Four Directions (CD)

Pianist und Keyboarder Marc Cary hat fast ein Jahrzehnt lang den unverwechselbaren Sound und den originellen improvisatorischen Ansatz seines viel beachteten Focus Trios geschliffen. Mit "Four Directions", dem ersten Studioalbum der Band seit acht Jahren, präsentiert sich das Trio nun in voller Pracht - energisch, intelligent, perfekt eingespielt und genau deshalb frei für rhythmische und melodische Eskapaden. Das Ziel bleibt klar, wie es Cary schon im Debütalbum von 2006 formulierte: "Indigene Rhythmen mit amerikanischem Jazz zusammenzubringen um neue Klangpaletten zu erschaffen." Auf "Four Directions" spielt Cary erneut mit dem begnadeten Sameer Gupta am Schlagzeug und gleich zwei neuen Bass- Rekruten: Burniss Travis und Rashaan Carter teilen sich den Bass- Stuhl und spielen auf einigen Stücken sogar zusammen. Von den präzisen melodischen Hits und dem treibenden Swing von "Ready or Not" bis zum überzeugend beunruhigten "Outside My Window ", widmet sich Cary auf "Four Directions" teilweise einem akustischen Stil - aber er unternimmt auch Ausflüge in neue Welten organischer und elektronischer Sounds. Nichts anderes hätte man von einem so vielseitigen Sinnsucher wie Marc Cary erwartet. Von den Synthesizer- und Keyboard- Nummern fasziniert sofort "Todi Blues" durch seine einzigartige Mischung aus indischen klassischen Konzepten und Go-Go-Rhythmen. Zu Carys neuen Eigenkompositionen zählt das ätherische "Open Baby" (laut Cary ein "Gebet an unsere Vorfahren: Öffnet unsere Gedanken, unsere Herzen!") und "Waltz Betty Waltz", der legendären Betty Carter gewidmet, einer von Cary wichtigsten Mentoren. "Tanktified" ist ein Stück von Terreon Gully, das Cary bereits mit Stefon Harris und seiner "Blackout Group" für das GRAMMY®-nominierte Album "Urbanus" eingespielt hat. Es bewegt sich zwischen 7/8 und 17/16 und gipfelt in einem turbulenten Trommel-Solo von Sameer Gupta. "Spectrum " von Tony Williams Lifetime ist eine faszinierende Trio- Nummer mit Cary am Fender Rhodes. Geboren in New York im Januar 1967, wuchs Marc Cary in Washington, DC auf und wurde eine wichtige Figur der aufkeimenden Go-Go- Szene. Er besuchte die Duke Ellington School of the Arts, und begann nach dem Umzug nach New York im Jahre 1988 seinen Aufstieg als Jazz-Piano-Modernist. Im Jahr 1994 begann Cary ein lebensveränderndes, zwölfjähriges Engagement in der Band der Sängerin, Songwriterin und Jazz-Ikone Abbey Lincoln. ("For the Love of Abbey, Carys sagenhafte Solo-Piano-Hommage an Lincoln, erschien im Mai 2013 bei Motéma/Membran.) Außer mit Abbey Lincoln , spielte Cary auch mit Meistern wie Arthur Taylor, Dizzy Gillespie, Max Roach und Shirley Horn. Sein Talent hat die Musik von Russell Gunn oder Marcus Printup bis hin zu Q -Tip, Meshell Ndegeocello und Ani Di Franco bereichert. Als Ensemblemitglied war er u.a. mit Abbey Lincoln, Betty Carter, Roy Hargrove und Stefon Harris für den GRAMMY® nominiert.