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  • 5 Sterne

    6 von 11 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    https://lieslos.blog/, 10.08.2020

    Man bekommt in dem 352 seitigen Roman einen interessanten und lebendigen Einblick in den Alltag und das Innenleben einiger Familien und Personen, bewegt sich dabei auf zwei Zeitebenen und wird mit erschütternden historischen Ereignissen konfrontiert.

    Wir lernen Max Taubert, den Architekten, und seine Frau, die Malerin Lotta, kennen.
    Sie haben zwei Töchter, die Zwillingsmädchen Monika und Josepha.

    Wir begleiten das Ehepaar Elsa und Adam Rosen.
    Es lässt sich vom Architekten Max Taubert die „Villa Rosen“ entwerfen, das Gebäude, in dem sich das titelgebende Gartenzimmer befindet.

    Hannah und Frieder Lekebusch kaufen Jahrzehnte später die sich im Verfall befindliche Villa Rosen und lassen sie aufwändig restaurieren, so dass der Ursprungszustand wiederhergestellt wird.

    Und dann lernen wir auch noch die Haushälterin der Rosens und die brasilianische Putzfrau der Lekebuschs und deren Tochter Ana kennen. Drei Menschen, die im Verlauf des Romans keine ganz unbedeutenden Rollen spielen.

    So viel zum grob orientierenden Überblick, jetzt ein paar Worte zum Inhalt:

    1908, Berlin-Schöneberg.
    Der junge Architekt Max Taubert wird vom einschüchternden Herrn Prof. Rosen und seiner sympathischen Gattin im Atelier aufgesucht.
    Sie wollen in Dahlem ein Landhaus bauen lassen und suchen einen jungen Architekten für ihr Projekt.

    Diese Villa am Grunewald ist Tauberts erster Auftrag.
    Voller Leidenschaft stürzt er sich in die Arbeit und gebannt verfolgt er den Baufortschritt.

    Im Verlauf lernt man das widersprüchliche Ehepaar Rosen, das seinen Sohn bei einem tragischen Unfall verloren hat, näher kennen. Wie zu erwarten, spielen dabei die beiden Weltkriege eine Rolle.

    Im Wechsel zu dieser Geschichte rund um Max Taubert und die Rosens tauchen wir in die Welt der Lekebuschs ein, die zu Beginn des 21. Jh. in der Villa lebt.

    Das Ehepaar Lekebusch, Hannah, eine Zahntechnikerin, und Frieder, der Besitzer eines Pharmaunternehmens, hat einen inzwischen 18jährige Sohn, Luis.
    Die drei leben nun seit sechs Jahren in der denkmalgeschützten und renovierten Taubert-Villa.

    Die Hausherrin Hannah macht regelmäßig Führungen, um der Öffentlichkeit diesen besonderen architektonischen Schatz nicht vorzuenthalten.
    Ihr Gatte Frieder ist nicht begeistert von diesen Hausbesichtigungen, die für ihn nichts anderes als Einbrüche in seine Privatsphäre darstellen und er mißbilligt auch Hannahs Anbetung der neoklassizistischen Villa.
    Immer wieder kommt es zu Konflikten und feindseligem Schweigen.
    Eine Paartherapie soll die Eheleute wieder zusammenbringen und die Trennung verhindern.
    Auch Luis fühlt sich zunehmend unwohl in dem Haus, das zum Lebensinhalt seiner Mutter und zum Zankapfel seiner Eltern mutiert.

    Dann steht ein bedeutender Empfang mit wichtigen und bekannten Persönlichkeiten an und ein Brief mit brenzligem Inhalt rückt ins Zentrum des Geschehens.

    In dem Roman wird der Leser immer wieder von feinfühligen, psychologisch nachvollziehbaren und berührenden, aber niemals rührseligen Passagen überrascht.
    Es ist z. B. so einleuchtend warum Frau Rosen abseits vom Trubel der Großstadt wohnen will und die Beweggründe der Eheleute Lekebusch für den Kauf der Taubert-Villa sind nicht nur nachvollziehbar, sondern auch schlüssig und interessant.

    Neben dieser ruhigen, psychologisch stimmigen Erzählweise, die nicht emotional ist, aber Emotionen erweckt, ist meines Erachtens die schöne Sprache zu erwähnen, die angereichert wird mit Metaphern, Wortspielen, Doppeldeutigkeiten und Formulierungen.

