Die Zeit der Kirschen, 2 Audio-CD, 2 MP3

Der Lektor und die Köchin, das Ringen um die Liebe ist noch nicht zu Ende

Schon mit «Das Lächeln der Frauen», hat mich Nicolas Barreau gelungen unterhalten, darf es doch ab und an einfach auch einmal ein netter Liebesroman sein und wenn es dann noch um Bücher und Kochen geht, umso lieber. Deshalb habe ich mich sehr auf die Fortsetzung gefreut und wurde nicht enttäuscht.

Haben sich am Ende der ersten Teils Aurélie, die schöne Köchin aus dem «Le Temps des Cerises», und André, der Lektor und Bestsellerautor, nach vielen Umwegen und zähem Ringen, endlich bekommen, hat sich in einem Jahr Beziehung fast zu schnell der Alltag und damit die eine oder andere Wolke am Liebeshimmel eingeschlichen. Während Aurélie mit ihrem Bistro, einer fälschlichen Auszeichnung mit einem Michelin-Stern und einem Gourmet-Koch, der doch gar kein so arroganter Widerling ist, wie ursprünglich angenommen, voll ausgelastet ist, ist André, mittlerweile vom Verlagslektor zum gefragten Autor avanciert, voll auf mit Lesungen und Lesereisen beschäftigt und wird von den Buchhändlerinnen angehimmelt. Viel zu wenig Zeit, nie die richtige Gelegenheit, um auszusprechen, was ihnen auf dem Herzen liegt und schon gar nicht für den Heiratsantrag, den André schon so lange geplant hat. Als dann die Eifersucht noch bei beiden Kapriolen schlägt, wird es heikel für das Liebesglück. Darf man am Ende die Hochzeitsglocken läuten hören oder nicht? Das wird natürlich nicht verraten.

Nicolas Barreau lässt seine Geschichte kapitelweise abwechselnd von Aurélie und André erzählen, was dem Leser bzw. Hörer einen tollen Einblick in deren Gefühlswelt bietet und ihn mehr wissen lässt, als die beiden. So weiß man auch über Missverständnisse Bescheid und kann mitfiebern, dass sich diese endlich auflösen werden. Nicht nur einmal hätte ich die beiden am liebsten gerüttelt und sie dazu genötigt, endlich ein klärendes Gespräch zu führen, die Gefühle ehrlich preiszugeben. Süß fand ich die Eifersucht, die beide entwickeln, vielleicht auch, weil mir beide so sympathisch waren und ich ja schon im ersten Teil so mitgefiebert habe, dass sich die beiden, die einfach so gut zusammenpassen, endlich bekommen, auch wenn die eine oder andere Szene dabei vielleicht ein wenig überzeichnet war. Und genau das, nämlich mitfiebern, darf man hier im Grunde genommen wieder, denn am Ende des Rückblicks auf den ersten Teil erhält man die Information, dass, man von der Vorstellung, dass sie nun das Traumpaar schlechthin sind, sofort wieder Abschied nehmen muss, denn inzwischen sind sie schon wieder getrennt. Natürlich war damit nicht nur meine Neugier, was ist in dem Jahr geschehen ist, in dem sie zusammen waren und was ist der Grund für die Trennung war, geschürt, sondern ich hoffte auch zunehmend, dass sich das wieder aus der Welt schaffen lassen lässt und sie am Ende dann vielleicht doch wieder zusammenfinden werden.

Aurélie und André, waren mir schon im ersten Teil sofort sympathisch und mit ihrer beider, eigentlich wenig selbstbewussten, ehrlichen und bodenständigen Art habe ich sie schon da in mein Herz geschlossen. Das sind Charaktere, mit denen ich einfach gerne mitgefiebert habe. Sie sind facettenreich, lebendig und in ihren Gefühlen echt gezeichnet, wie auch alle anderen Nebendarsteller, die sich für ein Hörbuch gelungen auf wenige beschränken.

Perfekt zur Erzählweise aus den zwei verschiedenen Perspektiven passt natürlich auch der Einsatz eines männlichen Sprechers und einer weiblichen Sprecherin für die Hörbuchversion. Simon Jäger und Tessa Mittelstaedt, eine andere Besetzung als im ersten Teil, machen ihre Arbeit hier beide mit sehr viel Herzblut und haben stets das richtige Händchen dafür, die Stimmungen, Emotionen und passende Atmosphäre der einzelnen Szenen zu transportieren. Ich habe beiden unheimlich gerne zugehört, aber das stand für mich von vornherein außer Frage, kannte ich ja bereits beide Sprecher und wusste, dass ich deren Stimmen als mir äußerst angenehm empfinde, für mich immer mit auch ein entscheidendes Kriterium, wie gut mir ein Hörbuch gefällt.

Alles in allem ein unterhaltsamer Roman für entspannte Stunden auf dem Liegestuhl. Mit den richtigen Erwartungen ran gegangen, hatte ich gelungene Unterhaltung, die noch ihre fünf Sterne verdient. Gerade als Hörbuch darf es doch bei mir gern auch mal solch ein Liebesroman sein.

Langweilige Geschichte. Keine besonderen Ereignisse. Sind von diesem Schriftsteller etwas besseres gewöhnt.

Den Vorgängerband, „Das Lächeln der Frauen“, hab ich wie die anderen Barreau Bücher gelesen, super gefunden und war daher neugierig wie dieses hier sein würde. Seit mir eines der Nicolas Barreau Bücher so gar nicht gefallen hat, bin ich vorsichtiger geworden was die neueren Titel des Autoren betreffen. Hätze auf mein Bauchgefühl hören sollen.
Ich bin ehrlich - mir hat dieses Buch auch nicht extrem gut gefallen. Leider. In anderen Rezensionen hab ich oft gelesen, dass Andrés Eifersucht so nervig gewesen sei. Aber ganz ehrlich? Aurélie ist keinen Deut besser. Die zwei Protas gingen mir im Nachfolgeband echt auf den Keks. Beide sind eifersüchtig, beziehen den Partner gar nicht mehr in ihr Leben mit ein. Missverständnisse, Fehlkommunikation und Nebenbuhler - explosiv und eben auch nervig. Aurélie ging mir sogar mehr auf die Nerven als André... Auch wenn ich da mit meiner Meinung wahrscheinlich auf einsamen Posten stehe - die weibliche Prota war mir mega unsympathisch.
Was mir am besten gefiel? Die Stimmen beim Hörbuch! Tessa Mittelstaedt und Simon Jäger haben die Geschichte echt aufgewertet. Daher mein Tipp - lieber Hörbuch hören, das hat echt was. Das Buch alleine, wäre eine kleine Enttäuschung geworden, hätte ich es nicht von diesen beiden tollen Sprechern vorgelesen bekommen.