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  • 3 Sterne

    9 von 13 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Leserin, 23.01.2021

    September 2017. Der Frankfurter Ermittler Neuhaus stößt zur neu gegründeten Berliner "Sondereinheit Terrorabwehr", die in einer Baracke auf dem Gelände des ehemaligen Flughafens Tempelhof residiert. Die Bundestagswahlen stehen bevor, in der Hauptstadt hat sich die Gefährdungslage drastisch verschärft. Neuhaus ist ein erfahrener Ermittler, doch die Berliner Kollegen begegnen ihm mit Skepsis. Nur die junge Deutschtürkin Suna-Marie kooperiert mit ihm. Da erschüttert eine Serie von Morden die Hauptstadt. Das erste Opfer: ein junger jüdischer Aktivist, das zweite eine bekannte muslimische Anwältin, weitere folgen. Was verbindet die Fälle? Neuhaus, der Solist, macht sich auf die Suche. Und in dieser Stadt, in der einen überall die Vergangenheit anspringt und die Gegenwart bedrängt, kämpft er allein. Fast allein. (Klappentext)
    Dieser Roman war für mich nicht leicht zu lesen. Er beinhaltet viele brisante Themen und auch die Art und Weise des Schreibstils erinnerte mich das Buch teilweise an einen „Tatsachen-Bericht“. Ich hatte immer ein mulmiges Gefühl und auch die entstehende Atmosphäre war für mich ein wenig bedrückend. Die Handlungsorte konnte ich mir gut vorstellen. Die Charaktere sind gut beschrieben und ich konnte mir von ihnen ein lebhaftes Bild machen. Ein Buch nah an der Realität und mit viel Tiefgang. Ich habe mich beim Lesen nicht gut gefühlt. Ich glaube hier werden die Meinungen der Leser weit auseinander gehen.

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  • 4 Sterne

    7 von 11 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Nicole V., 04.02.2021

    Mit „Der Solist“ startet der erste Fall des geheimnisvollen Ermittlers Neuhaus. Darin stößt Neuhaus zur Sondereinheit Terrorabwehr in Berlin, wo sich die Lage stetig zuspitzt. Nach dem Mord an einem homosexuellen Juden, folgt bald darauf die Ermordung einer emanzipierten Muslimin. Neuhaus findet sich bald in einem Geflecht von Nationalsozialismus, dem Islamischen Staat und zunehmender Manipulation wieder. Wem kann er noch trauen?
    Der Roman spielt im Jahr 2017 und weist einige reale Bezüge auf. So wird etwa der Terroranschlag von Anis Amri auf den Berliner Weihnachtsmarkt detailliert in die Geschichte miteinbezogen. Auch die Partei „Die Aufrechten“ weist starke Parallelen auf zur AfD und deren Ideologie. Generell hat man als Leser das Gefühl, mit diesem Buch in die Tiefen der Realität abzutauchen.
    Jan Seghers hat mit „Der Solist“ damit ein spannendes und realitätsnahes Werk geschaffen. Die kurzen Kapitel als auch der flüssige Schreibstil von Seghers machen es einem schwer, das Buch aus der Hand zu legen. Die 230 Seiten des Buches sind folgerichtig sehr schnell ausgelesen. Gerne hätte ich als Leser noch eine Wendung mehr in dem Buch gelesen, da die Geschichte doch ohne viele Schnörkel erzählt wird und auch das Ende dann sehr plötzlich und „einfach“ gelöst wird.
    Neuhaus als „Solist“ und einsamer Ermittler wirkt über das gesamte Buch hinweg in sich gezogen und geheimnisvoll. Immer wieder werden kleine Fakten über sein Leben und sein Umfeld preisgegeben, wodurch sich sein Profil stetig schärft. Im Gegenzug zu Neuhaus wächst einem seine deutschtürkische Kollegin Suna-Marie, die von allen nur Grabowski genannt wird, direkt ans Herz. Gutherzig, intelligent und charmant – als Leser hofft man auf eine kleine Liebesgeschichte zwischen dem Ermittlerduo. Vielleicht wird das im zweiten Band von Neuhaus wahr. Mit dem Cliffhänger am Ende des Buches bekommt man als Leser definitiv Lust auf mehr.
    Insgesamt kann ich dieses Buch sehr weiterempfehlen. Durch die realitätsnahe Erzählung schärft die Geschichte auch das Bewusstsein des Lesers und regt zum Nachdenken an. Ich bin sehr gespannt auf Band 2!

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  • 3 Sterne

    7 von 11 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Chattys Bücherblog, 26.01.2021

    Bei diesem Roman sollte man wirklich offen und zugänglich bleiben. Es handelt sich nicht einfach eine Geschichte, die man mal eben so liest, sondern sie beinhaltet, Gewalt, Terror, Kritik an der Polizei und Erklärungen zum islamischen Staat. Es ist kein Roman, der einfach nur gut unterhält und vergnügliche Lesestunden beschert, nein, dieser Roman geht viel tiefer. 

    Man sollte sich für diese Geschichte viel Zeit nehmen, denn sie wirkt nach!

    Ich bin zwar ein echter Serienjunkie, weiß aber nicht, ob ich eine Fortsetzung noch lesen möchte. Am Ende kommt zwar ein interessantes Detail zur Sprache, das definitiv neugierig macht, dennoch denke ich, dass mir die klassischen Krimis oder Thriller eher liegen. Aber die Meinung der Leser wird hier stark abweichen.

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  • 5 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Vampir989, 15.02.2021

    Klapptext:

    September 2017. Der Frankfurter Ermittler Neuhaus stößt zur neu gegründeten Berliner «Sondereinheit Terrorabwehr», die in einer Baracke auf dem Gelände des ehemaligen Flughafens Tempelhof residiert. Die Bundestagswahlen stehen bevor, in der Hauptstadt hat sich die Gefährdungslage drastisch verschärft. Neuhaus ist ein erfahrener Ermittler, doch die Berliner Kollegen begegnen ihm mit Skepsis. Nur die junge Deutschtürkin Suna-Marie kooperiert mit ihm.
    Da erschüttert eine Serie von Morden die Hauptstadt. Das erste Opfer: ein jüdischer Aktivist, das zweite eine muslimische Anwältin, weitere folgen.
    Was verbindet die Fälle? Neuhaus, der Solist, macht sich auf die Suche. Und in dieser Stadt, in der einen überall die Vergangenheit anspringt und die Gegenwart bedrängt, kämpft er allein. Fast allein

    Meine Meinung :

    Dies ist der Auftakt einer Thriller-Reihe mit dem BKA-Beamten Neuhaus.Und ich finde das er dem Autor sehr gut gelungen ist.Ich habe ja schon einige Bücher von Jan Seghers gelesen.Immer war ich total begeistert.Und auch diesmal hat er mich nicht enttäuscht.Sofort wurde ich in den Bann gezogen.

