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  • 5 Sterne

    34 von 43 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Wedma _., 30.08.2018

    „Armageddon im Orient“ von Michael Lüders ist ein tolles, sehr lesenswertes Werk, das ich sehr gern gelesen habe und wärmstens weiterempfehle. Diese Inhalte sollte jeder kennen, das gehört einfach zur Allgemeinbildung.
    Das Buch liefert viel mehr als man vllt zunächst vermutet: Daten, Fakten, Hintergründe, Ursachen der Konflikte, Zusammenhänge, messerscharfe Analysen uvm. Der Autor versteht es, den Inhalt schlicht und ergreifend auf den Punkt zu bringen und für alle verständlich darzulegen.
    Für so manchen Leser, der seine Meinung übers Weltgeschehen aus den sog. Leitmedien erfährt, kann dieses Buch zu einem wahren Augenöffner werden, denn der Autor redet hier Klartext und füllt somit die Lücken aus, die die offiziellen Meinungsmacher durch ihre oft oberflächliche und fragmentierte Berichterstattung hinterlassen haben. Man bekommt hier ein viel vollständigeres Bild des Geschehens, klar und deutlich vor Augen geführt.
    Das Buch liest sich sehr gut. Die Kapitel sind in kleinere Segmente von paar Seiten unterteilt. Man kommt gut voran und gewinnt an Wissen, das man sonst nirgends herbekommt. Und wer denkt: Orient, das ist weit weg, das betrifft mich nicht. Falsch. Warum? Steht in diesem Buch.
    Rund 230 Seiten sind in 12 Kapitel geordnet. Zunächst gibt es etwas Geschichte, was hilft, u.a. den heutigen Konflikt zw. Sunniten und Schiiten zu verstehen, und führt vor Augen, was Arabien früher mal war, wovon da die Leute lebten, und warum die Konflikte in der Form überhaupt möglich sind. Weiter folgen die Ausführungen aufeinander aufbauend. Alles ist sehr verständlich erklärt, sodass jeder das Buch problemlos lesen kann.
    Einiges muss besonders hervorgehoben werden:
    Im Kapitel „Regimewechsel in Teheran? Warum ein Friedensangebot Washington empörte“ schreibt Lüders, warum Iran ins Visier der Saudi-Connection geraten ist, welche Seite was sich davon verspricht und noch vieles mehr. „Der Neokonservatismus, der mit George W. Busch 2001 an die Macht gelangte, ist eine in den 1960er Jahren entstandene, ursprünglich stark antikommunistisch ausgerichtete Bewegung, die Werte wie Freiheit, Demokratie, Rechtstaatlichkeit ideologisch instrumentalisiert, um sie als Rammbock machtpolitischer Interessen einzusetzen. So soll amerikanische Hegemonie weltweit durchgesetzt und verteidigt werden, in Verbindung mit einem so weit wie möglich deregulierten, am Finanzkapital ausgerichteten Wirtschaftssystem. Gleichzeitig dienen die Neocons als eine Art ideologische Speerspitze pro-israelischer Gruppen in den USA.“ S. 90.
    Lüders spricht auch über solche Ereignisse, die in den Zeitungen &Co. kaum zutreffend, wenn überhaupt, beleuchtet wurden, z.B. über den seit einigen Jahren andauernden Krieg in Jemen, wer dort die Machtspiele treibt, auf welch grausame wie perfide Weise und warum.
    Auch das Kapitel über Syrien ist sehr stark und aufschlussreich, selbst für diejenigen, die sich mit dem Thema bereits befasst haben. Lüders fasst das offizielle Narrativ der Leitmedien zusammen und sagt, warum dies sowohl wenig zutreffend, heuchlerisch als auch gefährlich ist. S. 189-191. Auch hier nennt er die Dinge beim Namen, deckt Hintergründe, zeigt die Motive auf, weist auf die wenig rühmliche Rolle Deutschlands als Mitläufer bei den fragwürdigen Aktionen der Saudi-Connection hin uvm.
    Nicht zu vernachlässigen ist der Ausblick, S. 231-240. Lüders spricht hier über mögliche Wege aus dieser Situation, sowohl für die schwindende Weltmacht USA als auch für die Leser. Klar sagt er: „Dummheit und Verblendung sind mächtige Triebkräfte menschlicher Entwicklung, und sie beherrschen die anti-iranische Agenda. Das Projekt Regimewechsel im Iran ist ohne Wenn und Aber völkerrechtswidrig. Davon unabhängig wäre jeder Angriff auf die Kulturnation Iran nichts weniger als ein Menschenverbrechen. Wer sich daran beteiligt, gleich unter welchem Vorwand, macht sich mitschuldig, mögen die vorgeschobenen Motive noch so edelmütig klingen.“ S. 234.
    Des Öfteren musste ich während der Lektüre an Peter Scholl Latour (PSL) und sein „Fluch der bösen Tat“ denken. Auf Klappentext geschaut: Michael Lüders „…ist Präsident der Deutsch-Arabischen Gesellschaft, in Nachfolge des verstorbenen Peter Scholl-Latour. Als Nahostexperte ist er häufiger Gast in Hörfunk und Fernsehen.“ Ich hatte den Eindruck, Lüders geht da ein Stück weiter als PSL, spricht sehr offen über die Dinge, über die sonst kaum jemand so deutlich zu reden vermag.
    Auch an „Illegale Kriege“ von Daniele Ganser, „Fassadendemokratie und Tiefer Staat“ von Ulrich Mies/Jens Wernicke (Hg.), „Lügen die Medien?“ von Jens Wernicke, „Plot zu Scapegoat Russia“ von Dan Kovalik, alle sehr lesenswerte Werke, musste ich zurückdenken. Wer also die o.g. Bücher gut fand, wird auch hier sehr zufrieden sein. Wer sie noch nicht gelesen hat, auf den wartet eine sehr spannende und aufschlussreiche Lektüre.

    Fazit: Warum also dieses Buch lesen? Um sich Klarheit über die Kräfteverhältnisse und die allg. Lage in der Weltpolitik verschaffen, jenseits des gewohnten Narratives der Leitmedien. Um adäquat informiert zu sein, was läuft und warum dies deutlich verbesserungswürdig wäre, da brandgefährlich und verantwortungslos.
    Die Inhalte dieses Werkes sind definitiv KEIN 08/15 Zeitungswissen. Es ist viel, viel mehr. Unbedingt lesen.

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