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  • 5 Sterne

    64 von 113 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Margit P., 27.01.2017

    Als Buch bewertet

    Einzigartige Geschichte über wahre Freundschaft

    Von der Leseprobe von "Die Geschichte eines neuen Namens" auf Vorablesen restlos begeistert habe ich mir zunächst Band 1 - "Meine geniale Freundin" gekauft und ihn regelrecht verschlungen. Ebenso erging es mir anschließend mit dem hier nun bewerteten 2. Teil der 4-reihigen neopolitanischen Familiensaga um Elena und Lila. Das Buch liest sich so leicht und interessant das man es kaum aus der Hand legen kann.

    Die Geschichte eines neuen Namens erzählt von den jungen Erwachsenenjahren der beiden Freundinnen Elena und Lila in den 60.er Jahren in Neapel.
    Während Lila heiratet, gut gestellt ist und doch irgendwie unglücklich in Ihrer Ehe ist, beendet Elena zunächst Ihre letzten Schuljahre und weiß noch nicht so recht wohin sie der Weg des Lebens führen wird.
    Nicht mehr in so tiefgreifender Freundschaft verbunden wie noch im Kindesalter, finden die beiden Freundinnen aber doch immer wieder einen guten Draht zueinander und vertrauen sich gegenseitig.

    Die Autorin schafft es mit Leichtigkeit, dass man in die Welt von Lila und Elena eintaucht und mit Ihnen fühlt, liebt und auch leidet. Der Schreibstil ist wunderschön und ich kann es kaum erwarten, bis Teil 3 der Saga erscheint.

    Wer noch nicht dem Ferrante-Fieber verfallen ist sollte sich schnellstens eines besseren belehren lassen. Ich kann die Bücher jedem Literatur-Liebhaber nur wärmstens ans Herz legen und vergebe mit sehr gutem Gewissen 5 Sterne für dieses Buch.

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  • 5 Sterne

    48 von 85 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Kristall, 01.03.2017

    Als Buch bewertet

    Die Geschichte der beiden, mittlerweile, Damen geht fast nahtlos weiter in diesem zweiten Band und zieht einen gleich wieder an den Ort des Geschehens. Der Schreibstil ist wieder wunderbar schnell und kurzweilig. Der Gebrauch der deutschen Sprache ist wie im ersten Teil wieder fulminant umgesetzt. Es ist ein regelrechtes verschlingen des Buches und kein normales lesen. Es ist nicht unbedingt notwendig das man den ersten Teil gelesen haben muss, erleichtert einen aber den Bezug der Personen zueinander und das Geschehen an die verschiedenen Orten. Die Vorfreude auf den dritten und vierten Band ist bei mir unheimlich groß. Das Problem wird nur sein das es kaum eine andere Autorin/Autor geben wird die ihre Leser so in den Bann ziehen wird wie Elena Ferrante, bleibt also nur eins....die Bücher, wenn die Reihe dann komplett ist, immer wieder in einem Rutsch lesen und hoffen das noch mehr von Elena Ferrante folgen wird.

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  • 3 Sterne

    32 von 57 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    leseratte1310, 09.01.2017

    Als Buch bewertet

    Lila und Elena sind nun fast erwachsen. Lila hat sich Hals über Kopf in die Ehe gestürzt und prompt folgt die Ernüchterung. Schon am Hochzeitstag erfährt sie, dass Stefano, der Sohn von Don Achille, Geschäfte macht mit den Solara-Brüdern. Das kann sie ihrem Mann nicht nachsehen. Nun ist sie zwar dem Rione-Viertel entkommen, dafür muss sie andere Widrigkeiten in Kauf nehmen. Ihr Mann bestraft ihr Aufbegehren mit Gewalt.
    Elena neidet der Freundin den Wohlstand. Sie ist noch auf der Suche nach ihrem Weg und lässt den Einsatz in der Schule missen. Obwohl die Freundinnen nicht über ihre wirklichen Probleme reden, ist es Lila, die dafür sorgt, dass Elena sich wieder dem Lernen widmet.
    Auch dieses Buch liest sich angenehm flüssig. Es schließt nahtlos an den Band „Meine geniale Freundin“ an. Man merkt am ganzen Verhalten, dass die beiden Frauen noch sehr jung sind. Ihr Handeln wirkt zeitweise doch sehr pubertär. Ihre Auseinandersetzungen gehen weiter, auch wenn sich die Dinge, über die man streitet, ändern.
    In Rione war Gewalt immer schon da, nun erlebt Lila sie auch bei ihrem Mann. Aber man kann diese Gewalt nicht nur Stefano ankreiden, oft fordert Lila sie geradezu heraus. Elena will ihren Weg aus dem Armenviertel finden, aber es wird ihr nicht einfach gemacht. Doch sie kämpft sich durch und erhält ein Stipendium. Durch ihren Einsatz und ihre Beharrlichkeit kann sie ihr Studium mit Auszeichnung beenden.
    Obwohl Lila und Elena befreundet bleiben, bleibt auch immer ein Konkurrenzdenken. Aber sie sind Frauen, die in einer männerbestimmten Welt ihren Weg gehen wollen.
    Auch in diesem Band ist die Spannung nicht besonders hoch.
    Obwohl ich den Hype immer noch nicht nachvollziehen kann, möchte ich natürlich wissen, wie es weitergeht.

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  • 3 Sterne

    11 von 20 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Jane K., 30.03.2018

    Als eBook bewertet

    Obwohl mir Band 1 nicht sonderlich zusagte, habe ich dennoch zum nächsten Teil der Neapolitanischen Saga gegriffen. Ich wollte unbedingt wissen, wie die Autorin weiterverfahren ist.

