Im Niemandsland (DVD)
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enteigneten Häusern ist in vollem Gange. In dieser Zeit voller Hoffnungen und Ängste erleben Katja (16) aus West-Berlin und Thorben (17) aus der DDR ihre
erste große Liebe. Eine schwierige Liebe, denn ihre Eltern streiten erbittert um ein Haus in Kleinmachnow. Es geht um alte Wunden und neue Vorurteile. Nur Thorbens Handballtrainer scheint das junge Paar zu unterstützen, bis Thorbens Vertrauen ausgerechnet von dieser Seite zerstört wird. So steuern die Jugendlichen auf eine Katastrophe zu, während draußen die Einheit Deutschlands mit großen
Schritten voranschreitet ...
Darsteller: | Emilie Neumeister (Katja), Ludwig Simon (Thorben), Andreas Döhler (Alexander Behrendt), Lisa Hagmeister (Heidi Behrendt), Uwe Preuss (Erwin Paulsen) , Judith Engel (Beatrice Paulsen) , Michelangelo Fortuzzi, Shenja Lacher, Karsten Mielke, Alois Gwinner, Oskar Bökelmann, Bjarne Meisel, Amelie Hennig, Tom Gramenz |
Drehbuchautor: | Florian Aigner |
Kamera: | Armin Dierolf |
Kostüm: | Andy Besuch |
Maske: | Anna Kunz |
Musik: | Florian Gwinner |
Produzenten: | Martin Heisler, Gabriele Simon, Maxim Juretzka, Jost Hering |
Regisseur: | Florian Aigner |
Verlag: | Lighthouse Home Entertain |
Verleih: | Lighthouse |
Vertrieb: | Lighthouse |
Label: | Flare Film |
Land / Jahr: | Deutschland / 2020 |
- DVD
- FSK: ab 12 Jahre, farbig, Spieldauer: 88 Minuten
- Bild: Vollbild
- Sprache: Deutsch, Englisch
- Untertitel: Englisch
- Studio: Lighthouse Home Entertain
- EAN: 4250128436021
- Erscheinungsdatum: 29.05.2020
Am Anfang war der Freudentaumel, am Ende überwog die Katerstimmung: Der Stachel der Nachwendezeit sitzt nach wie vor tief. Die Demütigungen jener Jahre, als viele Menschen im Osten die Wiedervereinigung eher wie einen Anschluss empfanden, ist immer noch nicht aufgearbeitet. Florian Aigners Debüt könnte einen Teil dazu beitragen, zumal er seine Geschichte geschickt als tragische "Romeo und Julia"-Romanze verpackt hat: Teenager Katja (Emilie Neumeister) aus Westberlin verliebt sich im Sommer 1990 in Thorben aus dem Osten. Ihre Liebe steht jedoch unter einem schlechten Stern: Thorben lebt mit seinen Eltern in just jenem Haus, das einst Katjas Großvater gehörte. Nach dessen Ausreise in den Westen wurde es enteignet. Jetzt will sich sein Sohn, Alexander (Andreas Döhler), das Eigentum zurückholen, und natürlich wird die Auseinandersetzung schließlich auf dem Rücken der Kinder ausgetragen.
Weil Aigner (Buch und Regie) die Beziehung zwischen Katja und Thorben mit viel Empathie und großer Zuneigung erzählt, wirken die Eltern umso eindimensionaler. Gerade Beatrice betrachtet die Querelen als Klassenkampf. Das wirkt mitunter klischeehaft, betont jedoch auch die Unversöhnlichkeit, mit der beide Seiten agieren. Daraus hätte leicht ein Lehrstück mit permanent präsentem Zeigefinger werden können, aber weil sich Aigner auf die Perspektive der Jugendlichen konzentriert, ist "Im Niemandsland" in erster Linie ein "Coming of Age"-Drama: In einem Alter, das ohnehin von Unordnung und frühem Leid geprägt ist, haben Katja und Thorben das Pech, auch noch zwischen die Fronten zu geraten. Darauf spielt auch der Titel an: Im Niemandsland zwischen den früheren Grenzen verbringen sie ihre erste gemeinsame Nacht. Diese Seeszene ist allerdings trotz des Mondes, der sich im Wasser spiegelt, kein bisschen kitschig; dafür ist die Beziehung des jungen Paars viel zu
Dennoch wirkt der Film nie überfrachtet; die vielen zum Teil auch widersprüchlichen Emotionen steigern bloß den Zustand von Katjas typischer Teenagerverwirrung. Thorben ergeht es ähnlich. Die Ventile, die die Jugendlichen finden, mögen ebenfalls stereotyp wirken, sind aber lebensnah: Bei Katja äußert sich der psychische Stress in Neurodermitis, bei Thorben in impulsiven Gewaltausbrüchen. Eine dieser Eruptionen führt schließlich zu einer Kurzschlusshandlung, die den Film beinahe in eine Tragödie münden lässt.
