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  • 4 Sterne

    16 von 19 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Monika S., 20.07.2019

    Meine Meinung:

    Das Buch ist unterteilt in verschiedene Kapitel, die überschrieben mit „vorher“ und „jetzt“ sind. „Vorher“ bedeutet, sie erzählen von der Vergangenheit und genauso beginnt das Buch: Mit einem kleinen Ausblick, in dem Iris noch lebt.

    Danach springt man ins „jetzt“ und findet sich gemeinsam mit Tamar in Lime Grove, der Jugendpsychiatrie wider. Von da an erfährt man vom Tagesablauf in der Klinik und wie es in Tamars Inneren aussieht. Dabei wird die Geschichte aber immer in der 3. Person erzählt, so dass man nie ganz in der Haut des jungen Mädchens steckt und noch einen gewissen Abstand hat, was ich sehr gut fand, denn es ist wirklich sehr aufwühlend und für mich auch erschreckend, wie es Tamar geht. Deshalb war etwas Abstand ganz gut für mich, um nicht in die Dunkelheit in Tamars Innerem hineingezogen zu werden. Trotz allem ist es wirklich interessant in den Kopf des Mädchens sehen zu können, denn ich denke genau darum geht es in dem Buch: Man soll sich als Leser einmal in Betroffene hineinversetzen, hineindenken können, um für psychische Krankheiten sensibilisiert zu werden und etwas mehr Verständnis für diese zu entwickeln. In unserer Gesellschaft ist es doch noch oft so, dass diese Art Krankheit noch nicht anerkannt ist. Depressionen z.B. werden häufig belächelt und wenig ernst genommen. Und doch treten diese Krankheiten vermehrt auf und brauchen deswegen auch endlich mehr Verständnis. Ich finde es deshalb toll, dass sich die Autorin Ceylan Scott dieses Thema vorgenommen hat und schonungslos ehrlich darüber berichtet.

    Trotz allem hätte ich gerne etwas mehr Informationen zu Tamar bekommen. Wir erhalten lediglich den Einblick in ihr Leben in der Psychiatrie, aber wer Tamar wirklich ist, darüber erfährt man nichts. Für mich macht das Mädchen so viel mehr aus, als nur ihre Krankheit, deswegen hätte ich gerne mehr über sie gewusst: Wie lebt sie, was macht sie gerne, was mag sie überhaupt nicht und wer ist sie? Ich konnte die Protagonistin nicht wirklich kennenlernen, deswegen blieb ich immer nur Zuschauer und konnte nicht so recht mit Tamar mitfühlen. Ihre Geschichte hat mich zwar schockiert und ich hatte Mitleid mit ihr, aber wirklich berührt hat sie mich leider nicht. Dazu war mir der Ausschnitt ihres Lebens einfach zu kurz und ich hatte zu wenig Zeit und zu wenige Informationen.

    Auch die Nebencharaktere hätte ich wirklich interessant gefunden. Sie geben uns einen kleinen Einblick in weitere psychische Erkrankungen, aber auch sie werden leider nur kurz angerissen, ohne dass sie wirklich Tiefgang bekommen. Ich hätte auch sie gerne näher kennengelernt, denn jeder hat eine sehr spannende Geschichte, die es wert ist erzählt zu werden.

    Dieses Buch ist aber auf jeden Fall nichts für schwache Nerven, denn als Leser wird man Zeuge von Selbstverletzung, von Suizidversuchen, von Mobbing, von Verzweiflung und scheinbar ausweglosen Situationen. Das ist teilweise wirklich heftig und nicht leicht wegzustecken. Doch ich finde es sehr gut, dass dieses Buch so authentisch ist und auch vor erschreckenden Szenen nicht zurückschreckt. Nur so bekommt man einen ehrlichen Einblick, der vielleicht im ersten Moment schockiert, aber wenn man es erst einmal hat sacken lassen, dann bringt man irgendwann mehr Verständnis für andere auf und nimmt sich vor auch einmal genauer hinzusehen.


