Verbotene Liebschaften (ePub)
Romantische Helden gehören definitiv der Vergangenheit an – davon ist die junge amerikanische Historikerin Eloise Kelly fest...
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Geheime Affären, gestohlene Küsse – und zwei berühmte Gentleman-Spione!
Romantische Helden gehören definitiv der Vergangenheit an – davon ist die junge amerikanische Historikerin Eloise Kelly fest überzeugt. Bis sie Sir Colin Selwick begegnet: sehr attraktiv, aber auch steif und very british. Eigentlich kein Problem für Eloise. Bis er sie mit höchst überraschenden Mitteln daran zu hindern versucht, das letzte große Geheimnis seiner adeligen Familie zu lüften: die wahre Identität des berühmten Gentleman-Spions mit dem Decknamen »Rosarote Nelke«. Denn in den Briefen seines Vorfahren aus dem 18. Jahrhundert könnte sie entdecken, was bisher niemand ahnt – eine höchst skandalöse Liebesaffäre …
Eine turbulente, humorvolle Liebesgeschichte zwischen einem sehr britischen Gentleman und einer hinreißend chaotischen Amerikanerin!
Pressestimmen
"Ein spannender und romantischer Debütroman!"Madame
"Romantik, Geheimnisse und Abenteuer - dies Buch hat einfach alles!"Romantic Times
"Ein toller historischer Roman, in dem die romantischen Funken nur so fliegen!"Publishers Weekly
Die Autorin
Lauren Willig, Ende zwanzig, kommt aus New York City und lebt in Cambridge, Massachusetts. Nach einem Jurastudium in Yale schreibt sie zurzeit an ihrer Doktorarbeit in Geschichte an der Harvard University. Mit ihrem Debütroman "Verbotene Liebschaften" erfüllte sich Lauren Willig ihren lang gehegten Traum, spannende historische Details in fantasievollen Liebesgeschichten lebendig werden zu lassen. Die Autorin schreibt derzeit bereits an ihrem zweiten Roman.
"Romantik, Geheimnisse und Abenteuer - dies Buch hat einfach alles!" -- Romantic Times
"Ein toller historischer Roman, in dem die romantischen Funken nur so fliegen!" -- Publishers Weekly
Ich angelte auf Zehenspitzen Hilfe suchend nach dem Haltegriff über meinem Kopf. Meine Nase stieß gegen den Arm des Mannes, der neben mir stand; Franzose, vermutete ich angesichts des schwarzen Rollkragenpullovers und der Tatsache, dass seine Achselhöhle eine deodorantfreie Zone war. Mit dem besten falschen britischen Akzent, zu dem ich fähig war, murmelte ich eine Entschuldigung, und während ich mich unter seinem Arm hervorzuwinden versuchte, stolperte ich über einen halb aufgeklappten Regenschirm und landete auf dem Schoß eines hinter mir sitzenden Jeansträgers.
»Cheers«, sagte der Mann mit einem Augenzwinkern, während ich mich wieder hochrappelte.
Klar sagte er »cheers«, diesen wunderbar vielseitig verwendbaren englischen Begriff für alles von »hallo« über »danke« bis zu »knackiger Hintern«. Knallrot im Gesicht - was nicht unbedingt zu meinem rotbraunen Haar passt - sah ich mich nach einem Platz zum Verkriechen um. Doch die U-Bahn war zum Bersten voll mit müden, griesgrämigen Londonern auf dem Weg von der Arbeit nach Hause. Nicht mal eine abgemagerte Schlange hätte durch diese kompakte Masse gleiten können, geschweige denn ein gesundes amerikanisches Mädchen, das in den vergangenen zwei Monaten ein paar Portionen Fish & Chips zu viel gegessen hatte.
Ehrlich gesagt, rund fünfzig Portionen zu viel. Das Leben in einer Erdgeschosswohnung mit einer Küche so groß wie eine Erbsenschote inspiriert nicht gerade zu kulinarischen Höchstleistungen.
Ich stellte mich wieder neben den süffisant grinsenden Franzosen und fragte mich zum fünfhundertsten Mal, was bloß in mich gefahren war, nach London zu kommen. In meiner Arbeitsnische in der Widener Library in Harvard, während ich durch das winzige Fenster die Studenten betrachtete, die unter ihren Rucksäcken gebeugt wie Arbeiterameisen hin und her wuselten, hielt ich es für eine hervorragende Idee, mich für ein Stipendium zu bewerben und ein Forschungsjahr in der British
Ich dachte flüchtig an ihn, schob aber den Gedanken schnell wieder beiseite. Grant. Er war der andere Grund, weswegen ich in der Londoner U-Bahn Sardine in der Büchse spielte, statt im Untergeschoss der Widener Library in aller Gemütsruhe Mikrofilme zu lesen.
Ich hatte mit ihm Schluss gemacht. Na ja, mehr oder weniger. Dass ich ihn dabei erwischte, wie er auf der Weihnachtsfeier der historischen Abteilung in der Garderobe des Studentenklubs eine kichernde Kunsthistorikerin, die gerade ihr Studium abgeschlossen hatte, leidenschaftlich umarmte, hatte durchaus damit zu tun. Ich konnte also keineswegs behaupten, er habe gar keinen Beitrag zu unserer Trennung geleistet. Aber ich war diejenige, die in einer altehrwürdigen beknackten weiblichen Tradition ihren Ring vom Finger riss und ihn wutschnaubend durch den Raum schleuderte.
