Trauma und die Folgen (ePub)
Trauma und Traumabehandlung, Teil 1
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Produktinformationen zu „Trauma und die Folgen (ePub)“
Lese-Probe zu „Trauma und die Folgen (ePub)“
Angesichts der Hartnäckigkeit, mit der seelisch beeinträchtigte PatientInnen im Gesundheitswesen entwertet werden, ist es eigentlich verwunderlich, dass die Psychotraumatologie überhaupt entstehen konnte. So ganz einfach war es auch nicht, es war eine Entwicklung in mehreren Wellen: Entwicklung und Roll-back. Und so ist es bis heute. Was war eigentlich der auslösende Funke für diese Entwicklung? Meist war es der Anblick der "Jungs" - der noch recht jungen Soldaten, die aus einem Krieg zurückkamen, körperlich zusammengeflickt werden konnten, aber erkennbar verstört blieben. Schaut man sich die Forschungsliteratur an, so lässt sich getrost mutmaßen: Hätte es nicht die Kriegsveteranen gegeben, die aus dem Ersten Weltkrieg, dem Zweiten, und vor allem dem Vietnamkrieg, dann wären vielleicht nicht so viele staatliche und private Forschungsgelder ausgegeben worden. Vielleicht wären wir dann nicht so weit wie heute, Spezifischeres zu wissen über das Traumagedächtnis, über Therapietechniken und Interventionsmöglichkeiten, als sie die herkömmliche "Rede-Kur" von Freud und nachfolgende Therapieschulen zu bieten hatten. Nach den ersten Diskussionen über "Kriegsneurosen" und "Kriegszitterer", über den "Granaten-Schock" (Shell-shock) durch den Ersten Weltkrieg, schuf Kardiner (1941) unter dem Eindruck der Zusammenbrüche von Soldaten im Zweiten Weltkrieg den Begriff der "Physioneurose", um den gleichzeitig körperlichen wie seelischen, chronischen Beeinträchtigungsprozess nach Trauma zu umschreiben. Damit begann im Grunde die moderne Psychotraumatologie. Diese beschäftigt sich damit, dass reale Extremstress-Erfahrungen sich auch im Gehirn und den Stoffwechsel-Mustern abbilden, dass zahlreiche psychosomatische Störungen und Erkrankungen daraufhin ebenso entstehen können wie Beeinträchtigungen bei Konzentration, Leistungsvermögen und Gefühlsregulation, und dass schließlich das Beziehungsgeschehen ebenso Schaden nehmen kann wie grundlegende Lebenseinstellungen der Betroffenen
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hinsichtlich des Sinns ihres Lebens und ihrer Spiritualität. Untersucht wurde dies besonders bei Überlebenden von Realtraumata, welche nicht angezweifelt werden konnten: Kriege, Verfolgung, KZ-Haft und Folter zum Beispiel. In Bezug auf innerfamiliäre Traumata war es vor allem die Frauenbewegung, die auf das enorme Ausmaß an Misshandlungen, auch sexueller Gewalt, gegen Kinder und Frauen hingewiesen hat. Niemals unwidersprochen, häufig sogar heftig in Frage gestellt und attackiert. Judith Herman, die selbst aus der Frauenbewegung stammt und heute Professorin in Harvard ist, hat in ihren Publikationen immer wieder darauf hingewiesen, wie oft die Angehörigen sämtlicher Berufsgruppen, die mit den Überlebenden sexueller Gewalt arbeiten - RechtsanwältInnen - mitsamt den Opfern als unglaubwürig, hysterisch, übertreibend etc. dargestellt werden - nur weil sie Überlebende unterstützen, begleiten, über sie forschen etc. Ein Thema, das wieder auf die gesellschaftlichen Dimensionen und den Drang zur Verleugnung hinweist.
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Inhaltsverzeichnis zu „Trauma und die Folgen (ePub)“
Vorwort von Onno van der Hart Vorwort von Luise Reddemann Was ist ein Trauma - und was ein belastendes Lebensereignis? Wieso hilft Dissoziation, ein Trauma zu überleben? Welche Traumatisierungen sind besonders schwer zu verarbeiten? Wie wirken sich frühe Gewalterfahrungen auf die Bindungsfähigkeit aus? Welche Diagnosen kann man nach Traumata bekommen, und was taugen sie? Wieso erscheint traumatisierten Menschen der Tod oft näher als das Leben? Warum erleben viele Traumatisierte den Zwang, sich selbst zu verletzen? Was ist das Besondere an ritueller Gewalt? Anhang 1: Putnams Fragebogen für dissoziative Störungen bei Kindern und Jugendlichen Anhang 2: Der Somatic Dissociation Questionnaire, S.D.Q.-20 von Nijenhuis, van der Hart & Vanderlinden Anhang 3: Der Personality Structure Questionnaire, PSQ, von Ryle Anhang 4: Die States Description Procedure, SDP, von Ryle Anhang 5: Das Interview zur Komplexen Posttraumatischen Belastungsstörung, IK-PTB5 von Sack et al. Anhang 6: Fragebogen zur Rituellen Gewalt an Kindern
Bibliographische Angaben
- Autor: Michaela Huber
- 2012, Deutsch
- Verlag: Junfermann Verlag
- ISBN-10: 3873878097
- ISBN-13: 9783873878099
- Erscheinungsdatum: 23.01.2012
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eBook Informationen
- Dateiformat: ePub
- Größe: 0.83 MB
- Ohne Kopierschutz
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