    Nachdem ich das Ganze nun auf mich habe wirken lassen, bin ich ein wenig gnädiger in meiner Ansicht als zuvor. Jedoch muss ich anmerken, dass ich (noch immer) nicht überzeugt bin.

    Elena Ferrante hat einen Schreibstil und eine Art zu erzählen, die es nicht immer einfach macht, an der Geschichte dran zu bleiben. Oft erwischte ich mich bei dem Gedanken, dass ich nicht weiß, wohin mich das Ganze führen soll.

    Es ist auf alle Fälle hilfreich, dass vorne ein Namensverzeichnis enthalten ist, denn es tauchen so viele davon auf, dass man sie nicht alle immer behalten kann.

    Ich denke, die Schriftstellerin hat eines auf alle Fälle erreicht: Man spricht über ihre Bücher. Mich zumindest hat es neugierig gemacht und ich würde gern erfahren, was ihre Motivation war, über zwei so unterschiedliche Charaktere zu schreiben, die auch noch befreundet zu sein scheinen. (wobei ich dies nicht als Freundschaft bezeichnen würde)

    Meine Ansicht hat sich im Vergleich zu 'Meine geniale Freundin' jedenfalls verändert. Vielleicht lese ich aus Neugierde den nächsten Teil ebenfalls. Vielleicht aber auch nicht. Ich denke, eine Leseempfehlung kann ich auch an dieser Stelle nicht aussprechen, da es mir schwierig erscheint, den richtigen Personenkreis dafür zu treffen.

    ©2018

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  • 5 Sterne

    26 von 46 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    büchernarr, 06.01.2017

    Als Buch bewertet

    Nach dem großen Erfolg des ersten Buches der Ferrante Saga nun die Nachfolge, geschrieben in der selben Atmosphäre und mit dem ausgesprochenen Talent der Schriftstellerin, die es auch diesmal geschafft hat, dass ich das Buch nicht aus den Händen lassen konnte.
    Und wenn der Anfang des ersten Bandes mich etwas skeptisch gelassen hat und ich erst nach einigen Seiten so in der Geschichte drin war, hat der zweite Teil mich von Anfang an mitgerissen, da die Geschichte sofort dort weitermacht wo der erste Teil endet. Wir verfolgen die zwei jungen Mädchen in ihrem jungen Erwachsenenwerden im Neapel. Lila, jung verheiratet ist nicht immer glücklich mit ihrer Wahl und versucht sich mit einigen Situationen abzufinden was für ihren rebellischen Charakter schwierig ist, während Elena weiterhin ihr Studium nachgeht und noch auf den Traummann wartet. Ihre Freundschaft ist wieder der Kern der Geschichte, verbunden mit der Konkurrenz die sie oftmals beherrscht, gepaart mit dem Bild der damaligen Gesellschaft in den Armenvierteln Neapels.
    Schade, dass man nicht alle vier Teile auf einmal lesen kann, den die Spannung steigt zum Ende und bis zum nächsten Band sind es noch Monate. Ich kann hierzu wieder nur die höchste Punktzahl vergeben und hoffe, dass die gesamte Saga mich genauso mitreißen wird.

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  • 5 Sterne

    76 von 129 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    forti, 15.01.2017

    Als Buch bewertet

    "Die Geschichte eines neuen Namens" ist Band zwei der vierteiligen Neapolitanischen Saga von Elena Ferrante um eine Frauen-Freundschaft. Ich empfehle, zuerst "Meine geniale Freundin" zu lesen, um zu erfahren, wie sich Elenas Freundschaft mit Lila bisher entwickelt hat, und der Handlung besser folgen zu können.

    Das Buch startet mit einer Übersicht über die beteiligten Personen, nach Familien unterteilt. Das ist (für mich) auch dringend notwendig, da Elena Ferrante ihre Saga mit einem reichhaltigen Personal besetzt hat und man nach einen Wochen Lesepause zwischen den einzelnen Bänden schon mal den Überblick verlieren kann.

    Elena und Lila sind zu Beginn der Handlung ca. 16 Jahre alt. Die Handlung umfasst etwa 10 Jahre. Ihre Leben entwickeln sich immer unterschiedlicher: Lila ist verheiratet und dadurch zu Wohlstand geraten, Elena geht weiter zur Schule und lebt bei ihren Eltern unter eher ärmlichen Verhältnissen. Interessanterweise beneiden beide einander. Die Freundschaft der beiden ist nicht immer innig und herzlich, es gibt Zeiten, in denen sie wenig Kontakt zueinander haben, aber die Freundschaft besteht und reißt nie völlig ab. Mir gefällt diese ungeschönte Darstellung einer lebenslangen Freundschaft, die ohne Klischees und Kitsch auskommt.

    Die Handlung wird langsam erzählt - böse Zungen könnten den Erzählstil auch langatmig nennen. Auch ich habe oft ein Problem mit langatmigen Erzählungen, würde hier aber sagen, dass die Atmosphäre Neapels der 1960'er Jahre, die Lebensrealität im Arbeiterviertel und die Situation der Frauen im Speziellen gleichberechtigt neben der eigentlichen Handlung steht und auch - wie schon im ersten Band - den Reiz dieser Reihe ausmacht. Ich fühlte mich jedenfalls nicht gelangweilt, sondern habe gut ins Neapel der 1960'er Jahre und die beiden jungen Frauen hineinversetzt gefühlt.

    Wie schon bei "Meine geniale Freundin" ist das Ende des Buches kein wirklicher Abschluss, sondern eher ein cliffhanger, der neugierig auf den dritten Band der Reihe machen soll (bei mir hat es funktioniert).

