Verkündigung und Forschung, Heft 2/2010 (PDF)
Praktische Theologie: Reflexionsgestalten christlicher Religionspraxis.
Leider schon ausverkauft
eBook
25.95 €
- Lastschrift, Kreditkarte, Paypal, Rechnung
- Kostenloser tolino webreader
Produktdetails
Produktinformationen zu „Verkündigung und Forschung, Heft 2/2010 (PDF)“
Praktische Theologie: Reflexionsgestalten christlicher Religionspraxis.
Lese-Probe zu „Verkündigung und Forschung, Heft 2/2010 (PDF)“
Inszenierung (Dramaturgie) als Kategorie des Gottesdienstes und der Predigt (S. 49-50) Ralph Kunz
Andrea Bieler/Hans-Martin Gutmann, Rechtfertigung der Überflüssigen. Die Aufgabe der Predigt heute, Gütersloher Verlagshaus Gütersloh 2008, 256 S. Matthew Myer Boulton, God against Religion. Rethinking Christian Theology through Worship (The Calvin Institute of Christian Worship Liturgical Studies Series), Eerdmans Grand Rapids (Michigan) 2008, XVIII + 242 S. Brigitte Enzner-Probst, Frauenliturgien als Performance. Die Bedeutung von Corporealität in der liturgischen Praxis von Frauen, Neukirchener Neukirchen-Vluyn 2008, 499 S. Andrea Grillo, Einführung in die liturgische Theologie. Zur Theorie des Gottesdienstes und der christlichen Sakramente, eingel. u. übers. v. Michael Meyer-Blanck (Arbeiten zur Pastoraltheologie, Liturgik und Hymnologie 48), Vandenhoeck & Ruprecht Göttingen 2006, 252 S. Andreas Odenthal, Liturgie als Ritual. Theologische und psychoanalytische Überlegungen zu einer praktisch-theologischen Theorie des Gottesdienstes als Symbolgeschehen (PTHe 60), Kohlhammer Stuttgart 2002, 287 S. Olaf Richter, Anamnesis Mimesis Epiklesis. Der Gottesdienst als Ort religiöser Bildung (APrTh 28), Evangelische Verlagsanstalt Leipzig 2005, 370 S.
Weitere Literatur Peter Cornehl, Art. Gottesdienst, in: Ferdinand Klostermann/Rolf Zerfass (Hg.), Praktische Theologie heute, München 1974, 449463. Lutz Friedrichs (Hg.), Alternative Gottesdienste (Gemeinsam Gottesdienst gestalten 7), LVH Hannover 2007, 151 S., Notenbeispiele. Albrecht Grözinger, Praktische Theologie und Ästhetik. Ein Beitrag zur Grundlegung der praktischen Theologie, München 1987. 21991, XI + 322 S. Michael Meyer-Blanck, Liturgie und Liturgik. Der evangelische Gottesdienst aus Quellentexten erklärt (TB 97), Gütersloher Verlagshaus Gütersloh 2001, 290 S. Walter Neidhart, Die Rolle des Pfarrers beim Begräbnis: Rudolf Bohren (Hg.), Wort und Gemeinde. Probleme und
... mehr
Aufgaben der praktischen Theologie (FS Eduard Thurneysen), EVZ-Verlag Zürich 1968, 226238. Martin Nicol, Einander ins Bild setzen. Dramaturgische Homiletik, Vandenhoeck & Ruprecht Göttingen 22005, 160 S.