Es spricht für Aigners Drehbuch, dass er sich für seinen ersten Langfilm ein derart gutes Ensemble zusammenstellen konnte, aber die Stars sind trotzdem Emilie Neumeister und Ludwig Simon. Beide bestätigen das große Talent, das sie schon früher gezeigt haben; Neumeister neben kleineren Rollen vor allem in "Eltern mit Hindernissen" (2020) als jugendliche Tochter, die sich angesichts einer neugeborenen kleinen Schwester überflüssig fühlt. Ludwig Simon wiederum, Sohn von Maria Simon und Devid Striesow, war die perfekte Wahl für den abenteuerlustigen Prinzen in "Schneewittchen und der Zauber der Zwerge" (2019). Die ungleich erfahreneren Mitwirkenden sind ohnehin sehenswert. Gerade Andreas Döhler, stets eine gute Wahl, wenn eine Figur von Düsternis oder inneren Dämonen gepeinigt wird (wie zuletzt als depressiver Vater in dem ZDF-Jugendrama "Das Versprechen"), verkörpert Alexanders Kampf um Wiedergutmachung mit einem an Besessenheit grenzenden Eifer. Die Bildgestaltung ist zwar im Gegensatz zur sehr präsenten Musik (Florian Gwinner) nicht weiter ungewöhnlich, aber dennoch fällt "Im Niemandsland" optisch aus dem Rahmen: Mit Hilfe von "Tagesschau"-Ausschnitten verknüpft Aigner die Ereignisse in Kleinmachnow mit den verschiedenen Stationen des Vereinigungsprozesses. Damit sich die beiden Bildebenen ergänzen, hat er den Film im Format 4:3 gedreht.
Tilmann P. Gangloff.

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MaRe, 06.06.2020
"Im Niemandsland“ (Erscheinungsjahr 2019), das Spielfilmdebüt des Regisseurs und Drehbuchautors Florian Aigner, der bislang als Dokumentarfilmer tätig war, ist eine Ost-West-Nachwendegeschichte, die bei den „Biberacher Filmfestspielen“ mit dem „Goldenen Biber“ für den „Besten Film“ ausgezeichnet wurde.
Im Fokus steht die hinreißende Teenager-Liebesgeschichte zwischen Katja Behrendt (Emilie Neumeister, z.B. „Amokspiel“ - 2018, TV-Film, „Orangentage“ = „Uzly a pomerance“ - 2019) und Thorben Paulsen (Ludwig Simon, z.B. „Meine teuflisch gute Freundin“ - 2018, „Wir sind die Welle“ - 2019, Netflixserie, „Schneewittchen und der Zauber der Zwerge“ - 2019, Fernsehfilm), die historisch im Jahr 1990 in Berlin bzw. Kleinmachnow verortet ist und vor dem vehement geführten Konflikt zweier Familien rund um Zwangsenteignung und Rückforderungen eines Hauses spielt.
Katjas Vater, der Bankangestellte Alexander Behrendt (Andreas Döhler), fordert vom Präsidenten der Bauakademie Erwin Paulsen (Uwe Preuss) die Rückgabe des Anwesens in Kleinmachnow, das einst seinem Vater gehörte und in dem nun Paulsen mit seiner Frau Beatrice (Judith Engel) und seinem Sohn Thorben wohnt. Um seinem Anliegen, das sich zu einer Manie steigert und seine Ehe mit Heidi (Lisa Hagmeister) gefährdet, gehörig Nachdruck zu verleihen, belagert er die Paulsens, indem er direkt vor dem Haus einen Wohnwagen platziert und sich so oft wie möglich dort aufhält. Als Katja und Thorben sich ineinander verlieben, scheint es daher für sie weder familiäres Verständnis geschweige denn eine gemeinsame Zukunft zu geben. Allein Thorbens Handballtrainer Maik (Shenja Lacher) bringt ihnen fast schon überschwängliches Verständnis entgegen…
Florian Aigner, dessen Eltern Österreicher sind und der selbst in Berlin-Zehlendorf geboren wurde und aufwuchs, liebäugelte schon lange damit, diesen Film zu machen. Als ihm ein Zeitzeuge dann die „Wohnwagen-Anekdote“ zutrug, war der erste Schritt getan. Um Historie unmittelbar erlebbar, die Aufbruchs-, Sehnsuchtsstimmung, Hoffnungen, Erwartungen ebenso die Sorgen, Bedenken oder Ängste der Menschen in dieser Zeit fühlbar werden zu lassen, aber auch als Folie, um die Vorgänge und Entscheidungen retrospektiv kritisch zu hinterfragen, bezog er Originalbilder aus Nachrichtensendungen in seinen Spielfilm ein und wählte das 4:3-Format, sodass er einen nahtlosen optischen Übergang zwischen Dokumentar- und Spielszenen gewährleistete.
Der Titel beschreibt daher illustrativ Katjas und Thorbens geheimen Treffpunkt im ehemaligen deutsch-deutschen Grenzgebiet ebenso wie die damals noch existente rechtliche Ungewissheit, ob und in welcher Weise ein einheitlicher deutscher Staat entstehen würde.
Aigner komprimiert die seelische Gemengelage, die sich aus diesen komplexen äußeren Unsicherheiten in Kombination mit den inner- und interfamiliären Schwierigkeiten ergibt, in seinen Figuren, thematisiert ausgewogen die Schwarz-Weiß-Sicht sowohl der West- als auch der Ostdeutschen, welche durch schnell aufkommende bzw. bestätigte gegenseitige Vorurteile zementiert wird, das schon früh beiderseits einsetzende Umschlagen der anfänglichen Euphorie in Skepsis, Enttäuschung, Verhärtung und Verbitterung, die zur Entstehung der Begriffe „Jammerossi“ und „Besserwessi“ führten.
Die direkten Dialoge entspringen dem Leben, selbst im Streit, und die Momente fehlender Empathie, in denen man sich ungefragt in die Belange anderer einmischt und taktlos Partei ergreift, sind gelungen und ein ums andere Mal zum Schmunzeln.
Emilie Neumeister, die zum ersten Mal in einer Kinohauptrolle agiert, und Ludwig Simon bezaubern als Liebespaar, das Irrungen, Wirrungen und Reibungen ausgesetzt ist, und auch die anderen Schauspieler überzeugen.
Fazit: Mich hat „Im Niemandsland“ somit insgesamt gut unterhalten und die einfallsreiche Lovestory à la „Romeo und Julia nach dem Mauerfall“ mit dem subtilen Ende sogar bezaubert.
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