Umsiedlung, Eindeutschung, Mobilisierung. Das Baltikum als Spielball der NS-Besatzungspolitik (PDF)
Studienarbeit aus dem Jahr 2017 im Fachbereich Geschichte Europa - Deutschland - Nationalsozialismus, II. Weltkrieg, Note: 1,3, Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald, Sprache: Deutsch, Abstract: Wie weit kann man nun vom Baltikum als einem Spielball der...
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Studienarbeit aus dem Jahr 2017 im Fachbereich Geschichte Europa - Deutschland - Nationalsozialismus, II. Weltkrieg, Note: 1,3, Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald, Sprache: Deutsch, Abstract: Wie weit kann man nun vom Baltikum als einem Spielball der deutschen Besatzungspolitik sprechen? Im Prinzip begann die ganze Misere des Baltikums mit der Zerschlagung Polens, um derentwillen Hitler bereit war, die Balten seinem Erzfeind auszuliefern. Obwohl er das Baltikum als zukünftigen Teil des Reiches sah und es so eine Sonderrolle im GPO einnahm, spielte er es seinem russischen Gegenüber in die Arme, um zunächst freie Hand für Polen zu haben. Dabei mussten nicht nur Deutsche in ''Sicherheit'' gebracht, sondern auch Balten geopfert werden.
Streng genommen können die Umsiedlungen von Deutschbalten vor dem Überfall auf die Sowjetunion nicht zur NS-Besatzungspolitik gerechnet werden, da das Baltikum zu der Zeit noch nicht von Deutschland besetzt war. Dieser theoretische Makel kann dadurch entschuldigt werden, dass die Umsiedlungen der Baltendeutschen und die anschließende Neuansiedlung der Litauendeutschen eine wichtige Ausgangslage für die weitere deutsche Herrschaft im Baltikum bildeten. Unter den Aussiedlern waren auch einige Balten, die später als Kollaborateure der Nazis wieder in ihre Heimat zurückkehrten. Außerdem fügten sich diese ersten Siedlungsaktionen in das NS-Gesamtkonstrukt von der ''Neuordnung Europas'' ein. Die Siedler wurden zum Beispiel zur ''Germanisierung'' des Warthelandes benötigt, oder sollten nach ihrer Neuansiedlung ihre eigene Heimat ''eindeutschen''. Die Deutschbalten waren so zum Spielball, aber auch zum Werkzeug der Nationalsozialisten geworden, die glaubten, ganze Völker je nach politischen Erfordernissen verschieben zu können. Dabei wurden bewusst Identitäten und heimatliche Bindungen zerschlagen.
Streng genommen können die Umsiedlungen von Deutschbalten vor dem Überfall auf die Sowjetunion nicht zur NS-Besatzungspolitik gerechnet werden, da das Baltikum zu der Zeit noch nicht von Deutschland besetzt war. Dieser theoretische Makel kann dadurch entschuldigt werden, dass die Umsiedlungen der Baltendeutschen und die anschließende Neuansiedlung der Litauendeutschen eine wichtige Ausgangslage für die weitere deutsche Herrschaft im Baltikum bildeten. Unter den Aussiedlern waren auch einige Balten, die später als Kollaborateure der Nazis wieder in ihre Heimat zurückkehrten. Außerdem fügten sich diese ersten Siedlungsaktionen in das NS-Gesamtkonstrukt von der ''Neuordnung Europas'' ein. Die Siedler wurden zum Beispiel zur ''Germanisierung'' des Warthelandes benötigt, oder sollten nach ihrer Neuansiedlung ihre eigene Heimat ''eindeutschen''. Die Deutschbalten waren so zum Spielball, aber auch zum Werkzeug der Nationalsozialisten geworden, die glaubten, ganze Völker je nach politischen Erfordernissen verschieben zu können. Dabei wurden bewusst Identitäten und heimatliche Bindungen zerschlagen.
Bibliographische Angaben
- Autor: Christian Schuldes
- 2017, 31 Seiten, Deutsch
- Verlag: GRIN Verlag
- ISBN-10: 3668581339
- ISBN-13: 9783668581333
- Erscheinungsdatum: 28.11.2017
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eBook Informationen
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