    Drei Beispielen dazu:

    „... stieg die alte Wut in ihm hoch, eine Wut, die ihm seit Kindertagen vertraut und die inzwischen so trüb geworden war, dass er ihren Grund schon lange nicht mehr erkennen konnte.“ (S. 149)

    „Adams (Professor Rosen) fordernde Strenge, die sich beim geselligen Zusammensein in eine väterlich interessierte Milde verwandelt...“ (S. 166)

    „das Sonnenlicht kam von der anderen Seite, ließ die Kratzer in der Scheibe aufleuchten wie die Zeichen einer unverständlichen Geheimschrift.“ (S. 179)

    Mir gefiel die durchgehend unaufgeregt erzählte und fesselnde Geschichte in schöner Sprache.
    Vielleicht sollte ich aber nicht von EINER Geschichte, sondern von MEHREREN Geschichten sprechen. Denn es sind ja, wie bereits erwähnt, zwei Zeitebenen, mehrere Familien und mehrere Personen, die man im Verlauf gut kennenlernt, wobei letztlich alles durch die Villa mit dem Gartenzimmer miteinander verwoben und verbunden wird.

    Während ich zu Beginn nur interessiert war, wurde ich zunehmend neugierig und gespannt und musste ich nicht selten über psychologisch überzeugende Details anerkennend staunen.
    Als es dem Ende zuging, kamen bedrückende Momente von ungläubigem Entsetzen dazu.

    Am Ende fragte ich mich, ausgelöst durch eine Unterhaltung zwischen Vater und Sohn Lekebusch:
    „Ist es tatsächlich der Ort selbst oder sind es nicht vielmehr die Assoziationen, die die Gefühle AN diesem oder ÜBER diesen Ort auslösen?
    Und wenn es „nur“ die Assoziationen sind, lassen sich aversive Gefühle dann überhaupt überwinden?
    Oder muss man „einfach nur“ einen Umgang damit finden?“

    Ich empfehle den Roman sehr gerne weiter und bin froh, ihn gelesen zu haben.
    Ein Highlight.

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  • 5 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Lilofee, 22.07.2020 bei bewertet

    Ein Landhaus im Grunewald. Wunderbar gelegen und voller Geschichten.
    Erbaut von Max Taubert im Auftrag der Familie Rosen.
    Bis in die Nachkriegszeit kann die jüdische Familie Rosen das Haus halten.
    Dann steht es sehr lange leer bis es in den Neunziger Jahren neu entdeckt wird.
    Die Familie Lekebusch erweckt es zu neuem Leben.
    Doch mit der Zeit tritt die Vergangenheit immer mehr in den Vordergrund.
    Es kommen Dinge zutage mit denen Niemand gerechnet hat.


    Das Gartenzimmer ist mehr als eine Geschichte vom Schicksal eines Hauses.
    Es geht hier um Kunst, Moral, Politik und vor allem um das persönliche Glück.
    Das alles wird in verschiedenen Erzählsträngen wieder gegeben.
    In jedem Kapitel wechseln die Jahre und es stehen andere Charaktere im Mittelpunkt.
    Das gibt dem Buch eine gewisse lebendigkeit und macht es dadurch auch etwas spannend.
    Es ist die Geschichte vom Architekten Max Taubert der sich mit diesem Haus
    einen Traum erfüllt. Die Geschichte einer jüdischen Familie, der Rosens.
    Die sich später mit den Nationalsozialisten auseinandersetzen müssen.
    Dann kommen die Lekebuschs die dieses Haus wieder entdecken.
    Den Charme des neoklassizistischen Landhauses mit einer aufwendigen Restaurierung
    wieder herstellen. Der alte Geist wird wieder geweckt aber sie stellen schnell
    fest, dass die Schatten der Vergangenheit sehr lang sind.
    Wunderbar kann man eintauchen in diese Zeiten, als wenn man selber in dieses
    Haus zieht. Man reist durch die Jahrzehnte und denkt, genauso könnte es gewesen
    sein. Der Schreibstil ist wunderbar fließend und mitreißend. Die Charaktere
    wirken sehr realistisch, man kann sich sehr leicht in sie hineinversetzen und mit
    ihnen fühlen.
    Ein wunderbares Buch über ein einzigartiges Haus.
    Sensibel und bewegend erzählt.
    So schön das man das Haus am liebsten nicht mehr verlassen möchte.
    Ein Lesehighlight.