    Fazit:

    Dieses Buch ist sicher nichts für schwache Nerven, denn hier berichtet die Autorin Ceylan Scott schonungslos über psychische Krankheiten, Selbstverletzung, Mobbing und Suizid. Mich hat sie mit ihrem Einblick in die Jugendpsychiatrie durchaus sensibilisiert, ich hätte mir aber noch mehr Informationen über Tamar abgesehen von ihrer Krankheit gewünscht, um noch intensiver in diese Thematik einzutauchen.

    Von mir bekommt das Buch 4 Punkte von 5.

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  • 4 Sterne

    0 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Susi Aly, 21.05.2020

    “Auf einer Skala von 1 bis 10” ist kein leichter Roman, den man mal eben so nebenher verschlingen kann.
    Es ist eine düstere, schmerzliche und doch in gewisser Weise auch eine heilende Reise zu Tamars Seele und ihrem Sein.
    Ceylan Scott schreibt sehr eindringlich, ruhig und sanft. Aber auch sehr schonungslos über ernste Themen, wovor man lieber die Augen verschließt.
    Depressionen, ist nur ein kleiner Teil dessen. Oft belächelt, nicht ernst genug genommen und genau, dass ist das Fatale daran.
    Denn so leicht kann man tiefer gleiten, ohne das es unserem Umfeld bewusst ist.

    In diesem Roman geht es um Tamar und ihre Geschichte. Ich durfte sie begleiten auf ihrer Reise und bin oft verzweifelt, war so hin- und hergerissen. Zwischen meinen Gefühlen und meinen Gedanken, diesem jungen Mädchen gegenüber. Tamar ist auf der einen Seite so unglaublich stark, aber auf der anderen Seite auch so gebrochen und verletzlich.
    Mit sehr viel Einfühlungsvermögen zeigt uns die Autorin, was in ihrem Inneren vor sich geht. Was sie denkt und fühlt.
    Wie tief die Dunkelheit reicht und worin sie mündet.
    Wie tief die innere Zerrissenheit und Schuld geht und wie lange es dauert, zu sich selbst zurückzufinden.
    Ein Weg der von viel Schmerz, Wut und auch Zerrissenheit begleitet wird. Und daneben lernen wir auch weitere Charaktere in Lime Grove, der Jugendpsychiatrie in der Tamar ist, kennen. Man begreift das jeder anders ist und ja vielleicht, sieht es für den Außenstehenden nicht so dramatisch aus.
    Aber was wissen wir schon?
    Wir können uns jedoch hlneinfühlen und vielleicht viel intensiver mit den Problemen der Jugendlichen auseinandersetzen.

    Für mich war dieser Roman, sehr drückend und schwer. Gerade am Anfang war es unglaublich schwer, Zugang zu den Charakteren zu finden. Mit der Zeit gelang mir dies recht gut. Aber die Emotionen kamen leider nicht gänzlich bei mir an. Was ich schade finde. Bis zu einem gewissen Punkt ist das absolut nachvollziehbar. Denn in Tamar befindet sich ein Graben, eine Leere und Einsamkeit, die einfach nicht genug Emotionen zulässt.
    Ich finde die Thematik unfassbar wichtig, denn es erzählt so viel , bringt zum nachdenken und rüttelt auf.
    Leider konnte mich die Story emotional gesehen einfach nicht gänzlich erreichen.
    Interessant ist hier tatsächlich, das man immer abwechselnd in “Vorher” und “Jetzt” eintaucht. Durch diese verschiedenen Zeitebenen, kommt man dem Kern der Geschichte immer näher und begreift doch, wie sehr dies etwas in Tamar verändert.
    Wie sehr diese Frage von Schuld und Unschuld, sie ihrer Lebenslust beraubt hat und wie sehr sie dadurch auch gewachsen ist.
    Was tatsächlich Iris’ Tod zugrunde liegt, hat mich sehr erschüttert und einfach tieftraurig zurückgelassen. Denn das ist es, was mir hier einfach noch gefehlt hat. Mehr von Iris und ihrem Leben.

