Sharing - Willst du wirklich alles teilen?,1 Audio-CD, 1 MP3

'Sharing. Willst Du wirklich alles teilen?' ist ein Thriller von Arno Strobel.

Im Hörbuch beschert uns Sascha Rotermund ein 7-Stündiges Hörvergnügen. Er ist unter anderem die deutsche Stimme des Schauspielers Benedict Cumberbatch, das fand ich anfangs ehrlich gesagt etwas schräg weil ich die Stimme ja aus dem Fernsehen kenne aber diese Scheu habe ich schnell abgelegt. Sascha Rotermund bringt unglaubliche Spannung in die ohnehin bereits spannende Geschichte rein.

Das Cover gefällt mir gut. Es ist zwar schlichte gehalten, sticht aber dennoch ins Auge. Außerdem passt es perfekt zu Arno Strobel Covers, ich finde man erkennt seine Werke sofort an den Bildern!

Die Geschichte ist sehr spannend. Nicht anderes habe ich von Arno Strobel erwartet, er liefert konstant gute Thriller ab und greift dabei immer sehr aktuelle Themen auf. Hier in diesem Thriller bringt uns Arno Strobel das Thema Sharing näher. Außerdem ist natürlich nichts wie es scheint! Ich hab von der ersten Seite an gespannt mit geraten und lag mit einigen meiner Vermutung sogar richtig.

Fazit: Spannung bis zur letzten Seite!

„Sharing – willst du wirklich teilen?“ von Arno Strobel erschien am 29.09.2021 als Hörbuch im Argon Verlag.
Spieldauer: 8 Std. 21 Min.
Sprecher: Sascha Rotermund

Markus und Bettina betreiben ein gutgehendes „Sharing – Unternehmen, nach einem Fitnessbesuch kommt Bettina nicht nach hause, an ihrem Mobiltelefon geht sofort die Mail – Box an. Markus ist sehr besorgt, viel später bekommt er eine WhatsApp, mit einem Link ins Darknet.
Als er diesen öffnet, sieht er Bettina nackt und auf einem Stuhl gefesselt. Ihm werden Forderungen gestellt, um Bettinas Leben zu retten, muss er sie bedingungslos erfüllen. Es beginnt ein perfides Spiel......

Arno Strobel hat einen kurzweiligen, spannenden Psychothriller abgeliefert. Der den Hörer*in einem Roadmovie gleich durch Bad Vilbel und Frankfurt / Main jagt. Die Atmosphäre ist atemberaubend, so findet sich der Hörer*in in vorderster Front, dicht an der Hauptfigur wieder. Arno Strobel schafft es geschickt, falsche Fährten einzubauen, den Glauben an der Unschuld des Markus zu verlieren, denn der verstrickt sich immer mehr. Die notwendigen Fakten zur Auflösung werden dem Hörer*in am Ende, in einem großen Show Down serviert. Sie sind in sich schlüssig, es gibt keine Ungereimtheiten, es bleiben keine Fragen offen. Trotz der vielen Misshandlungen, bleibt der Autor in seinen Beschreibungen sehr vage, er verzichte auf detaillierte Beschreibungen, die überlässt er der Fantasie der Hörer*innen.
Der Schreibstil ist sehr flüssig und intensiv, mit einem atemlosen Tempo versehen.
Der Sprecher Sascha Rotermund verfügt über eine enorme Bandbreite subtiler Charaktergestaltungen, so verleiht er den Charakteren die passende Stimme. Besonders in Dialogen können die einzelnen Charakter so gut auseinander gehalten werden.

Fazit: Mich konnte der rasante und spannungsvolle Psychothriller, in seinen Bann ziehen und begeistern. Der Sprecher ist gut gewählt, denn er findet immer den passenden Ton, so wurde ich mitten in den Thriller gezogen. Ich gebe meine absolute Hörempfehlung an alle Thrillerfans.

Mit "Sharing. Willst du wirklich alles teilen?" beweise Arno Strobel, dass er noch lange noch am Ende seines Ideenreichtum angekommen ist und selbst eingefleischte Fans noch überraschen kann. Allerdings ist dieser perfide Rache-Thriller mal wieder nichts für schwache Nerven.

Zum Inhalt: Markus und Bettina führen ein florierendes Unternehmen, bei dem es vorrangig um Car- und Wohnung-Sharing geht. Die Idee dahinter ist ja prinzipiell nobel: man muss nicht mehr alles selbst besitzen um es nutzen zu können und entlastet damit die Umwelt. Und doch geraten sie in den Fokus eines kranken Killers, der die Idee des Sharing ins perverse umkehrt. Denn, will man wirklich alles teilen? Und wem kann man eigentlich noch trauen? Den engsten Freunden? Sich selbst?

Arno Strobel spielt mal wieder mit den Gedanken der Leser. Ich bin jetzt schon lange Strobel-Fan und hatte gerade bei den letzten Büchern immer schon recht zeitig den "Aha"-Moment, wo man erkennt, wo der Autor eigentlich hinwill. Dieses Mal wurde ich allerdings völlig aus der Bahn geworfen und bin bis zum Schluss im Dunkeln getappt, worum es im Buch eigentlich genau geht und welches Ziel der Killer verfolgt. Ganz zu schweigen davon, dass man absolut keine Idee hat, wer eigentlich der Böse im Buch ist. Denn Strobel schafft hier eine Situation, in der der Leser am eigentlichen Helden der Story schon recht früh zweifeln muss und im Verlauf der Handlung alles immer mehr den Anschein hat, als wäre nichts so wie es scheint. Das ist wirklich fantastisch gemacht, denn während man Markus auf der Suche nach dem Killer folgt, verliert sich dieser immer mehr selbst, zweifelt alles an und wird vom Good Guy immer mehr zum Hassobjekt. Und die ganze Zeit muss sich der Leser fragen: was ist noch real? Wem darf man glauben?

Auch in diesem Buch wird mal wieder typische "Alltags-Technologie" in ein Horrorszenario verwandelt. Wobei ich dieses Mal besonders abgeschreckt vom Vorgehen des Täters war. Es wird zwar vieles nur angedeutet und glücklicherweise nichts wirklich bildlich beschrieben, das war aber auch nicht nötig um das Kopfkino in Gang zu bringen. Daher war ich dieses mal schon kurz nach Beginn des Buches in Versuchung, das Buch gar nicht erst weiterzulesen. Also dieses Buch ists nichts für sanfte Gemüter, das muss man ganz klar sagen.

Die Auflösung war zugleich überraschend und absolut genial. Ich bin keine Sekunde vorher, dahinter gekommen, auch wenn ich zwischendurch immer mal kleiner Verdachtsmomente hatte. Aber die hat Arno Strobel gut zu zerstreuen gewusst. Vom Plot mal wieder ganz großes Kino und auch sprachlich wieder absolut grandios. Dieses Buch raubt einem den Atem und den Schlaf!