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  • 5 Sterne

    16 von 19 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Claudia J., 04.09.2019

    Als Buch bewertet

    Die Geschichte der Mary Theresa Olivia Cornwallis-West, die Fürstin Daisy von Pless wurde.
    Das Buch beginnt 1883, wo Daisy in England kurz vor ihrem Debüt steht und auf den Fürsten Hans von Pless trifft. Ein perfekter Ehemann für ihre verarmte Familie. Und sie ist das perfekte, hübsche Aushängeschild für Hans. Mit der steifen Etikette in Deutschland hat Daisy so ihre Schwierigkeiten und auch mit der Lieblosigkeit ihres Ehemannes, obwohl sie sich sehr bemüht.
    Doch Daisy entwickelt sich weiter, erkennt die Missstände der armen Bevölkerung und ver-sucht diese zu ändern. Dann kommt der Krieg und verändert alles, wo sie sich doch so bemühte diesen zu verhindern. Denn im Gegensatz zu den Regierenden sieht sie nichts Gutes voraus.
    Daisy von Pless war mir bisher als historische Person gänzlich unbekannt, obwohl sie zu ihrer Zeit in der Gesellschaft unheimlich bekannt und viel erwähnt war. Das hat sich durch dieses Buch geändert und hat zudem noch weitere geschichtliche Hintergründe vermittelt.

    Ein sehr gut zu lesender Schreibstil. Es wird aus der Sicht Daisys erzählt, dazu Eintragungen aus ihrem Tagebuch, Zeitungsmeldungen und Briefe die sie bekam, oder verschickt hat.
    Neben Daisy sind auch noch andere Charaktere wichtige Figuren in diesem gut zu lesenden Buch. Wie Joschi, aus ganz armen Verhältnissen, den die Liebe zu Pferde an den Plessschen Hof bringt. Daisy findet Menschlichkeit auch eher bei einer älteren Angestellten, bei ihrer Zofe.
    Auf jeden Fall ist die gesamte Geschichte sehr gelungen und Daisys Schicksal ist schon berüh-rend. Ihre Geschichte ist aufgrund eines Besuches der Autorin in Polen entstanden und wirklich intensiv und gut recherchiert. Der Aufbau in Daisys Lebensabschnitte gefällt mir, ebenso emp-fand ich das Nachwort der Autorin als wichtig und sehr informativ.

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  • 5 Sterne

    10 von 14 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Johann B., 31.08.2019

    Als eBook bewertet

    Als Sabine Weigand Polen besuchte und dort das stolze Anwesen Schloss Fürstenstein besichtigen konnte, erfuhr sie von Daisy von Pless. Sie war derart beeindruckt von dieser tapferen Frau, dass sie weiter recherchierte. Diese intensiven Recherchen boten die Grundlage für #DieEnglischeFürstin.

    Frau Weigand ist bekannt dafür, dass sie faktenreiche Romane schreibt und dabei häufig Hauptpersonen erzählen lässt, die keinen hohen Bekanntheitsgrad haben. So auch bei Daisy von Pless. Sie wächst behütet mit ihren beiden Geschwistern in England auf. Das beschreibt die Autorin in der Ich-Form im Namen Daisys. Ihre Mutter hat ein Verhältnis mit dem Prinzen of Wales, dem späteren König Edward. Die Eltern Daisys haben Geldprobleme und der Verkauf ihres Landhauses steht im Raum.

    Zu dem Zeitpunkt steht das Debüt Daisys an und sie fährt mit ihrer Mutter nach London. Beim ersten Ball, den die Queen Victoria ausrichtet, geschieht das Unglaubliche. Nach der Begrüßung der Queen, per Handschlag und mit Knicks, stolpert Daisy und fällt hin. Die Adeligen lachen und die junge Frau ist zu Tode betrübt. Aber nicht lange, gilt sie doch als schönste Debütantin, die London je sah. Da verwundert es nicht, dass ein reicher Fürst aus Deutschland ihr einen Antrag macht. Sie lehnt ab, da sie den Mann nicht mag und er wesentlich älter als sie ist.

