Von geheimen Politikmachern und wissenschaftlichen Hoflieferanten (PDF)
Wissenschaftliches Wissen in der Politikberichterstattung
Wissenschaftliche Politikberatung hat in den letzten Jahrzehnten stark zugenommen. Damit hat sich die Beurteilung politischer Legitimation vom Input (Wahlen und Abstimmungen) zum Output (messbare Leistungen des politischen Systems) verlagert. Das Buch geht...
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Produktinformationen zu „Von geheimen Politikmachern und wissenschaftlichen Hoflieferanten (PDF)“
Wissenschaftliche Politikberatung hat in den letzten Jahrzehnten stark zugenommen. Damit hat sich die Beurteilung politischer Legitimation vom Input (Wahlen und Abstimmungen) zum Output (messbare Leistungen des politischen Systems) verlagert. Das Buch geht der Frage nach, wie und zu welchem Zweck wissenschaftliches Wissen als einer Form von output-orientierter Legitimation in die Politikberichterstattung einfließt. Es wird aufgezeigt, dass das wissenschaftliche Wissen von den Journalisten kaum kritisch hinterfragt und oft nur sehr ungenau deklariert wird. Verwendung findet es vor allem in der Schwächung von Positionen und Argumenten politischer Akteure.
Lese-Probe zu „Von geheimen Politikmachern und wissenschaftlichen Hoflieferanten (PDF)“
8 Befunde der quantitativen Inhaltsanalyse (S. 117-118)Während die Resonanzanalyse einen ersten Überblick über die Quantität der Berichterstattung zu den verschiedenen Fällen lieferte, sollen nun die Zeitungsartikel tiefergehend untersucht werden. Wie bereits erwähnt, wurden 780 Artikel mittels einer quantitativen Inhaltsanalyse analysiert. Zunächst sollen diese nach formalen Kriterien wie Artikellänge, Vorkommen von Bildern etc. dargestellt werden, immer vergleichend nach Politikbereich (bzw. nach Fall, wo dies sinnvoll erscheint), nach Zeitung und nach Konfliktivität. Anschließend sollen inhaltliche Kriterien wie Akteure, Wertungen und Wirkungszusammenhänge aufgezeigt und die Erwähnung von wissenschaftlichem Wissen herauskristallisiert werden. Diejenigen Artikel, welche wissenschaftliches Wissen enthalten, werden einer genaueren Analyse unterzogen, wobei wieder Akteure und Wertungen, aber auch der Zusammenhang mit dem politischen Revisionsprozess hervorgehoben werden sollen.
8.1 Formale Kriterien
Unter die formalen Kriterien fallen der Artikeltyp, die Artikellänge, die Platzierung, die Quellenangabe und die Bebilderung der Artikel. Neben den Gesamtzahlen werden die einzelnen Kriterien nach Politikbereich und Zeitung unterschieden, sofern dies Sinn macht. Da die Daten ein nominales Skalenniveau aufweisen, wird als Signifikanz-Maß Chi2 verwendet (vgl. Bühl 2008: 317). Um einen Überblick über die Gesamtsituation zu erhalten, werden zunächst formale Kriterien aller codierten Artikel dargestellt. Anschließend werden die relevanten Auswertungen bezüglich der Artikel mit wissenschaftlichem Wissen präsentiert. Konkret sind das die Deklaration des wissenschaftlichen Wissens und seine Verwendung im Zeitablauf.
8.1.1 Artikeltyp und Artikellänge
Mit zwei Drittel sind die überwiegende
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Mehrheit der 780 codierten Artikel Berichte, also ausführliche Artikel mit Hintergrundinformationen. Knapp 13% entfallen auf kurze Meldungen mit einer Darlegung der aktuellsten Ereignisse (Agenturmeldungen), je 7% auf Interviews/Diskussionen und Kommentare und 5% auf Gastbeiträge. 18 Artikel (gut 2%) konnten keiner dieser Kategorien zugeordnet werden. Berichte überwiegen sowohl in allen Politikbereichen als auch in allen Zeitungen.
Da die Differenzen bezüglich des Politikbereichs nicht signifikant sind, wird nicht weiter darauf eingegangen. Nach Zeitung sind die Unterschiede jedoch hoch signifikant. Der Blick weist mit 21% resp. 16% wesentlich mehr Meldungen und auch Interviews auf als die NZZ (11 resp. 4%) und der Tages-Anzeiger (13 resp. 8%). Gastbeiträge sind in der NZZ (11%) häufiger als in den beiden anderen Zeitungen (TA 1%, Blick 4%). Entsprechend dem Artikeltyp sind auch beinahe drei Viertel (73%) der Artikel lang oder sehr lang, d.h. sie nehmen eine ganze A4-Seite oder mehr ein (smd-Ausdruck). Wiederum sind die Differenzen zwischen den Politikbereichen nicht signifikant, zwischen den Zeitungen aber hoch signifikant: Der Blick weist mit 45% den geringsten Anteil langer bzw. sehr langer Artikel auf (NZZ 74%, TA 79%). Die Kategorien lang und sehr lang wurden zusammengefasst, da ansonsten 20% der Felder eine erwartete Häufigkeit kleiner als fünf ausgewiesen hätten, wodurch der Chi2-Test nicht mehr aussagekräftig gewesen wäre (vgl. Bühl 2008).
Da die Differenzen bezüglich des Politikbereichs nicht signifikant sind, wird nicht weiter darauf eingegangen. Nach Zeitung sind die Unterschiede jedoch hoch signifikant. Der Blick weist mit 21% resp. 16% wesentlich mehr Meldungen und auch Interviews auf als die NZZ (11 resp. 4%) und der Tages-Anzeiger (13 resp. 8%). Gastbeiträge sind in der NZZ (11%) häufiger als in den beiden anderen Zeitungen (TA 1%, Blick 4%). Entsprechend dem Artikeltyp sind auch beinahe drei Viertel (73%) der Artikel lang oder sehr lang, d.h. sie nehmen eine ganze A4-Seite oder mehr ein (smd-Ausdruck). Wiederum sind die Differenzen zwischen den Politikbereichen nicht signifikant, zwischen den Zeitungen aber hoch signifikant: Der Blick weist mit 45% den geringsten Anteil langer bzw. sehr langer Artikel auf (NZZ 74%, TA 79%). Die Kategorien lang und sehr lang wurden zusammengefasst, da ansonsten 20% der Felder eine erwartete Häufigkeit kleiner als fünf ausgewiesen hätten, wodurch der Chi2-Test nicht mehr aussagekräftig gewesen wäre (vgl. Bühl 2008).
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Autoren-Porträt von Mirella Schütz-Lerace
Mirella Schütz-Ierace ist Wissenschaftliche Assistentin am IPMZ - Institut für Publizistikwissenschaft und Medienforschung der Universität Zürich.
Bibliographische Angaben
- Autor: Mirella Schütz-Lerace
- 2010, 2010, 204 Seiten, Deutsch
- Verlag: VS Verlag für Sozialw.
- ISBN-10: 3531923986
- ISBN-13: 9783531923987
- Erscheinungsdatum: 28.06.2010
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eBook Informationen
- Dateiformat: PDF
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