    Der Schreibstil ist leicht,locker und flüssig.Die Seiten flogen nur so dahin.Einmal angefangen mit lesen wollte ich das Buch kaum noch aus den Händen legen.Auch die kurzen Kapitel haben dazu beigetragen das sich die Lektüre sehr gut lesen lies.

    Ich wurde nach Berlin entführt und begleitete Neuhaus bei seinen Ermittlungen.Die Protagonisten wurden sehr gut beschrieben.Ich konnte Sie mir klar und deutlich vorstellen.Es gab viele unterschiedliche Charaktere welche bestens ausgearbeitet wurden.Besonders interessant fand ich Neuhaus.Seine etwas eigensinnige und ungwöhnliche Art hat begeistert.Aber auch alle anderen Personen waren interessant.

    Jan Seghers hat hier einen wirklich tollen Thriller geschrieben.Er beschäftigt sich mit vielen aktuellen und brisanten Themen.Da geht es um Terroranschläge und Ausländerfeindlichkeit.Geschickt baut er diese in seine Geschichte ein.Auch habe ich immer wieder etwas über das Privatleben von Neuhaus erfahren.Das hat mir sehr gut gefallen und die eigentlich kriminelle Handlung in keinster Weise gestört.

    Viele Szenen wurden detailliert dargestellt und so war ich teilweise direkt im Geschehen dabei.Immer wieder gab es unvorhersehbare Wendungen und Ereignisse und ich durfte hautnah dabei sein.Die Handlung blieb durchweg einfach interessant und spannend.Zu keiner Zeit wurde mir langweilig.Ich habe mitgelitten und mitgebangt.Faziniert haben mich zudem die sehr bildhaften Beschreibungen der einzelnen Schauplätze von Berlin.So hatte ich das Gefühl selbst an diesen Orten zu sein und alles mitzuerleben.Viel zu schnell war ich am Ende des Buches angekommen.Den Abschluss fand ich sehr gelungen.

    Auch das Cover finde ich sehr gut gewählt.Es passt perfekt zu dieser Geschichte.Für mich rundet es das brillante Werk ab.

    Ich hatte viele lesenswerte Stunden mit dieser Lektüre und vergebe 5 Sterne.Und nun freue ich mich schon auf einen weiteren Fall mit Neuhaus.

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  • 5 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Sanne, 29.01.2021

    Pleiten, Pech und Pannen

    Die Reihe um den Frankfurter Kommissar Marthaler hatte mich begeistert. Und so stand „Der Solist“ schon lange auf meiner Wunschliste. Nun also Neuhaus. Worum geht es?
    11. September 2017: Neuhaus, Ermittler beim BKA in Wiesbaden, trifft in Berlin ein, wo er die Sondereinheit zur Terrorabwehr (SETA) unterstützen soll. Diese wurde als Folge des Anschlags von Anis Amri auf dem Berliner Weihnachtsmarkt am 19. Dezember 2016 gegründet.
    Auf dem Weg dorthin hört er Tom Waits „In the cold, cold Ground“. Das macht ihn schon mal sympathisch. Kaum angekommen, wird Neuhaus zu einem Tatort am Landwehrkanal gerufen. David Schuster, ein jüdischer Aktivist, wurde erschossen aufgefunden. Dazu ein Bekennerschreiben vom „Kommando Anis Amri“.
    Neuhaus ermittelt, zusammen mit seiner türkischstämmigen Kollegin Suna-Marie, genannt Grabowski. Kurz darauf geschieht ein zweiter Mord. Wo ist die Verbindung?
    „Der Solist“ ist der spannende Auftakt einer neuen Reihe. Es geht um Islamismus, Rechtsextremismus, die Ereignisse rund um den Anschlag am Breitscheidplatz und die damaligen Versäumnisse der Ermittler. Neuhaus ist ein Eigenbrötler. Nichtsdestotrotz ist er mir sofort ans Herz gewachsen.
    Jan Seghers Schreibstil ist prägnant und eindringlich. Kein Wort zu viel, keins zu wenig. So entsteht hohes Lesetempo und eine ebensolche Spannung, die schon jetzt für Vorfreude auf eine Fortsetzung sorgt.

    Fazit: Großes Kino! Bitte mehr davon!

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  • 5 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Gisela E., 26.04.2021

    Spannender Einstieg in eine neue Reihe

    September 2017. Ermittler Neuhaus wird eingesetzt in Berlin bei der Sondereinheit Terrorabwehr. Mit ihm eng zusammen arbeitet die junge Deutschtürkin Suna-Marie. Auf Grund seiner Position wird Neuhaus der Solist genannt, weil die Berliner Kollegen ihm nicht weisungsbefugt sind. Sie arbeiten am Mord an einem jüdischen Aktivisten. Kurz danach wird eine bekannte muslimische Anwältin ermordet. Was sind die Hintergründe zu diesem Mord?

    Ich bin kaum in dieses Buch eingetaucht, da war ich auch schon mittendrin, so schnell konnte mich die Geschichte fesseln. (Wobei mir manches dabei etwas knapp geschildert vorkommt, hier hätte ich durchaus auch gerne mehr gelesen.) Das Geschehen ist gut in die aktuellen Ereignisse eingebunden, so entsteht ein spannender Polit-Thriller. Gelungen finde ich die Zusammenarbeit mit der jungen deutsch-türkischen Kollegin. Aber auch die Vergangenheit Neuhaus‘ bietet viel Stoff, der sich durch die gesamte Reihe fortsetzen könnten. Und die Ermittlungen sind einfach nur spannend...

    Sehr gerne vergebe ich alle 5 möglichen Sterne und empfehle das Buch gerne weiter.

