Pädagogische Institutionen (PDF)
Pädagogisches Handeln im Spannungsfeld von Individualisierung und Organisation
Wie wird in pädagogischen Institutionen pädagogisches Handeln organisiert? Diese Frage bildet den Ausgangspunkt der Einführung, die einen Einblick in die Vielfalt der Institutionen gibt, deren Ziel "Erziehung" und "Bildung" ist. Die Differenz pädagogischer...
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Produktinformationen zu „Pädagogische Institutionen (PDF)“
Wie wird in pädagogischen Institutionen pädagogisches Handeln organisiert? Diese Frage bildet den Ausgangspunkt der Einführung, die einen Einblick in die Vielfalt der Institutionen gibt, deren Ziel "Erziehung" und "Bildung" ist. Die Differenz pädagogischer Institutionen zu anderen wird dadurch bestimmt, dass die unterschiedlichen Aufgaben, die in diesen Institutionen erfüllt werden, beschrieben werden: Eltern und Familien agieren anders als Schule, Schulaufsicht und Erziehungswissenschaft.
In diesem Kontext wird auf die Merkmale des Organisierens sowie der Professionalität verwiesen, die als bestimmend für das Handeln in pädagogischen Institutionen angesehen werden. Soziologische und betriebswirtschaftliche Organisationstheorien werden vorgestellt und auf die Möglichkeit ihrer Anwendung in pädagogischen Institutionskontexten geprüft.
In diesem Kontext wird auf die Merkmale des Organisierens sowie der Professionalität verwiesen, die als bestimmend für das Handeln in pädagogischen Institutionen angesehen werden. Soziologische und betriebswirtschaftliche Organisationstheorien werden vorgestellt und auf die Möglichkeit ihrer Anwendung in pädagogischen Institutionskontexten geprüft.
Lese-Probe zu „Pädagogische Institutionen (PDF)“
1. Einführung in das Verständnis pädagogischer Institutionen (S. 13)Einleitend wird eine Vorstellung von pädagogischen Institutionen entwickelt. Das geschieht erstens durch eine Aufzählung von Einrichtungen, die als pädagogische Institutionen gelten, und zweitens durch eine Beschreibung von Aufgaben, die für diese Institutionen aus der Sichtweise der Erziehungswissenschaft typisch sind. Drittens werden Spezifika am Beispiel der Familie und der Schule erörtert.
Nach dem Brockhaus wird mit Institution eine gesellschaftliche, staatliche oder kirchliche Einrichtung, in der bestimmte Aufgaben, meist in gesetzlich geregelter Form, wahrgenommen werden bezeichnet (Brockhaus Enzyklopädie, Bd. 10, 1989, 544)1. Im Folgenden wird unter Institution ganz ähnlich eine Einrichtung bzw. eine gesellschaftlich anerkannte Gruppe verstanden. Legt man diese Bestimmung zugrunde, dann werden in pädagogischen Institutionen pädagogische Aufgaben erledigt.
Bevor das genauer expliziert wird, soll zunächst der Begriff der Institution eingegrenzt werden. Tillmann (1989, 105) hat darauf verwiesen, dass es in den modernen Gesellschaften eine Reihe von sehr unterschiedlichen Institutionen gibt. So sind für den Erhalt der Gesundheit beispielsweise Arztpraxen, Kliniken, Krankenversicherungen und pharmazeutische Betriebe tätig. Kennzeichnend ist für Institutionen, dass in ihnen Menschen kooperieren und kommunizieren (Tillmann 1995, 106). Häufig wird allerdings übersehen, dass diese Menschen auch konkurrieren. Gerade Mintzberg (1991)3 hat das Nebeneinander von Konkurrenz und Kooperation in Organisationen interessiert.
Dieses Binnenverhältnis der in einer Institution Operierenden ist ein Aspekt, der noch weiterer Beachtung bedarf. Er wird mehrfach aus verschiedenen Blickrichtungen erörtert werden. Jenseits solcher differenzierenden und erläuternden Annahmen, bedarf es eines Verständnisses davon, was mit Institution gemeint ist.
Eine allgemeine Beschreibung der Institution,
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wie sie für die heutige Soziologie typisch ist, findet sich bei Esser4: Eine Institution sei ganz knapp und allgemein gesagt Erwartung über die Einhaltung bestimmter Regeln, die verbindliche Geltung beanspruchen (Esser 2000, 2).
Diese Bestimmung enthält zwei wesentliche Merkmale: Es wird erstens erwartet, dass es bestimmte Regeln gibt, und zweitens wird gesetzt, dass diese Regeln auch gelten, es also keine Auseinandersetzungen über deren Gültigkeit gibt. Die Regelhaftigkeit erlaubt es, Prognosen über die Wahrscheinlichkeit von Verhaltensweisen aufzustellen.