    Fazit:
    “Auf einer Skala von 1 bis 10” ist ein sehr schonungsloser, aufrüttelnder und eindringlicher Roman über Themen, die viel öfter an die Oberfläche gelangen sollten.
    Ein Roman der vor allem mit Authentizität und absolut greifbaren Charakteren punktet.
    Ich fand es fast perfekt. Denn leider gab es trotz großartigem Kern, trotz allem Schwachstellen.
    Mir sind Emotionen unglaublich wichtig, aber genau das kam mir hier etwas zu kurz.

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  • 4 Sterne

    1 von 3 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Books have a soul, 04.06.2019

    Wo soll ich bei diesem Buch anfangen? Mir war von Anfang an klar, dass hier ein sehr wichtiges Thema behandelt wird und ich fand es von vorneherein interessant, dass die Autorin aus eigenen Erfahrungen dieses Buch geschrieben hat, was das Ganze natürlich noch einen Tick emotionaler und näher macht.

    Der Einstieg fiel mir ehrlich gesagt auch richtig leicht und wir lernen direkt Tamar kennen. Ich fand es super, dass die Geschichte aus Sicht der Vergangenheit und Gegenwart von Tamar erzählt wird. So erfährt man nach und nach mehr über sie und erfährt, wie es zu ihrer gegenwärtigen Situation gekommen ist. Ich hatte von Anfang an schon die richtige Vermutung, was der Geschichte an sich aber nicht geschadet hat, denn bei diesem Buch geht es nicht um Überraschungseffekte, sondern um eine Krankheit, die von der Gesellschaft belächelt wird.

    Die Autorin hat auch hier sehr gut diese unterschiedlichen Seiten dargestellt, Menschen, die diese Krankheit nicht ernst nehmen sowie natürlich die Gegenseite, die Tamar helfen will und sie unterstützt. Auch die Entwicklung der Prota selbst war fantastisch aufgezeigt. Hier will ich aber nicht zu viel verraten.

    Der einzige kleine Kritikpunkt war für mich, dass der Schreibstil stellenweise etwas abgehackt wirkte, durch viele sehr kurze Sätze. Ich denke aber, das ist Geschmacksache und hat auch mich persönlich nur zum Teil gestört. Insgesamt hat mir das Buch sehr gut gefallen und es hat mich auf jeden Fall sehr berührt. Auch andere Charaktere dieser Geschichte sind mir ans Herz gewachsen und das Ende ist auf jeden Fall realistisch und glaubwürdig.

    Fazit
    Auf einer Skala von 1 bis 10 erzählt die Geschichte von Tamar, die mit psychischen Problemen zu kämpfen hat. Eigentlich will ich gar nicht zu viel verraten, weil man an dieses Buch absolut unvoreingenommen herangehen sollte. Was ich aber richtig toll fand, ist die Erzählperspektive. Es wird aus Sicht von Tamar erzählt, aus ihrer Vergangenheit und Gegenwart im Wechsel. Das fand ich richtig klasse, weil man sie und ihre Gefühlswelt kennenlernt und auch nach und nach erfährt, wie es zu ihrer aktuellen Situation kam. Gut finde ich auch die Warnung des Verlags, dass diese Geschichte für Betroffene mit psychischen Erkrankungen ungeeignet sein kann. Ansonsten kann ich das Buch auf jeden Fall weiterempfehlen, gerade auch interessant für diejenigen, die meinen, dass man psychische Krankheiten belächeln muss. Mich hat das Buch sehr berührt, auch wenn ich teilweise den Schreibstil etwas abgehackt empfand, von mir gibt es 4 Sterne.

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