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  • 5 Sterne

    0 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Summerdance, 18.01.2020

    Mit seinem Roman »Der Store« hat Rob Hart eine faszinierende Dystopie erschaffen. Anders als bei Orwells »1984« steht im Mittelpunkt aber keine Regierung sondern ein Wirtschaftsunternehmen, nämlich das Online-Versandhaus »Cloud«.

    𝐃𝐚𝐫𝐮𝐦 𝐠𝐞𝐡𝐭'𝐬
    Die Umwelt ist stark in Mitleidenschaft gezogen, die Innenstädte sind verlassen, Kaufhäuser stehen leer. Größter Arbeitgeber ist »Cloud«. Die Firma hat die lokalen Händler abgelöst und liefert per Drohne bis vor die Haustür. Von Büchern über Schuhe bis hin zu Elektroartikeln ist alles im Angebot. Um ihre Logistikzentren herum haben sie ganze Städte gebaut. Von den Mitarbeitern wird die Erfüllung einer Quote verlangt und dies über ein Rating überwacht. Wer zu langsam ist, wer Fehler macht oder wer Krankheitstage hat verliert Punkte. Und wer zu wenige Punkte hat verliert den Job. Da Cloud den Arbeitsmarkt kontrolliert ist ein Jobverlust gleichbedeutend mit Arbeitslosigkeit. Durch ein Armband werden die Mitarbeiter ständig überwacht: Türen können nur damit geöffnet werden, sämtlicher Zahlungsverkehr funktioniert digital und natürlich sind die Träger per GPS auch jederzeit zu orten.

    𝐌𝐞𝐢𝐧𝐞 𝐌𝐞𝐢𝐧𝐮𝐧𝐠
    Der Leser begleitet Paxton und Zinnia, die beide neu bei Cloud sind. Paxton musste den Job annehmen, weil Cloud seine Firma zerstört hat, Zinnia will die Geheimnisse von Cloud ans Licht bringen. Daneben kommt auch der Gründer von Cloud zu Wort, der die Entstehungsgeschichte und die Vision seines Unternehmens erzählt. Für das übergeordnete Verständnis sind diese Passagen zwar wichtig, vereinzelt fand ich sie aber etwas langatmig. Das ist aber schon mein einziger Kritikpunkt an das Buch. Ich fand das Szenario sehr spannend und clever umgesetzt. Parallelen zur Gegenwart sind natürlich vorhanden und geben dem Leser einige Denkanstöße.

    𝐅𝐚𝐳𝐢𝐭
    Das Buch hat mich begeistert. Es ist mitreißend erzählt, behandelt ein spannendes Thema und bleibt im Gedächtnis.

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  • 3 Sterne

    0 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Dark Rose, 07.01.2020

    Kurz vor Schluss lässt das Buch leider stark nach


    Gibson (Gib) ist er Erfinder / Chef von Cloud. Er hat erfahren, dass er bald sterben wird und möchte nun das Beste aus seiner verbliebenen Zeit machen.



    Paxton war Unternehmer, bis ihm Cloud, der größte Onlineshop der Welt, sein Unternehmen zerstört hat. Jetzt bleibt ihm nichts anderes übrig, als sich um einen Job bei eben dieser Firma zu bewerben. Er schafft es tatsächlich und bekommt ihn, allerdings ist bei Cloud nicht alles so, wie es nach außen hin gern propagiert wird.



    Zinnia ist undercover. Sie bekommt einen Haufen Geld dafür Cloud zu infiltrieren. Auch sie entdeckt Missstände.



    Man erlebt den Einstellungstest sowohl aus Paxtons als auch anschließend aus Zinnias Sicht und merkt deutliche Unterschiede. Während Paxton nichts hinterfragt und sich vollkommen auf die Aufgaben konzentriert, versteht Zinnia den dahinterliegenden Sinn. Durch die beiden erlebt man auch alles andere, die Struktur und Arbeitsbedingungen und die totale Überwachung der Mitarbeiter, die in den Broschüren sogar – wenn auch verschleiert – angekündigt wird.



    Wenn man sich die Mühe macht, das gelesene aus den Broschüren und Merkblättern genau durchzulesen, bemerkt man schon recht bald gewisse disharmonische Töne. Die totale Überwachung der Mitarbeiter, die eigene Währung, etc.



