Quantitative Forschung (PDF)
Ein Praxiskurs
Alle angehenden Sozialwissenschaftlerinnen und Sozialwissenschaftler benötigen grundlegende Kenntnisse und praxisorientierte Übung in den Methoden quantitativer Sozialforschung. Dieses anwendungsorientierte Lehrbuch führt in den erforderlichen Schritten in...
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Produktinformationen zu „Quantitative Forschung (PDF)“
Alle angehenden Sozialwissenschaftlerinnen und Sozialwissenschaftler benötigen grundlegende Kenntnisse und praxisorientierte Übung in den Methoden quantitativer Sozialforschung. Dieses anwendungsorientierte Lehrbuch führt in den erforderlichen Schritten in die Grundfragen empirischer
Sozialforschung ein und erläutert den Forschungsprozess in allen Phasen seiner Entwicklung. Im Zentrum steht die sozialwissenschaftliche Praxis, die Analyse und Übersetzung von Daten mit SPSS.
Sozialforschung ein und erläutert den Forschungsprozess in allen Phasen seiner Entwicklung. Im Zentrum steht die sozialwissenschaftliche Praxis, die Analyse und Übersetzung von Daten mit SPSS.
Lese-Probe zu „Quantitative Forschung (PDF)“
2 Grundlagen und -probleme empirischer Sozialforschung (S. 11) 2.1 Erkenntnisprogramme empirischer Wissenschaft
Um sich den Erkenntnisprogrammen empirischer Wissenschaft zu nähern, sei zunächst geklärt, was unter Wissenschaft überhaupt zu verstehen ist und welche "Wissenschaften" es noch neben einer Empirischen gibt.
Unter Wissenschaft kann das durch Forschung, Lehre und Literatur gebildete geordnete Wissen einer Zeit verstanden werden. Wissenschaft sollte rationale, nachvollziehbare Erkenntnisse über Zusammenhänge, Abläufe, Ursachen und/oder Gesetzesmäßigkeiten der natürlichen, historischen und kulturell/sozial geschaffenen Wirklichkeit bereitstellen. Die Bemühungen zur Gewinnung dieser Erkenntnisse werden als Forschung benannt (vgl. ABEL/MÖLLER/TREUMANN 1998, 9).
Die empirische Wissenschaft stellt ein Paradigma dar, d.h. es ist ein bestimmtes Weltbild, in dessen Rahmen bestimmte Forschungsmethoden bestehen, mit deren Hilfe ein Erkenntnisgewinn erzielt werden soll. In der Erziehungswissenschaft bzw. Pädagogik gibt es unterschiedliche Paradigmen, mit denen jeweils Probleme zu bearbeiten versucht werden (vgl. RAITHEL/DOLLINGER/HÖRMANN 2005).
Herausragend sind hier vor allem zwei paradigmatische Positionen, mit einer jeweils ausdifferenzierten Theorietradition: das geisteswissenschaftliche Paradigma das empirische Paradigma Das geisteswissenschaftliche Paradigma hat das Ziel des Verstehens menschlichen Verhaltens, und "Verstehen" ist nach diesem Ansatz nur möglich, wenn die Kontextabhängigkeit sozialen Handelns berücksichtigt wird. Die dabei angewandte Methode ist die der qualitativen Ansätze.
Die qualitativen Methoden nähern sich Daten mit interpretativen Verfahren, um den Prozess (z.B. einen Lebenslauf, eine Unterrichtsstunde) zu rekonstruieren. In der geisteswissenschaftlichen Pädagogik werden hermeneutische, phänomenologische und dialektische Forschungsmethoden angewandt.
Das Ziel des empirischen Paradigmas ist das
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"Erklären" von Phänomenen. Empirische Wissenschaft ist der "Teil" der Wissenschaften, der auf der Erfahrung durch die menschlichen Sinne beruht, empirisches Vorgehen ist "Ausgehen von Erfahrungstatsachen". Mit Hilfe quantifizierender Methoden werden Strukturen über überindividuelle Zusammenhänge und Regeln zwischen Begebenheiten aufgedeckt, indem soziale Gegebenheiten über einen Operationalisierungsvorgang messbar gemacht werden, um dann statistische Analysen anzuwenden.
Innerhalb des empirischen Wissenschaftsparadigmas lassen sich prinzipiell zwei Erkenntnisprogramme unterscheiden: Empirismus/Positivisums sowie logischer Empirismus/Neopositivismus Kritischer Rationalismus Empirismus/Positivismus Im Empirismus/Positivismus sowie im liogischen Empirismus/Neopositivismus (Wiener Kreis) wird als erkenntnistheoretische Methode die Induktion angewandt.
In Erfahrungswissenschaften sind nur induktive Schlüsse möglich. Induktion ist das logische Schließen vom Besonderen (Einzelfall bzw. Protokollaussage) zum Allgemeinen (Allsatz, Gesetz, Theorie). Der Schluss (Konklusion) auf Basis von Erfahrungen birgt allerdings immer das Problem der induktiven Logik (Induktionsproblem).
Denn die Gewinnung von allgemeingültigen Aussagen aufgrund von Einzelerfahrungen unterliegt immer dem prinzipiellen Problem, dass nicht alle Einzelerfahrungen beobachtet werden können und eine dadurch nötige implizite Voraussage noch nicht beobachteter Einzelfälle nicht zuverlässig sein kann.