    Die Mutter Daisys redet allerdings so lange auf sie ein, dass sie der Hochzeit dann doch zustimmt. Traurig geht sie mit ihrem Mann nach Schlesien. Sie ist jung und schüchtern. Stets versucht sie, es ihrem Mann recht zu machen und zieht dennoch immer wieder seinen Zorn auf sich. Mit der Geburt des ersten Kindes steigt ihr Selbstbewusstsein und sie fängt an, sich zu wehren. Sie geht eigene Wege.

    Parallel zum Leben der Englischen Fürstin beschreibt die Autorin auch den Werdegang Joschis, einem armen Arbeiterkind. Vater und Mutter arbeiten in einem der Kohlengrube des Ehemanns Daisys. Durch ihn erfährt Daisy von der Armut der Menschen, die für den Fürsten Pless arbeiten. Auch wird ihr immer klarer, wie herzlos und hart ihr Mann ist. Sie kämpft gegen seine Härte und setzt sich trotz großer Schwierigkeiten für die Grubenarbeiter Schlesiens ein. Kindern und Behinderten gilt dabei ihre größte Sorge. Auch die halb verhungerten jungen Mütter finden in ihr eine wichtige Unterstützung.

    #DieEnglischeFürstin war wieder mal ein Buch, welches mir sehr gut gefiel. Der Stil von Frau Weigand ist abwechslungsreich und lebendig. Die Charaktere entwickeln sich im Laufe des Buches und wachsen mir ans Herz. Besonders die Lage der Arbeiter zur damaligen Zeit, ist eindrücklich beschrieben. Aber auch die Darstellung der Geschehnisse an der Front zeugen von intensiver Recherche. Ja, das Buch nahm mich gefangen und es gibt etliche Fakten, die hier verarbeitet sind. Das schreibt Frau Weigand auch im Anhang. Zudem gibt es ein Personenverzeichnis, ein Abbildungsverzeichnis und die Erläuterungen zu Fußnoten.

    Das Cover ist geschmückt mit einem Abbild der Fürstin, welches von James Lafayette stammt. Sehr passend und perfekt ausgewählt, so finde ich.

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  • 3 Sterne

    8 von 10 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Bärbel K., 01.09.2019

    Als eBook bewertet

    Daisy, eigentlich heißt sie Mary Theresa Olivia Cornwallis-West, gehört dem englischen Adel an. Allerdings sind ihre Eltern pleite, so dass Daisy einen reichen Deutschen heiraten muss. Die Ehe ist alles andere als glücklich. Ihr Ehemann Hans Heinrich XV., Graf von Hochberg, Fürst von Pless, hat sie nur wegen ihres Namens und ihrer sehr guten Verbindungen zum Hochadel geheiratet. Das Einzige, was er von ihr erwartet, sind männliche Erben….
    Detailliert beschreibt die Autorin das Leben des englischen als auch des deutschen Adels. Deren Leben, so hat sich bei mir der Eindruck gefestigt, bestand nur aus Reisen, Jagden, Bällen und sich sonst noch bietenden Vergnügungen. Ehen wurden nicht aus Liebe, sondern wegen Titel und Macht geschlossen. Dies alles kam beim Lesen gut zum Ausdruck. Selbst als Hans fremdgeht, findet Daisy darum bei ihrer Mutter auch keine Unterstützung, sondern lediglich den Hinweis: „Du hast den Status und das Geld.“ Zum Glück haben sich die Zeiten heute geändert.
    Während des Lesens haben mich die ganzen Adelshäuser mit ihren entsprechenden Titeln ganz verwirrt. Zum Glück hat die Autorin ein Personenverzeichnis mitgegeben.
    Daisy, eigentlich ein lebensbejahender Mensch, muss ganz schön viel zurückstecken. Aufgrund ihrer Erziehung – Mädchen müssen anmutig, hübsch und damit begehrenswert sein – war anfangs gutes Aussehen ihr das Wichtigste. Leidvoll musste sie dann aber erfahren, dass dieses Aussehen ihr zwar Türen öffnete, aber ihr Herz nicht zufriedener und sie dadurch glücklicher wird. Leider hat es mir hier an Dramatik beim Lesen gefehlt. Die kam nicht richtig zum Ausdruck. Ein mitfiebern bei all ihren Sorgen und Nöten habe ich beim Lesen darum auch nicht verspürt.
    Das Buch liest sich gut, wird durch Zeitungszitate und Briefe aufgelockert, wirkte aber insgesamt oft langatmig. Von mir gibt’s 3 Lese-Sterne.