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  • 5 Sterne

    Milagro, 06.09.2020

    Den Autor kannte ich nicht, das Cover zog mich an und die Buchbeschreibung auf der Rückseite war interessant: "....Kunst, Moral, privates Glück und Politik: ›Das Gartenzimmer‹ spannt einen Bogen von der Aufbruchsstimmung zu Beginn des 20. Jahrhunderts über die Weimarer Republik und die Herrschaft der Nationalsozialisten bis in die Gegenwart. Andreas Schäfer erzählt klug, feinfühlig und fesselnd vom Schicksal eines Hauses in Berlin-Dahlem und dem Leben derer, die sich seiner sirenenhaften Wirkung nicht entziehen können." Na, dann mal los, dachte ich und ahnte nicht, was ich da in den Händen hielt. Die ein wenig nüchtern, wenn auch vielversprechend, klingende Buchbeschreibung wird dem Roman aber nicht gerecht, es ist so viel mehr, es ist eine großartige Geschichte, ein ganz großer Wurf.

    In mehreren Handlungsebenen unterteilt erfährt der Leser vom Leben des jungen, aufstrebenden, von sich überzeugten Architekten Max Taubert, der freie Hand hatte, als das Ehepaar Rosen ihm 1909 den Auftrag zum Bau des Hauses in Berlin -Dahlem gab. Das Leben ist schön in diesem Haus, es gibt Gesellschaften, einen Austausch von Kunst und Kultur. Man folgt den Protagonisten in die dunklen Zeiten des Nationalsozialismus und des nächsten Krieges, das Haus lässt sich nicht an den Rand drücken, es bleibt im Mittelpunkt des Interesses und des Lebens vieler Menschen. Abwechselnd dazu kommen die Geschichten der neuen Eigentümer hinzu. Diese haben nun die lange leerstehende Villa renovieren lassen, versuchen sich ihr Leben dort einzurichten, mit Blick in den Garten, am Zeichentisch, im Kinderzimmer und bei der Frau mit unermüdlichem Einsatz, es den Rosens gleichzutun. Diese Wechsel geschehen immer zum richtigen Zeitpunkt, genau so, dass man als Leser innerlich aufstöhnt, weil es gerade jetzt die Unterbrechung gibt, gleichzeitig aber voller Interesse den neuen Abschnitt fast gierig weiterliest. Mit viel Geschick erzählt Schäfer die einzelnen Geschichten, die letztlich die gemeinsame Geschichte des Hauses sind, verknüpft und macht neugierig, so dass man das Buch nicht mehr aus den Händen legen kann. Man beobachtet die Personen, fühlt sich ihnen verbunden und steht gedanklich im Garten, in der Halle oder oben, im Dachgeschoss, vielleicht mit einer Tasse Kaffee oder eher einem Glas Crémant, schaut zu und nimmt die Entscheidungen zur Kenntnis. Das Haus bleibt, die Bewohner und Besucher wechseln, während der Leser sich nicht einmal wundert. Es ist eine faszinierende Welt, das Leben, wie es sich vor dem Auge des Lesers darstellt. Kopfkino, möchte ich sagen, ganz großes Kopfkino.

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  • 5 Sterne

    Patricia W., 21.07.2020

    "Das Gartenzimmer" erscheint so harmlos, so bunt und blühend. Mein erster Eindruck. Dass ich damit so komplett falsch liege, hätte ich nicht erwartet.