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  • 2 Sterne

    Katja E., 23.04.2022

    Das Cover ist echt ein echter Hingucker, der Fotoeffekt ist echt sehr schön gemacht. Es ist auf jeden Fall schon mal ein Hingucker.
    Der Solist Neuhaus, den wir im Buch begleiten, ist nicht wie üblich Teil eines Ermittlerteams, eher ist er ein Einzelkämpfer, der sich kaum in die Karten schauen lässt. Es kommt zwar ein weiblicher Gegenpart in der Gestalt von Suna-Marie dazu, aber ihr Part geht sehr unter, sie bleibt eher oberflächlich beschrieben, weil Neuhaus auch im Grossteil alleine ermittelt.
    Neben dem neuen Team, das unseren Solisten in Berlin erwartet, haben wir auch noch viele politische Themen, die sich in der Hauptstadt Deutschlands abspielen, zu dem sind wir zum Zeitpunkt des Buches kurz vor den Bundestagswahlen und im politischen Berlin passiert ein Mord nach dem Anderen - eine Mordserien, in der nur die Mordwaffe immer die gleiche ist und somit die Mordserie kennzeichnet.
    Nun laufen im Buch mehrere Themen zusammen, den nicht nur Neuhaus möchte die Morde klären, auch ein Politiker möchte diese Mordserie für seinen Wahlkampf medienwirksam nutzen. So gestalten sich die eigentlich 2 Hauptplätze des Buches, was man zu Beginn des Buches nicht wirklich erwartet.
    Der Schreibstil von Jan Seghers ist an sich ganz nett zu lesen, zwar ein bisschen wie ein Bericht der Ereignisse, aber leider arbeitet er mit so viele Klischees (Gut-Böse-Schema, Islam ist gleich Terror etc.), dass es einem beim Lesen schon etwas stört. Auch die Gespräche, die sich ergeben, wirken teilweise zu "glatt" und zu unrealistisch. Man versteht, welche Intension hinter dem Buch steht, man wollte den Fall um Anis Amri aufnehmen, aber so wirklich gut überlegt war das nicht, zwar war die Recherche sicher umfangreich, aber ein realer Fall literarisch umzuarbeiten sollte mit ein bisschen mehr Abstand geschehen, also nicht im zeitlichen Sinne sondern eher in der literarischen Verarbeiten.
    Auch ist die Spannungskurve nicht wirklich gelungen, man merkt eben, dass man einfach mit zu vielen zufälligen Wendungen arbeitet, was dann auch den Ausgang eher unrealistisch werden lässt. Die Formulierung ist bewusst vage gehalten um nicht zu spoilern.

    Fazit:
    Das Cover ist sehr ansprechend gemacht, auch die Grundidee ist, wenn auch in der Themenbreit zu breit aufgestellt, nicht schlecht. Leider muss man sagen, die Umsetzung ist wirklich nicht besonders, auch wenn der Schreibstil an sich nicht schlecht ist, aber es ergibt sich kein echter Spannungsbogen, am Ende des Buches hat an irgendwie die Findung des Täters sehr Knall auf Fall angelegt und so viele politische Themen werden angeschnitten, aber nicht wirklich weiterverfolgt. Da wäre viel Potenzial für mehr gewesen.

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  • 5 Sterne

    Heinz-Dieter B., 07.03.2021

    Ein Politthriller der Spitzenklasse

    Buchmeinung zu Jan Seghers – Der Solist

    „Der Solist“ ist ein Kriminalroman von Jan Seghers, der 2021 bei Rowohlt Buchverlag erschienen ist.

    Zum Autor:
    Jan Seghers alias Matthias Altenburg wurde 1958 geboren. Der Schriftsteller, Kritiker und Essayist lebt in Frankfurt am Main. Nach dem großen Erfolg von «Ein allzu schönes Mädchen» und «Die Braut im Schnee» folgte «Die Partitur des Todes», ausgezeichnet mit dem Offenbacher Literaturpreis sowie dem Burgdorfer Krimipreis. Danach erschienen «Die Akte Rosenherz» sowie «Die Sterntaler Verschwörung» und «Menschenfischer». Seine Romane wurden für das ZDF verfilmt und von über 30 Millionen Menschen gesehen.

    Klappentext:
    September 2017. Der Frankfurter Ermittler Neuhaus stößt zur neu gegründeten Berliner «Sondereinheit Terrorabwehr», die in einer Baracke auf dem Gelände des ehemaligen Flughafens Tempelhof residiert. Die Bundestagswahlen stehen bevor, in der Hauptstadt hat sich die Gefährdungslage drastisch verschärft. Neuhaus ist ein erfahrener Ermittler, doch die Berliner Kollegen begegnen ihm mit Skepsis. Nur die junge Deutschtürkin Suna-Marie kooperiert mit ihm.
    Da erschüttert eine Serie von Morden die Hauptstadt. Das erste Opfer: ein jüdischer Aktivist, das zweite eine muslimische Anwältin, weitere folgen.
    Was verbindet die Fälle? Neuhaus, der Solist, macht sich auf die Suche. Und in dieser Stadt, in der einen überall die Vergangenheit anspringt und die Gegenwart bedrängt, kämpft er allein. Fast allein.

    Meine Meinung:
    Es hat ein wenig gedauert bis mich die Figur Neumann und seine Geschichte erreicht hat. Aber dann hat sie eine Faszination ausgestrahlt, wie ich es selten erlebt habe. Der Autor schildert die Geschichte aus der Sicht seiner Hauptfigur und macht dies in einer sehr sachlichen Sprache. Neumann kommt mit Gefühlen nicht so wirklich zurecht. Er ist auf der Suche nach Wahrheit und Gerechtigkeit. Er kennt keine Kompromisse und vertraut kaum jemanden. Etwas näher kommt ihm seine Berliner Kollegin Suna-Marie, die von allen Grabowski gerufen wird. Sie versorgt ihn mit vielen Informationen und doch ist ihr Verhältnis nicht ungetrübt, denn sie geniest in ihrer Umwelt nicht nur Ansehen sondern auch Vorteile. Das ist für Neumann nicht in Ordnung. Es gibt drei Terroropfer, von denen keiner ein Unschuldslamm gewesen ist. Als Neumann in Gefahr gerät raufen sich Grabowski und Neumann zusammen. Sie unterhalten Unterstützung von einem Spitzenhacker, den Neumann aus Wiesbaden kennt. Auch wenn die meisten Figuren nur kurz beschrieben werden, entsteht ein komplexes Bild mit vielen Grautönen. Bald muss Neumann feststellen, dass er es mit mächtigen Gegnern zu tun hat, die auch politische Ziele verfolgen. Der Autor zeichnet ein Bild von einer machthungrigen Gruppierung, die vor kaum etwas zurückschreckt. Es ist also vor allem auch ein politischer Roman. Besonders beklemmend wirkt die Schlusspointe, die zeigt, in wie viele Köpfe Fremdenfeindlichkeit tief eingedrungen ist.
    Der Autor stellt die politischen Aspekte eher als Nebenaspekte in seiner spannenden und fesselnden Kriminalerzählung dar. Gerade dies erhöht die Wirkung.