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  • 5 Sterne

    8 von 14 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Diana B., 04.09.2019

    Als Buch bewertet

    Dieses Buch habe ich innerhalb von 3 Tagen regelrecht verschlungen. Vielleicht liegt es auch daran, dass ich Biografien über englische Persönlichkeiten liebe ! ?

    Die junge Daisy ist verliebt, darf ihn aber nicht heiraten. Ihre Eltern stehen kurz vor dem Bankrott und somit muß Daisy einen reichen mann heiraten, der ihre Familie dann finanziell unterstützt. Daisy ist das hübscheste junge Mädchen in der ganzen englischen Grafschaft derzeit und wird von allen umschwärmt. Doch muß sie den älteren, aber dafür sehr reichen Deutschen Hans heiraten. Daisy muß fortan in Deutschland leben, dass ihr sehr schwer fällt. Hand behandelt Daisy wie ein kleines Kind- nichts kann sie ihm recht machen. Doch nach und nach , es dauert viele Jahre , wird aus ihr eine starke Persönlichkeit !
    Ein ganz, ganz tolles Buch, das ich jedem nur empfehlen kann !

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  • 4 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Hortensia13, 31.10.2019

    Als eBook bewertet

    Mary Theresa Olivia Cornwallis-West, genannt Daisy, bleibt keine Wahl. Um die absolute Verarmung ihrer Familie zu verhindern, muss sie den um viele Jahre älteren, deutschen Hans Fürsten von Pless heiraten. Als sie in sein Schloss Fürstenstein zieht, fühlt sie sich fehl am Platz und einsam. Doch Daisy schafft es mit ihrem Charme und Schönheit den Hof und sogar den Kaiser um ihren Finger zu wickeln. Doch vieles ist nicht so schön wie dir oberflächliche Fassade.

    Schon auf dem Cover blickt die echte Daisy den Leser an. Inspiriert von ihrem Leben schrieb Sabine Weigand diesen Roman und hielt sich dabei an viele historische Fakten und Persönlichkeiten. Die Autorin transportiert auch gut die Denkweise der damaligen in unsere Zeit. Besonders gefiel mir aber Daisy selbst. Ihre Entwicklung von einem verschüchterten, naiven Mädchen zu einer selbstbewussten Frau zu einer Zeit, in der Frauen in hohen Kreisen nur als Schmuckwerk galten und zerrissen zwischen ihrer Heimat England und des neuen Zuhause Deutschland, fand ich sehr beeindruckend. Laut Wikipedia galt sie als die erste High-Society-Lady des europäischen Hochadels.

    Einzig der ständige Wechsel des Erzählstils war anfangs etwas verwirrend. Er erklärt sich erst im Schlusswort. Die Autorin verwendete viele original Tagebucheinträge, Briefe, Telegramme, schrieb dazwischen die Erzählung.
    Von mir gibt es daher 4 Sterne.

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  • 5 Sterne

    Cornelia B., 12.03.2022

    Verifizierter Kommentar
    Als Buch bewertet

    Ich bin ein Fan historischer Romane und schätze die Autorin sehr. Da ich bereits mehrere Bücher von ihr gelesen habe und ihr Schreibstil sehr fesselnd und dabei informativ ist freue ich mich auf die Lektüre dieses neuen Buchs.

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  • 5 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Peggy S., 30.09.2019

    Als Buch bewertet

    Das Leben schreibt die besten Geschichten.