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  • 2 Sterne

    48 von 78 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    sommerlese, 01.01.2017

    Als Buch bewertet

    Lila und Elena sind sechzehn Jahre alt, und sie sind verzweifelt. Lila hat noch am Tage ihrer Hochzeit erfahren, dass ihr Mann sie hintergeht – er macht Geschäfte mit den allseits verhassten Solara-Brüdern, den lokalen Camorristi. Für Lila, arm geboren und durch die Ehe schlagartig zu Geld und Ansehen gekommen, brechen leidvolle Zeiten an. Elena hingegen verliebt sich Hals über Kopf in einen jungen Studenten, doch der scheint nur mit ihren Gefühlen zu spielen. Sie ist eine regelrechte Vorzeigeschülerin geworden, muss aber feststellen, dass das, was sie sich mühsam erarbeitet hat, in ihrer neapolitanischen Welt kaum etwas gilt.

    Trotz all dieser Widrigkeiten beharren Lila und Elena immer weiter darauf, ihr Leben selbst zu bestimmen, auch wenn der Preis, den sie dafür zahlen müssen, bisweilen brutal ist. Woran die beiden jungen Frauen sich festhalten, ist ihre Freundschaft. Aber können sie einander wirklich vertrauen? (Klappentext)
    Soweit hat der Klappentext mich schnell überzeugt und mein Interesse für dieses Buch geweckt. Der bestehende Hype war in Leserkreisen allgegenwärtig und die Leserwelt fieberte auf die Fortsetzung der neapolitanischen Familiensaga hin. Ich wollte endlich mitreden und mitfiebern können.

    Was soll ich sagen? Nicht jeder Hype ist auch gerechtfertigt und trifft den guten Geschmack.

    Jedenfalls hat mich die Weitererzählung der Geschichte von Elena und Lila und ihrer besonderen Freundschaft nicht groß berührt und mitgerissen.

    Der Roman zeigt das Neapel der Sechziger Jahre, es herrscht Armut im Wohnviertel Rione. Dieser Armut gilt es zu entkommen, entweder durch Leistung und Erfolg oder aber, wie für Frauen in dieser Zeit üblich, durch eine Heirat in bessere Lebensbedingungen.

    Lila jedenfalls heiratet mit 16 Jahren. Zwar bedeutet das einen gesellschaftlichen Aufstieg, aber schnell erkennt sie den wahren Charakter ihres Mannes. Er vergewaltigt sie noch in der Hochzeitsnacht und verlangt von ihr unbedingten Gehorsam. Ihr weiteres Leben sieht für Lila eine unterwürfige Rolle im Goldenen Käfig vor.

    Elena wählt den Bildungsweg und bekommt ein Stipendium für ein Studium in Pisa. Mit viel Lerneifer und Durchhaltevermögen schließt sie ihr Studium mit Auszeichnung ab. Ihre wahre Liebe gehört ihrem Roman, an den sie nebenher schreibt. Er wird später sogar verlegt.

    Die beiden jungen Frauen sind durch ein Freundschaftsband miteinander eng verbunden, allerdings wird man das Gefühl eines merkwürdigen Konkurrenzverhaltens nicht los.
    Glück und Unglück verschwimmen in ihren Erlebnissen und die Autorin vermag es, das gesellschaftliche Rollenverständnis der Frau in dieser Zeit und in dieser autoritären Männerwelt deutlich zu machen. Das war es aber dann auch schon. Dabei gibt es vielfältige Themen im Buch, die Interesse wecken können: Feminismus und Unabhängigkeit der Frau, Erwachsenwerden, Bildung und Literatur. Diese Fülle von Grundlagen für einen interessanten Roman sind durchaus vorhanden, leider gehen sie in diesem literarischen Wörterdschungel unter.
    Was mich jedoch an diesem Roman, der im lockeren Plauderton vor sich hin plätschert, so unheimlich stört, ist die Tatsache, das hier viele überflüssige Einzelheiten die Geschichte unnötig in die Länge ziehen.
    Viele unbedeutende Belanglosigkeiten erschweren den Lesefluss unnötig und die Geschichte wird immer mehr zu einer banalen Plauderstunde.

    Mir erscheint das Buch als eine pure Aneinanderreihung von Gefühlslagen und nichtigen Begebenheiten, die sich aus der Selbstfindung der beiden Protagonistinnen heraus entwickelt. Zugegeben sind die Bedingungen der Zeit entsprechend nicht einfach, aber so wahnsinnig interessant und bahnbrechend neuartig ist es für mich nicht. Leider konnte auch das Ende nicht überzeugen und meine Meinung vom Buch verbessern.

    Von mir gibt es für dieses Buch keine Empfehlung. Den dazugehörigen Hype kann ich nicht nachvollziehen.