    Fazit:
    Für mich ist das Buch ein ausgezeichneter politischer Roman, der zudem in jeder Hinsicht sehr spannend ist. Gerne vergebe ich fünf von Fünf Sternen (100 von 100 Punkten) und spreche ein klare Leseempfehlung aus.

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  • 5 Sterne

    Magineer, 09.03.2021

    Auftakt für ein faszinierendes Ermittler-Duo!

    Bereits auf der ersten Seite legt "Der Solist" die Messlatte gewaltig hoch - Jan Seghers' morbide Zustandsbeschreibung eines Berliner Abends ist von einer faszinierenden poetischen Qualität, von der die typischen modernen Thriller Lichtjahre entfernt sind. Anhand einiger kurzer Vignetten tauchen wir dann tiefer in die Figur des Sonderermittlers Neuhaus ein, bevor er das Ziel seines ersten literarischen Einsatzes erreicht, nämlich das besagte Berlin. Und schon beginnt ein rätselhafter Fall, denn dort wartet bereits die erste Leiche auf den Kriminalbeamten...

    Jan Seghers scheint nicht sonderlich interessiert an den Mechanismen des deutschen Krimis, und folgerichtig ist auch "Der Solist" alles andere als schnöde Mordaufklärung - dafür ist der Roman mit seinem knapp 230 Seiten nämlich ziemlich kurz gehalten und schielt somit eher in die Regalecke mit der anspruchsvollen Belletristiksammlung.

    Um es vorwegzunehmen: Neuhaus' erster Fall ist nicht wirklich vertrackt, und geübte Leser erkennen schon ziemlich früh, wie der Hase läuft, zumal der Autor die entsprechenden Nebenfiguren relativ auffällig in eigenen Kapiteln und in kurios grobschlächtiger Skizzenhaftigkeit einführt. Andererseits: Es spielt keine Rolle, denn "Der Solist" entfaltet seine Stärke mit dem seltsamen Ermittler-Duo, bestehend aus Neuhaus und der aufdringlich direkten Suna-Marie, genannt Grabowski, dass in Berlin aufeinandertrifft und beinahe sofort eine unwiderstehliche Dynamik entfaltet. Beide Figuren ergänzen sich wundervoll, und obgleich so mancher Dialog zwischen den zwei Querköpfen (immer in versteckter Streitlustigkeit) einzig und allein einem nur wenig verschleierten Info-Dump dient, folgt man Neuhaus und Grabowski fasziniert durch die Kulisse einer geschichtsträchtigen und doch immer recht eigenen Stadt, in der gewaltsamer Tod und bedingungslose Lebenslust nur einen Augenaufschlag voneinander entfernt liegen.

    Das Finale wird dann sehr abrupt eingeleitet und auch ähnlich karg beschlossen, so dass man am Ende unerwartet schnell in die Realität entlassen wird - und trotz dieses Mankos kann man es kaum erwarten, bald etwas Neues zu lesen von dem kantigen Ermittler und seiner schlagfertig direkten Begleitung. Neuhaus & Grabowski haben das Zeug zum absoluten Traum-Duo, und mit "Der Solist" hat Jan Seghers nur die Oberfläche dessen gestreift, was da bald auf uns zukommen könnte. Freuen wir uns drauf - und bis dahin uneingeschränkte Leseempfehlung für einen Berlin-Krimi der besonderen Art!

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  • 5 Sterne

    Philo, 08.02.2021 bei bewertet

    Jan Seghers hat sich für sein neues Buch "Der Solist" einen neuen Ermittler erdacht - Neuhaus (ohne Vornamen - leider), der auf Verbechen mit politischem Hintergrund spezialisiert ist, wurde vom Bundeskriminalamt in Wiesbaden nach Berlin zur "Sondereinheit Terrorabwehr" (SETA) abgeordnet, um die dortigen Kollegen bei ihren Ermittlungen zu unterstützen. Neuhaus macht sofort klar, daß er nicht in der Einsatzzentrale (genannt Baracke) auf dem Gelände des ehemaligen Flugplatzes Tempelhof arbeiten, sondern seine Ermittlungen im Alleingang durchführen werde. Dies aber wird von seiner neuen Kollegin Suna-Marie, einer Deutschtürkin, vereitelt, die sich an seine Fersen heftet, wovon Neuhaus zunächst einmal total genervt ist. Mehr und mehr ist er aber von ihr abhängig. Sie kennt Berlin wie ihre Westentasche, kennt alle Brennpunkte und einschlägigen Treffpunkte, alle Kneipen samt den Wirten und versorgt Neuhaus mit wichtigen Hintergrundinformationen, so auch zu dem Anschlag durch Anis Amri am Breitscheidplatz.

    Erschreckend ist zu lesen, wie Anis Amri sich der Überwachung durch die SETA nicht nur in Berlin, sondern auch schon vorher an anderen Orten entzogen hat. Hätte bei einer zielgerichteten Oberservierung der Anschlag womöglich verhindert werden können?

    Auf diesen Anschlag richtet Jan Seghers sein Augenmerk. Wie immer findet man in seinen Romanen ein tatsächliches Verbrechen eingebettet in eine fiktive Handlung, was seine Bücher so überaus spannend und interessant macht. Er beschreibt sehr genau, wie und wo Berlin sich verändert hat, die Gefährdungslage hier in der Hauptstadt ist enorm hoch.

    So geschehen mehrere Morde mit rassistischem Hintergrund. Ein jüdischer Aktivist und eine muslimische Anwältin sind die ersten Opfer. Ein Bekennerschreiben lautet auf "Kommando Anis Amri".

    Neuhaus ermittelt und bevor er wieder zum Bundeskriminalamt zurückkehrt,
    findet er die Drahtzieher, die hinter den Anschlägen stecken. Die Aufklärung ist ungeheuerlich.