    Daisy stammt aus einer verarmten englischen Adelsfamilie und wird mit einem wesentlich älteren Fürsten verheiratet. Zu diesem Zeitpunkt ist Daisy grad mal dem Teenager entwachsen und ist alles andere als gebildet. Sie geht diese Verbindung ein und ist schon kurze Zeit später maßlos enttäuscht. Nicht nur das sie adlige Etikette nicht beherrscht und von ein Fettnäpfchen ins nächst stolpert ihr Gatte behandelt sie auch wie ein kleines Dummchen. Nach und nach fügt sie sich in ihre Rolle und leidet dabei still. Der Verlust ihres ersten Kindes schmerzt sie jahrelang und ihr Mann ist nicht nur gleichgültig was dies betrieft nein er denkt nur daran möglichst schnell einen geeigneten Stammhalter zu zeugen. Er vernachlässigt nicht nur Daisy er betrügt sie auch regelmäßig. Im Laufe der Jahre bekommt sie drei Söhne, was diese bereits kaputte Ehe nicht rettet. Nach und nach bricht Daisy aus ihrem steifen Koreset aus und beginnt sich sozial zu engagieren, was ihrem Mann zur Weisglut treibt. Sie lindert Not und wird so zu einem Engel für die Bewohner der Stadt. Ihr Mann indes verschleudert sein Vermögen für einen großen Umbau ihres Schlosses. Mit Ausbruch des 1. WKs bricht das einstige opulente Leben der Familie zusammen. Die Familie beginnt sich zu entfremden und Daisy kümmert sich um verwundete und organisiert einen Zug der diese nach Hause holt. Am Ende existiert die Ehe nur noch auf dem Papier. Da Daisy endlich wieder frei sein will beendet sie diese Ehe und beginnt nun endlich ein Leben.

    Die Autorin hat einen mitreisenden und fesselnden Schreibstil, der einen nicht mehr loslässt. Der Grund warum dem Leser diese Geschichte nicht loslässt ist die Verquickung von Fiktion und Tatsachen. Die Handlung orientiert sich am auf und ab des Lebens von Daisy und ihrer Familie. Man erhält tiefe Einblicke in das damalige Leben. So lernt man ganz nebenbei noch geschichtliche Fakten, die man vorher nicht wusste oder aber in diesen Zusammenhang gar nicht berücksichtig hätte. An dieser Stelle muss ich der Autorin ein ganz großes Lob aussprechen, das sie mich mit ihren Roman in eine andere Zeit einführt hat. Und diese so eindringlich beschrieben hat ohne dabei ins Kitschige abzugleiten. Und das schreibt jemand der wirklich sehr selten einen historischen Roman liest.

    Die Figuren sind hervorragend beschrieben man schließt sie ins Herz leidet mit ihnen und ja entwickelt gegen einige eine regelrechte Antipathie. Sehr schön und detailliert werden die Entwicklungen der verschiedenen Figuren im Kontext mit historischen Begebenheiten beschrieben. Dadurch man die Figuren über einige Jahrzehnte begleitet versteht man auch warum die Figuren so handeln und reagieren wie sie es tun. Und ich persönlich habe so mit einigen Figuren mitgefiebert und auch hier und da eine Träne im Knopfloch gehabt und hätte so manches mal den einen oder anderen leibend gerne den Kopf gewaschen. Dadurch das die Autorin historische Quellen nutzt gewinnt nicht nur die Handlung sondern auch die Figuren an Glaubwürdigkeit.

    Fazit: Ein genialer und gelungener historischer Roman, der einen in eine ganz andere Welt entführt und so geschrieben das er auch für Geschichtsmuffels geeignet ist. Auch wenn der Roman hier und da die eine oder andere Länge hat, lohnt es sich dieses Buch zu lesen schon alleine dem Ende wegen. Und besonders das Nachwort der Autorin lässt noch mal einen besonderen Blick auf diese Geschichte werfen. Also lasst euch nicht von der Dicke dieses Buches abhalten fangt an zu lesen und ihr werdet es kaum aus der Hand legen können.

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  • 4 Sterne

    Annis-Bücherstapel, 29.10.2019

    Als eBook bewertet

    Eine starke Frau mit einem bewegten Leben…

    Der historische Roman „Die englische Fürstin“ von Sabine Weigand ist am 28. August 2019 im FISCHER Krüger - Verlag erschienen und spielt die meiste Zeit in Deutschland, aber auch in England und Frankreich.

