Verhandeln in Konflikten (PDF)
Grundlagen - Theorie - Praxis
Verhandeln ist die gewaltfreie Form, um Lösungen für Konflikte zu erreichen, und in einer sich weiter demokratisierenden und globalisierten Welt die einzig angemessene Art des Konfliktaustrags. In diesem Buch werden alle Grundlagen zum Verständnis des...
sofort als Download lieferbar
eBook (pdf)
22.47 €
11 DeutschlandCard Punkte sammeln
- Lastschrift, Kreditkarte, Paypal, Rechnung
- Kostenloser tolino webreader
Produktdetails
Produktinformationen zu „Verhandeln in Konflikten (PDF)“
Verhandeln ist die gewaltfreie Form, um Lösungen für Konflikte zu erreichen, und in einer sich weiter demokratisierenden und globalisierten Welt die einzig angemessene Art des Konfliktaustrags. In diesem Buch werden alle Grundlagen zum Verständnis des Verhandelns umfassend und systematisch analysiert.
Lese-Probe zu „Verhandeln in Konflikten (PDF)“
Kapitel I Verhandlung und Verhandlungstheorie (S. 15) La politique est une science, la diplomatie est un art - Politik ist eine Wissenschaft, Diplomatie eine Kunst (Metternich)
Der Alltag kennt viele Beispiele für Situationen, in denen zwei Seiten um ein bestimmtes Gut ringen mit dem Ziel, eine Übereinkunft zu erreichen. Auf dem Markt oder an der Börse wird um den Preis einer Ware gehandelt, auf dem Basar wird gefeilscht, im Spiel wird gepokert, im Skat wird gereizt, in Auktionen werden Wertgegenstände versteigert, Tarifparteien verhandeln um Abschlüsse zu Arbeits- und Einkommensbedingungen, die Sozialpartner handeln einen neuen Tarifvertrag aus, Politiker kämpfen oder konkurrieren um Macht und Einfluss.
Handeln, feilschen, pokern, reizen, ersteigern, verhandeln, kämpfen etc. benutzen wir als Begriffe, die ähnliches meinen, nämlich das Ausloten von Möglichkeiten, in wechselseitiger Kommunikation eine Übereinkunft zu einem erstrebten Gut zu erreichen. Solche Handlungen setzen also immer mindestens zwei Personen oder Parteien voraus, die ein gleiches Gut begehren, auch wenn sie es unterschiedlich einschätzen. Verhandeln ist dabei nur eine Form des Austrags von Gegensätzen in Bezug auf ein bestimmtes Gut. Was unterscheidet Verhandeln` von anderen verwandten Formen zu einem Gut zu gelangen?
1 Was ist Verhandeln?
Verhandlungen liegen unterschiedlich gelagerte Interessen zugrunde und dienen der Befriedigung derselben. Diese Interessen müssen sich auf ein und dasselbe Gut beziehen und sich auf diese Weise überlappen, bei miteinander kompatiblen Interessen ist Verhandeln nicht nötig, denn es muss darüber nicht gestritten werden. Interessengegensätze sind also Element und Ursache dafür, dass Verhandlungen stattfinden. Es gibt natürlich auch andere Formen Interessen wahrzunehmen, nämlich einseitige Interessendurchsetzung mittels Gewalt, Druck oder Drohung. Der Ursprung des Wortes Verhandlung` führt zunächst in den wirtschaftlichen
... mehr
Bereich.
Der Begriff Verhandlung` stammt ursprünglich aus der Kaufmannssprache. Das lateinische negotium` meint ein Geschäft, ein Verhandler war ursprünglich ein Bankier oder Großwarenhändler. Später hat die Terminologie über die Diplomatie Eingang in den politischen Wortschatz gefunden. Da sich Verhandlungen im politischen und wirtschaftlichen Raum auf strittige Güter beziehen, muss die Analyse des Konflikts der Analyse von Verhandlungen vorausgehen, bzw. damit parallel laufen.
Die verschiedenen Arten zur Lösung von Konflikten zu kommen schließen sich nicht gegenseitig aus. Man darf davon ausgehen, dass bei jeder Art von Konflikten - also auch bei gewaltsamen - Verhandlungen geführt worden sind, entweder von den Konfliktparteien selbst oder über Dritte Parteien bzw. über Informationsmedien vermittelt. Verhandlungen sind also ständige Begleiter des Konfliktaustrags, ob dies nun in Form persönlicher Begegnungen geschieht oder in Gegenwart eines Dritten oder im Rahmen internationaler Konferenzen.
Im Gespräch bleiben Konfliktparteien auch wenn sich die Hauptrepräsentanten nicht persönlich begegnen. Über öffentliche Medien können Botschaften mitgeteilt werden, die vom Gegner aufgenommen werden und dafür auch gedacht sind. Insbesondere in Kriegszeiten ist diese Form der Kommunikation an der Tagesordnung.
In Abb. 1 sind die verschiedenen Arten der Konfliktbearbeitung aufgeführt: einseitige Interessendurchsetzung durch Druck oder Gewalt, Offenhalten des Konflikts durch Koexistenz, Waffenstillstand, Nicht-Anerkennung, Status quo oder schließlich gegenseitiger Interessenausgleich durch stillschweigenden Kompromiss oder Verhandlung. Verhandlung ist somit eine Form des nicht-gewalttätigen Ausgleichs von Interessen und zielt auf Ergebnisse, die von allen Seiten mitgetragen werden können. Der gegenseitige Interessenausgleich von Konflikten ist das Ziel von Verhandlungen. Hierbei steuert das Konsensprinzip den Verhandlungsprozess.