    Neuhaus ist zwar ein Einzelgänger, aber trotzdem teamfähig, was er seiner stets freundlichen und hilfsbereiten neuen Kollegin Suna-Marie zu verdanken hat. Ich finde die beiden sehr sympatisch. Auf einen neuen Einsatz von Neuhaus darf man sehr gespannt sein.

    Wie immer in den Büchern von Jan Seghers bin ich von den Musiktiteln begeistert. Von der im Buch erwähnten Sängerin Cesária Évora unbedingt "Besame Mucho" anhören. Zum Weinen schön.

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  • 5 Sterne

    Philo, 08.02.2021

    Jan Seghers hat sich für sein neues Buch "Der Solist" einen neuen Ermittler erdacht - Neuhaus (ohne Vornamen - leider), der auf Verbechen mit politischem Hintergrund spezialisiert ist, wurde vom Bundeskriminalamt in Wiesbaden nach Berlin zur "Sondereinheit Terrorabwehr" (SETA) abgeordnet, um die dortigen Kollegen bei ihren Ermittlungen zu unterstützen. Neuhaus macht sofort klar, daß er nicht in der Einsatzzentrale (genannt Baracke) auf dem Gelände des ehemaligen Flugplatzes Tempelhof arbeiten, sondern seine Ermittlungen im Alleingang durchführen werde. Dies aber wird von seiner neuen Kollegin Suna-Marie, einer Deutschtürkin, vereitelt, die sich an seine Fersen heftet, wovon Neuhaus zunächst einmal total genervt ist. Mehr und mehr ist er aber von ihr abhängig. Sie kennt Berlin wie ihre Westentasche, kennt alle Brennpunkte und einschlägigen Treffpunkte, alle Kneipen samt den Wirten und versorgt Neuhaus mit wichtigen Hintergrundinformationen, so auch zu dem Anschlag durch Anis Amri am Breitscheidplatz.

    Erschreckend ist zu lesen, wie Anis Amri sich der Überwachung durch die SETA nicht nur in Berlin, sondern auch schon vorher an anderen Orten entzogen hat. Hätte bei einer zielgerichteten Oberservierung der Anschlag womöglich verhindert werden können?

    Auf diesen Anschlag richtet Jan Seghers sein Augenmerk. Wie immer findet man in seinen Romanen ein tatsächliches Verbrechen eingebettet in eine fiktive Handlung, was seine Bücher so überaus spannend und interessant macht. Er beschreibt sehr genau, wie und wo Berlin sich verändert hat, die Gefährdungslage hier in der Hauptstadt ist enorm hoch.

    So geschehen mehrere Morde mit rassistischem Hintergrund. Ein jüdischer Aktivist und eine muslimische Anwältin sind die ersten Opfer. Ein Bekennerschreiben lautet auf "Kommando Anis Amri".

    Neuhaus ermittelt und bevor er wieder zum Bundeskriminalamt zurückkehrt,
    findet er die Drahtzieher, die hinter den Anschlägen stecken. Die Aufklärung ist ungeheuerlich.

    Neuhaus ist zwar ein Einzelgänger, aber trotzdem teamfähig, was er seiner stets freundlichen und hilfsbereiten neuen Kollegin Suna-Marie zu verdanken hat. Ich finde die beiden sehr sympatisch. Auf einen neuen Einsatz von Neuhaus darf man sehr gespannt sein.

    Wie immer in den Büchern von Jan Seghers bin ich von den Musiktiteln begeistert. Von der im Buch erwähnten Sängerin Cesária Évora unbedingt "Besame Mucho" anhören. Zum Weinen schön.

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  • 5 Sterne

    Michaela W., 04.02.2021

    Das Cover des Buches gefällt mir echt gut. Und es hat auch den nötigen Bezug zum Inhalt. Wirklich gelungen.

    Inhalt:
    September 2017. Der Frankfurter Ermittler Neuhaus stößt zur neu gegründeten Berliner "Sondereinheit Terrorabwehr", die in einer Baracke auf dem Gelände des ehemaligen Flughafens Tempelhof residiert. Die Bundestagswahlen stehen bevor, in der Hauptstadt hat sich die Gefährdungslage drastisch verschärft. Neuhaus ist ein erfahrener Ermittler, doch die Berliner Kollegen begegnen ihm mit Skepsis. Nur die junge Deutschtürkin Suna-Marie kooperiert mit ihm.
    Da erschüttert eine Serie von Morden die Hauptstadt. Das erste Opfer: ein junger jüdischer Aktivist, das zweite eine bekannte muslimische Anwältin, weitere folgen. Was verbindet die Fälle? Neuhaus, der Solist, macht sich auf die Suche. Und in dieser Stadt, in der einen überall die Vergangenheit anspringt und die Gegenwart bedrängt, kämpft er allein. Fast allein.

    Meine Meinung:
    Oh was für ein starker Auftakt in eine neue Reihe. Mit Neuhaus als Charakter, hat Jan Segher einen Charakter geschaffen, der in Zukunft bestimmt das ein oder andere Mal aneckt. Mir gefällt der Ermittlungsstil von Neuhaus und das er auch vor Alleingängen nicht zurück schreckt. Im Gegenteil er ist eher nicht Team kompatibel. Besonders gefällt mir, das man hier auch sehr viel über Neuhaus Vorgeschichte erfährt. So kann man einiges an seinem Verhalten besser nachvollziehen.
    Die restlichen Charaktere hingegen bleiben ziemlich blass. Man kann keinen wirklichen Bezug zu ihnen herstellen.
    Interessant ist hier auch das die Realität mit Erfundenem vermischt wird. Jan Seghers hält sich hier auch nicht mit Nebensächlichkeiten auf. Das gefällt mir richtig gut. Es mag es, wenn Autoren einer Linie treu bleiben.
    Mich hat das Buch jedenfalls überzeugen können und ich freue mich auf weitere Fälle für Neuhaus und vielleicht erfahren wir ja dann auch irgendwann seinen Vornamen.

    Mein Fazit:
    Ganz klare Leseempfehlung. Volle 5 Sterne.

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  • 5 Sterne

    Ute K., 30.01.2021

    Spannend und beängstigend

    Das Cover passt perfekt zur Geschichte und hat mich sehr angesprochen. Nach diesem Buch hätte ich auch in der Buchhandlung sofort gegriffen.

