Politik in China (PDF)
Eine Einführung
China hat in den letzten zwanzig Jahren eine beachtliche ökonomische Modernisierungsleistung erbracht. Es wird aber nach wie vor autoritär regiert. Gegenstand dieses Buches ist die innergesellschaftliche Politik der Volksrepublik China. Zunächst wird mit...
sofort als Download lieferbar
eBook (pdf)
26.96 €
13 DeutschlandCard Punkte sammeln
- Lastschrift, Kreditkarte, Paypal, Rechnung
- Kostenloser tolino webreader
Produktdetails
Produktinformationen zu „Politik in China (PDF)“
China hat in den letzten zwanzig Jahren eine beachtliche ökonomische Modernisierungsleistung erbracht. Es wird aber nach wie vor autoritär regiert. Gegenstand dieses Buches ist die innergesellschaftliche Politik der Volksrepublik China. Zunächst wird mit einem historischen Überblick und mit den wichtigsten Eckpunkten des Sozialverhaltens, darunter Beziehungspflege und Gesichterspiel, die politische Kultur Chinas vorgestellt. Es folgt die Schilderung der wichtigsten Institutionen des politischen Systems: Parteiführung, Zentralregierung, Provinzen und kommunale Verwaltungen. Dabei geht es vor allem um die informellen und personalisierten politischen Praktiken. Sie werden auch am Beispiel des Verhältnisses von Partei und Staat zur Unternehmenswelt erörtert. Abschließend werden die brisantesten Probleme des Landes, die Armut und Diskriminierung der bäuerlichen Bevölkerungsmehrheit, die Rechtlosigkeit der ländlichen Wanderarbeiter und die Folgen der Liquidierung der Staatswirtschaft geschildert.
Lese-Probe zu „Politik in China (PDF)“
1 Botschaften des imperialen China in die Gegenwart (S. 13) 1.1 Das alte China: Ein bürokratisches Imperium
China ist eines der ältesten imperialen Gebilde der Welt. Seine Geschichte ist die des Volkes der Han. Der Name geht auf eine vom dritten vorchristlichen bis zum dritten nachchristlichen Jahrhundert im nördlichen China herrschende Dynastie zurück. Die Han einten durch militärischen Eroberung erstmals die vielen unabhängigen Herrschaften im Gebiet des heutigen China.
Das vom Gelben Flusses durchquerte Gebiet beherbergt die Wiege der chinesischen Kultur. Von dort aus hatten die Han ihre Siedlungen immer weiter nach Süden ausgedehnt. Der erste über ganz China gebietende Han-Herrscher teilte sein Reich in Verwaltungsgebiete ein, er begann ferner mit dem Bau der Großen Mauer, um die Einfälle der benachbarten Nomadenvölker zu erschweren. Die Verwaltung des Reiches überließ er regionalen, adelsähnlichen Klans.
Diese Klans hatten aber vor allem die Macht des eigenen Geschlechts vor Augen. Nach dem Ende der Han-Dynastie zerfiel China abermals in separate Herrschaften. Unter der Tang-Dynastie (618-704) kam es erneut zur Bildung einer einheitlichen politischen Autorität. Die Tang-Kaiser vertrauten die Verwaltung ihres Reiches Beamten an, die eigens für diesen Zweck ausgebildet wurden.
Das von diesen Beamten getragene Verwaltungssystem wurde von der nachfolgenden Song-Dynastie (960-1272) beibehalten. Es fand seine Vollendung in der Ming- Dynastie (1368-1644), die als das Goldene Zeitalter des imperialen China angesehen wird. Das Reich der Han erstreckte sich im Stadium seiner größten Ausdehnung unter den Ming-Kaisern auf sehr unterschiedliche Landschaften und Völker. Besonders markant waren die Gegensätze zwischen dem Norden und dem Süden des Reiches. Der Gelbe Fluss war stets eine Scheidelinie der Lebensweisen, nicht nur eine Landschaftsgrenze gewesen.
Das Klima im Norden ist kalt, seit der Abholzung der Wälder ist seine
... mehr
Landschaft kahl. Seine Küche war karg. Die Natur gewährte kaum Schutz vor fremden Invasoren, das Gebiet war leicht beherrschbar. Der Süden hat ein freundlicheres Klima, eine zerklüftete Landschaft, eine vielfältigere Vegetation und eine üppige Küche.
Der Zusammenhalt der Dörfer war dort sehr stark, Familienverbände (Klans) besaßen großen Einfluss (Spence 2001: 27ff.)Bildung wurde zum Schlüssel für die Teilhabe an der Regierung und der Verwaltung Chinas. Allein Gebildete besaßen die realistische Chance, in die Beamtenschaft aufgenommen zu werden. Vor die Ernennung zum Beamten war ein strenges und langwieriges Prüfungssystem geschaltet. Es wählte aufsteigend von den Kreisen über die Provinzen bis hin zu den abschließenden Prüfungen in der Hauptstadt wenige Beamtenanwärter aus einer Vielzahl von Bewerbern aus (Yuan, F. 1995: 31f.).