So korrespondiert in vielen pädagogischen Institutionen dem Lehren ein Lernen. Trotz dieser Zustimmung soll dem von Esser formulierten Verständnis nicht gefolgt werden, weil bei ihm einerseits auch Personen eine Institution sein können, ein Schiedsmann5 beispielsweise, und andererseits pädagogische Institutionen wie die Familie ausgeschlossen werden. Außerdem hat sich in der Erziehungswissenschaft bereits ein engerer Sprachgebrauch eingebürgert, an dem im Wesentlichen festgehalten werden soll.
Dieser Sprachgebrauch weist eine höhere Affinität zu Gehlen auf: Die Formen, in denen die Menschen miteinander leben oder arbeiten, in denen sich die Herrschaft ausgestaltet oder der Kontakt mit dem Übersinnlichen sie alle gerinnen zu Gestalten eigenen Gewichts, den Institutionen, die schließlich den Individuen gegenüber etwas wie eine Selbstmacht gewinnen, so dass man das Verhalten des Einzelnen in der Regel ziemlich sicher voraussagen kann, wenn man seine Stellung in dem System der Gesellschaft kennt, wenn man weiß, von welchen Institutionen er eingefaßt ist (Gehlen 1961, 71).
In dieser Definition wird deutlich, dass es sich bei Institutionen um Einheiten handelt, die den Menschen äußerlich sind, in Bezug auf die sie sich verhalten und in denen soziale Beziehungen geregelt werden. Allerdings wird hier die eindeutig prägende Kraft der Institution in Bezug auf das Handeln ihrer Mitglieder als zu stark empfunden und nicht übernommen. Ebenso wird der Beruf nicht als Institution betrachtet, obwohl Gehlen (1961, 71) das nahe legt.
Diese Bestimmung enthält zwei wesentliche Merkmale: Es wird erstens erwartet, dass es bestimmte Regeln gibt, und zweitens wird gesetzt, dass diese Regeln auch gelten, es also keine Auseinandersetzungen über deren Gültigkeit gibt. Die Regelhaftigkeit erlaubt es, Prognosen über die Wahrscheinlichkeit von Verhaltensweisen aufzustellen.
So korrespondiert in vielen pädagogischen Institutionen dem Lehren ein Lernen. Trotz dieser Zustimmung soll dem von Esser formulierten Verständnis nicht gefolgt werden, weil bei ihm einerseits auch Personen eine Institution sein können, ein Schiedsmann5 beispielsweise, und andererseits pädagogische Institutionen wie die Familie ausgeschlossen werden. Außerdem hat sich in der Erziehungswissenschaft bereits ein engerer Sprachgebrauch eingebürgert, an dem im Wesentlichen festgehalten werden soll.
Dieser Sprachgebrauch weist eine höhere Affinität zu Gehlen auf: Die Formen, in denen die Menschen miteinander leben oder arbeiten, in denen sich die Herrschaft ausgestaltet oder der Kontakt mit dem Übersinnlichen sie alle gerinnen zu Gestalten eigenen Gewichts, den Institutionen, die schließlich den Individuen gegenüber etwas wie eine Selbstmacht gewinnen, so dass man das Verhalten des Einzelnen in der Regel ziemlich sicher voraussagen kann, wenn man seine Stellung in dem System der Gesellschaft kennt, wenn man weiß, von welchen Institutionen er eingefaßt ist (Gehlen 1961, 71).
In dieser Definition wird deutlich, dass es sich bei Institutionen um Einheiten handelt, die den Menschen äußerlich sind, in Bezug auf die sie sich verhalten und in denen soziale Beziehungen geregelt werden. Allerdings wird hier die eindeutig prägende Kraft der Institution in Bezug auf das Handeln ihrer Mitglieder als zu stark empfunden und nicht übernommen. Ebenso wird der Beruf nicht als Institution betrachtet, obwohl Gehlen (1961, 71) das nahe legt.
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Autoren-Porträt von Hans Merkens
Prof. Dr. Hans Merkens lehrt am Fachbereich Erziehungswissenschaft und Psychologie der Freien Universität Berlin.
Bibliographische Angaben
- Autor: Hans Merkens
- 2007, 2006, 292 Seiten, Deutsch
- Verlag: VS Verlag für Sozialw.
- ISBN-10: 3531901982
- ISBN-13: 9783531901985
- Erscheinungsdatum: 18.10.2007
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eBook Informationen
- Dateiformat: PDF
- Größe: 1.54 MB
- Ohne Kopierschutz
- Vorlesefunktion
Pressezitat
"Mit diesem Buch wird ein Desiderat der erziehungswissenschaftlichen Forschung geschlossen. [...] Für eine intensivere Zusammenarbeit zwischen Kindertagesstätten und Grundschulen gibt der Band wichtige Organisationshilfen und Handlungsanregungen." Grundschule, 01/2007"Das Lehrbuch ist eine hilfreiche Ergänzung für Lehre und Studium der Erziehungswissenschaft. Es ist durchweg gut verständlich; [...]." EWR - Erziehungswissenschaftliche Revue, 05/2006
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