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3 Tage in Quiberon (DVD)

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Frankreich 1981: Der Journalist Michael Jürgs bekommt die Chance, den Weltstar Romy Schneider in dem kleinen bretonischen Ort für den STERN zu interviewen. Aus dem Termin werden drei Tage voller großer Emotionen, die alle Beteiligten an ihre...
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Kommentare zu "3 Tage in Quiberon"
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    1 von 3 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    MaRe, 15.07.2019

    Im März 1981 verbringt Romy Schneider (Marie Bäumer u.a. „Der alte Affe Angst“ - 2003, „Mitte Ende August“ - 2009, „Das Adlon. Eine Familiensaga“ - 2013) einige Zeit in einer Entgiftungsklinik im französischen Hafenstädtchen Quiberon in der Bretagne. Während des Aufenthalts soll sie „nüchtern werden“, auf Alkohol, Tabletten und Nikotin verzichten sowie eine Diät einhalten. Romy hat Hilde (Birgit Minichmayr, u.a. „Alle anderen“ - 2009, „Dengler“-Reihe), ihre Freundin aus Kindheitstagen, eingeladen und sich entschieden, dem „Stern“-Reporter Michael Jürgs (Robert Gwisdek, u.a. „Renn, wenn du kannst“ - 2010, „3 Zimmer Küche Bad“ - 2012, „Die Glasbläserin“ - 2017) in Anwesenheit des befreundeten Fotografen Robert Lebeck (Charly Hübner, u.a. „Junges Licht“ - 2016, „Polizeiruf 110“ seit 2010, „Klassentreffen“ - 2019) ein Interview zu geben. Alle vier erleben drei denkwürdige Tage voller widersprüchlicher Emotionen…

    „3 Tage in Quiberon“ der in Berlin geborenen und lebenden deutsch-französisch-iranischen Regisseurin Emily Atef (Jahrgang 1973, u.a. Das Fremde in mir“ - 2008, „Töte mich“ - 2012, „Wunschkinder“ - 2016) ist im Wesentlichen eine Rekonstruktion dieses Interviews, das der kürzlich - am 04. Juli 2019 - verstorbene, damals 36 Jahre alte „Ressortleiter Unterhaltung“ beim Wochenmagazin „Stern“ Michael Jürgs mit Romy Schneider geführt hat und das am 23. April 1981 im „Stern“ abgedruckt worden ist – der Originaltext liegt der DVD als Booklet bei. Zusammen mit dem größtenteils erfundenen Geschehen vor und nach diesem Gespräch ergibt sich ein tiefer, wenn auch kurzer Einblick in Romys verletzte, verunsicherte, verzweifelt suchende Seele zum Zeitpunkt einer existenziellen Lebenskrise.

    Romy Schneider (* 23. September 1938 in Wien; † 29. Mai 1982 in Paris, bürgerlich Rosemarie Magdalena Albach) war eine deutsch-französische Schauspielerin und Synchronsprecherin, die ihre Schauspielkarriere im Alter von 15 Jahren an der Seite ihrer Mutter Magda Schneider in Heimatfilmen wie „Wenn der weiße Flieder wieder blüht“ - 1953 und „Die Deutschmeister“ - 1955 begann und der in den Jahren 1955 bis 1957 in der Rolle der Kaiserin Elisabeth mit der „Sissi-Trilogie“ der internationale Durchbruch gelang. Doch wegen der Bevormundung durch ihren Stiefvater Hans Herbert Blatzheim, der zu einseitigen Wahrnehmung ihrer Person in Deutschland und damit der Festlegung auf bestimmte Rollen sowie wegen der Liebe zu Alain Delon zog es sie Ende der 1950er-Jahre nach Paris, was die ohnehin schon begonnene „Hass-Liebe“ zwischen ihr und den deutschen Medien verschärfte, die sie u.a. als „abtrünnige Sissi“, „dumme Liese“, „Vaterlandsverräterin“ und „Franzosenflittchen“ beschimpften und fortan jeden Misserfolg hämisch kommentierten.

    In Frankreich dagegen wurde Romy Schneider allgemein und insbesondere von der Presse geschätzt.

    „3 Tage in Quiberon“ ist, obwohl dem Film Romy Schneiders letztes deutsches Interview zugrunde liegt und er dadurch streckenweise dokumentarisch anmutet, ein als Kammerspiel gestaltetes, fiktionales Psychogramm in Schwarz-Weiß. Zu dieser Optik mit starken Kontrasten und scharfen Konturen wurde Atef durch die realen Fotos, die ihr von Robert Lebeck (* 21. März 1929 in Berlin; † 14. Juni 2014) überlassen wurden, inspiriert. Kameramann Thomas Kiennast („Das Finstere Tal“) erschafft zu der vorwiegend ernsten, nachdenklichen Musik von Christoph M. Kaiser und Julian Maas (u.a.
    „Der Staat gegen Fritz Bauer“ - 2015, „Das schweigende Klassenzimmer“ - 2018) eine zauberhafte, fast glamouröse Atmosphäre und untermalt dadurch die Achterbahnfahrt der Gefühle aller vier.

