ZWISCHEN ORGANISATION UND INSTITUTION - Wahrung von Identität, Überlebensfähigkeit und Bedeutung in der evangelischen Kirche am Beispiel des ev. MünchenProgramms (eMp) (ePub)
Wahrung von Identität, Überlebensfähigkeit und Bedeutung in der evangelischen Kirche am Beispiel des ev. MünchenProgramms (eMp)
Studienarbeit aus dem Jahr 2004 im Fachbereich Soziologie - Arbeit, Beruf, Ausbildung, Organisation, Note: 1,0, Georg-August-Universität Göttingen, Sprache: Deutsch, Abstract: Die großen Volkskirchen in Deutschland befinden sich in einer prekären Lage....
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Produktinformationen zu „ZWISCHEN ORGANISATION UND INSTITUTION - Wahrung von Identität, Überlebensfähigkeit und Bedeutung in der evangelischen Kirche am Beispiel des ev. MünchenProgramms (eMp) (ePub)“
Studienarbeit aus dem Jahr 2004 im Fachbereich Soziologie - Arbeit, Beruf, Ausbildung, Organisation, Note: 1,0, Georg-August-Universität Göttingen, Sprache: Deutsch, Abstract: Die großen Volkskirchen in Deutschland befinden sich in einer prekären Lage. Seit
Jahrzehnten leiden sie unter einem kontinuierlichen Mitgliederschwund, der sich
unmittelbar auf die finanzielle Basis ihrer Arbeit auswirkt. Dieser Rückgang der Mitglieder
würde eigentlich Konzentrationsbewegungen notwendig machen. Gleichzeitig besteht
jedoch das traditionelle, in vielen alten Kirchenbauten steingewordene Selbstbild der
Kirche als Institution im Zentrum des allgemeinen öffentlichen Lebens.
Teilweise wird auf Seiten der Kirchen versucht, den Mitgliederschwund mit einer
gesamtgesellschaftlichen Kultur der Säkularisierung zu erklären. In meiner Arbeit möchte
ich dieser These jedoch nicht folgen, da sie Kirchenmitgliedschaft und Religiosität in
unzulässiger Weise gleichsetzt. Freikirchliche Gruppierungen und Buddhisten verzeichnen
einen deutlichen Zulauf, religiös geprägte Ratgeberliteratur wird viel nachgefragt und selbst
die Pastoren, als Vertreter der Volkskirchen, werden nach wie vor als moralisch integere
Vorbilder gesehen (Kirchenamt der EKD 2004, S. 12). Von einem Nachlassen des
Bedürfnisses nach religiöser Unterstützung kann also nur begrenzt die Rede sein.
Entsprechend sollte m. E. der Mitgliederschwund als ein Problem der Institutions -
Organisation Kirche gesehen werden, die ihr historisch gewachsenes Monopol auf
Glaubensfragen verloren hat und nicht etwa zum kulturell-spirituellen Werteverfall stilisiert
werden.
Die durch den Mitgliederschwund entstandene Finanznot und die damit notwendig
gewordenen Prioritätensetzungen haben in den 90er Jahren des 20. Jahrhunderts eine Reihe
von Reformprojekten entstehen lassen. Viele dieser Projekte sind nach einiger Zeit
gescheitert oder ohne sichtbare Konsequenzen eingestellt worden.
In dieser Arbeit möchte ich am Beispiel des evangelischen München Programms (eMp)
diskutieren, in wieweit die Leitbilder, die in solchen (gescheiterten) Reformprojekten
entwickelt werden, einer Institutions-Organisation dennoch dabei helfen, ihre Identität,
Überlebensfähigkeit und Bedeutung zu sichern. Dies ist besonders interessant bei einer
Institutions-Organisation wie der Kirche, die auf Grund ihrer Tradition als sehr stabil und
damit wenig anfällig für Wandel und Veränderungsimpulse von außen gilt, selbst wenn ein
verstärkter Handlungsdruck entsteht. Der Druck für die Kirche entsteht durch
Geldknappheit, und zunehmende Unsicherheit (Kontingenz) z.B. an wen sich die Angebote
richten sollen/können. [...]
Jahrzehnten leiden sie unter einem kontinuierlichen Mitgliederschwund, der sich
unmittelbar auf die finanzielle Basis ihrer Arbeit auswirkt. Dieser Rückgang der Mitglieder
würde eigentlich Konzentrationsbewegungen notwendig machen. Gleichzeitig besteht
jedoch das traditionelle, in vielen alten Kirchenbauten steingewordene Selbstbild der
Kirche als Institution im Zentrum des allgemeinen öffentlichen Lebens.
Teilweise wird auf Seiten der Kirchen versucht, den Mitgliederschwund mit einer
gesamtgesellschaftlichen Kultur der Säkularisierung zu erklären. In meiner Arbeit möchte
ich dieser These jedoch nicht folgen, da sie Kirchenmitgliedschaft und Religiosität in
unzulässiger Weise gleichsetzt. Freikirchliche Gruppierungen und Buddhisten verzeichnen
einen deutlichen Zulauf, religiös geprägte Ratgeberliteratur wird viel nachgefragt und selbst
die Pastoren, als Vertreter der Volkskirchen, werden nach wie vor als moralisch integere
Vorbilder gesehen (Kirchenamt der EKD 2004, S. 12). Von einem Nachlassen des
Bedürfnisses nach religiöser Unterstützung kann also nur begrenzt die Rede sein.
Entsprechend sollte m. E. der Mitgliederschwund als ein Problem der Institutions -
Organisation Kirche gesehen werden, die ihr historisch gewachsenes Monopol auf
Glaubensfragen verloren hat und nicht etwa zum kulturell-spirituellen Werteverfall stilisiert
werden.
Die durch den Mitgliederschwund entstandene Finanznot und die damit notwendig
gewordenen Prioritätensetzungen haben in den 90er Jahren des 20. Jahrhunderts eine Reihe
von Reformprojekten entstehen lassen. Viele dieser Projekte sind nach einiger Zeit
gescheitert oder ohne sichtbare Konsequenzen eingestellt worden.
In dieser Arbeit möchte ich am Beispiel des evangelischen München Programms (eMp)
diskutieren, in wieweit die Leitbilder, die in solchen (gescheiterten) Reformprojekten
entwickelt werden, einer Institutions-Organisation dennoch dabei helfen, ihre Identität,
Überlebensfähigkeit und Bedeutung zu sichern. Dies ist besonders interessant bei einer
Institutions-Organisation wie der Kirche, die auf Grund ihrer Tradition als sehr stabil und
damit wenig anfällig für Wandel und Veränderungsimpulse von außen gilt, selbst wenn ein
verstärkter Handlungsdruck entsteht. Der Druck für die Kirche entsteht durch
Geldknappheit, und zunehmende Unsicherheit (Kontingenz) z.B. an wen sich die Angebote
richten sollen/können. [...]
Bibliographische Angaben
- Autor: Jens Geumann
- 2004, 1. Auflage, 33 Seiten, Deutsch
- Verlag: GRIN Verlag
- ISBN-10: 3638326853
- ISBN-13: 9783638326858
- Erscheinungsdatum: 22.11.2004
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eBook Informationen
- Dateiformat: ePub
- Größe: 0.41 MB
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