    Das von Max Taubert 1909 für die Eheleute Rosen entworfene Landhaus übt auf jeden Menschen, der darin wohnt oder sich näher damit beschäftigt eine ganz besondere Macht aus. Max Taubert verliert sich in der Architektur und verliert dabei Frau und Kinder, Frau Rosen betet das Haus an wie einen Heiligenschrein und Frau Lebekusch ereilt rund 90 Jahre später ein ähnliches Schicksal wie Frau Rosen. Beide Frauen sind auf ihre Art und Weise vernarrt in das Haus. Die Männer bzw. Kinder und Mitmenschen sind die Leidtragenden und ertragen dies fast ohne Widerstand. Beide Frauen richten Veranstaltungen aus, stellen das Landhaus der Öffentlichkeit vor. Präsentieren es in all seinem Glanz. Dass sich hinter all dem Glanz auch viel Dunkles, viel Böses verbergen kann, ist weder den Rosens noch den Lebekuschs bewusst. Es geht nicht nur um diese Familiengeschichten und nicht nur um Architektur, sondern auch um Macht und Politik und Wahn. Ein Haus im Wandel der Zeit. Ein Haus, das beständig aufwühlt. Ein Haus, welches vereint und entzweit. Ein Reissen, ein Hin und Her. Wie Perfektionismus in fast jeder Nische Menschenleben systematisch zerstören kann. Am Ende war ich geschockt und hatte Gänsehaut. Ein stummer Schrei machte sich in mir breit. Figuren entwickelten sich anders als erwartet, nahmen völlig andere Positionen und Rollen ein. Anfangs stabile Persönlichkeiten zeigten ihre labile und zerbrechliche Seite. Ein überraschend gutes Buch, dramatisch, emotional, theatralisch, böse und spannend. Der Autor hat eine herausragende Geschichte geschrieben. Die Sprache entführt sofort in die Szene als Max ein kleiner Junge war. Sprachgewaltig und lebhaft. Auch wenn ich mir weniger von Luis und Ana gewünscht hätte und dafür mehr Lebensgeschichte von Max und allgemein mehr Historisches, kann ich nur meine vollste Leseempfehlung aussprechen.

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  • 5 Sterne

    Patricia W., 21.07.2020

    "Das Gartenzimmer" erscheint so harmlos, so bunt und blühend. Mein erster Eindruck. Dass ich damit so komplett falsch liege, hätte ich nicht erwartet.

    Das von Max Taubert 1909 für die Eheleute Rosen entworfene Landhaus übt auf jeden Menschen, der darin wohnt oder sich näher damit beschäftigt eine ganz besondere Macht aus. Max Taubert verliert sich in der Architektur und verliert dabei Frau und Kinder, Frau Rosen betet das Haus an wie einen Heiligenschrein und Frau Lebekusch ereilt rund 90 Jahre später ein ähnliches Schicksal wie Frau Rosen. Beide Frauen sind auf ihre Art und Weise vernarrt in das Haus. Die Männer bzw. Kinder und Mitmenschen sind die Leidtragenden und ertragen dies fast ohne Widerstand. Beide Frauen richten Veranstaltungen aus, stellen das Landhaus der Öffentlichkeit vor. Präsentieren es in all seinem Glanz. Dass sich hinter all dem Glanz auch viel Dunkles, viel Böses verbergen kann, ist weder den Rosens noch den Lebekuschs bewusst. Es geht nicht nur um diese Familiengeschichten und nicht nur um Architektur, sondern auch um Macht und Politik und Wahn. Ein Haus im Wandel der Zeit. Ein Haus, das beständig aufwühlt. Ein Haus, welches vereint und entzweit. Ein Reissen, ein Hin und Her. Wie Perfektionismus in fast jeder Nische Menschenleben systematisch zerstören kann. Am Ende war ich geschockt und hatte Gänsehaut. Ein stummer Schrei machte sich in mir breit. Figuren entwickelten sich anders als erwartet, nahmen völlig andere Positionen und Rollen ein. Anfangs stabile Persönlichkeiten zeigten ihre labile und zerbrechliche Seite. Ein überraschend gutes Buch, dramatisch, emotional, theatralisch, böse und spannend. Der Autor hat eine herausragende Geschichte geschrieben. Die Sprache entführt sofort in die Szene als Max ein kleiner Junge war. Sprachgewaltig und lebhaft. Auch wenn ich mir weniger von Luis und Ana gewünscht hätte und dafür mehr Lebensgeschichte von Max und allgemein mehr Historisches, kann ich nur meine vollste Leseempfehlung aussprechen.

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  • 5 Sterne

    Patricia W., 21.07.2020

    "Das Gartenzimmer" erscheint so harmlos, so bunt und blühend. Mein erster Eindruck. Dass ich damit so komplett falsch liege, hätte ich nicht erwartet.

