N&D-Dossier Nr. 01: Schiller. Werke auf einen Ritt (Hörbuch (Download))

Das N&D-Dossier blickt zurück zum Schiller-Jahr 2005 und vorwärts zum Schillerjahr 2009.

Hoch droben auf Stelzenberge, wo seinerzeit die ruhmreiche Sowjetarmee ihre Ohren mit Hilfe einer Radarstation bis weit in den Westen hinein gespitzt hat, fand am 24. Juni 2005 unter der Mittäterschaft des Sprengmeisters Paul Fröhlich die "Erste deutsche Dichtersprengung" statt. Ein Haupt- und Ohrenereignis, dem 2.500 Menschen erschrocken und bekehrt beiwohnten, und das hier in Auszügen dokumentiert wird.

Alfred Kerr nannte ihn den "herrlichen
Freiheitsschwaben". Andere mäkelten an ihm herum, dass er "als Räuber geboren, als Hofrat gestorben" sei. Doch die Guten und Besten meinten zu Recht: "Er war unser!"

Im Laufe der Zeit, da Friedrich von Schiller vom Schriftsteller zum Mythos mutierte, tauchten schließlich auch hochtrabende deutsche Fragen auf, wie etwa die eines gewissen Walter Ulbricht: "Wenn ich mir die Frage stellen soll, wer besser war, Goethe oder Schiller, so muss ich diese Frage mit einem eindeutigen "Ja" beantworten."

Die Räuber, ein echtes Bubenstück! Zwei ungleiche Brüder nebst anderem Personal weisen direkt ins heute, denn schließlich gilt das wunderbare Gesamtwerk von eben den "Räubern" bis hin zum Fragment gebliebenen "Demetrius" so zu propagieren, das es eine Lust ist. Er war nämlich doch unser Größter, mindestens 20 Zentimeter höher gebaut als Goethe, von Richard Wagner ganz zu schweigen.

"Die Bürgschaft", "Der Taucher" und freilich auch "Die Glocke" können parodistisch durchaus bis zum Exzess verfeinert werden: "Was willst Du mit dem Strolche sprich - entgegnet ihm finster der Wüterich. Das Land von der Freiern befreien. Das sollst du Priezel bereuen...