    Der Ermittler Neuhaus wird aus Frankfurt zur Sondereinheit Terrorabwehr nach Berlin versetzt. Er ermittelt in einer Mordserie, zu der sich ein "Kommando Anis Amri" bekennt, so dass die Morde dem IS zugeordnet werden. Die meisten seiner Kollegen begegnen ihm sehr reserviert, mit der Deutschtürkin Suna-Marie, genannt Grabowski, bildet er aber ein gutes Zweier-Team.

    Es gelingt Jan Seghers perfekt, die Handlungen seiner fiktiven Figuren mit den Fakten der Ermittlungen zum Attentat auf den Weihnachtsmarkt am Berliner Breitscheidplatz zu verknüpfen. Das ist das beklemmende daran - man könnte fast glauben, dass alles real ist. Der Schreibstil ist prägnant, der Autor fasst sich kurz und bringt doch alles Wichtige an den Leser. Was mir besonders gefällt ist, dass der Ermittler Neuhaus völlig vorurteilsfrei an die Ermittlungen herangeht und so einen unverstellten Blick auf die Ereignisse hat. Nur so kann er herausfinden, dass der Hintergrund der Taten zwar auch ein politischer ist, aber eben nicht dem IS zugeordnet werden kann.

    Überhaupt ist mir Neuhaus sehr sympathisch. Er ist gar nicht so ein extremer Einzelgänger wie es der Buchtitel vermuten lässt. Seine Zusammenarbeit mit Grabowski und einigen hinzugezogenen Kräften von außen ist sehr gut, also ist er durchaus teamfähig. Auch Grabowski mochte ich von Anfang an, sie ist eine sehr kluge junge Frau, die mit beiden Beinen fest im Leben steht.


    Mit dem spannenden Fall rund um die Mordserie werden die brisantesten Themen unserer Gesellschaft aufgegriffen. Es geht um Rassismus, Antisemitismus, islamistischen Terror und Terror von rechts. Gleichzeitig zeigt uns die Geschichte, wie schnell Menschen eine vorgefasste Meinung übernehmen.

    Mein Fazit: Großartig! Schade, dass ich nur fünf Sterne vergeben kann!

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  • 5 Sterne

    Michaela B., 07.03.2021

    Jan Seghers hat sich für sein neues Buch "Der Solist" einen neuen Ermittler erdacht - Neuhaus (ohne Vornamen - leider), der auf Verbrechen mit politischem Hintergrund spezialisiert ist, wurde vom Bundeskriminalamt in Wiesbaden nach Berlin zur "Sondereinheit Terrorabwehr" (SETA) abgeordnet, um die dortigen Kollegen bei ihren Ermittlungen zu unterstützen. Die Bundestagswahlen stehen bevor, in der Hauptstadt hat sich die Gefährdungslage drastisch verschärft. Neuhaus ist ein erfahrener Ermittler, doch die Berliner Kollegen begegnen ihm mit Skepsis. Nur die junge Deutschtürkin Suna-Marie kooperiert mit ihm. Da erschüttert eine Serie von Morden die Hauptstadt. Das erste Opfer: ein jüdischer Aktivist, das zweite eine muslimische Anwältin, weitere folgen. Was verbindet die Fälle? Neuhaus, der Solist, macht sich auf die Suche. Und in dieser Stadt, in der einen überall die Vergangenheit anspringt und die Gegenwart bedrängt, kämpft er allein. Die junge Deutschtürkin Suna-Marie kennt Berlin wie ihre Westentasche, kennt alle Brennpunkte und einschlägigen Treffpunkte, alle Kneipen samt den Wirten und versorgt Neuhaus mit wichtigen Hintergrundinformationen. Wie immer findet man in seinen Romanen ein tatsächliches Verbrechen eingebettet in eine fiktive Handlung, was seine Bücher so überaus spannend und interessant macht. Er beschreibt sehr genau, wie und wo Berlin sich verändert hat, die Gefährdungslage hier in der Hauptstadt ist enorm hoch. So geschehen mehrere Morde mit rassistischem Hintergrund. Dies ist der Auftakt einer Thriller-Reihe mit dem BKA-Beamten Neuhaus
    Die Handlung blieb durchweg einfach interessant und sehr spannend. Zu keiner Zeit wurde mir langweilig. Ich habe mitgelitten und mit gefiebert.
    Wieder ein gelungenes Buch von Jan Seghers aber etwas anders als seine vorherigen.
    Ich kann dieses Buch nur weiter empfehlen. Ich vergebe hier 5 Sterne

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  • 5 Sterne

    mimitatis_buecherkiste, 30.01.2021

    Neuhaus, ein Frankfurter Ermittler, wird zur neu gegründeten Sondereinheit Terrorabwehr (SETA) in Berlin geschickt. Als erst ein jüdischer Aktivist, dann eine muslimische Anwältin ermordet werden, macht Neuhaus sich auf die Suche nach dem oder den Tätern. Unterstützt wird er von der jungen Deutschtürkin Suna-Marie, genannt Grabowski, die ihm anscheinend als einzige der Berliner Kolleginnen und Kollegen freundlich gesonnen ist. Als es erste Hinweise auf Anis Amri gibt, wird klar, dass es politisch brisant werden könnte und schon bald stellt sich die Frage, wem Neuhaus und Grabowski noch trauen können.

    Schon früh erfahren wir privates über Neuhaus, schon früh merken wir, dass er nicht nur Ecken und Kanten hat, nein; der ganze Mann ist uneben wie eine Straße voller Schlaglöcher. Wortkarg, zurückhaltend und ein Einzelgänger, der am liebsten allein ermittelt.

    „Grabowski, ich bin kein Teamplayer. Ich bin maulfaul und unfreundlich. Und ich arbeite am liebsten alleine.“ (Seite 52)

    Die kurzen Kapitel sind aufs wesentliche reduziert. Die Gespräche kurz und knapp. Dennoch hat das Buch eine unglaubliche Tiefe, schafft der Autor eine Atmosphäre, die mich begeistert und teilweise dazu geführt hat, dass ich vollkommen in der Geschichte eingetaucht bin. Und mal wieder hat der Autor es geschafft, mich für ein Thema zu begeistern, das normalerweise so gar nicht meines ist. Politische Krimis und Thriller meide ich, finde die Themen oft trocken und langweilig. Hier stimmt aber alles. Spannend, brisant und aktueller denn je erscheint die Geschichte und ist es auch. Ich bin nun ein großer Fan von Neuhaus und fiebere bereits einer Fortsetzung entgegen. Von mir gibt es 5 Sterne und eine uneingeschränkte Leseempfehlung.