    Das von Max Taubert 1909 für die Eheleute Rosen entworfene Landhaus übt auf jeden Menschen, der darin wohnt oder sich näher damit beschäftigt eine ganz besondere Macht aus. Max Taubert verliert sich in der Architektur und verliert dabei Frau und Kinder, Frau Rosen betet das Haus an wie einen Heiligenschrein und Frau Lebekusch ereilt rund 90 Jahre später ein ähnliches Schicksal wie Frau Rosen. Beide Frauen sind auf ihre Art und Weise vernarrt in das Haus. Die Männer bzw. Kinder und Mitmenschen sind die Leidtragenden und ertragen dies fast ohne Widerstand. Beide Frauen richten Veranstaltungen aus, stellen das Landhaus der Öffentlichkeit vor. Präsentieren es in all seinem Glanz. Dass sich hinter all dem Glanz auch viel Dunkles, viel Böses verbergen kann, ist weder den Rosens noch den Lebekuschs bewusst. Es geht nicht nur um diese Familiengeschichten und nicht nur um Architektur, sondern auch um Macht und Politik und Wahn. Ein Haus im Wandel der Zeit. Ein Haus, das beständig aufwühlt. Ein Haus, welches vereint und entzweit. Ein Reissen, ein Hin und Her. Wie Perfektionismus in fast jeder Nische Menschenleben systematisch zerstören kann. Am Ende war ich geschockt und hatte Gänsehaut. Ein stummer Schrei machte sich in mir breit. Figuren entwickelten sich anders als erwartet, nahmen völlig andere Positionen und Rollen ein. Anfangs stabile Persönlichkeiten zeigten ihre labile und zerbrechliche Seite. Ein überraschend gutes Buch, dramatisch, emotional, theatralisch, böse und spannend. Der Autor hat eine herausragende Geschichte geschrieben. Die Sprache entführt sofort in die Szene als Max ein kleiner Junge war. Sprachgewaltig und lebhaft. Auch wenn ich mir weniger von Luis und Ana gewünscht hätte und dafür mehr Lebensgeschichte von Max und allgemein mehr Historisches, kann ich nur meine vollste Leseempfehlung aussprechen.

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  • 5 Sterne

    Lilofee, 22.07.2020

    Ein Landhaus im Grunewald. Wunderbar gelegen und voller Geschichten.
    Erbaut von Max Taubert im Auftrag der Familie Rosen.
    Bis in die Nachkriegszeit kann die jüdische Familie Rosen das Haus halten.
    Dann steht es sehr lange leer bis es in den Neunziger Jahren neu entdeckt wird.
    Die Familie Lekebusch erweckt es zu neuem Leben.
    Doch mit der Zeit tritt die Vergangenheit immer mehr in den Vordergrund.
    Es kommen Dinge zutage mit denen Niemand gerechnet hat.


    Das Gartenzimmer ist mehr als eine Geschichte vom Schicksal eines Hauses.
    Es geht hier um Kunst, Moral, Politik und vor allem um das persönliche Glück.
    Das alles wird in verschiedenen Erzählsträngen wieder gegeben.
    In jedem Kapitel wechseln die Jahre und es stehen andere Charaktere im Mittelpunkt.
    Das gibt dem Buch eine gewisse lebendigkeit und macht es dadurch auch etwas spannend.
    Es ist die Geschichte vom Architekten Max Taubert der sich mit diesem Haus
    einen Traum erfüllt. Die Geschichte einer jüdischen Familie, der Rosens.
    Die sich später mit den Nationalsozialisten auseinandersetzen müssen.
    Dann kommen die Lekebuschs die dieses Haus wieder entdecken.
    Den Charme des neoklassizistischen Landhauses mit einer aufwendigen Restaurierung
    wieder herstellen. Der alte Geist wird wieder geweckt aber sie stellen schnell
    fest, dass die Schatten der Vergangenheit sehr lang sind.
    Wunderbar kann man eintauchen in diese Zeiten, als wenn man selber in dieses
    Haus zieht. Man reist durch die Jahrzehnte und denkt, genauso könnte es gewesen
    sein. Der Schreibstil ist wunderbar fließend und mitreißend. Die Charaktere
    wirken sehr realistisch, man kann sich sehr leicht in sie hineinversetzen und mit
    ihnen fühlen.
    Ein wunderbares Buch über ein einzigartiges Haus.
    Sensibel und bewegend erzählt.
    So schön das man das Haus am liebsten nicht mehr verlassen möchte.
    Ein Lesehighlight.