1. Das dramaturgische Verständnis des Gottesdienstes eine tour dhorizon durch die jüngere Theoriegeschichte
Von Inszenierung als Kategorie des Gottesdienstes und der Predigt zu reden, ist ein Lösungsvorschlag für eine Problemstellung, welche die evangelische Theologie lange Zeit, mindestens seit der klassischen Zuordnung des Schleiermacherschülers A. Schweizer (Homiletik, Leipzig 1848, 40 ff.), beschäftigte. Immer wieder probte sie den Widerstand gegen das Inszenierte und opponierte gegen die Herrschaft der Feier, der Zeremonie, des Kults oder des Rituals über das Wort. So polemisierte zum Beispiel G. Harbsmeier in großer Eindringlichkeit gegen die Dominanz des Kultischen (Meyer-Blanck, Liturgik, 201221). Der Kult ist für ihn Inbegriff einer ins Religiöse abgeglittenen menschlichen Gottesvorstellung. Das ist ideologischer Diskurs. Für den wissenschaftlichen Diskurs empfiehlt es sich, die unterschiedlichen Begriffe, die Gottesdienst und Predigt bezeichnen, präzise und nicht polemisch zu verwenden. Sie tragen aus verschiedenen Perspektiven etwas zur Erhellung des liturgischen Geschehens bei. Es sollen also bei allen Familienähnlichkeiten die Differenzen der perspektivischen Verschiebungen, die mit der gewählten Terminologie jeweils geltend gemacht werden, erkennbar und diskutierbar bleiben. Nicht jedes Fest ist eine Feier und nicht jedes Ritual ein Kult. Nicht jede Verkündigung predigt, aber in jeder gottesdienstlichen Versammlung führen Menschen das Symbolsystem ihres Glaubens öffentlich auf. Man vergleiche die viel zitierte Definition von P. Cornehl: Im Gottesdienst vollzieht sich das darstellende Handeln der Kirche als öffentliche symbolische Kommunikation der christlichen Erfahrung im Medium biblischer und kirchlicher Überlieferung zum Zwecke der Orientierung, Expression und Affirmation. (Cornehl, 460)
Um Inszenierung als Kategorie geht es in dieser Themenrezension nicht. Wenn in Klammer Dramaturgie steht, ist damit die Logik des szenischen Aufbaus gemeint, die sich einer bewussten Regie und gestaltenden Kreativität verdankt. Dabei ist das Dramaturgische zum Label für eine Homiletik geworden, die den Perfomanzcharakter der Verkündigung wieder stärker bewusst macht (Nicol), während Liturgik das Inszenatorische stärker in den Vordergrund rückt. Denn die Liturgie hat ihre Dramaturgie schon. M. Josuttis hat in seinem Der Weg in das Leben (München 1991) in fulminanter Weise darauf aufmerksam gemacht, dass die Dramaturgie der Liturgie auf die unio mystica hinführe.Wenn man Gottesdienst so versteht, bleibt dem Liturgen abgesehen von seiner Präsenz tatsächlich wenig Spielraum zur Präsentation. Dass man den Gottesdienst auch anders sehen kann, ist zumindest für den reformierten Theologen naheliegend. Das Gegenstück zum mystagogischen ist ein pädagogisches Liturgiekonzept, das den Gottesdienst in den Dienst einer mitteilsamen Kommunikation des Evangeliums stellt. Es ist sicher kein Zufall, sind so genannte alternative Gottesdienste stärker vom rhetorischen Impetus geprägt und lassen sich gemäß L. Friedrichs insgesamt als Neuinszenierung des Predigtgottesdienstes beschreiben (Friedrichs, 1518).