    Daisy (Mary Theresa Olivia Cornwallis West) ist Tochter einer langsam verarmenden Adelsfamilie aus England und wird aus diesem Grund mit dem deutschen Fürsten von Pless verheiratet. Doch ihr Leben verläuft dann ganz anders, als sie erwartet hatte. Zwar lebt sie im Luxus, geht auf Bälle und reist viel, sie erkennt aber worauf dieses Leben gestützt ist, nämlich die Ausbeutung der „kleinen“ Menschen. Gegen derlei Ungerechtigkeiten will Daisy vorgehen, doch ihr Ehemann ist nicht bereit, sie dabei zu unterstützen. Also sucht sie nach Wegen, um gegen die Armut zu kämpfen und für annehmbare Lebensumstände zu sorgen. Vor Daisy liegt eine schwierige Zeit, die geprägt ist von großen Enttäuschungen, aber auch Dankbarkeit und ihrem inneren Konflikt, ob man auf Kosten anderer glücklich sein darf.

    Drei Tage habe ich für dieses Buch gebraucht, das mich zufrieden zurücklässt, aber zum Teil auch mit Verständnislosigkeit zurücklässt. Dass das Wohl des Volkes von den Launen einer einzelnen Person abhängig ist und sich niemand wirklich traut, auf diese Person einzuwirken, ist immer wieder unfassbar.

    Das Cover gefällt mir sehr gut und passt sowohl zur Geschichte als auch zum Genre.

    Auch der Klappentext sprach mich sofort an. Er führt die Hauptfigur und den Hauptkonflikt ein und schafft eine erste Stimmung beim Leser/ bei der Leserin.

    Daisy ist eine junge, schöne Frau, die als Debütantin heiß umworben ist. Dem ausufernden Lebensstil ihrer Eltern hat sie es zu verdanken, dass sie mit einem älteren, reichen Fürsten verheiratet wird, denn nur so kann das Leben der Familie weiterhin gewährleistet werden. Und auch wenn es Daisy widerstrebt diesen Mann zu heiraten, gibt sie sich dann aber große Mühe, den Erwartungen, die an sie gerichtet sind gerecht zu werden. Dabei hat sie so einige Hürden zu nehmen, ist sehr aktiv und macht eine großartige Entwicklung durch. Ich empfinde sie in ihrer Art sehr authentisch und habe Daisy wirklich lieb gewonnen.

    Auch alle anderen Figuren mag ich wirklich sehr. Von jeder ist ein einzigartiges Bild gezeichnet worden, jede hat ein Ziel und jede hat eine eigene Motivation. Natürlich ist manches mit unseren Augen (von heute) sehr befremdlich, wenn z.B. Daisy’s Mutter ihr aus Eigennutz und zur Wahrung des eigenen Rufes gut zuredet, als sie über die Probleme mit ihrem Ehemann berichtet, doch es ist für die dargestellt Zeit wirklich realistisch. Der Fürst ist eine sehr eigenwillige Person und auch der Kaiser ist sehr speziell, aber genau das macht diese Geschichte aus.

    Ganz besonders gefallen hat mir, wie Daisy erkennt, dass der Fürst nichts für sein Volk tut und sie daraufhin ihr eigenes Weltbild korrigiert und aktiv anfängt dagegen vorzugehen, auch wenn es eine Gefahr für sie selbst darstellt.

    Die Handlung fand ich ebenfalls gelungen. Es wurde eine ansteigende Spannungskurve mit vielen kleinen und großen Konflikten entwickelt, die auch überraschende Wendungen vorhält. Und trotz der gewählten Romanform vermittelt Sabine Weigand mit ihrem Werk viel Wissen über die vorherrschende Zeit. Auch die Liebesgeschichte ist für meinen Geschmack sehr schön gezeichnet worden. Damit meine ich die Beziehung zu Großherzog Adolph Friedrich von Mecklenburg - Strelitz. Auch die Nebenhandlung zu Joschi fand ich sehr interessant und es hat die Haupthandlung wirklich gut ergänzt. Trotzdem muss ich gestehen, dass ich die Geschichte an manchen Stellen etwas langatmig fand. Das Ende hat mir dann sehr gut gefallen und mir kamen vor Freude die Tränen. Daisy musste in ihrem Leben ganz schön leiden. Und sie dann am Ende glücklich zu sehen, hat mich echt gerührt.

    Die Settings haben mir auch sehr gut gefallen. Es ist zu weiten Teilen mal etwas anderes als sonst in diesem Genre, also nicht nur England und Frankreich und es ist sehr abwechslungsreich.

    Aber wie liest sich das Buch nun?