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  • 4 Sterne

    leseratte1310, 27.09.2020 bei bewertet

    Das Buch „Das Gartenzimmer“ ist eher ein Roman über die „Villa Rosen“ und die Menschen, die in dieser Villa gelebt haben.
    Der junge Architekt Max Taubert erhält von den Rosens den Auftrag, ein Haus zu entwerfen, das auf einem schwierigen Gelände entstehen soll. Hier wollen Adam und Elsa Rosen zur Ruhe kommen, denn das Schicksal hat ihnen einiges abverlangt. Doch allzu viele Jahre hat Adam Rosen nicht in diesem Haus. Nach seinem Tod lebt Elsa alleine dort. Aber auch Taubert hat es schwer. Nach dem Ersten Weltkrieg fasst er nicht mehr so richtig Fuß und auch in der Familie kommt er nicht mehr an. Es kommt zur Trennung. Später verlässt Taubert dann Deutschland.
    Nachdem das Haus lange leer gestanden hat, entdeckt es in den 90er Jahren das Ehepaar Frieder und Hannah Lekebusch. Sie richten es mit viel Einsatz wieder her. Hannah verfällt dem Haus uns seiner Geschichte vollkommen. Darüber vergisst sie alles andere, auch Mann und Sohn. Luis, der Sohn von Frieder und Hannah, zieht sich immer mehr zurück, er fühlt sich nicht wohl in diesem Haus.
    Dieses Haus hat viel erlebt, auch sehr Unschönes. Seine Besitzer haben so viele Erwartungen gehabt, als sie in die Villa Rosen eingezogen sind. Doch letztendlich ist es nur ein Haus und nur sie selbst können ihr Leben gestalten. Doch das Haus nimmt seine Bewohner gefangen und die Schatten der Vergangenheit lassen sich nicht verleugnen.
    Der Schreibstil des Autors lässt sich angenehm lesen. Aber die Geschichte war für mich sehr beklemmend, aber losgelassen hat sie mich auch nicht, denn es ist im Laufe der langen Jahre so vieles geschehen, das einen nicht kalt lässt. Von den Personen kam mir allerdings niemand richtig nahe.
    Dieses Haus hat mich angezogen. Auch wenn es sicherlich schöne Momente in diesem Haus gegeben hat, für hatte es für mich nur eine bedrückende Atmosphäre.
    Eine vielschichtige und tragische Geschichte.

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  • 4 Sterne

    Kathrin R., 03.01.2021

    Ein besonderer Roman, der mich in den Bann gezogen hat

    Andreas Schäfer hat ein besonderes Buch verfasst, wobei mich das Cover auf den ersten Blick neugierig gemacht hat, weil es sehr ausdrucksstark und farbenfroh zum Träumen einlädt.

    Gerade zu Beginn des Lesens fand ich den Schreibstil etwas gewöhnungsbedürftig und auch nicht ganz flüssig, weshalb mir der Einstieg ins Buch etwas schwer gefallen ist.

    Dennoch konnte mich das Buch nach und nach in den Bann ziehen und dadurch hat mir das Buch immer besser gefallen.
    Ich konnte mir auch immer besser das Gartenzimmer und die Handlungen vorstellen, wodurch das Buch sehr lebendig geworden ist. Die unterschiedlichen Charaktere sind sehr gut gewählt, weil sie die Vielfalt der Menschen widerspiegeln.

    Auch hätte die Geschichte eine wahre Begebenheit sein können, weil der Autor diese so lebendig gestaltet, dass sie authentisch wird. Daher fand ich es am Ende schade, dass das Buch schon zu Ende war, da ich mich sehr gerne noch weiteren Seiten hingegeben hätte.

    Auch hat das Buch zum Nachdenken angeregt, weil es so viel Wahres enthält, was mich dazu gebracht hat, es auf mein Leben zu übertragen.

    Insgesamt ein gutes Buch, welches 4 von 5 Sternen erhält.

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  • 4 Sterne

    begine, 21.07.2020 bei bewertet

    Etwas mystisch
    Das Gartenzimmer ist ein interessanter Roman von Andreas Schäfer.

    Der junge Architekt Max Taubert baut 1908 für das Ehepaar Rosen sein erstes Landhaus in Berlin.
    Die Villa Rosen wurde später zu einem Vorzeigemodell.
    Im Laufe der Jahre geschieht dann einiges. Die politischen Akzente werden gut eingearbeitet.

    In den siebzigern bezieht die Familie Lenkebusch die Villa Rosen. Irgendwie steht auf dieser Villa ein Fluch. Die Bewohner werden nicht unbedingt glücklich.

    Der Autor schreibt diesen Roman ziemlich ruhig. Ich fand die Geschichte nicht schlecht, allerdings konnte es mich nicht total erreichen.
    Der Roman hat einen mystischen Einschlag.

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