Der Palast (DVD)

- Inklusive 4-seitigem Booklet

- Audiodeskription

Darsteller:	Svenja Jung (Chris / Marlene), Anja Kling , Heino Ferch , Friedrich Thun , Matthias Matschke , Luise Befort, Annabella Zetsch, Hannes Wegener, Jeanette Hain , Inka Friedrich
Produzenten:	Oliver Berben , Rüdiger Böss, Kathrin Bullemer, Friedrich Wildfeuer
Regisseur:	Uli Edel
Verleih:	HIGHLIGHT
Verlag:	UNIVERSAL PICTURES
Vertrieb:	UNIVERSAL PICTURES
Label:	Constantin
Land / Jahr:	Deutschland / 2022

Der aufwändige ZDF-Mehrteiler erzählt die Geschichte vom "Doppelten Lottchen" als Mischung aus spektakulären Tanzszenen und viel Gefühl.
Erich Kästners Roman vom Zwillingspaar, das nach der Geburt getrennt wird, war jahrzehntelang eins der beliebtesten deutschen Kinderbücher und ist entsprechend oft verfilmt worden. Das ZDF hat den Handlungskern vom "Doppelten Lottchen" (1949) vierzig Jahre später für eine deutsch-deutsche Komödie mit Götz George in einer Doppelrolle als "Schulz & Schulz" genutzt: Zwei Zwillinge, der eine im Westen aufgewachsen, der andere im Osten, tauschen die Rollen. Nun erzählt das "Zweite" die Geschichte noch mal, diesmal mit zwei jungen Frauen: Christine (Svenja Jung) ist Tänzerin im Friedrichstadt-Palast, als ihr Leben aus den Fugen gerät, denn plötzlich taucht eine Frau aus Bamberg auf, Marlene, die ihr zum Verwechseln ähnlich sieht.
Alleinstellungsmerkmal der sechsteiligen Serie sind die mit großem Aufwand inszenierten und auch dank der schmissigen Musik (Martin Lingnau) mitreißenden Revueszenen, die für viel Augenfutter sorgen (Bildgestaltung: Hannes Hubach). Die Liste der Mitwirkenden ist wie bei allen Prestigeproduktionen von eindrucksvoller Prominenz: Heino Ferch verkörpert den Vater genauso verkniffen wie seine Rolle in der "Ku'damm"-Trilogie (ebenfalls ZDF), Anja Kling spielt Rosa, die leibliche Mutter, Inka Friedrich die Frau, die Marlene wie ihr eigenes Kind aufgezogen hat. Viele Nebenfiguren sind nicht minder markant besetzt; viel Vergnügen bereitet zum Beispiel Matthias Matschke als gute Seele in der Theatergarderobe. Ähnlich faszinierend wie die Aufführungen sind die Proben und die Blicke hinter die Kulissen. Die Aufnahmen sind tatsächlich im echten Palast entstanden. Dieser Teil der Handlung ist ein reizvoller Gegenentwurf zu den Geschichten, die Fernsehen und Kino für gewöhnlich über die DDR erzählen. Die Stasi erhebt ihr hässliches Haupt erst gegen Ende der Serie, als Chris und Marlene ihr Spiel zu weit treiben.
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