    Es sind 4 Teile mit häufig längeren Leseabschnitten, Zeitungsartikeln und Briefen. Die Leseabschnitte sind meist in der ICH-Form im Präteritum aus Daisy’s Sicht geschrieben. Das hat mir sehr gut gefallen. Die Zeitungsartikel und Briefe lockern das Ganze ein wenig auf und durch die gewählte Perspektive kann man Daisy’s Denken und Handeln sehr gut verstehen und nachvollziehen.

    Der Schreibstil hat mir gut gefallen. Das Buch liest sich sehr flüssig und ist sehr bildreich geschrieben. Auch die Beschreibungen der Settings und die atmosphärischen Beschreibungen fand ich gelungen und konnte mir alles gut vorstellen. Die Dialoge haben sehr gut zum Genre gepasst und im Ausdruck für jede Figur mit einer gewissen Individualität entwickelt. Insgesamt hätte ich mir aber noch etwas mehr Tiefe bzw. Den Ausbau der emotionalen Ebene gewünscht.

    Mein Fazit nach 576 Seiten:

    „Die englische Fürstin“ zeigt sehr eindrucksvoll, wie eine Frau sich in der Zeit des Kaisers bereits über Grenzen und Regeln hinweggesetzt hat und aus dem „typischen“ Rollenmuster der Frau ein Stück weit ausgebrochen ist. Jeder kann etwas bewegen, wenn er es möchte.

    Wer einen interessanten und spannenden historischen Roman (Biografie) sucht, der zu großen Teilen in Deutschland in der Zeit von 1883 bis zum Abdanken des Kaisers spielt, in dem auch die Liebe nicht zu kurz kommt und der die Themen „die Rolle der Frau“ und „die Lebensumstände in der vorherrschenden Zeit“ verarbeitet, der dürfte mit diesem Roman gut beraten sein.

    Von mir erhält dieser Roman eine Kaufempfehlung (4/5 Sternen), weil Daisy eine wirklich starke und beeindruckende Figur ist, die ein sehr bewegtes Leben hatte. Überhaupt ist es sehr interessant dieses Buch zu lesen, denn es wird viel Wissen in Form eines Romans vermittelt. Ein halbes Sternchen ziehe ich ab, weil es zum Teil etwas langatmig war. Ein weiteres halbes Sternchen ziehe ich ab für die emotionale Ebene. Hier hätte ich mir noch mehr Tiefe gewünscht.

    Trotzdem ist es ein sehr gelungener Roman, den ich nur weiterempfehlen kann.

    Vielen Dank an Sabine Weigand für diese Geschichte.

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  • 5 Sterne

    2 von 4 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Inge H., 28.08.2019

    Als Buch bewertet

    Daisy von Pless
    Die englische Fürstin ist ein neuer Roman von der Autorin Sabine Weigand, der um 1900 beginnt. Die historischen Romane der Autorin habe ich schon immer gerne gelesen. Dieser beschreibt die Zeit in England und Deutschland.
    Daisys Familie ist in Geldnöten. In London wird sie als Debütantin angeboten. Sie träumt von der Lieb, aber sie wird mit dem deutschen Fürsten Hans von Pless vermählt und ihre neue Heimat ist in Schlesien.
    Sabine Weigand lässt Daisy zu einer starken Kämpferin werden. Sie versucht der armen Bevölkerung , nachdem sie deres starke Elend sieht, helfen.
    Sie bekommt 3 Söhne, die sie tief liebt. Für die sie ihr eigenes Glück zurück stellt.
    Die Autorin schreibt die Geschichte besonders lebensecht. Ihre Recherchen für dieses Buch kann man im Nachwort gut nachvollziehen.
    Ich bin froh, das ich den Roman gelesen habe, es hat mich gut unterhalten. Ein wahres Highlight.