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  • 4 Sterne

    15 von 25 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Verena W., 13.01.2017

    Als Buch bewertet

    Ein neuer Name und seine Konsequenzen: in Band zwei der „Neapolitanischen Saga“ erlebt die 16jährige Lila Cerullo - nun Signora Carracci - die Auswirkungen ihrer früh eingegangenen Ehe. Sie und ihre Freundin Lenú, die sich bereits als kleine Mädchen fest vorgenommen haben, dem Elend des Armenviertels Rione zu entfliehen, gehen unterschiedliche Wege, um ihr Ziel zu erreichen. Lila erhofft sich eine bessere Zukunft, indem sie (ganz traditionell) den aufstrebenden jungen Lebensmittelhändler Stefano heiratet. Die weniger selbstbewusste Lenú will sich durch Fleiß und gute Noten in Schule und Studium hoch arbeiten; durchaus nicht selbstverständlich für ein Mädchen aus ärmlichen Verhältnissen.
    Die unterschiedlichen Lebenswege der ehemals besten Freundinnen im Neapel Mitte des letzten Jahrhunderts laufen eine Weile parallel nebeneinander her, trennen sich, treffen aber immer wieder zusammen. Welches der Mädchen kann mit seiner Entscheidung den erhofften Ausbruch aus der Armut erreichen?
    In schlichter, einprägsamer Sprache, aber sehr eindrucksvoll in farbig, teils drastisch beschriebenen Episoden lässt Ferrante in der Fantasie des Lesers eine Zeit wiedererstehen, in der das Leben von Mädchen und Frauen noch sehr eingeschränkt und vom Willen der Väter und Ehemänner dominiert war, ihre Rolle festgelegt auf die der zukünftigen Ehefrau und Mutter, dem (Ehe-)Mann untergeben. Die Autorin erschafft lebendige, authentische Charaktere, in die sich der Leser leicht einfühlen kann, und erzählt packend von den Schwierigkeiten, mit denen sich Lila und auch Lenú auseinandersetzen müssen, weil sich beide auf ihre Weise über gesellschaftliche Tabus hinwegsetzen. Eindrücklich und ohne zu beschönigen schildert sie eine Zeit wirtschaftlicher und sozialer Probleme, mafiöse Gesellschaftsstrukturen und den Aufstieg der Camorra, mit denen die Schicksale der Freundinnen verflochten sind.
    Um den Einstieg zu erleichtern, gibt Ferrante zu Beginn des Buches einen Überblick in der Art „Was bisher geschah“, eine Personen- und Handlungsbeschreibung der wichtigsten Charaktere ihres Romans, wie man es von Fernsehserien her kennt.
    Schaffen es die beiden Mädchen, jede auf ihre eigene Weise, das Leben zu führen, das sie sich als Kinder erträumt haben?

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  • 3 Sterne

    25 von 46 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Tanja B., 10.01.2017

    Als Buch bewertet

    Inhalt: Lila und Elena sind sechzehn Jahre alt, und sie sind verzweifelt. Lila hat noch am Tage ihrer Hochzeit erfahren, dass ihr Mann sie hintergeht – er macht Geschäfte mit den allseits verhassten Solara-Brüdern, den lokalen Camorristi. Für Lila, arm geboren und durch die Ehe schlagartig zu Geld und Ansehen gekommen, brechen leidvolle Zeiten an. Elena hingegen verliebt sich Hals über Kopf in einen jungen Studenten, doch der scheint nur mit ihren Gefühlen zu spielen. Sie ist eine regelrechte Vorzeigeschülerin geworden, muss aber feststellen, dass das, was sie sich mühsam erarbeitet hat, in ihrer neapolitanischen Welt kaum etwas gilt.

    Meine Meinung: Durch dieses Buch musste ich mich leider sehr durchquälen. Irgendwie hat es mir nicht so gefallen und war sehr anstrengend zu lesen.
    Sehr schade, denn der Inhalt hat mich wirklich interessiert. Ich musste immer wieder Lesepausen einlegen und zwischendurch ein anderes Buch lesen.

    Vermutlich hatte ich mir aber einfach nur etwas anderes unter dem Buch vorgestellt... wie auch immer ... für mich war es leider nichts.

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  • 4 Sterne

    16 von 30 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Jenny V., 12.01.2017

    Als Buch bewertet

    „Aber vor allem wollte ich, dass sie sich neben mich setzte, wollte ich zu ihr sagen: „Siehst du, wie gut wir aufeinander eingespielt waren, eine in beiden, beide in einer.“

    Inhalt

    Für Elena und Lila beginnen die Jugendjahre ganz verschieden, die eine fügt sich in ihre Rolle als Ehefrau und später Mutter und bemüht sich ein halbwegs erträgliches Leben in ihrem Armenviertel zu führen, die andere versucht ihrer Herkunft zu entfliehen, indem sie studiert, Bildung erwirbt und sich bald schon endgültig aus der gemeinsamen Heimat verabschiedet. Doch gerade diejenige, die das vermeintlich schwerer Schicksal zu tragen hat, bleibt aufrecht, setzt sich Ziele, nimmt sich was sie möchte, während die andere vor Bewunderung staunt und sich im Glanz ihrer Freundin nur zu gern zurückzieht. Das Leben trennt die zwei Freundinnen, die bald schon ein und denselben Mann lieben und lässt eine unüberbrückbare Differenz zurück, die jedoch nicht von Bestand ist. Denn so groß der Neid untereinander auch sein mag, ihre Fürsprache füreinander ist noch größer.

    Meinung

    Bereits der erste Band der Neapolitanischen Saga aus der Feder von Elena Ferrante hat mich in seinen Bann gezogen und weckte mein Interesse am Verlauf der Geschichte rund um die ungleichen Freundinnen Elena und Lila. Band 2 legt noch eins obendrauf und überzeugt mit vielschichtigen Charakteren, intensiven gesellschaftlichen Porträts und einer nach wie vor faszinierenden Mädchenfreundschaft, die man zwar so nicht kennt, aber in allen Punkten glaubhaft nachvollziehen kann.

