Be Sensational (CD)

Ein federleichtes, elaboriertes und berührendes Wunderwerk: Version Singer/Songwriter 2.0.

Wer sich auf "Be Sensational" bisweilen an die wolkenverhangenen Wave-Sounds einer Anne Clarke ohne deren depressive Lyrik erinnert fühlt, darf sich wundern, dass Added ihre musikalische Laufbahn zunächst mit dem Studium klassischen Gesangs und Cellos in ihrer Geburtsstadt Reims begann, um danach in Paris als erste Sängerin überhaupt im Jazz-Fach zugelassen zu werden. Das Team, mit dem sich die 35-jährige Französin bei der Produktion ihres Debüt-Albums umgab, ist überschaubar. Jeanne Added selbst singt, spielt Bass und Keyboards, Dan Levy spielt ebenfalls Keyboards und ist außerdem für Drums und Programming zuständig, Marielle Chatain ist seltener Gast an Mikro, wiederum Keyboards und Percussions. Mit anderen Worten: "Be Sensational" geht in der Elektronik-Sparte ins Rennen. Dennoch ist das kleine Wunderwerk weit mehr und klingt auch nach viel mehr als Synthie-Pop. Eher handelt es sich um eine Singer/Songwriter-2.0- Version. Sozusagen um eine Vision dessen, was im digitalen Zeitalter mit dessen Mitteln noch berühren könnte - und auch wirklich kann. So begegnet der Hörer elaborierten Pop-Songs, die federleicht zwischen
den Dekaden wandeln und sich hier und dort die schönsten Blüten pflücken, ohne diese gleich zu einem kompatiblen Sträußchen zu binden.