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  • 4 Sterne

    leseratte1310, 20.10.2019

    Als Buch bewertet

    Mary Theresa Olivia Cornwallis-West, genannt Daisy, wächst als englische Adelstochter auf. Die Eltern sind finanziell nicht besonders gut gestellt und so muss die Ausbildung der Tochter sich auf das Nötigste beschränken. Ziel ist es daher, sie möglichst bald mit einem gut betuchten Mann zu verheiraten. Sie muss den 12 Jahre älteren Hans Heinrich XV., Graf von Hochberg, Fürst von Pless, heiraten. Mit ihm geht sie nach Deutschland und lebt dort im Schloss Fürstenstein. Ihr Mann erwartet, dass sie ihm einen Erben schenkt, doch sie wird nicht schwanger. War sie in England recht frei aufgewachsen, so eckt sie nach der Hochzeit ständig an. Ihr Ehemann legt Wert auf Etikette und Abstand zum niedrigen Volk. Die Männer sind sehr von ihr angetan, auch der Kaiser. Daisy ist nicht wirklich glücklich. Als sie erkennt, wie es den Arbeitern in den Kohlebergwerken ergeht, setzt sie sich heimlich für die Armen ein. Ihr Interesse an Politik wächst. Als der Erste Weltkrieg droht, versucht sie zu vermitteln, doch als Engländerin gerät sie zwischen die Fronten.
    Das Buch liest sich sehr angenehm und gibt einen guten Einblick in das Leben bei Hofe und in die Zeit. Viele Perspektivwechsel sorgen dafür, dass man einen umfassenden Überblick bekommt.
    Anfangs war Daisy noch ziemlich naiv, aber sie entwickelt sich zu einer starken Frau, die etwas bewegen will und weiß, wie sie das schaffen kann. Ihr Mann wirkt neben ihr sehr blass. Während er sie zunächst sehr einengt, nimmt er sich alle Rechte heraus. Daneben gibt es noch eine ganze Reihe weiterer Charaktere, die gut dargestellt sind.
    Eine authentische Geschichte, die mir gut gefallen hat. Im Nachwort erklärt die Autorin, was Realität und was Fiktion ist.
    Ein unterhaltsamer historischer Roman um eine starke Frau.

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  • 5 Sterne

    0 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Gertie G., 31.08.2019

    Als eBook bewertet

    Dieses Buch von Autorin Sabine Weigand ist, wie wir es von ihr gewöhnt sind, penibel recherchiert. Wie genau, erfahren wir im Anhang.

    Doch von Anfang an:

    Mary Theresa Olivia Cornwallis-West, genannt Daisy, wird 1873 als älteste Tochter eines verarmten Adeligen in Wales geboren. Sie wächst relativ unbeschwert und frei auf. Sie ist als schönste Debütantin in aller Munde. Verehrer gibt es einige, die aber alle nicht reich genug sind, um Daisys Eltern zu sanieren.

    So heiratet sie auf Wunsch der Eltern 1891 den zwölf Jahre älteren und reichen deutschen Fürsten Hans Heinrich von Pless. Die Güter ihrer Eltern sind gerettet. Daisy aber muss erkennen, dass sowohl ihr Mann als auch ihre Schwiegereltern preußisch steif bis zur Gefühlskälte sind. Die Etikette geht vor allem Hans von Pless über alles. Ständig hat er Angst, dass ihn Daisy blamiert, dabei ist er es selbst, der (s)einen Aufstieg in der Entourage rund um den deutschen Kaiser durch seine Engstirnigkeit und sein linkisches Verhalten verhindert.
    Mit den Jahren gewinnt Daisy an Selbstsicherheit. Ihre Schönheit und ihr Anmut bezaubern alle Besucher der adeligen Salons bis hin zu Kaiser Wilhelm.
    Als sie dann entdeckt, woher der Reichtum derer von Pless stammt, nämlich aus den Kohlengruben, beginnt ein Umdenken der bislang sorglosen Frau. Sie versucht das gröbste Elend der Familien der Bergarbeiter zu lindern. Sie rebelliert gegen ihren Mann, dem die Untertanen völlig egal sind, und der finanzielle Mittel verweigert. So verkauft sie Perle um Perle ihrer Morgengabe, einer mehrere Meter lange, aus 738 makellosen Tahiti-Perlen geknüpften Perlenkette.

    Als die Zeichen, nach der Ermordung von Österreichs Thronfolger Franz Ferdinand und seiner Gemahlin Sophie, auf Krieg stehen, versucht Daisy sowohl bei den Engländern als auch beim deutschen Kaiser für den Frieden zu intervenieren.
    Wir wissen, dass ihre und die Bemühungen anderer, den Krieg zu verhindern, scheitern.

