Wendezeit (DVD)
Doppelagentin Saskia Starke gerät in einen emotionalen Ausnahmezustand, als sich das Ende der DDR ankündigt. Sie lebt als Agentin der Stasi in West-Berlin, ist mit einem Amerikaner verheiratet, hat mit ihm zwei Kinder und arbeitet offiziell in der...
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Produktdetails
Produktinformationen zu „Wendezeit (DVD)“
Doppelagentin Saskia Starke gerät in einen emotionalen Ausnahmezustand, als sich das Ende der DDR ankündigt. Sie lebt als Agentin der Stasi in West-Berlin, ist mit einem Amerikaner verheiratet, hat mit ihm zwei Kinder und arbeitet offiziell in der amerikanischen Botschaft. Inoffiziell heißt das, sie arbeitet für die CIA. Der Stasi ist es also gelungen, eine Agentin direkt beim Klassenfeind zu positionieren. Aber dann passiert etwas, womit vor Monaten noch niemand gerechnet hat: Die DDR ist im Begriff sich aufzulösen. Dieser Umbruch lässt Saskias Leben implodieren, das von Anfang an auf einer Lüge gegründet war.
Weitere Produktinformationen zu „Wendezeit (DVD)“
Saskia Starke ist eine Doppelagentin in West-Berlin. Sie ist mit dem Deutsch-Amerikaner Richard verheiratet und hat mit ihm zwei Kinder. Mithilfe der Stasi konnte sie sich eine Scheinexistenz aufbauen. Offiziell arbeitet sie in der amerikanischen Botschaft, inoffiziell agiert sie als Agentin der amerikanischen CIA. Als es schließlich zum Mauerfall und zum Ende der DDR kommt, droht auch Saskias mühselig aufgebautes Doppelleben aufzufliegen. Zu allem Überfluss erscheint auch noch der CIA-Agent Jeremy Redman, der unter Agenten eine bekannte Legende ist.
Mitwirkende zu „Wendezeit (DVD)“
Darsteller: | Petra Schmidt-Schaller (Saskia Starke) , Ulrich Thomsen (Jeremy Redman) , Harald Schrott (Richard Starke) , Alexander Beyer (Kai-Uwe Henning) , Artjom Gilz (Colin Sanders), André M. Hennicke (Erich Leschke) , Robert Hunger-Bühler (Robert Wolf), Nina Rausch (Betsy Jordan), Carsten Hayes (Andrew Weiner), Marc Hosemann (Ralf Hummel) , Niklas Schlenger (Simon Starke), Milena Dreißig (Heide Henning), Robert Schupp (Hermann Berger) |
Drehbuchautor: | Silke Steiner |
Komponist: | Fabian Römer |
Produzenten: | Oliver Berben , Heike Voßler |
Regisseur: | Sven Bohse |
Verleih: | HIGHLIGHT |
Vertrieb: | UNIVERSAL PICTURES |
Label: | Constantin |
Verlag: | Constantin Film |
Jahr: | 2019 |
Bibliographische Angaben
- Autoren: Michael Dreher , Silke Steiner
- DVD
- FSK: ab 12 Jahre, farbig, Spieldauer: 120 Minuten
- Bild: Widescreen
- Sprache: Deutsch
- Studio: Constantin Film
- EAN: 4011976903086
- Erscheinungsdatum: 02.10.2019
Rezension zu „Wendezeit (DVD)“
Wendezeit Der Spionage-Thriller mit Petra Schmidt-Schaller über die letzten Tage der DDR ist spannend wie eine Geschichte von John le Carré.Mauerbau, Mauerfall, Unrechtsstaat: In den Filmen, die in den letzten dreißig Jahren über die DDR gedreht worden sind, waren die Rollen von Gut und Böse in der Regel klar erkennbar; es sei denn, die Hauptfiguren waren Spione. Das ZDF hat in dem Dreiteiler "Der gleiche Himmel" (2017) die Geschichte eines sogenannten Romeos erzählt. Diese jungen Mitarbeiter der ostdeutschen Staatssicherheit sollten sich im Westen an alleinstehende Frauen ranmachen, die als Informantin interessant sein könnten. "Wendezeit" handelt nun einer "Julia": Mit Anfang zwanzig ist die junge Sozialistin Tatjana (Petra Schmidt-Schaller) im Auftrag der Stasi in die Identität der gleichaltrigen Saskia geschlüpft, die 1971 vom Westen in die DDR übergesiedelt ist. In dieser Rolle hat sie in Westberlin Amerikanistik studiert, geheiratet und Kinder bekommen. Offiziell arbeitet sie im Herbst 1989 in der Amerikanischen Botschaft; inoffiziell für die CIA. Als sie von einem Ostberliner Überläufer erfährt, der als Mitgift die Tarnidentität einer Spionin mitbringt, macht sie den Mann unschädlich.