    Bemerkenswert finde ich in gewisser Weise die Struktur der Geschichte, die sich sehr gut hintereinander lesen lässt, die einen überschaubaren Zeitrahmen hat und dennoch ganz verschiedene Emotionen auslöst. Wie im eigenen Leben auch gibt es Phasen die viel zu schnell vergehen, denen man nachtrauert oder an die man sich gern erinnert und dann scheint die Zeit wieder stillzustehen, kaum ein Ereignis bringt Fortschritt und die Müßigkeit der Gegenwart hinterlässt Spuren im Leben und Falten im Gesicht. Darüber hinaus entwirft die Autorin zwei in sich konstante Hauptprotagonistinnen, die sie so korrekt und genau wie nur möglich beschreibt. Deshalb sehe ich die Figuren vor mir, wie sie leiden, wie sie kämpfen, resignieren und den Neuanfang wagen. Während Elena die Erzählerin ist und ihre persönlichen Gefühle geschickt in den Fortgang der Handlung einbaut, wirkt Lila wie der strahlende Mittelpunkt dieser Saga, obwohl sie nichts weiter tut, als ihr Leben zu leben. Im vorliegenden Band sind mir die beiden ans Herz gewachsen und auch die zahlreichen Nebenfiguren der Erzählung bekommen einen Platz zugewiesen und erfüllen nicht nur ihre Rolle, sondern auch einen ganz bestimmten Zweck.

    Vielleicht entwickelt sich dieses fast epochale Werk erst in seiner Gesamtheit, denn ich möchte definitiv die nächsten Jahre im Leben von Elena und Lila kennenlernen und freue mich bereits jetzt schon auf den dritten Band, der bereits im Frühjahr 2017 erscheinen wird.

    Fazit

    Dieses Charakterstudium einer ungleichen Frauenfreundschaft bekommt von mir sehr gute 4 Lesesterne und natürlich eine Leseempfehlung für die begeisterten Romanleser, die nicht nur Liebe und Leid in Texten suchen, sondern gerne auch die Handlungen reflektieren und sich über die Geschehnisse eines Lebens unter Berücksichtigung der äußeren Umstände ein Bild machen möchten. Es ist von Vorteil diese Reihe in chronologischer Reihenfolge zu lesen, da sich die Entwicklung der Figuren und ihre zahlreichen Abhängigkeiten untereinander dadurch besser erschließen. Ich glaube, so langsam bin ich auch im versprochenem #FerranteFever.

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  • 4 Sterne

    10 von 18 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Maya W., 04.01.2017

    Als Buch bewertet

    Wir folgen im zweiten Teil der neapolitanischen Saga erneut den Freundinnen Elena und Lila durch das Neapel der 60er Jahre. Wiederum erhalten wir Einblicke in die Lebensumstände im Rione, dem Wohnviertel der beiden Frauen, allerdings ist der Anteil der Umgebungsbeschreibungen bzw. der Alltagsbeschreibungen geringer als im ersten Teil, was ich ausgesprochen schade fand.

    Lila ist nunmehr verheiratet und erfährt eine Behandlung durch ihren Mann, wie sie für so viele Frauen zu der Zeit normal gewesen sein muss. Ihr Mann begegnet ihr mit Gewalt und versucht so das störrische Wesen Lilas zu brechen, was ihm teilweise gelingt. Sogar sein Wunsch nach einem Kind scheint sich zu erfüllen. Es zeigt sich jedoch auch, dass Lila für ihn in geschäftlichen Belangen unentbehrlich ist, da sie ein Händchen für Innovationen und die Kunden hat. Somit ist er gezwungen Kompromisse einzugehen und seiner Frau entgegen zu kommen. Noch immer gibt Lila Geld mit vollen Händen aus und genießt ihren Lebensstil. Eine Reise nach Ischia stellt ihr Leben jedoch völlig auf den Kopf und es folgt ein Umdenken und auch Besinnen auf die Dinge, die wichtiger sein können als nur Geld zu haben.

    Elena durchläuft ihre letzten Schuljahre und hat mal mehr, mal weniger Ehrgeiz zu lernen. Gelegentlich verliert sie den Antrieb, diese Phasen sind jedoch nicht von Dauer und sie ist nach wie vor eine hervorragende Schülerin. In der Liebe hat sie weniger Glück, es wird aber auch deutlich, dass dieser Aspekt des Lebens letztendlich noch keine wirklich große Bedeutung für sie hat und es sich bei ihren Romanzen nicht um wirkliche Liebe handelt, sondern eher Liebeleien. Ein junger Mann gewinnt in ihrem Leben jedoch immer mehr an Relevanz, da kommt ihr jedoch Lila in die Quere.

    Mehr als bei der Lektüre des ersten Bandes habe ich mich gefragt, was das nur für eine Art Freundschaft ist, die die beiden jungen Frauen miteinander verbindet. Wie auch im ersten Band erleben die beiden einiges miteinander, vertrauen sich Dinge an, sind aber auch immer wieder Konkurrentinnen oder haben streckenweise gar nichts miteinander zu tun. Während Elena im ersten Band immer wieder die Nähe zu Lila gesucht hat, weil sie ohne sie nicht sein konnte oder wollte, so flieht sie nun zuweilen regelrecht vor ihr und sucht Abstand. Ständig bleibt sie dennoch über Lilas Leben informiert und nimmt Anteil. So ist es auch die Lebensgeschichte Lilas, die das Buch trägt. Erst zum Schluss gewinnt Elenas Geschichte an Fahrt und bildet den Cliffhanger für den dritten Band. Dies ist auch der Grund, weshalb mir der zweite Band nicht so gut gefallen konnte, wie der erste. So sehr der erste Band von dem Bestreben zweier junger Frauen dem traurigen Elend zu entfliehen geprägt war, so sehr ist dieser Band von Lilas Kampf als verzweifelter Ehefrau geprägt. Hier fand ich einzelne Charaktere teilweise überzeichnet, Handlungen waren für mich nicht schlüssig (ein Ehemann hat eine Geliebte und schlägt seine Ehefrau, deswegen muss ein anderer das auch tun) und die ständigen Wiederholungen bei den Beschreibungen des Urlaubs auf Ischia unnötig.