Es war kein Verlobungsring, Gott bewahre - nur für den Fall, dass sich jemand dafür interessieren sollte.
Mit einem Ruck fuhr die U-Bahn wieder an. Die anderen Fahrgäste klatschten müde Beifall, doch ich war viel zu sehr damit beschäftigt, nicht wieder auf dem Schoß des Mannes hinter mir zu landen. Einmal auf jemandes Schoß zu landen, ist ein Missgeschick; beim zweiten Mal könnte es durchaus als Aufforderung verstanden werden.
Und dabei waren die einzigen Männer, die mich im Augenblick interessierten, längst tot.
Der Scharlachrote Pimpernell, der Purpurrote Enzian, die Rosarote Nelke ... Allein der Klang ihrer Namen beschwor ein vergessenes Zeitalter herauf, eine Zeit, in der sich Männer in Kniebundhosen und Gehrock mit geistreich bissigen Bemerkungen duellierten, die schärfer waren als die Klingen ihrer Schwerter. Eine Zeit, in der Männer noch Helden sein konnten.
Der Scharlachrote Pimpernell, der unzählige Männer vor der Guillotine bewahrte; der Purpurrote Enzian, der mit seinen Eskapaden das französische Polizeiministerium zum Wahnsinn trieb und mindestens zwei Attentate auf König Georg III. vereitelte; und die Pink Carnation, die Rosarote Nelke ... Ich glaube, es gab zwischen 1803 und 1814 keine einzige Zeitung in London, die nicht mindestens einmal die Rosarote Nelke erwähnte, die der undurchsichtigste der drei Spione war.
Die beiden anderen waren nacheinander von den Franzosen als Sir Percy Blakeney und Lord Richard Selwick entlarvt worden. Sie hatten sich daraufhin auf ihre Anwesen in England zurückgezogen, um frühreife Kinder großzuziehen und nach dem Abendessen beim Portwein lange Geschichten über ihre Zeit in Frankreich zu erzählen. Doch die Rosarote Nelke war nie identifiziert worden.
Zumindest bis heute nicht.
Aber jetzt kam meine Wenigkeit ins Spiel: Ich würde die Archive Englands nach der unerkannten Rosaroten Nelke durchforsten, ich würde jedem auch noch so kleinen Hinweis nachgehen, ich würde herausfinden, was den klügsten Köpfen in der französischen Regierung nicht gelungen war.
Natürlich hatte ich es anders formuliert, als ich die Idee meinem Doktorvater vortrug. Ich philosophierte von einer Lücke in der Geschichtsschreibung, die ich schließen wollte, und faselte hochtrabendes, unverständliches Zeug über die tief greifende soziologische Bedeutung des Spionierens als eines der Mittel der Männer, ihre Männlichkeit zu beweisen. Als Titel wählte ich »Aristokratische Spionage während der Kriege mit Frankreich, 1789-1815«.
Natürlich klingt das nach ziemlich trockenem Zeug, aber ich bezweifle, dass ich mit »Warum ich Männer mit schwarzen Masken liebe« beim Dissertationsausschuss durchgekommen wäre.
Zu Hause in Cambridge schien mir alles so einfach zu sein. Die drei Aristokraten mit ihren schwarzen Masken mussten sich gekannt haben, denn zu Beginn des 19. Jahrhunderts war die Welt der britischen Oberschicht noch klein. Ich konnte mir nicht vorstellen, dass diese drei Männer, die alle in Frankreich spioniert hatten, ihre Erfahrungen nicht ausgetauscht hatten. Ich wusste, wer Sir Percy Blakeney und Lord Richard Selwick waren - die beiden Männer hatten sogar in Briefkontakt miteinander gestanden. Sicher würde ich in ihren Papieren irgendetwas finden, irgendeinen flüchtigen Hinweis, der mich zur Rosaroten Nelke führen würde.
Doch in den Archiven war nichts. Rein gar nichts. Bis jetzt hatte ich mich durch die Jahresabschlüsse der Blakeneys und die Wäschelisten der Selwicks von rund zwanzig Jahren gelesen. Ich war sogar nach Kew ins weitläufige Staatsarchiv marschiert und hatte mich und meinen Laptop durch die Gänge mit den Schließfächern und durch sämtliche Taschenkontrollen geschleppt, um an die Akten des Kriegsministeriums aus dem frühen 19. Jahrhundert heranzukommen. Ich hätte daran denken sollen, dass die Engländer nicht grundlos »Secret Service« sagen. Nichts und wieder nichts, rein gar nichts.
- Autor: Lauren Willig
- 2006, Deutsch
- Übersetzer: Antoinette Gittinger
- Verlag: PeP eBooks
- ISBN-10: 3894809884
- ISBN-13: 9783894809881
- Erscheinungsdatum: 01.01.2006
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- Dateiformat: ePub
- Größe: 0.49 MB
- Mit Kopierschutz
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