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  • 5 Sterne

    Peter B., 04.02.2021

    Neuhaus
    Im vorliegende Buch, einem politischer Thriller, führt der Autor einen neuen Ermittler ein, den Frankfurter BKA-Mann Neuhaus. Das Ende des Buches lässt vermuten, dass wir es hier nicht mit dem letzten Fall dieses Mannes zu tun haben.

    Inhalt:
    Jener bereits erwähnte BKA-Ermittler stößt in Berlin auf eine neu gegründete Sondereinheit zur Terrorabwehr, wo er mit seinen dortigen Kolleginnen und Kollegen zunächst einen, im Verlauf des Falles aber noch weitere Morde aufklären soll.
    Die Wahl der Opfer, zunächst ein homosexueller jüdischer Aktivist, dann eine muslimische Anwältin, sowie an den Tatort gefundene Bekennerschreiben lassen einen terroristischen Hintergrund vermuten.

    Der eher eigenbrötlerische und wenig teamfähige Neuhaus macht sich daran, die Zusammenhänge zu enthüllen. Zur Seite steht ihm seine Kollegin Suna-Marie, genannt Grabowski, die von ihrer Art her eher dem Gegenteil von Neuhaus entspricht. Dennoch geben die beiden ein gutes Team ab und bauen auch im Laufe des Falles ein gewisses Vertrauen zueinander auf.
    Die Ereignisse spitzen sich im Laufes des Falls schließlich immer weiter zu, wobei auch Neuhaus selbst in große Gefahr gerät.

    Mein Fazit:
    In kurzen prägnanten Sätzen schildert Jan Seghers die Geschichte, irgendwie passend zu seinem wortkargen Ermittler.
    Mit weniger als 250 Seiten ist das Buch dann auch recht schnell ausgelesen, obwohl man als Leser gerne noch ein wenig mehr Zeit mit den Protagonisten verbracht hätte.
    Mir hat es gut gefallen und ich bin gespannt, welche neuen Fälle noch auf Neuhaus zukommen werden und wie sich vielleicht auch sein Privatleben entwickelt.
    Hier lässt sich der Autor noch größere Spielräume offen.

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  • 5 Sterne

    buchmachtkluch, 03.02.2021

    Maulfaul und unfreundlich
    … sei er, und außerdem arbeite er am liebsten allein. So die Selbsteinschätzung des Frankfurter Ermittlers Neuhaus, der als „Solist“ ins Team der neugegründeten Berliner „Sondereinheit Terrorabwehr“ berufen wird. Auch wenn Teamarbeit nun gar nicht sein Ding ist, muss er doch erkennen, dass Alleingänge nicht immer das Nonplusultra sind. Man schreibt den September 2017, und der verheerende Anschlag auf den Weihnachtsmarkt am Breitscheidplatz liegt noch kein Jahr zurück. Die drei Morde, die die Hauptstadt jetzt in kurzer Folge erschüttern, lassen offenbar nur einen Drahtzieher erkennen: der islamistische Terror aus dem Umfeld des skrupellosen Anis Amri. Die Story, die Jan Seghers in seinem neuen Roman entwickelt, hat es in sich. Das ist Spannung von Anfang bis Ende, wie vom Autor zu erwarten in schneller Abfolge, ohne Schnörkel und Weitschweifigkeit, prägnant, auf den Punkt, atemlos. Trotz größtenteils fiktionaler Elemente erweisen sich Handlung und Hintergründe als höchst aktuell. Die Partei „Die Aufrechten“ weist mit ihren Strukturen, ihrem Personal und ihren Phrasen eindeutig in die Richtung der rechtspopulistischen und rechtsextremen Demagogen. Aber da tun sich noch ganz andere Abgründe und Vernetzungen auf, die in jüngster Zeit die Schlagzeilen bestimmten und die Lösung der Fälle gar nicht so überraschend erscheinen lassen. Ich konnte das Buch einfach nicht aus der Hand legen, es wurde eine lange, überaus spannende Lesenacht! Klasse!

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  • 5 Sterne

    Lesemone, 31.01.2021

    Der Autor schildert den aktuellen Fall des Solisten in kurzen, prägnanten Worten. Hier ist weniger mehr. Interessant fand ich, dass die Geschichte vor der Bundestagswahl 2017 spielt und wir jetzt fast in der gleichen Situation wieder sind. Der Fall ist noch genauso aktuell wie vor 4 Jahren. Auch jetzt beschäftigen wir uns mit immer mehr Zustimmung der AfD, aber auch mit rechtsextremen Polizisten und anderen Sicherheitsleuten, bei denen man nicht weiß, was sie im Schilde führen. Hier wird der Fall Anis Amri noch einmal aufgeschlüsselt und Schlüsse daraus gezogen. Protagonist Neuhaus ist ein spezieller Charakter, den man mögen muss. Wie der Buchtitel schon andeutet, agiert er eher alleine. Aber mir hat seine Partnerin Grabowski sehr gut gefallen. Sie war sehr erfrischend und sehr offen und ehrlich. Die beiden passen gut zusammen, sie hat den Vorteil, in ihrem Bezirk anerkannt zu werden und sich auch mit den Leuten dort auszukennen. Da kann der Solist noch was lernen. Durch die Aktualität hat mir das Buch sehr gut gefallen. Der Autor hält sich mit keinen Nebensächlichkeiten auf und hat einen spannenden Fall geschaffen, den es aufzulösen gilt. Ich bin gespannt, wie es weitergehen könnte mit dem Solisten!

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  • 4 Sterne

    Elke H., 30.01.2021

    „Der Solist“ ist der Auftakt einer neuen Reihe des Autors Jan Seghers, dessen Kriminalromane mit Kommissar Marthaler und Team nicht nur in gedruckter Form vorliegen, sondern auch verfilmt wurden.

    Nun schickt er mit Neuhaus - ohne Vornamen - einen neuen Protagonisten ins Rennen. Der neue Einsatzort des Top-Ermittlers vom BKA Wiesbaden ist Berlin. Der Stadt steckt noch immer der islamistische Anschlag von Anis Amri auf den Weihnachtsmarkt in den Knochen, und es wäre fatal, wenn sich so etwas zum jetzigen Zeitpunkt wiederholen würde, stehen doch die Bundestagswahlen unmittelbar bevor. Deshalb soll Neuhaus der Sondereinheit zur Terrorabwehr SETA unter die Arme greifen. Aber das ist nicht seine einzige Aufgabe, wie sich im Verlauf der Story herausstellen wird.

