Verschollen im Taunus (ePub)
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Produktinformationen zu „Verschollen im Taunus (ePub)“
Lese-Probe zu „Verschollen im Taunus (ePub)“
Irgendwann war der Wodka ausgegangen und Alexander Michailovitsch samt seiner zwei Schergen hatte zwangsläufig zum Apfelwein wechseln müssen. Kaum eine Sachsenhäuser Kneipe, die darauf vorbereitet war, drei trunksüchtige Russen bis zum Abwinken mit Wodka zu verköstigen. Da aber das hessische Nationalgetränk nach osteuropäischem Dafürhalten so gut wie keinen Alkohol enthielt, hatte man zusätzlich eine Flasche Jägermeister geordert. Dieser Mix an sich mutete schon sehr pervers an, doch was Alexander, Wladimir und Sergej mit diesen zwei Komponenten anstellten, schlug ein jedem Faß den Boden aus. Sie füllten ihre Gläser tatsächlich mit einem Drittel Jägermeister und zwei Dritteln Apfelwein. Das muß man sich mal auf der Zunge zergehen lassen. Oder: besser nicht. Jedenfalls verursachte alleine der Gedanke, daß man diesen Cocktail trinken müsse, bei den anwesenden Sachsenhäusern ein derartiges Ekelgefühl, daß sie von sich aus einen nicht unbeträchtlichen Sicherheitsabstand zu den drei Russen einhielten. Wegen der nicht auszuschließenden Explosionsgefahr stellte sich so manch einer sogar lieber an den Tresen, anstatt auf der Bank neben den Gestörten zu sitzen. Den Russen war's schnuppe, was die Eingeborenen über sie dachten. Nur die Promillezahl zählte. Wie sie zustande kam, war unerheblich. Russischen Lebern konnte selbst Industriealkohol nichts anhaben. Trink, Brüderlein, trink - um was anderes ging's nie. Und mochten die Sankt Petersburger Saufnasen noch so trinkfest sein, die Bakterienkulturen des Apfelweins hatten sie einfach nicht auf der Rechnung. Zu vorgerückter Stunde und noch ehe sie auch nur in Reichweite ihrer Promille-Leistungsgrenze kamen, wurden sie von den kleinen unsichtbaren Dingern überwältigt. Zuerst platzte der Knoten bei Wladimir. Zehn Minuten darauf folgten die beiden anderen. Zu dritt blockierte man die Toiletten des Apfelweinlokals in der Textorstraße. Ein fürchterlicher Durchfall war über sie hereingebrochen und lähmte sämtliche Impulse ihrer
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Trunksucht. Die Konsistenz ihrer Ausscheidungen ähnelte hellbraunem Brackwasser. Bis zu ihrem Tode sollte sich keiner der drei Russen je mehr am Apfelwein vergreifen, zu brutal und einschneidend waren ihre Erfahrungen an diesem lauen Sachsenhäuser Sommerabend.
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Autoren-Porträt von Frank Demant
Frank Demant, geboren 1959 in Frankfurt/Main, aufgewachsen im Stadtteil Fechenheim. Besuchte das Helmholtz-Gymnasium in Bornheim. Von 1984 bis 2005 Taxifahrer in Frankfurt. Seit Mai 2005 ist Demant freier Schriftsteller. Lebt abwechselnd in Frankfurt und Costa Rica.
Bibliographische Angaben
- Autor: Frank Demant
- 2012, 170 Seiten, Deutsch
- Verlag: Röschen Verlag
- ISBN-10: 3940908967
- ISBN-13: 9783940908964
- Erscheinungsdatum: 02.08.2012
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eBook Informationen
- Dateiformat: ePub
- Größe: 1.05 MB
- Ohne Kopierschutz
Pressezitat
Leider kennt der deutsche Buchmarkt nur wenige solch illustre und erheiternde Schriftsteller und Charaktere wie Demant. Literaturmarkt.info
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