    Gibson sorgt für die notwendige Orientierung. Wie ist Cloud entstanden, wie sieht die Welt jetzt aus, usw.



    Es wird immer deutlicher, dass irgendetwas bei Cloud nicht stimmt. „Freiwillige Überstunden“ die nicht freiwillig sind, Quoten, die man nur erfüllen kann, wenn man seine Gesundheit und sein Leben riskiert, Triebtäter, die gedeckt werden und noch vieles mehr. Wenn man „Ärger macht“ indem man etwas meldet oder sich wehrt oder sich auch nur weigert nicht die Arbeitsschutzregeln, die eh ein Witz sind, zu brechen, ist man raus. Und Cloud hat es so eingerichtet, dass man nach einer Kündigung nie wieder irgendwo einen Job bekommt.



    Ich fand das Buch die ersten ca. 75% sehr gut, es hat mir echt gefallen, vor allem die vielen leisen disharmonischen Töne, die immer lauter wurden. Dann hat es leider die Richtung gewechselt und das in einer Weise, die mir nicht gefiel. Ich fand das ziemlich doof und das Ende auch.



    Ja, es hat seinen eigenen Stil, es geht am Anfang recht schleppend voran, aber nur, wenn man nicht zwischen den Zeilen liest. Man begleitet den Arbeitsalltag von Paxton und Zinnia, der eintönig scheint und vor allem bei ihr oft aus Aufzählungen besteht, welche Artikel sie holen muss. Aber achtet man auf das große Ganze und lässt sich davon nicht langweilen, verraten gerade diese Kapitel sehr viel über Cloud und die Art, wie die Mitarbeiter wirklich behandelt werden. Die Psychologie hinter dieser Philosophie.



    Fazit: Die ersten ca. 75% des Buches gefielen mir wirklich gut. Es war faszinierend, interessant, spannend irgendwie und sehr subtil. Diese Subtilität spricht mich wirklich an. Man fragt sich oft „liegt das an mir, oder kann man das auch anders verstehen?“. Diese Momente nehmen mit fortschreitender Handlung zu und irgendwann ist der Punkt erreicht, ab dem die Misstöne deutlicher zu hören sind und nicht mehr zu überhören sind. Das ganze Gerüst von Cloud bricht in sich zusammen. Das, was man glauben soll stimmt nicht mehr mit der Wirklichkeit überein, im Gegenteil. Und gerade in diesem Moment der Erkenntnis, entwickelt sich das Buch für mich leider in die falsche Richtung. Es wird in meinen Augen unrealistischer.

    Ich hatte anfangs das Gefühl, dieses Buch könnte sich gut und gerne in die lange Reihe der großen dystopischen Romane der 1980er einreihen, aber leider lässt es zum Schluss hin nach und der Autor wählt in meinen Augen den leichten Weg, was ich persönlich schade finde.



    Das Buch bekommt von mir 3,5 Sterne.

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  • 5 Sterne

    4 von 7 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    tinaliestvor, 30.12.2019

    Paxton ist am Ende. Seine frisch gegründete Firma ist pleite und das alles nur wegen Cloud. Ausgerechnet dort ist er jetzt auf der Suche nach einem neuen Job. Nach dem Einstellungstest trifft er auf Zinnia, die ebenfalls einen der so scheinbar heiß begehrten Jobs in der Cloud ergattert hat.

    Doch für die beiden läuft der gemeinsame Start in der Cloud, einer ganz eigenen Welt, die aus einem unendlichen Hochregallagern mit Waren aller Art und den dazugehörigen „Lebenssystem“ für die Arbeiter besteht, etwas holprig.

    Zinnia landet unerwarteter Weise im Lager und ist ab sofort als Pickerin tätig. Sie läuft abertausende Schritte am Tag und das nur, um die Menschen außerhalb der Cloud mit Waren zu versorgen. Paxton wird dank seiner letzten Arbeitsstelle als Gefängniswärter ins Security-Team gesteckt. Beide sind mehr als unzufrieden mit der Situation.

    Während Zinnia die scheinbar schöne und übermächtig praktische Cloudwelt mit Skepsis und Zynismus betrachtet, fühlt sich Paxton nach und nach immer zufriedener.