2 Was kennzeichnet politische Konflikte und Verhandlungen?
Es macht einen Unterschied, ob zwei Menschen privat über ein Gut verhandeln z.B. über den Preis einer Ware oder ob in einem politischen Gremium z.B. über die Zugehörigkeit eines Territoriums gestritten wird. In jenem Fall sind die Verhandler Einzelpersonen ohne Aufträge und nur ihrer ganz persönlichen Einstellung verpflichtet, in diesem Fall sind die Verhandlungsführer an explizit oder implizit vorgegebene Aufträge gebunden. Der Politiker hat immer sein Klientel (seine Wählerschaft, Partei, Fraktion, Regierung etc.) und/oder die Öffentlichkeit im Auge und muss auf deren Interessen Rücksicht nehmen.
Der Begriff Verhandlung` stammt ursprünglich aus der Kaufmannssprache. Das lateinische negotium` meint ein Geschäft, ein Verhandler war ursprünglich ein Bankier oder Großwarenhändler. Später hat die Terminologie über die Diplomatie Eingang in den politischen Wortschatz gefunden. Da sich Verhandlungen im politischen und wirtschaftlichen Raum auf strittige Güter beziehen, muss die Analyse des Konflikts der Analyse von Verhandlungen vorausgehen, bzw. damit parallel laufen.
Die verschiedenen Arten zur Lösung von Konflikten zu kommen schließen sich nicht gegenseitig aus. Man darf davon ausgehen, dass bei jeder Art von Konflikten - also auch bei gewaltsamen - Verhandlungen geführt worden sind, entweder von den Konfliktparteien selbst oder über Dritte Parteien bzw. über Informationsmedien vermittelt. Verhandlungen sind also ständige Begleiter des Konfliktaustrags, ob dies nun in Form persönlicher Begegnungen geschieht oder in Gegenwart eines Dritten oder im Rahmen internationaler Konferenzen.
Im Gespräch bleiben Konfliktparteien auch wenn sich die Hauptrepräsentanten nicht persönlich begegnen. Über öffentliche Medien können Botschaften mitgeteilt werden, die vom Gegner aufgenommen werden und dafür auch gedacht sind. Insbesondere in Kriegszeiten ist diese Form der Kommunikation an der Tagesordnung.
In Abb. 1 sind die verschiedenen Arten der Konfliktbearbeitung aufgeführt: einseitige Interessendurchsetzung durch Druck oder Gewalt, Offenhalten des Konflikts durch Koexistenz, Waffenstillstand, Nicht-Anerkennung, Status quo oder schließlich gegenseitiger Interessenausgleich durch stillschweigenden Kompromiss oder Verhandlung. Verhandlung ist somit eine Form des nicht-gewalttätigen Ausgleichs von Interessen und zielt auf Ergebnisse, die von allen Seiten mitgetragen werden können. Der gegenseitige Interessenausgleich von Konflikten ist das Ziel von Verhandlungen. Hierbei steuert das Konsensprinzip den Verhandlungsprozess.
2 Was kennzeichnet politische Konflikte und Verhandlungen?
Es macht einen Unterschied, ob zwei Menschen privat über ein Gut verhandeln z.B. über den Preis einer Ware oder ob in einem politischen Gremium z.B. über die Zugehörigkeit eines Territoriums gestritten wird. In jenem Fall sind die Verhandler Einzelpersonen ohne Aufträge und nur ihrer ganz persönlichen Einstellung verpflichtet, in diesem Fall sind die Verhandlungsführer an explizit oder implizit vorgegebene Aufträge gebunden. Der Politiker hat immer sein Klientel (seine Wählerschaft, Partei, Fraktion, Regierung etc.) und/oder die Öffentlichkeit im Auge und muss auf deren Interessen Rücksicht nehmen.
... weniger
Autoren-Porträt von Frank R. Pfetsch
Dr. Frank R. Pfetsch ist Professor (em.) für Politikwissenschaft an der Universität Heidelberg.
Bibliographische Angaben
- Autor: Frank R. Pfetsch
- 2007, 2006, 228 Seiten, Deutsch
- Verlag: VS Verlag für Sozialw.
- ISBN-10: 353190096X
- ISBN-13: 9783531900964
- Erscheinungsdatum: 05.12.2007
Abhängig von Bildschirmgröße und eingestellter Schriftgröße kann die Seitenzahl auf Ihrem Lesegerät variieren.
eBook Informationen
- Dateiformat: PDF
- Größe: 1.62 MB
- Ohne Kopierschutz
- Vorlesefunktion
Pressezitat
"Für einen Einstieg und eine Annäherung an die Betrachtung von Konflikten im politischen Prozesse [...] hat Pfetsch einen durchweg gelungenen und komprimierten Grundlagenband vorgelegt, in den es sich für Studierende und Praxisorientierte lohnt, einen genaueren Blick zu werfen." PVS - Politische Vierteljahresschrift, 02/2008"Insgesamt liegt ein Werk vor, das [...] systematisch in den Gegenstand einführt und Schwierigkeiten und Möglichkeiten von sozialem Verhalten innerhalb von durch Institutionen geprägten Verhandlungen analysiert." ZfP - Zeitschrift für Politik, 02/2007
"Frank Pfetsch hat eine sehr präzise präsentierte, klar und verständlich geschriebene Analyse vorgenommen, in der die sehr verstreute internationale Literatur zum Thema mit eigenen Modellvorstellungen zum Konflikt und seiner Zähmung verknüpft wird. [...] überzeugende Erkenntnisgewinne." Rhein-Neckar-Zeitung, 04.10.2006
Kommentar zu "Verhandeln in Konflikten"
0 Gebrauchte Artikel zu „Verhandeln in Konflikten“
Zustand | Preis | Porto | Zahlung | Verkäufer | Rating |
---|
Schreiben Sie einen Kommentar zu "Verhandeln in Konflikten".
Kommentar verfassen