    Den ersten Band fand ich hervorragend, vom zweiten kann ich nicht sagen, dass ich enttäuscht bin – lediglich hätte ich gehofft, dass Elenas Leben ereignisreicher verlaufen wäre und einen größeren Anteil am Buch bekommen hätte.

    Dem Buch ist übrigens ein Personenregister vorgestellt, mit Informationen aus dem ersten Band zu den einzelnen Figuren. Dies ist sehr hilfreich, da ich bei der Vielzahl der Personen doch schon einiges vergessen hatte.

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  • 4 Sterne

    22 von 43 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Hotel, 05.01.2017

    Als Buch bewertet

    Weiter geht es nach "Meine geniale Freundin: Band 1 der Neapolitanischen Saga" in diesem 2ten Teil mit der Geschichte um die Freundinnen Lila und Elena die mittlerweile junge Frauen sind. Insgesamt wieder ein wundervoller Roman mit einer eindrucksvollen und außergewöhnlichen Geschichte von Freundschaft, Irrtum und Verrat; von Abenteurern und Lebenskünstlern und letzten Endes vom Leben selbst, sie wird weiter ruhig und harmonisch erzählt, ist aber dennoch mitreißend, ergreifend und fesselnd hat weiterhin die richtige Mischung aus Magie, Tragik, skurrilen Protagonisten, Menschlichkeit und Liebe, - um ein lebensechtes Bild für den Leser entstehen zu lassen und die Geschichte nicht in den Kitsch abgleiten zu lassen. Es gibt viele wunderbar formulierte Sätze, bzw. ganze Abschnitte. Der Schreibstil der Autorin ist sehr angenehm, die Sätze fließen dahin, erzeugen Stimmungen. Eine mehrteilige Geschichte, die auf den ersten Blick nicht sehr spektakulär klingt, verbirgt unter der Oberfläche eine ungeahnte Tiefe und die neu hinzukommenden Charaktere sind weiterhin immer interessant, teilweise sperrig, teilweise schwierig, oft liebevoll und vor allem sehr gut beschrieben. Alle Personen werden dem Leser nicht ans Herz wachsen - aber viele. Vor Allem sind sie mit ihren Emotionen, Ängsten und Hoffnungen schön beschrieben und machen es dem Leser nicht leicht, sich von ihnen am Ende des Buches zu verabschieden. Aber dieses Epos geht ja weiter und so warten wir gespannt auf den 3ten und 4ten Band um zu sehen wie es weitergeht.

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  • 4 Sterne

    33 von 58 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Wencke M., 15.02.2017

    Als Buch bewertet

    Ich habe in den bisherigen Meinungen oft gehört, dass es sehr hilfreich ist, wenn man den ersten Teil dieser Neapolitanischen Saga gelesen hat. Ich habe den ersten Teil nicht gelesen und fand das auch nicht tragisch. Auf den ersten Seiten werden die Familien quasi vorgestellt und auch durch das Geschriebene der ersten Kapitel habe ich das Gefühl, dass neue Leser "auf Stand" gebracht werden.

    Es geht um die Freundinnen Elena und Lila in den 1960-er Jahren. Lila ist gerade frisch verheiratet, doch glücklich ist sie nicht. Elena hingegen macht Abitur und entscheidet sich anschließend für ein Studium. Trotz dieser sehr unterschiedlichen Lebensweisen und der vorhandenen Distanzen verbindet die beiden eine sehr besondere Freundschaft.

    Die Autorin überzeugt mit ihrem besonderen Schreibstil. Der Leser fühlt sich regelrecht nach Italien in die 60-er Jahre versetzt.

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  • 4 Sterne

    30 von 58 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Miss.mesmerized, 08.01.2017

    Als Buch bewertet

    Die Geschichte um Elena und ihre Freundin Lila geht weiter, nachdem die beiden Mädchen die Kindheit hinter sich gelassen haben, inzwischen 16 sind, kommen die schweren Jugendjahre und der Weg des Erwachsenwerdens. Elena besucht weiterhin die Schule, die ihr mal mehr mal weniger Freude macht, langsam ihren Weltblick verändert und sie zunehmend vom Rione entfernt. Für das Studium geht sie sogar nach Pisa, was den endgültigen Bruch mit ihrer Heimat bedeutet. Aus der Ferne beobachtet sie die Entwicklung Lilas, die früh heiratete und dann in einer unglücklichen Ehe feststeckt. Das Leben ist ein täglicher Kampf mit ihrem Mann aber auch ihrem eigenen Jähzorn. Die Aufgaben einer Ehefrau erfüllt sie nicht, insbesondere wird sie nicht schwanger. In die Geschäfte ihres Mannes mischt sie sich immer wieder ein, wie es ihr gerade in den Sinn kommt. Die Wankelmütigkeit der Kindheit setzt sich fort und letztlich riskiert Lila alles, wovon sie eigentlich geträumt hatte.

