Drifter (DVD)
80 Min.
30 Jahre nach Christiane F. Wir Kinder vom Bahnhof Zoo: Aileen (16), Angel (23) und Daniel (25) haben sich in die Anonymität der Großtadt Berlin geflüchtet. Ihr Aktionsraum ist die Gegend um den Bahnhof Zoo. Sie müssen sich täglich...
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DVD
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Produktdetails
Produktinformationen zu „Drifter (DVD)“
30 Jahre nach Christiane F. Wir Kinder vom Bahnhof Zoo: Aileen (16), Angel (23) und Daniel (25) haben sich in die Anonymität der Großtadt Berlin geflüchtet. Ihr Aktionsraum ist die Gegend um den Bahnhof Zoo. Sie müssen sich täglich das Geld für ihre Drogensucht beschaffen und kommen in Notunterkünften, bei Bekannten oder bei Stammfreiern unter. Sie haben Sehnsüchte und Wünsche und für ihr Leben einen vagen Plan, aber es bleibt eine Baustelle, so wie die Welt, in der sie sich laufend neu zurechtfinden müssen: eine Welt der Übergänge und Zwischenräume, der Straßen, Nischen und Geschäfte, wo Körper wenig zählen, Freundschaften dafür umso mehr. Sebastian Heidingers Debütfilm wirft einen klaren, ungeschönten, aber keineswegs sensationsgierigen Blicke auf die heutigen Kinder vom Bahnhof Zoo.
Weitere Produktinformationen zu „Drifter (DVD)“
Technische Angaben:Bildformat: 16:9
Sprachen / Tonformate: Deutsch (Dolby Digital)
Untertitel: Englisch, Französisch
Ländercode: 2
Extras. Interview mit dem Regisseur, Trailer
Mitwirkende zu „Drifter (DVD)“
Darsteller: | Various Artists |
Kamera: | Henner Besuch |
Produzent: | Nils Boekamp |
Regisseur: | Sebastian Heidinger |
Label: | SALZGEBER |
Verleih: | SALZGEBER |
Vertrieb: | SALZGEBER |
Verlag: | Salzgeber Services |
Jahr: | 2009 |
Bibliographische Angaben
- DVD
- FSK: ab 12 Jahre, farbig, Spieldauer: 80 Minuten
- Bild: Widescreen
- Sprache: Deutsch
- Untertitel: Englisch, Französisch
- Studio: Salzgeber Services
- EAN: 4040592003528
- Erscheinungsdatum: 30.06.2009
Rezension zu „Drifter (DVD)“
In der Tradition des direct cinema entstandene Doku-Milieustudie dreier heroinabhängiger junger Leute im Umkreis des Bahnhof Zoo.Filmhochschulabsolvent Sebastian Heidinger hat eine erzählerische Dokumentation konzipiert, die auf jeglichen Kommentar, biografische Informationen oder erklärende Interviews verzichtet und ganz auf die Beobachtung der heutigen Kinder vom Bahnhof Zoo vertraut. Weder Historie, Herkunft, noch Psychologie spielen eine Rolle, wenn die 16-jährige Aileen, der 23-jährige Angel und der 25-jährige Daniel ihrem Alltag nachgehen. Um Geld für Heroin zu bekommen, prostituieren sie sich, leben in Nischen der Großstadt, wo niemals Heimat entstehen kann. Heidinger meidet Betroffenheitsgestus oder reißerischen Reportagestil, erzählt eine karge Geschichte, die mitunter unzugänglich wirkt.
In zeitintensiver Vorbereitung gelang es ihm, das Vertrauen seiner Protagonisten zu erlangen und sie die Kamera vergessen zu lassen. So gewinnt er authentische Eindrücke. Radikal beschränkt sich der Film auf den Erfahrungshorizont der drei, folgt ihnen in die Notunterkünfte oder ins Wohnzimmer von Stammfreiern. Die drei verbindet eine verblüffend zärtliche Freundschaft, wohl ihr einziger Halt in einem anonymen Lebensraum ohne Privatsphäre. Das fast monochrome Bild, in das sich nur selten Farben verirren, beschreibt winterkalte (Seelen-)Landschaften, in denen der Straßenlärm die gemurmelten Dialoge übertönt. Dieser ungeschönte Realismus schlägt aufs Gemüt. Drei Jahrzehnte nach "Christiane F." versucht wieder ein junges Mädchen von seiner Drogensucht loszukommen, als bei ihm nach einem Bluttest Hepatitis diagnostiziert wird. Das ohne Jammern ertragene Ausmaß der Einsamkeit wird erst klar, als Aileen mit dem Zug in die Heimat verschwindet und erneut eine Entziehungskur beginnt. Ihren Abschiedsbrief liest Angel im Dämmerzustand nach einem Schuss.
tk.
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