    Beide verfolgten eigene Ziele und können sich dieser Cloudfamilie nur bedingt öffnen. Erst als der Cloudgründer Wells auf seine Abschiedstour durch Amerika reist, scheinen Zinnia wie auch Paxton an einem bestimmten Punkt angelangt zu sein. Ist dieses Leben wirklich die schöne neue Welt?

    Dass alles seinen Preis hat, muss Zinnia in ihrem Alltag als Arbeitsbiene sehr schnell lernen. Das Ranking und die nächste Kündigungswelle immer vor Augen beschließt sie, sich ihres eigentlichen Auftrages zu besinnen. Paxton hingegen tritt auf der Stelle und hört auf, die scheinbar sinnlosen Aufträge seiner Vorgesetzten zu hinterfragen. Bis er eines Tages ausgerechnet Zinnia etwas genauer hinterfragt.

    Wollen wir wirklich in einer solchen Welt leben, in der alles was man benötigt aus einem Konzern direkt mit einer Drohne vor die Haustür geliefert wird? Ganz so fern scheinen wir der Fiktion von Rob Hart nicht mehr zu sein. Onlinestores sprießen wie Unkraut aus dem Boden und Shopping mit nur einem Klick spart Zeit aber nur scheinbar Geld? Dann willkommen in der Cloud.

    Für Rob Hart ist es ein leichtes Spiel. Der Leser fühlt sich wohl, er kennt diese Welt. Man muss sich oft die Frage stellen, ob man gemeinsam mit Zinnia gegen diesen wabernden Freudentaumel rebelliert, oder wie Paxton vollständig in dieser heilen Welt aufgeht.

    Die Hoffnung Harts liegt darin, dass wir uns zu dem besinnen, was wir sind: Individuen.
    Wir sind keine Masse, die sich so einfach fügt und formen lässt.

    Ein gnadenlos ehrlicher Roman über den Internetwahnsinn, Onlinestores und über Firmengründer, deren Machtstreben einen das Fürchten lehren.

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  • 4 Sterne

    2 von 6 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    dear_fearn, 13.11.2019

    Der Markt bestimmt

    Das gebundene Buch kommt bereits wie ein Paket daher: Brauner Papiereinband, recht dick und schwer, bereit zum auspacken bzw. loslesen. Die Hände, die sich auf dem Cover aus dem Barcode recken, lassen schon vermuten, dass es keine besonders glückliche Story sein wird, sondern Menschen im System untergehen und Hilfe suchen.

    Los geht es mit der Vorstellung der drei Hauptcharaktere: Gibon Wells, der Erfinder von "Cloud", DEM Onlinehandel, der mittels Drohnen die ganze Welt beliefert und eine absolute Monopolstellung hat, schreibt Blogeinträge, da der Krebs ihn bald dahinraffen wird und er sich verabschieden möchte. Paxtons Erfindung wurde von Cloud abgekupfert und günstiger verkauft, wodurch er pleitegegangen und nun auf eine Arbeitsstelle bei seinem ärgsten Konkurrenten angewiesen ist. Und dann ist da Zinnia, die werweißwoher kommt und andere Pläne hat, als sie vorgibt. Die beiden überstehen das Bewerbungsverfahren bei Cloud und beginnen ihre Arbeit, in einem riesigen Klotz, inmitten von unter dem Klimawandel verdorrender Landschaft.

    Die drei Charaktere wechseln sich im Buch ab. Jeder bekommt seine eigene Erzählperspektive, die durch Kapitel mit ihren Namen in der Überschrift angekündigt wird. Das macht das ganze übersichtlich. Anfangs fand ich die Typo recht verwirrend, da die Texte aus den Cloud-Werbevideos in einem anderen Font dargestellt sind.

    Der Schreibstil an sich ist gut verständlich, schön leicht zu lesen und vor allem langsam. Die Story plätschert so dahin und wird immer mal von spannungsvolleren Passagen unterbrochen, die jedoch kein Gänsehaut-Thriller-Gefühl aufkommen lassen, bei dem die Hände schwitzen. Die Beschreibungen der Anlage sind bildhaft und beklemmend, die Eintönigkeit der Tage bei Cloud kommt sehr gut rüber, was die Story manchmal langatmig werden lässt. So richtig spannend wird es eigentlich erst auf den letzten 30 Seiten.