    Nach dem begeisternden ersten Band waren die Erwartungen hoch an den Fortlauf der Geschichte. Immer noch gefällt mir Elena Ferrantes Erzählstil unheimlich gut. Man taucht ein in das Leben des neapolitanischen Vorortes der 50er/60er Jahre und erlebt die Geschehnisse durch Elenas Augen. Die Handlung bleibt in diesem Teil überschaubar. Rund um Elena wird vieles gerafft und zusammengefasst, was ich etwas schade finde, auch ihre Erlebnisse als Studentin hätten mich interessiert, gerade die Anpassungsschwierigkeiten als Mädchen aus einfachen Verhältnissen, die plötzlich von der Intelligenzija umgeben ist, wäre durchaus lesenswert gewesen. Dies wird aber nur in wenigen Sätzen angerissen. Auch das Buch, das sie schreibt, hätte für meinen Geschmack mehr Raum einnehmen dürfen.

    Es bleibt daher die Geschichte von Lila. Die pompöse Hochzeit und der folgende Absturz. Die Prügeleien des Gatten – die erschreckenderweise niemanden wirklich stören, denn das scheint der Alltag aller Frauen zu sein. Immer wieder rafft sie sich auf, nimmt ihr Leben in die Hand, wird erfolgreiche Geschäftsfrau, aber es bleibt ihr schwierigster Charakterzug: wenn sie sich für etwas begeistert, gibt sie all ihr Herzblut und Energie, aber sobald sie bekommen hat, wovon sie träumte, ist der Reiz weg und sie wirft ohne zu zögern alles hin. Dies ist eine gewisse Konstanz in ihren sonst eher unstetigen Leben. Großen Raum in der Erzählung nimmt ein Sommer auf Ischia ein, in dem sich Lila verliebt und sieht, was aus ihr auch hätte werden können. Sie empfindet es zunächst als Liebe, aber letztlich war auch Nino nur etwas, das jemand anderes – Elena in diesem Fall – hätte haben können und das sie ihr nicht gönnt.

    Gut gefallen haben mir Ferrantes Wechsel in der Erzählgeschwindigkeit. Mal vergehen die Jahre wie im Flug, wenn Elena augenscheinlich vor Arbeit und Lernerei gar nicht merkt, wie die Zeit verfliegt, und dann wieder fast minutiös zu berichten, wir der Sommer am Meer vergeht, der auch in der Wahrnehmung der Figuren viel langsamer verläuft. Der Kontrast der Mädchen, ihr heimlicher Kampf darum, mehr zu erreichen und besser zu sein als die andere und eigentlich nicht zu wissen, was sie im Leben wollen, was ihnen wichtig ist und welcher Sieg am Ende wirklich etwas wert ist, dies ist der für mich interessanteste Aspekt der Lektüre. Auch die schwierigen Beziehungen der Figuren untereinander, Elena zu ihrer Familie, aber besonders auch die mafiösen Strukturen im Ort, haben ihren erzählerischen Reiz. Leider kommt es im zweiten band etwas zu Längen und bisweilen hatte ich den Eindruck, dass sich vieles im Kreis dreht und nicht recht voran geht, daher ein kleiner Abzug für die durchaus gelungene Fortsetzung der Saga.

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  • 4 Sterne

    3 von 5 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Maya W., 04.01.2017 bei bewertet

    Als Buch bewertet

    Wir folgen im zweiten Teil der neapolitanischen Saga erneut den Freundinnen Elena und Lila durch das Neapel der 60er Jahre. Wiederum erhalten wir Einblicke in die Lebensumstände im Rione, dem Wohnviertel der beiden Frauen, allerdings ist der Anteil der Umgebungsbeschreibungen bzw. der Alltagsbeschreibungen geringer als im ersten Teil, was ich ausgesprochen schade fand.

    Lila ist nunmehr verheiratet und erfährt eine Behandlung durch ihren Mann, wie sie für so viele Frauen zu der Zeit normal gewesen sein muss. Ihr Mann begegnet ihr mit Gewalt und versucht so das störrische Wesen Lilas zu brechen, was ihm teilweise gelingt. Sogar sein Wunsch nach einem Kind scheint sich zu erfüllen. Es zeigt sich jedoch auch, dass Lila für ihn in geschäftlichen Belangen unentbehrlich ist, da sie ein Händchen für Innovationen und die Kunden hat. Somit ist er gezwungen Kompromisse einzugehen und seiner Frau entgegen zu kommen. Noch immer gibt Lila Geld mit vollen Händen aus und genießt ihren Lebensstil. Eine Reise nach Ischia stellt ihr Leben jedoch völlig auf den Kopf und es folgt ein Umdenken und auch Besinnen auf die Dinge, die wichtiger sein können als nur Geld zu haben.

    Elena durchläuft ihre letzten Schuljahre und hat mal mehr, mal weniger Ehrgeiz zu lernen. Gelegentlich verliert sie den Antrieb, diese Phasen sind jedoch nicht von Dauer und sie ist nach wie vor eine hervorragende Schülerin. In der Liebe hat sie weniger Glück, es wird aber auch deutlich, dass dieser Aspekt des Lebens letztendlich noch keine wirklich große Bedeutung für sie hat und es sich bei ihren Romanzen nicht um wirkliche Liebe handelt, sondern eher Liebeleien. Ein junger Mann gewinnt in ihrem Leben jedoch immer mehr an Relevanz, da kommt ihr jedoch Lila in die Quere.