1. Das dramaturgische Verständnis des Gottesdienstes eine tour dhorizon durch die jüngere Theoriegeschichte
Von Inszenierung als Kategorie des Gottesdienstes und der Predigt zu reden, ist ein Lösungsvorschlag für eine Problemstellung, welche die evangelische Theologie lange Zeit, mindestens seit der klassischen Zuordnung des Schleiermacherschülers A. Schweizer (Homiletik, Leipzig 1848, 40 ff.), beschäftigte. Immer wieder probte sie den Widerstand gegen das Inszenierte und opponierte gegen die Herrschaft der Feier, der Zeremonie, des Kults oder des Rituals über das Wort. So polemisierte zum Beispiel G. Harbsmeier in großer Eindringlichkeit gegen die Dominanz des Kultischen (Meyer-Blanck, Liturgik, 201221). Der Kult ist für ihn Inbegriff einer ins Religiöse abgeglittenen menschlichen Gottesvorstellung. Das ist ideologischer Diskurs. Für den wissenschaftlichen Diskurs empfiehlt es sich, die unterschiedlichen Begriffe, die Gottesdienst und Predigt bezeichnen, präzise und nicht polemisch zu verwenden. Sie tragen aus verschiedenen Perspektiven etwas zur Erhellung des liturgischen Geschehens bei. Es sollen also bei allen Familienähnlichkeiten die Differenzen der perspektivischen Verschiebungen, die mit der gewählten Terminologie jeweils geltend gemacht werden, erkennbar und diskutierbar bleiben. Nicht jedes Fest ist eine Feier und nicht jedes Ritual ein Kult. Nicht jede Verkündigung predigt, aber in jeder gottesdienstlichen Versammlung führen Menschen das Symbolsystem ihres Glaubens öffentlich auf. Man vergleiche die viel zitierte Definition von P. Cornehl: Im Gottesdienst vollzieht sich das darstellende Handeln der Kirche als öffentliche symbolische Kommunikation der christlichen Erfahrung im Medium biblischer und kirchlicher Überlieferung zum Zwecke der Orientierung, Expression und Affirmation. (Cornehl, 460)
Um Inszenierung als Kategorie geht es in dieser Themenrezension nicht. Wenn in Klammer Dramaturgie steht, ist damit die Logik des szenischen Aufbaus gemeint, die sich einer bewussten Regie und gestaltenden Kreativität verdankt. Dabei ist das Dramaturgische zum Label für eine Homiletik geworden, die den Perfomanzcharakter der Verkündigung wieder stärker bewusst macht (Nicol), während Liturgik das Inszenatorische stärker in den Vordergrund rückt. Denn die Liturgie hat ihre Dramaturgie schon. M. Josuttis hat in seinem Der Weg in das Leben (München 1991) in fulminanter Weise darauf aufmerksam gemacht, dass die Dramaturgie der Liturgie auf die unio mystica hinführe.Wenn man Gottesdienst so versteht, bleibt dem Liturgen abgesehen von seiner Präsenz tatsächlich wenig Spielraum zur Präsentation. Dass man den Gottesdienst auch anders sehen kann, ist zumindest für den reformierten Theologen naheliegend. Das Gegenstück zum mystagogischen ist ein pädagogisches Liturgiekonzept, das den Gottesdienst in den Dienst einer mitteilsamen Kommunikation des Evangeliums stellt. Es ist sicher kein Zufall, sind so genannte alternative Gottesdienste stärker vom rhetorischen Impetus geprägt und lassen sich gemäß L. Friedrichs insgesamt als Neuinszenierung des Predigtgottesdienstes beschreiben (Friedrichs, 1518).
... weniger
Bibliographische Angaben
- Autoren: Heinrich Bedford-Strohm , Heinrich Assel
- 2010, Deutsch
- Verlag: GVH Zeitschriften
- ISBN-13: 342241020102
Abhängig von Bildschirmgröße und eingestellter Schriftgröße kann die Seitenzahl auf Ihrem Lesegerät variieren.
eBook Informationen
- Dateiformat: PDF
- Größe: 0.42 MB
- Mit Kopierschutz
Kopierschutz
Dieses eBook können Sie uneingeschränkt auf allen Geräten der tolino Familie lesen. Zum Lesen auf sonstigen eReadern und am PC benötigen Sie eine Adobe ID.
Kommentar zu "Verkündigung und Forschung, Heft 2/2010"
0 Gebrauchte Artikel zu „Verkündigung und Forschung, Heft 2/2010“
Zustand | Preis | Porto | Zahlung | Verkäufer | Rating |
---|
Schreiben Sie einen Kommentar zu "Verkündigung und Forschung, Heft 2/2010".
Kommentar verfassen