    Und es geht gleich richtig los, denn unmittelbar nach seiner Ankunft wird er zu einem Tatort gerufen. Nahe einer Synagoge wurde der jüdische Aktivist David Schuster erschossen aufgefunden, bei der Leiche liegt ein Bekennerschreiben. Ein „Kommando Ansi Amri“ übernimmt die Verantwortung für diese Hinrichtung. Die Ermordung Schusters kommt zu einem Zeitpunkt, der nicht ungünstiger sein könnte, zumal das nächste Mordopfer, eine muslimische Anwältin, nicht lange auf sich warten lässt. Das ist natürlich Wasser auf die Mühlen der „Aufrechten“, einer Partei, die am äußersten rechten Rand angesiedelt ist. Und obwohl der Verantwortliche für die beiden Mordfälle schnell identifiziert ist, stellt sich die Frage nach dessen Auftraggeber.

    Neuhaus ist kein Teamplayer, er ist ein Einzelgänger, der nach seinen eigenen Regeln spielt, seine Entscheidungen selbst trifft und außer dem BKA-Präsidenten niemandem Rechenschaft schuldet. Aber selbst der beste Ermittler benötigt dann und wann Unterstützung, und so wird ihm die junge türkischstämmige Suna-Marie, genannt „Grabowski“, zur Seite gestellt. Die Dynamik, die sich aus der Zusammenarbeit dieser beiden doch sehr verschiedenen Typen entwickelt, verleiht diesem Roman eine besondere Note, zumal die junge Kollegin, ein typisches Kreuz-Kölln Gewächs, den Solisten auf ihre unnachahmliche sarkastische Art nicht nur mit den Besonderheiten seines neuen Einsatzortes vertraut macht, sondern auch seiner harten Schale den einen oder anderen Riss zufügt.

    Ein sympathisches Team, eine spannende Story mit Bezug zum aktuellen Zeitgeschehen, eine versierte Sprache, die ohne Umwege auf den Punkt kommt, von Beginn an durchgängig hohes Erzähltempo mit gut platzierten Cliffhangern…was will man mehr?

    Dennoch gibt es zwei Punkte, die den guten Eindruck trüben. Zum einen hört Neuhaus im Auto das Lied von Tom Waits‘ "In a cold cold ground". Das ist der Originaltitel des ersten Buchs aus Adrian McKintys Sean-Duffy-Reihe "Der katholische Bulle". Hmm.

    Und dann ist da noch der Hintergrund von Neuhaus' Mutter, die eh nur am Rande vorkommt. Ehemalige RAF-Sympathisantin? Das haben wir doch schon einmal gelesen. Richtig, bei Horst Eckert. Die Mutter seines Protagonisten Vincent Veih kommt auch aus dieser Ecke. Wenn das Verneigungen vor diesen Autoren sind, ist es für mich ok, aber hätte man kenntlich machen sollen.

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  • 4 Sterne

    Snarky, 11.02.2021

    Jan Seghers alias Matthias Altenbau hat schon einige Werke erfolgreich veröffentlicht und einige wurden auch vom ZDF verfilmt. Bisher spielten die Geschichten im Umkreis von Frankfurt am Main. „Der Solist“ ist der erste Kriminalroman von Jan Seghers, welcher nach Berlin führt.

    Es ist das Jahr 2017. Die Bundestagswahlen stehen an und der Fall Amri wird immer noch aufgearbeitet. Der Frankfurter Ermittler Neuhaus wird nach Berlin geschickt. Er soll der Sondereinheit für Terrorabwehr SETA unter die Arme greifen, weil die Gefährdungslage sich drastisch verschärft hat. Die Stadt wird von einer Reihe von Mord erschüttert, die einen terroristischen Hintergrund vermuten lassen: ein jüdische Aktivist wird nahe einer Synagoge erschossen, später dann eine muslimische Anwältin.

    Die Berliner Kollegen begegnen Neuhaus mit Skepsis. Nur die in Berlin aufgewachsenen Deutsch-Türkin Suna-Marie, von allen nur Grabowski genannt, arbeitet mit ihm zusammen. Gemeinsam machen sie sich auf die Suche nach der Verbindung zwischen beiden Fällen.

    Der Kriminalroman „Der Solist“ ist der Auftakt einer neuen Reihe von Jan Seghers. Mit 240 Seiten ist dieser Krimi kürzer als die gängigen Varianten. Dies mag an Seghers Schreibstil liegen. Anders als seine Autorenkollegen beschränkt es sich auf das Wesentliche. Er verzichtet auf die Lebensgeschichte des Pathologen einzugehen, welcher in einer Szene auftaucht. Obwohl es zum Ende hin, etwas ausführlicher hätte sein können. Obwohl der Roman „Der Solist“ fiktiv ist, tauchen viele Elemente, die auf wahren Begebenheiten basieren, auf. Sei es die rechtspopulistische Politik, die starken Einfluss auf die Öffentlichkeit ausübt, der Fall Amri oder die Chatgruppe mit rechtsextremen Inhalten.

    Was bei dem Hauptcharaktere in „Der Solist“ sofort auffällt, dass von Neuhaus kein Vorname bekannt ist. Dafür erfährt man relativ viel über seine Vergangenheit und Herkunft. Jan Seghers grenzt Neuhaus auch stark von den anderen BKA- Beamten ab. Sowohl vom Charakter und als Vermittler ist Neuhaus ein Einzelgänger, welcher auf niemanden als den BKA-Präsidenten hören muss. Daher fällt es ihm die Zusammenarbeit mit dem Berliner Team nicht gerade leicht.

    Als Team funktionieren Neuhaus und Grabowski recht gut. Es wird nur schnell deutlich, dass Jan Seghers keine klare Vorstellung hat, in welche Richtung die Beziehung des Ermittlerduos gehen soll. Seine Schwierigkeiten scheint der Autor auch mit weiblichen Charakteren in „Der Solist“ zu haben. Grabowski wirkt schemenhaft zusammen gewürfelt und klischeehaft. In Interviews zum Buch beschreibt Seghers sie nur als „sexy“. Wenn ein männlicher Autor einen weiblichen Charakter nur mit den Worten „sexy“ beschreiben kann, sagt schon alles.

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