    Die Charakterentwicklung von Paxton ist sehr interessant. Er ist ein plumper, aber sympathischer Typ, der mit seinem Wertesystem hadert. Zu Zinnia habe ich absolut keinen Zugang finden können, weil sie sich anders gibt, als sie ist, und dadurch immer unnahbar bleibt. Gibson Wells fand ich auch sehr interessant, da er nach Außen als Weltverbesserer auftritt und man seine Aufrichtigkeit in den Blog-Beiträgen kaum anzweifeln kann. In den letzten Kapiteln darf man dagegen schon tiefer unter die Maskerade blicken.

    Hübsch finde ich wiederkehrende Hinweise, z.B. der wackelnde Barhocker und die Personalisierung der Cloudbänder. Manchmal finde ich aber, dass umständliche Beschreibungen einer flotteren, spannungsgelandeneren Handlung ziemlich im Weg stehen. Hier wurde viel Potential nicht genutzt.

    Insgesamt war es aber ein Abtauchen in eine Welt, die so gruselig realistisch ist, dass es umso mehr ein Ansporn ist, mehr gegen den Klimawandel zu tun, sich nicht nur Konzernen hinzugeben, sondern auch mal wieder in kleinere Läden zu gehen und öfter die regionale Wirtschaft zu unterstützen. Aus diesem Buch lässt sich viel über unser Handeln in der heutigen Zeit lernen und welche Konsequenzen sich daraus ergeben könnten. Aufrüttelnd!

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  • 4 Sterne

    kvel, 13.10.2019 bei bewertet

    Schöne neue Welt.

    Bitte das letzte Drittel der Seite 590, der Danksagung, lesen.
    Es geht um Maria Fernandes.
    Und das ist wirklich wichtig!
    „Schließlich noch ein paar Worte zur Widmung. Maria Fernandes hat sich in New Jersey mit Teilzeitjobs in drei verschiedenen Filialen von Dunkin' Donuts über Wasser gehalten. Als sie 2014 zwischen zwei Schichten in ihrem Auto schlief, strömte durch einen Defekt Gas aus, und sie erstickte. Sie hatte Mühe, die monatlichen 550 Dollar für ihre Kellerwohnung aufzubringen. Im selben Jahr hat Nigel Travis, der CEO von Dunkin' Brands, laut dem Boston Globe 10,2 Millionen Dollar verdient. Mehr als alles andere lebt die Geschichte von Maria im Zentrum diese Buches.“

    Inhalt:
    Die Analogie zu A... ist natürlich unverkennbar.

    Meine Meinung:
    [ Schöne, dicke, holzige Seiten.
    Die Blätter haben einen angenehmen Griff beim Umblättern.
    Die Schrift fand ich sehr angenehm zum Lesen. ]

    Den Roman fand ich insgesamt sehr spannend geschrieben.

    Das Ende fand ich gut.
    Auch wenn es nicht so war, wie ich erwartet hätte.
    Aber es passte und war stimmig.

    Fazit: Lesenswert!

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  • 4 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    kvel, 13.10.2019

    Schöne neue Welt.

    Bitte das letzte Drittel der Seite 590, der Danksagung, lesen.
    Es geht um Maria Fernandes.
    Und das ist wirklich wichtig!
    „Schließlich noch ein paar Worte zur Widmung. Maria Fernandes hat sich in New Jersey mit Teilzeitjobs in drei verschiedenen Filialen von Dunkin' Donuts über Wasser gehalten. Als sie 2014 zwischen zwei Schichten in ihrem Auto schlief, strömte durch einen Defekt Gas aus, und sie erstickte. Sie hatte Mühe, die monatlichen 550 Dollar für ihre Kellerwohnung aufzubringen. Im selben Jahr hat Nigel Travis, der CEO von Dunkin' Brands, laut dem Boston Globe 10,2 Millionen Dollar verdient. Mehr als alles andere lebt die Geschichte von Maria im Zentrum diese Buches.“

    Inhalt:
    Die Analogie zu A... ist natürlich unverkennbar.

