzinsen werden die erklärten Ziele der jeweiligen Währungsbehörden berücksichtigt, sie hängen jedoch von den Projektionen der OECD bezüglich Wirtschaftstätigkeit und Inflation ab, die von denen der Währungsbehörden abweichen können. Daher ist das Zinsprofil nicht als eine Projektion der Zentralbankabsichten oder der Markterwartungen zu interpretieren. In den Vereinigten Staaten wird davon ausgegangen, dass der Richtsatz für Tagesgeld bis Mitte 2009 weiter unverändert bei 2% liegen wird.
In dem Maße, wie sich das wirtschaftliche Umfeld verbessert, dürften die monetären Impulse in relativ raschem Tempo entzogen werden, so dass der Leitzins zwischen dem Ende des zweiten und des dritten Quartals 2009 in drei Schritten um jeweils 50 Basispunkte angehoben wird. Danach wird mit zwei weiteren Anhebungsschritten um 25 Basispunkte gerechnet, womit sich der Leitzins bis Ende 2009 auf 4% erhöht.
Für den Euroraum wird unterstellt, dass die Leitzinsen in den nächsten achtzehn Monaten unverändert bleiben, da sich das Wachstum auf kurze Sicht unter die Potenzialrate abschwächen dürfte und die bisherige Aufwertung des Euro zusammen mit den abklingenden Effekten der Hausse bei den Öl- und Nahrungsmittelpreisen dazu beitragen wird, den Inflationsdruck einzudämmen. In Japan werden das auf kurze Sicht schwache Wachstum und die sich stabilisierenden Rohstoffpreise den Anstieg der Teuerung den Projektionen zufolge verlangsamen, so dass davon ausgegangen wird, dass der kurzfristige Leitzins bis Mitte 2009 unverändert bei % belassen und dann zu diesem Zeitpunkt um 25 Basispunkte angehoben wird.
- 2008, 303 Seiten, Deutsch
- Herausgegeben: Organisation for Economic Co-operation and Development OECD
- Verlag: OECD Paris
- ISBN-10: 9264045724
- ISBN-13: 9789264045729
- Erscheinungsdatum: 01.01.2008
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