Von erfolgreichen Prüfungskandidaten wurde die Beherrschung der mehrere Tausend Zeichen umfassenden Schriftsprache erwartet. Ferner mussten sie die Fähigkeit zum Verstehen und Verfassen literarischer Texte und vor allem ihre Belesenheit in den Texten des Konfuzius und der Klassiker in der konfuzianischen Tradition unter Beweis stellen. Die jahre-, teilweise sogar Jahrzehnte lange Vorbereitung auf die höchsten, in der Hauptstadt stattfindenden Prüfungen erzog zum Typus eines Gelehrten-Beamten.
Die Anzahl der Beamten, die in den Behörden der Hauptstadt und der Provinzen arbeiteten, umfasste auf dem Höchststand lediglich einige Tausend. Beamtenanwärter, die es bis zu den Provinz- und Hauptstadtprüfungen nicht geschafft hatten, nahmen Posten in den örtlichen Verwaltungen ein. Das Lokalkolorit der Provinzen und kleinen Städte prägte die örtlichen Amtswalter. Die höheren Beamten konnten ohne ihre Hilfe und Erfahrung allerdings nichts ausrichten.
Der Zusammenhalt der Dörfer war dort sehr stark, Familienverbände (Klans) besaßen großen Einfluss (Spence 2001: 27ff.)Bildung wurde zum Schlüssel für die Teilhabe an der Regierung und der Verwaltung Chinas. Allein Gebildete besaßen die realistische Chance, in die Beamtenschaft aufgenommen zu werden. Vor die Ernennung zum Beamten war ein strenges und langwieriges Prüfungssystem geschaltet. Es wählte aufsteigend von den Kreisen über die Provinzen bis hin zu den abschließenden Prüfungen in der Hauptstadt wenige Beamtenanwärter aus einer Vielzahl von Bewerbern aus (Yuan, F. 1995: 31f.).
Von erfolgreichen Prüfungskandidaten wurde die Beherrschung der mehrere Tausend Zeichen umfassenden Schriftsprache erwartet. Ferner mussten sie die Fähigkeit zum Verstehen und Verfassen literarischer Texte und vor allem ihre Belesenheit in den Texten des Konfuzius und der Klassiker in der konfuzianischen Tradition unter Beweis stellen. Die jahre-, teilweise sogar Jahrzehnte lange Vorbereitung auf die höchsten, in der Hauptstadt stattfindenden Prüfungen erzog zum Typus eines Gelehrten-Beamten.
Die Anzahl der Beamten, die in den Behörden der Hauptstadt und der Provinzen arbeiteten, umfasste auf dem Höchststand lediglich einige Tausend. Beamtenanwärter, die es bis zu den Provinz- und Hauptstadtprüfungen nicht geschafft hatten, nahmen Posten in den örtlichen Verwaltungen ein. Das Lokalkolorit der Provinzen und kleinen Städte prägte die örtlichen Amtswalter. Die höheren Beamten konnten ohne ihre Hilfe und Erfahrung allerdings nichts ausrichten.
... weniger
Autoren-Porträt von Jürgen Hartmann
Dr. Jürgen Hartmann ist Professor für Politikwissenschaft an der Helmut-Schmidt-Universität/Universität der Bundeswehr in Hamburg.
Bibliographische Angaben
- Autor: Jürgen Hartmann
- 2007, 2006, 216 Seiten, Deutsch
- Verlag: VS Verlag für Sozialw.
- ISBN-10: 3531904779
- ISBN-13: 9783531904771
- Erscheinungsdatum: 28.10.2007
Abhängig von Bildschirmgröße und eingestellter Schriftgröße kann die Seitenzahl auf Ihrem Lesegerät variieren.
eBook Informationen
- Dateiformat: PDF
- Größe: 2.52 MB
- Ohne Kopierschutz
- Vorlesefunktion
Pressezitat
"Wer [...] eine informative Einführung in Chinas politisches System und seine kulturellen Merkmale bekommen möchte, dem sei dieses Buch ans Herz gelegt." WeltTrends, Winter 2007/2008"Das Buch bietet eine solide Einführung, die in kompakter Form Antworten auf die wichtigsten Fragen zu Chinas Entwicklung liefert." ZPol - Zeitschrift für Politikwissenschaft, 02/2007
"Jürgen Hartmann hat ein sehr interessantes Buch geschrieben." Politische Studien, Mai/Juni 2007
Kommentar zu "Politik in China"
0 Gebrauchte Artikel zu „Politik in China“
Zustand | Preis | Porto | Zahlung | Verkäufer | Rating |
---|
Schreiben Sie einen Kommentar zu "Politik in China".
Kommentar verfassen