    Meine Meinung:
    [ Schöne, dicke, holzige Seiten.
    Die Blätter haben einen angenehmen Griff beim Umblättern.
    Die Schrift fand ich sehr angenehm zum Lesen. ]

    Den Roman fand ich insgesamt sehr spannend geschrieben.

    Das Ende fand ich gut.
    Auch wenn es nicht so war, wie ich erwartet hätte.
    Aber es passte und war stimmig.

    Fazit: Lesenswert!

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  • 4 Sterne

    leseratte1310, 13.09.2019 bei bewertet

    Vor vielen Jahren war „1984“ das Bild für eine erschreckende Zukunft, die niemand so erleben wollte. Doch das Leben geht weiter und die Zukunft von damals ist längst Realität geworden. Heute eröffnet uns das World Wide Web riesige Möglichkeiten, aber wir müssen auch mit den Nachteilen klarkommen. Große Unternehmen bestimmen, wo’s lang geht und hebeln Regierungen aus. Mit der Möglichkeit schnell an Informationen zu kommen, liefern wir auch sehr persönliche Informationen über uns.
    Rob Hart setzt mit seiner Geschichte „Der Store“ noch eins drauf. Die Klimakatastrophe hat richtig zugeschlagen und macht die Unternehmungen, die wir heute bei schönem Wetter draußen erleben, fast unmöglich. Man will einfach nicht mehr vor die Tür. Wie gut, dass es den Store „Cloud“ gibt. Er liefert alles, egal wohin und schafft Arbeit. Der Store ist Familie. Er schafft sich aber auch jeden Mitbewerber vom Hals.
    Unternehmensgründer Gibson hat sich seine Gedanken gemacht, die durchaus positiv waren. Doch gut gemeint ist nicht immer gut gemacht. Man muss sich mit seiner Argumentation auseinandersetzen und sich selbst eine Meinung bilden.
    Paxton und Zinnia lernen sich bei der Arbeit im weltgrößten Onlinestore kennen. Paxton arbeitet bei der Security und Zinnia pickt die Waren aus dem Lager. Man lernt die beiden kennen und damit eine andere Sicht auf das Leben bei Cloud, Leben und Arbeit dort ist nämlich die perfekte Ausbeutung der Menschen – moderne Sklaverei!
    Schon von der ersten Seite an, fand ich die Beschreibung sehr bedrückend. Da aus unterschiedlichen Perspektiven berichtet wird, konnte ich mir ein umfassendes Bild machen, dass zunehmend schlimmer und beklemmender wurde.
    Dann macht Paxton eine Entdeckung und die Geschichte wendet sich.
    Das Buch liest sich sehr gut und bringt einen zum Nachdenken. Machen wir uns nichts vor: Diese Zukunft ist schon längst da.

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  • 4 Sterne

    leseratte1310, 13.09.2019

    Vor vielen Jahren war „1984“ das Bild für eine erschreckende Zukunft, die niemand so erleben wollte. Doch das Leben geht weiter und die Zukunft von damals ist längst Realität geworden. Heute eröffnet uns das World Wide Web riesige Möglichkeiten, aber wir müssen auch mit den Nachteilen klarkommen. Große Unternehmen bestimmen, wo’s lang geht und hebeln Regierungen aus. Mit der Möglichkeit schnell an Informationen zu kommen, liefern wir auch sehr persönliche Informationen über uns.
    Rob Hart setzt mit seiner Geschichte „Der Store“ noch eins drauf. Die Klimakatastrophe hat richtig zugeschlagen und macht die Unternehmungen, die wir heute bei schönem Wetter draußen erleben, fast unmöglich. Man will einfach nicht mehr vor die Tür. Wie gut, dass es den Store „Cloud“ gibt. Er liefert alles, egal wohin und schafft Arbeit. Der Store ist Familie. Er schafft sich aber auch jeden Mitbewerber vom Hals.
    Unternehmensgründer Gibson hat sich seine Gedanken gemacht, die durchaus positiv waren. Doch gut gemeint ist nicht immer gut gemacht. Man muss sich mit seiner Argumentation auseinandersetzen und sich selbst eine Meinung bilden.
    Paxton und Zinnia lernen sich bei der Arbeit im weltgrößten Onlinestore kennen. Paxton arbeitet bei der Security und Zinnia pickt die Waren aus dem Lager. Man lernt die beiden kennen und damit eine andere Sicht auf das Leben bei Cloud, Leben und Arbeit dort ist nämlich die perfekte Ausbeutung der Menschen – moderne Sklaverei!
    Schon von der ersten Seite an, fand ich die Beschreibung sehr bedrückend. Da aus unterschiedlichen Perspektiven berichtet wird, konnte ich mir ein umfassendes Bild machen, dass zunehmend schlimmer und beklemmender wurde.
    Dann macht Paxton eine Entdeckung und die Geschichte wendet sich.
    Das Buch liest sich sehr gut und bringt einen zum Nachdenken. Machen wir uns nichts vor: Diese Zukunft ist schon längst da.

