Gegen den Wind: Windstärke 1-12 Gesamtausgabe (ePub)

„Gegen den Wind – Gesamtausgabe“ von Jana Seidel ist die Geschichte um Lisa, eine alleinerziehende Mutter eines Kleinkindes, das in zwölf Kapiteln (eins bis zwölf Windstärken) über einen Zeitraum von einem Jahr in Hamburg spielt.

Der Anfang war recht charmant, vor allem, da ich auch aus Hamburg komme, mag ich gerne Geschichten aus dieser Stadt lesen. Und Jana Seidel hat so einige typische Eigenarten der Menschen hier aus dem Norden einfangen können. Mit einigem anderen hat sie es teilweise etwas übertrieben, aber nun erst mal zum Inhalt. Lisa wohnt mit ihrem vier bzw. fünfjährigen Sohn Mäxchen in einer WG mit einem alleinerziehenden Vater einer gleichaltrigen Tochter. So können sich die Beiden die Kosten für den teuren Wohnraum teilen und sich gegenseitig unterstützen. Lisas Familie, bestehend aus Vater, Mutter, Teenager-Schwester und älterem Bruder ist wirklich ziemlich besonders: ziemlich übergriffig, schrullig bzw. arrogant bis unbelehrbar. Sie versucht sich den Widrigkeiten des Lebens (Jobverlust, Liebe, Alltagsprobleme, durchgeknallte Freundin) zu stellen und es zu nehmen wie es kommt – und es kommt DICKE! Teilweise fand ich die Ausführungen zu überspitzt. So viele Entwicklungen und ihre Schusseligkeit kann es einfach gar nicht innerhalb einer Familie geben. Aber das war sicherlich von der Autorin gewollt, um noch mehr Futter zu haben.

Doch nun kommt das Dilemma – ich bin kein Freund von Fortsetzungsromanen, die in einem regelmäßigen Turnus rauskommen, einfach, weil ich schnell den Überblick verliere bei diesem ganzen Angebot und dann die Geschichte nicht weiterverfolge. Allerdings war es für mich echt schwer, diese Geschichte am Stück zu lesen (es sind halt 12 vollwertige Bücher) und durch die extremen Situationen, in denen sich Lisa andauernd befand. Sollte sicherlich witzig sein, wurde aber auf Dauer anstrengend. So einige Male hätte ich die Protagonisten schütteln wollen, teilweise war es mir dann aber auch egal, was ihnen widerfährt und ich hoffte einfach nur, dass wir zum Happy End kommen. Insgesamt ist es eine kurzweilige, launige Geschichte, die man immer mal wieder zwischendurch lesen kann. Ich werde Lisa und ihre Familie nun nicht wirklich vermissen und wünsche ihnen mit 3 von 5 Sternen alles Gute für die Zukunft.