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Und der Zukunft zugewandt (DVD)

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1952 in der DDR: Die zu Unrecht verurteilte junge Kommunistin Antonia Berger (Alexandra Maria Lara) erreicht nach vielen Jahren in der Sowjetunion das kleine Fürstenberg. Von der sozialistischen Kreisleitung wird sie in allen Ehren empfangen, man kümmert...
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Kommentar zu "Und der Zukunft zugewandt"
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    7 von 21 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    MaRe, 03.04.2020

    „Und der Zukunft zugewandt“ ist ein ruhiges, berührendes Drama des Regisseurs und Drehbuchautors Bernd Böhlich, geboren 1957 in Löbau, Kreis Görlitz, bekannt durch z.B. Folgen des „Polizeiruf 110“ oder die „Krause-Reihe“.

    Eingebettet in ein Telefonat anlässlich des Mauerfalls im November 1989 erzählt es von Ereignissen ab dem Jahr 1952, als Antonia Berger (Alexandra Maria Lara) mit ihrer Tochter Lydia (Carlotta von Falkenhayn) und ihre Freundinnen Irma Seibert (Karoline Eichhorn) und Susanne Schumann (Barbara Schnitzler) nach 10 Jahren Lagerhaft in der Sowjetunion in die junge und der Zukunft zugewandte Deutsche Demokratische Republik geholt wurden. In der sozialistischen Musterstadt Fürstenberg, später Stalinstadt, noch später Eisenhüttenstadt, wartet ein, unter anderem vom „Sekretär für Agitation und Propaganda“ Leo Silberstein (Stefan Kurt) vorbereitetes, neues Leben mit einer Wohnung und einer Arbeitsstelle auf sie, vorausgesetzt sie schweigen bezüglich ihrer tragischen Vergangenheit und ihrer Erlebnisse im sowjetischen Gulag (Arbeitslager), in dem sie zur Zeit des Stalinismus unschuldig als verurteile Trotzkisten gefangen gehalten worden waren. Doch nicht über das widerfahrene Unrecht und Leid sprechen zu dürfen und zugleich im Geiste der sowjetischen Brüder am Aufbau der DDR mitzuwirken, fällt den drei Frauen schwer. Antonias Situation wird noch komplizierter, als sie zarte Bande zu dem aus Hamburg stammenden Arzt Dr. Konrad Zeidler (Robert Stadlober) knüpft.

    „Und der Zukunft zugewandt“ - der Filmtitel zitiert aus Johannes R. Bechers DDR-Nationalhymne „Auferstanden aus Ruinen“ - ist eine melancholische, nachdenklich stimmende, gut recherchierte, weil auf Berichten und Gesprächen mit Zeitzeugen beruhende Geschichte über den Traum vom richtig gelebten Sozialismus, die zeigt, aus welchen Gründen und in welcher Form Menschen verschiedener Herkunft (der Arzt aus Hamburg oder der Maler Alois Hoecker, gespielt von Jürgen Tarrach, aus Wien) sich der Schaffung, dem Aufbau des „besseren deutschen Staats“ im Gegensatz zu dem „noch immer von den Nazis bestimmten Westen“ verschrieben haben und die Bemühungen beschreibt, sich von der Sowjetunion zwar inspirieren zu lassen, aber dennoch eine gewisse Eigenständigkeit zu erlangen.

    Mitunter nehmen es die Staatsoberen und ihre Sekretäre für diese schöne neue oder auch Scheinwelt mit der Offenheit und Transparenz sowie Gleichheit unter den Schwestern und Brüdern nicht so genau, statt die Wahrheit aufzutischen wird getrickst, beschönigt, zurechtgebogen, gelogen und vertuscht.

    „Und der Zukunft zugewandt“ ist konventionell, etwas brav, mit viel klassischer, geschmackvoller Klaviermusik in Szene gesetzt, mutet etwas fragmentarisch und in der Figurenzeichnung teilweise klischeehaft mit phrasendrescherischer Sprache (insbesondere Silberstein oder Peter Kurth als Vernehmer) an. Dennoch ergibt sich ein vielschichtiges und informatives Bild.

    Alexandra Maria Laras Figur Antonia merkt man die tiefsitzende sozialistisch-kommunistische Überzeugung gleichermaßen an wie die zunehmende Verunsicherung und das sich steigernde Misstrauen hinsichtlich der konkreten Umsetzung der Ideen im real existenten Sozialismus. Vor allem entsteht Verständnis für ihre Schlussfolgerung, dass all das Erlebte doch nicht umsonst gewesen sein kann / soll.

    Dieses Drama weist ein paar Schwächen auf, ist ein wenig statisch geraten und erreicht filmisch eher solides Fernsehniveau, aber ich finde es wichtig, dieses Kapitel deutsch-sowjetischer Geschichte nahezubringen. Außerdem hat mich die subtile, unaufdringliche Art, eklatante Defizite, gar Missstände und Grausamkeiten darzulegen sowie die Einfühlsamkeit, mit der Antonias und das Schicksal ihrer Freundinnen geschildert wird, angesprochen.

    PS: Die Vorlagen zu dem Film bilden insbesondere die Familienhistorie der Schauspielerin Swetlana Schönfeld, die hier Antonias Mutter Waltraud Kessler spielt und die 1951 selbst im Straflager Kolyma als Tochter überzeugter und im Rahmen der stalinistischen Säuberungen verurteilter Kommunisten geboren wurde, oder der Lebensweg der Mutter des Historikers Wolfgang Leonhard namens Susanne, der sich in der Rolle Susanne Schumann niederschlägt.

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