Beispiel
Das klassische Beispiel für die Unsicherheit induktiver Schlüsse ist das des weißen Schwans: Da Schwäne im Allgemeinen weiß sind, könnte man auf den Gedanken kommen, dass alle Schwäne weiß sind. Doch birgt der Induktionsschluss nun die Gefahr, dass es möglicherweise auch nicht-weiße Schwäne gibt (und tatsächlich gibt es auch schwarze Schwäne), die man allerdings bisher noch nicht beobachtet hat, also wäre die Folgerung (der Allsatz) falsch. Bei induktiv-empirisch gewonnenen Sätzen muss stets damit gerechnet werden, dass sie nicht immer und überall gelten.
Deshalb muss Erfahrungswissenschaft vorsichtiger formulieren und in diesem Fall sagen: "Bisher scheint es so, dass alle Schwäne weiß sind - aber es können ja jederzeit auch andersfarbige entdeckt werden" (SEIFFERT 1996, 183). Kritischer Rationalismus Die Vertreter des kritischen Rationalismus (vor allem KARL R. POPPER, HANS ALBERT) sind der Meinung, dass ohne theoretische Vorarbeit, ohne systematische Sozialforschung, Ad-hoc-Erklärungen über tatsächliche Zusammenhänge meist vorwissenschaftliche Mutmaßungen bleiben.
Die Gewinnung von Hypothesen aus Theorien (durch Deduktion) und die empirische Prüfung der Hypothesen und damit der Theorie ist der Normalfall theoretisch-empirischer Wissenschaften (deduktiv-empirisches Wissenschaftsmodell).
Innerhalb des empirischen Wissenschaftsparadigmas lassen sich prinzipiell zwei Erkenntnisprogramme unterscheiden: Empirismus/Positivisums sowie logischer Empirismus/Neopositivismus Kritischer Rationalismus Empirismus/Positivismus Im Empirismus/Positivismus sowie im liogischen Empirismus/Neopositivismus (Wiener Kreis) wird als erkenntnistheoretische Methode die Induktion angewandt.
In Erfahrungswissenschaften sind nur induktive Schlüsse möglich. Induktion ist das logische Schließen vom Besonderen (Einzelfall bzw. Protokollaussage) zum Allgemeinen (Allsatz, Gesetz, Theorie). Der Schluss (Konklusion) auf Basis von Erfahrungen birgt allerdings immer das Problem der induktiven Logik (Induktionsproblem).
Denn die Gewinnung von allgemeingültigen Aussagen aufgrund von Einzelerfahrungen unterliegt immer dem prinzipiellen Problem, dass nicht alle Einzelerfahrungen beobachtet werden können und eine dadurch nötige implizite Voraussage noch nicht beobachteter Einzelfälle nicht zuverlässig sein kann.
Beispiel
Das klassische Beispiel für die Unsicherheit induktiver Schlüsse ist das des weißen Schwans: Da Schwäne im Allgemeinen weiß sind, könnte man auf den Gedanken kommen, dass alle Schwäne weiß sind. Doch birgt der Induktionsschluss nun die Gefahr, dass es möglicherweise auch nicht-weiße Schwäne gibt (und tatsächlich gibt es auch schwarze Schwäne), die man allerdings bisher noch nicht beobachtet hat, also wäre die Folgerung (der Allsatz) falsch. Bei induktiv-empirisch gewonnenen Sätzen muss stets damit gerechnet werden, dass sie nicht immer und überall gelten.
Deshalb muss Erfahrungswissenschaft vorsichtiger formulieren und in diesem Fall sagen: "Bisher scheint es so, dass alle Schwäne weiß sind - aber es können ja jederzeit auch andersfarbige entdeckt werden" (SEIFFERT 1996, 183). Kritischer Rationalismus Die Vertreter des kritischen Rationalismus (vor allem KARL R. POPPER, HANS ALBERT) sind der Meinung, dass ohne theoretische Vorarbeit, ohne systematische Sozialforschung, Ad-hoc-Erklärungen über tatsächliche Zusammenhänge meist vorwissenschaftliche Mutmaßungen bleiben.
Die Gewinnung von Hypothesen aus Theorien (durch Deduktion) und die empirische Prüfung der Hypothesen und damit der Theorie ist der Normalfall theoretisch-empirischer Wissenschaften (deduktiv-empirisches Wissenschaftsmodell).
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Autoren-Porträt von Jürgen Raithel
Dr. Jürgen Raithel ist wissenschaftlicher Angestellter am Lehrstuhl Allgemeine Pädagogik mit dem Schwerpunkt Methodenausbildung an der Otto-Friedrich-Universität Bamberg.
Bibliographische Angaben
- Autor: Jürgen Raithel
- 2007, 2006, Deutsch
- Verlag: VS Verlag für Sozialw.
- ISBN-10: 3531900889
- ISBN-13: 9783531900889
- Erscheinungsdatum: 18.08.2007
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eBook Informationen
- Dateiformat: PDF
- Größe: 2.09 MB
- Ohne Kopierschutz
- Vorlesefunktion
Pressezitat
"Dieses Buch ist ein 'Muss' für alle angehenden SozialforscherInnen! Es ist in der Gestaltung gelungen, gut lesbar und vor allem für diejenigen mit Sicherheit ein Zugewinn, die sich mit statistischen Methoden im Rahmen von SPSS beschäftigen [...]." www.socialnet.de, 06.11.2006
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