    Marie Bäumer wurde schon oft aufgrund ihrer äußerlichen Ähnlichkeit die Rolle des damals „größten weiblichen Stars Europas“ angeboten. In einem die Stationen des Lebens abklappernden Biopic jedoch wollte sie nie spielen. „3 Tage in Quiberon“ ist anders, weil sein Schwerpunkt darauf liegt, Romy Schneider als eine Frau in einer ausweglosen Lage zu zeigen und in dieser Ausnahmesituation in ihre Seele zu leuchten. Ihr nicht allzu ferner Tod lässt sich erahnen, er schwebt förmlich über jeder Szene des Films. Und Marie Bäumer ist sensationell als Romy Schneider: mal anziehend natürlich, strahlend nahbar und verführerisch, dann überdreht, exaltiert bis hysterisch oder schüchtern, in sich gekehrt, betrübt, depressiv, anhänglich, schutzbedürftig, zweifelnd. Sie zeigt Romys Kampf gegen ihre Dämonen Angst und Sucht, ihre fundamentale Einsamkeit vor dem Abgrund – auch dem in sich, das zermürbende Gefühl, als Mutter zu versagen, das Bedürfnis, sich angesichts der übermächtigen akuten Probleme zu betäuben, die Zwänge im Korsett aus Berühmtheit und den Erwartungen anderer, zugleich ihre Gier nach dem puren Leben, Ausgelassenheit und echter Freiheit. Ihre Stimmung wechselt zuweilen minütlich, doch Marie Bäumer übertreibt ihre Darstellung nie, stellt Romy nicht bloß, „verrät“ sie nicht. Sie agiert so ungekünstelt und wahrhaftig, dass man vergisst, dass sie nicht Romy ist.

    Die von Birgit Minichmayr gespielte Freundin Hilde wurde nach realem Vorbild geschaffen, in Quiberon war sie jedoch nicht anwesend. Die Restauratorin, die gerade beruflich an einer „Dionysos“-Statue (Dionysos ist bezeichnenderweise der Gott des Weines, der Freude, der Trauben, der Fruchtbarkeit, des Wahnsinns und der Ekstase) arbeitet, will Romy vor sich selbst schützen und verhindern, dass sie sich Jürgs und seinen Fragen- im wörtlichen und übertragenen Sinn - ungeschminkt aus- und sich damit ans Messer liefert.

    Allein der Blick Robert Gwisdeks als Michael Jürgs, den zunächst „ungeneigten Betrachter“ Romys und ihres von „Dramen geprägten Privatlebens“, ist sagenhaft. Desgleichen die beiläufige Art, mit der er unverschämt provokante, direkte, gar feindselige, einem Eindringen in Romys Innerstes gleichende Fragen stellt. Doch auch den knallharten Journalisten berührt und verzückt augenscheinlich zusehends Romys „entwaffnende, kindliche Offenheit“, die gelegentlich wie Unreife oder ein Rausch wirkt und sich mit unverblümt geäußerten Selbstzweifeln paart, sodass erst ehrliche Neugier und dann der Beschützerinstinkt in ihm geweckt werden.

    Diesen hat Charly Hübners Berufsfotograf Robert Lebeck, der Romy -La Belle- und den Romy -Le Beau- nennt, schon lange entwickelt: er ist ihrem Charme verfallen, verehrt und liebt sie.

    Außer der erschütternden Erkenntnis, wie tief und eng die Sackgasse ist, in der die Protagonistin feststeckt, liefert „3 Tage in Quiberon“ kraftvolle, bedenkenswerte Momente, wenn es um Fragen der Manipulation und des Voyeurismus geht und die Motive der Handelnden nicht genau auszumachen sind: Ist es nur der hintertriebene Journalist Jürgs, der Romy für eine auflagenträchtige Geschichte und das Befördern der eigenen Karriere benutzt? Oder instrumentalisiert Romy umgekehrt nicht auch ihn, indem sie sich als todunglückliches Opfer stilisiert? Und bei Lebeck: Steckt hinter seiner Liebe auch das Kalkül, ganz besonders intime Aufnahmen zu erhalten? Und von ihrer Seite mit ihnen beim Publikum aufzufallen? Daraus leitet sich die Frage nach wahrer Freundschaft ab und die danach, wie weit Voyeurismus und Selbstinszenierung gehen dürfen /sollten.

    Fazit: “3 Tage in Quiberon“ ist eine Hommage an Romy Schneider, ja – und zwar in Form einer - wie Marie Bäumer formulierte - „Verdichtung über nur wenige Tage, eine Art Zoom am Ende ihres Lebens“, wie sich herausstellen sollte, „die einen stellvertretenden Moment einnimmt“ bezüglich ihres unergründlichen, sprunghaften Wesens und ihres turbulenten, dramatischen Lebens. Vor allem aber ist es ein dichtes, packend und intensiv dargebotenes Kammerspiel. Es ist vielleicht nicht für „eingefleischte Romy-Fans“, jedoch für „Schauspielkunst-Liebhaber“ dringend zu empfehlen!

    PS: „3 Tage in Quiberon“ wurde vielfach nominiert und u.a. mit dem „Deutschen Filmpreises 2018“ in sieben Kategorien ausgezeichnet: als „Bester Film“, für die „Beste Regie“, die „Beste Hauptdarstellerin“ – Marie Bäumer, die „Beste Nebendarstellerin“ – Birgit Minichmayr, den „Besten Nebendarsteller“ – Robert Gwisdek, für Kamera/Bildgestaltung und Filmmusik.

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