    Meine Meinung:

    Sabine Weigand hat die Geschichte der jungen unbedarften Adeligen aus Wales penibel recherchiert. Wie sie im Anhang schreibt, wurden ihr, nicht öffentlich zugängliche, Archive der Nachkommen der Familie von Pless geöffnet.

    Für mich ist es immer ein Jammer, zu lesen, wie viel Potential vergeudet wurde (und wird) weil engstirnige Männer ihren Frauen Intelligenz und Verstand absprechen. Daisy hätte das Zeug zur Landesmutter gehabt. Ihre Weitsicht war auch in weltpolitischen Dingen bemerkenswert. Sie sagt mehrmals von sich, dass sie eine „Sozialistin“ im wahrsten Sinne des Wortes war.

    Als krasses Gegenteil zur opulenten Lebensweise derer von Pless hat Sabine Wigand Joschi und seine Familie eingeführt. Die Siebenbrunners sind eine kinderreiche Familie, deren Ernährer bei einem Bergwerksunglück ums Leben kommt. Sofort muss der 9-jährige Joschi die Rolle des Vaters übernehmen. Erst als Joschi Stallknecht auf dem Gut wird, verbessert sich die Lage der Familie.

    Gut gefällt mir, dass die Autorin Details eines Frauenlebens dieser Zeit anspricht: Die jungen Mädchen werden völlig unvorbereitet an wesentlich ältere Männer verheiratet. Manchmal muss man ja, so wie in Daisys Fall sagen „verschachert“. Die Männer sind meistens rücksichtslos, da den Umgang mit Prostituierten gewöhnt, und richten enormen Schaden an der Psyche ihrer Frauen an. Auch Schwangerschaften sind tabu, frau hat sich zurückzuziehen und möglichst viele männliche Erben zu gebären.
    Geld bekommen die Ehefrauen auch nicht in die Hand, obwohl es bestimmt ein paar gibt, die besser mit den Finanzen umgehen können als ihre Männer. Ach ja, selbst Zeitung lesen ist nicht standesgemäß, nur Erbauliches und Modezeitschriften sind ihnen gestattet, um dann wieder als „oberflächlich“ und „desinteressiert“ zu gelten.
    Nein, zu beneiden waren die Frauen damals nicht.

    Im Nachwort finden wir ein Personenregister und einige Erklärungen zur Entstehungsgeschichte dieser Romanbiografie. Sabine Weigand ist Historikerin und daher ist es ihr ein Anliegen, Fakten und Fiktion auseinanderzuhalten.

    Fazit:

    Eine tolle Romanbiografie eine nur wenigen bekannten Frau. Gerne gebe ich hier 5 Sterne und eine Leseempfehlung.

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  • 5 Sterne

    0 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Manuela B., 10.12.2019

    Als Buch bewertet

    Im Buch Die englische Fürstin Zwischen Glanz und Rebellion beleuchtet die Autorin Sabine Weigand das Leben von Daisy von Pless, einer englischen Aristokratin die einen deutschen Fürsten heiratet. Die Lebensgeschichte ist als Roman angelegt und vielfach werden die Ereignisse aus der Sicht von Daisy erzählt. Ihre Gedankenwelt ändert sich im Laufe der Zeit und als Leser/in erlebt man die Änderung von einer verwöhnten jungen Frau zu einer reifen Persönlichkeit die das Schicksal der unteren Bevölkerungsschicht berührt.

    Daisys Welt unterliegt starken Wandlungen die im Roman in kurzer geschichtlicher Form eingeflochten werden. Die damaligen Ereignisse haben viele Veränderungen hervorgebracht und werden auf gute Art in die Geschichte integriert. Der Schreibstil ist fesselnd und bildhaft, die damalige Zeit erwacht zum Leben und als Leserin habe ich Anteil an den Sorgen und Nöten von Daisy gehabt. Ihre Bemühungen den 1. Weltkrieg zu verhindern werden eindringlich geschildert und auch ihre Verzweiflung als es ihr nicht gelingt ist greifbar. Insgesamt ein informatives und interessantes Frauenportrait aus dieser Zeit. Auch die Anmerkungen der Autorin zu ihrer Informationssuche und was dichterische Freiheit und was belegt ist fand ich lesenswert.

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