Pandemie (PDF)

Herr Spitzer mag ein guter Neurologe sein, als Darsteller eines Epidemiologen oder gar als Mensch hat er bei seinem Auftritt im Corona-Qu4rtett am 15.11.2020 ausgiebig blamiert. Sein Auftritt war dem eines Akademikers nicht würdig und passte eher zum politischen Funktionär eines totalitären Staates, in dem das Hetzen gegen Andersdenkende ohne Sachargument zum 'guten Ton' gehört. Diese Form der politischen Auseinandersetzung hat ja Tradition in Deutschland und setzt sich auch in seinem Buch fort.
Ein PCR-Test mit 99% Sensitivität und 99% Spezifität führt bei 1% Durchseuchung der Bevölkerung dazu, dass die HÄLFTE aller positiven Testergebnisse FALSCH ist.
Ein privilegierter Gehaltsempfänger des Staates wie er, der auf solcher Grundlage existientielle Eingriffe in das Leben beispielsweise für Selbständige befürwortet, nur um sein staatsgefördertes Pöstchen nicht zu gefährden, gehört zu den erbärmlichsten Profiteuren eines korrupten Systems, das seit März wissenschaftlich übliche kontroverse Diskussionen unterminiert und mit dem RKI ein Orwell'sches Wahrheitsministerium installiert hat. Und Herr Spitzer bedient sich auch noch mit fragwürdigen Kenntnissen ein Buch zu verkaufen. Wenn er einfachstes statistisches Grundwissen nicht verstanden hat (Medizinern sagt man ja nach, größte Probleme mit Mathematik und Statistik zu haben), ist das schon peinlich genug. Wenn er als Ahnungsloser sich aber einem großen Publikum präsentiert, das er manipulieren will und dazu in primitivster Form seinen Diskussonpartnern gegenüber Fakten bestreitet, dann ist das verwerflich. Ich hoffe, dass ihm als Professor bald die Möglichkeiten entzogen wird, Menschen in Ihrer Ausbildung zu manipulieren. Da er seinen Gesprächspartnern gestern absprach, internationale Literatur zu lesen, sei ganz speziell ihm die Metastudie empfohlen, die Prof. John Ioannidis auf der Grundlage von 51 nationalen Studien am 17.10.2020 veröffentlicht hat, derzufolge Corona etwa die Gefahr einer alljährlichen Grippe darstellt. Offensichtlich ist diese wichtige Publikation seiner selektiven Wahrnehmung bisher aber entgangen - peinlich wenn man behauptet sich auf neuste Literatur zu stützen.
Er sollte ausserdem lernen, die Daten von Euromomo sauber lesen zu lernen. Bis auf einige wenige Hotspots, deren Übersterblichkeit sehr gut mit besonderen lokalen Gegebenheiten erklärt und verstanden werden kann, gibt es 2020 keine Übersterblichkeit in Europa durch Corona. Da er außerdem gestern meinte die USA zitieren zu müssen, um die spezifische Situation New Yorks für seine hahnebüchene Argumentation nutzen zu können, hat er dann vielleicht auch eine Erklärung, warum Japan ohne Lockdown und trotz 1,5facher Bevölkerungsgröße nur 1/10 von Deutschlands Corona-Toten zählt?