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  • 5 Sterne

    0 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Ulrike F., 03.09.2019

    Beängstigende Zukunftsvision


    Der Roman scheint in ziemlich naher Zukunft zu spielen. Unsere Umwelt ist kaputt, das haben wir geschafft! Energieknappheit sorgt dafür, dass weder Mensch noch Tier sich außerhalb der eigenen vier Wände aufhalten wollen/können. Die Menschen sind (gerne) abhängig davon, sich alles nach Hause liefern zu lassen. Bequemlichkeit rundherum verspricht uns Gibson Wells, Betreiber von Cloud. Clouds sind riesige Warenhäuser, die keine Wünsche offen lassen. Eine Bestellung wird aufgegeben, in der Cloud verpackt und mit Drohnen an den Empfänger versandt.

    Im TV laufen Werbefilme, wie gut der Online-Store Cloud Familien unterstützt. Aber nicht nur das. Zum Schutze der Umwelt sollen Bürger in der Cloud arbeiten und wohnen. Hier wird alles geboten. Schulen, Einkaufsmeilen, Gaststätten, Spielbetriebe, ärztliche Versorgung - und natürlich als erstes Wohnungen. So wird der Kohlendioxidausstoß durch Pendeln zwischen Wohnung und Arbeitsstätte stark vermindert.

    Gibson Wells hatte die Vision, er war ein geschäftstüchtiger Junge, der in seiner Kindheit schon mit Freunden Geld verdiente. Seine Gedanken hat er ausgearbeitet - das Ergebnis waren irgendwann einmal die Clouds, wie die Warenhäuser mit ihrem Umfeld heißen. Eine tolle Sache - aber eben auch beängstigend. Viele Firmen werden aufgekauft, kleine Unternehmer haben kaum noch eine Chance,

    Neue Mitarbeiter durchlaufen vorher einen Test und wenn sie ihn bestanden haben, werden sie in unterschiedliche T-Shirts gesteckt und kommen in einen von 3 Wohnblocks. Rote Shirts sind z.B. die Arbeiter, die die Bestellungen zusammenstellen - ich hab sie für mich mal Arbeitsameisen genannt. Dann gibt es Techniker, Sicherheitsdienst, Mitarbeiter der Krankenhäuser, Manager und, und, und. Doch es gibt nichts geschenkt. Den Mitarbeitern ist bewußt, dass und wodurch ihre Leistung gemessen wird.

    Beim Einstellungstest lernen sich Paxton und Zinnia kennen. Paxton hat eine Erfindung gemacht, doch durch die Cloud ging er pleite. Zinnia hat einen besonderen Auftrag.

    Das Buch ist in Kapitel unterteilt, in denen es um Paxton und Zinnia geht, je in der dritten Person Singular. Lediglich Gibson Wells macht da eine Ausnahme, er berichtet in der Ich-Form.

    Der Autor Rob Hart will uns, so glaube ich, noch mal darauf hinweisen, welchen Raubbau wir begehen. Wer weiß, vielleicht kann er einige von uns wachrütteln. - Zugleich weist er uns auf die immer größer werdende Schere zwischen arm und reich hin (s. Widmung und Erklärung dazu im Nachwort).

    Der Roman lässt sich gut lesen. Allein wegen seiner Botschaft ist er schon eine Empfehlung wert. Er ist unterhaltsam und man kann sich - wenn auch widerwillig und empört - in alles hineinversetzen.

    Das Buch erscheint ab 02. September 2019 bei Heyne. Es soll verfilmt werden.

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