Das ist alles interessant und handwerklich auf hohem Niveau, schließlich zählt Sven Bohse spätestens seit "Ku'damm 56" und "Ku'damm 59" zu den interessantesten deutschen Fernsehregisseuren. Richtig spannend wird "Wendezeit" jedoch erst, als die Handlung ihrem Titel gerecht wird und die Geschichte (Buch: Silke Steiner) etwa zur Hälfte des Films quasi von vorn beginnt: Mit ungläubigem Staunen verfolgt Saskia, wie ihre Landsleute auf die Straße gehen und die Stasi-Zentrale stürmen. Dort lagert natürlich auch eine Akte mit den Klarnamen der Westagenten. Die Agentin könnte sich nach Russland absetzen, will aber ihre Familie nicht zurücklassen; Ehemann Richard (Harald Schrott) hat keine Ahnung von ihrem Doppelleben. Als die Stasi-Unterlagen nach Moskau transportiert werden sollen,
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sieht sie ihre Chance gekommen, und nun entwickelt sich der Film zu einem Spionagethriller á la John le Carré: Saskia fädelt einen riskanten Coup ein, bei dem sie beide Seiten an der Nase rumführen muss.
Wahrt "Wendezeit" zunächst eine gewisse Distanz zu seiner Hauptfigur, so wird die Spionin spätestens jetzt zur Identifikationsfigur, was Bohse weidlich ausnutzt, um das Publikum mitfiebern zu lassen. Die fabelhafte elektronische Musik von Fabian Römer ist der perfekte Spannungsverstärker, aber die Last des Films ruht natürlich auf den Schultern der Hauptdarstellerin. Petra Schmidt-Schaller verleiht der Figur einen enormen Facettenreichtum, und das nicht nur wegen der verschiedenen Verkleidungen, in die sie schlüpft. Auch charakterlich bedient die Schauspielerin ein breites Spektrum, sodass stets offen bleibt, welche ihrer Rollen die wahre ist. Trotzdem gelingt es ihr, Sympathie für Saskia zu wecken, obwohl sie über weite Strecken des Films keine Miene verzieht. Endgültig sehenswert wird "Wendezeit" durch das bis heute ungelöste Rätsel um einen verschwundenen Teil der Stasi-Unterlagen, die sogenannten Rosenholz-Akten. Bohse hat die Nacht-und-Nebel-Aktion, in deren Verlauf CIA-Mitarbeiter das Material kopieren, äußerst packend inszeniert. Das gilt erst recht für Saskias verzweifelten Versuch, jeden Hinweis auf ihre Identität zu löschen.
Neben der Spannung dieser auch filmisch sehr eindrucksvollen Szenen lebt "Wendezeit" nicht zuletzt vom existenziellen Kampf einer Frau, der es längst nicht mehr um Politik geht, sondern nur noch um ihr privates Glück. Es gelingt Saskia zwar, einen Deal mit einem Stasi-Oberst (Alexander Beyer) einzufädeln, aber ihr Chef (Ulrich Thomsen) ist längst misstrauisch geworden. Schauspielerisch ist "Wendezeit" ohnehin ganz vorzüglich, und die Kombination von Spielszenen mit Originalaufnahmen während der großen Kundgebung am 4. November 1989 auf dem Alexanderplatz ist verblüffend. tpg.
Wahrt "Wendezeit" zunächst eine gewisse Distanz zu seiner Hauptfigur, so wird die Spionin spätestens jetzt zur Identifikationsfigur, was Bohse weidlich ausnutzt, um das Publikum mitfiebern zu lassen. Die fabelhafte elektronische Musik von Fabian Römer ist der perfekte Spannungsverstärker, aber die Last des Films ruht natürlich auf den Schultern der Hauptdarstellerin. Petra Schmidt-Schaller verleiht der Figur einen enormen Facettenreichtum, und das nicht nur wegen der verschiedenen Verkleidungen, in die sie schlüpft. Auch charakterlich bedient die Schauspielerin ein breites Spektrum, sodass stets offen bleibt, welche ihrer Rollen die wahre ist. Trotzdem gelingt es ihr, Sympathie für Saskia zu wecken, obwohl sie über weite Strecken des Films keine Miene verzieht. Endgültig sehenswert wird "Wendezeit" durch das bis heute ungelöste Rätsel um einen verschwundenen Teil der Stasi-Unterlagen, die sogenannten Rosenholz-Akten. Bohse hat die Nacht-und-Nebel-Aktion, in deren Verlauf CIA-Mitarbeiter das Material kopieren, äußerst packend inszeniert. Das gilt erst recht für Saskias verzweifelten Versuch, jeden Hinweis auf ihre Identität zu löschen.
Neben der Spannung dieser auch filmisch sehr eindrucksvollen Szenen lebt "Wendezeit" nicht zuletzt vom existenziellen Kampf einer Frau, der es längst nicht mehr um Politik geht, sondern nur noch um ihr privates Glück. Es gelingt Saskia zwar, einen Deal mit einem Stasi-Oberst (Alexander Beyer) einzufädeln, aber ihr Chef (Ulrich Thomsen) ist längst misstrauisch geworden. Schauspielerisch ist "Wendezeit" ohnehin ganz vorzüglich, und die Kombination von Spielszenen mit Originalaufnahmen während der großen Kundgebung am 4. November 1989 auf dem Alexanderplatz ist verblüffend. tpg.
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