    Mehr als bei der Lektüre des ersten Bandes habe ich mich gefragt, was das nur für eine Art Freundschaft ist, die die beiden jungen Frauen miteinander verbindet. Wie auch im ersten Band erleben die beiden einiges miteinander, vertrauen sich Dinge an, sind aber auch immer wieder Konkurrentinnen oder haben streckenweise gar nichts miteinander zu tun. Während Elena im ersten Band immer wieder die Nähe zu Lila gesucht hat, weil sie ohne sie nicht sein konnte oder wollte, so flieht sie nun zuweilen regelrecht vor ihr und sucht Abstand. Ständig bleibt sie dennoch über Lilas Leben informiert und nimmt Anteil. So ist es auch die Lebensgeschichte Lilas, die das Buch trägt. Erst zum Schluss gewinnt Elenas Geschichte an Fahrt und bildet den Cliffhanger für den dritten Band. Dies ist auch der Grund, weshalb mir der zweite Band nicht so gut gefallen konnte, wie der erste. So sehr der erste Band von dem Bestreben zweier junger Frauen dem traurigen Elend zu entfliehen geprägt war, so sehr ist dieser Band von Lilas Kampf als verzweifelter Ehefrau geprägt. Hier fand ich einzelne Charaktere teilweise überzeichnet, Handlungen waren für mich nicht schlüssig (ein Ehemann hat eine Geliebte und schlägt seine Ehefrau, deswegen muss ein anderer das auch tun) und die ständigen Wiederholungen bei den Beschreibungen des Urlaubs auf Ischia unnötig.

    Den ersten Band fand ich hervorragend, vom zweiten kann ich nicht sagen, dass ich enttäuscht bin – lediglich hätte ich gehofft, dass Elenas Leben ereignisreicher verlaufen wäre und einen größeren Anteil am Buch bekommen hätte.

    Dem Buch ist übrigens ein Personenregister vorgestellt, mit Informationen aus dem ersten Band zu den einzelnen Figuren. Dies ist sehr hilfreich, da ich bei der Vielzahl der Personen doch schon einiges vergessen hatte.

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  • 5 Sterne

    2 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    BooksAreGreat B., 03.02.2017 bei bewertet

    Als Buch bewertet

    Nun ist der zweite Band der Saga endlich erschienen.Îch habe bereits den ersten Teil verschlungen.

    Dieser Teil beleuchtet die Jugendjahre der beiden Protagonistinnen näher. Ich konnte mich gut in sie hineinversetzen. Ihre unterschiedliche Art lässt sie nicht immer gemeinsame Wege gehen. Beide wären stellenweise gerne wie die andere. Ich mag sie beide. Sie wirken sehr authentisch und ich kann ihre Handlungsweise nachvollziehen.

    Der Schreibstil gefällt mir hervorragend. Er ist eher ruhig. Was aber keinesfalls zu langweiligen Szenen führt. Vielmehr hat hier fast jede Szene eine ganz besondere Bedeutung. Das Buch lässt sich flüssig und zügig lesen, obwohl es durchaus eine anspruchsvollere Sprache hat als in gängigen Unterhaltungsromanen.

    Zusammenfassend finde ich diese Reihe sehr lesenswert. Auch dieser Teil hat mich begeistert.

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  • 5 Sterne

    27 von 53 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Sonja K., 24.01.2017

    Als Buch bewertet

    "Die Geschichte eines neuen Namens" ist der zweite Teil des Neapolitanischen Zyklus von Elena Ferrante (Pseudonym). Die Protagonistin Elena erzählt in ihm über ihre Jugendjahre.
    Ich kannte den ersten Teil noch nicht, kam aber dank der am Anfang vorgestellten Protagonisten gut in diese Geschichte hinein.

    Es geht um Elena, genannt Lenù, ihren Freundin Lina (von ihr Lila genannt) und um viele Familien aus dem neapolitanischen Rione, aus dem die beiden stammen. Es ist ein Arbeiterviertel, ein armes Viertel. Familien, in denen die Kinder schon früh mitarbeiten müssen. Es sind die 50er und 60er Jahre. Bildung ? Meistens fingen die Kinder nach der Grundschule an zu arbeiten. Anders Elena, die Abitur macht.
    In diesem zweiten Band geht es auch um Beziehungen, Freundschaften und Ehen. Lila heiratet mit 16 Jahren. Doch glücklich wird sie nicht. Es war ein entfliehen aus ihrer Familie, sie hat materiele Güter, ein - für ihre Verhältnisse - Luxusleben. Sie kann ihre Fähigkeiten an der Arbeit einsetzen, bringt Schwung in die Läden, doch sie verkümmert innerlich. Denn es ist nur der materielle Schein, es ist kein Eheglück vorhanden.
    Elena hingegen geht in ihrem Lernen, ihrem Wissen auf. Doch die ganze Zeit kann sie sich innerlich nich von ihrer KIndheitsfreundin abnabeln. Sie hängt an ihr, bewundert sie, beneidet sie. Lenú scheint alles mühelos zu gelingen.. Ihr fällt alles zu, was Elena sich hart erarbeiten muss. Doch manchmal trügt auch der Schein.

    Es ist eine wechselvolle Geschichte, mit vielen Tiefen und manchen Höhen. Beim Lesen erkennt man die unsichere Elena, die ganz anders ist als ihre vorlaute, extrovertierte Freundin.
    Vor allem glaubt man als Leser, dass die Autorin hier ein biografisches Buch geschrieben hat. gerade weil sie dieses geheimnisvolle Pseudonym, hinter dem sie sich im verborgenen hält. den gleichen Vornamen wie die Hauptprotagonistin hat. Und weil sie aus der Ich-Perspektive erzählt und es eine vor allem sehr gute Sicht auf das Seelenleben der jungen Elene gibt. Es ist eine Geschichte in der Retroperspektive geschrieben, aber sehr detaillvoll, so dass man sich als Leser mit hinein versetzt fühlt in die 50er und 60er Jahre. Man spürt beim Lesen förmlich die Unsicherheit der Protagonistin, ihr bestreben beim Lernen und vor allem ihre Entwicklung. Es klingt nach einer authentischen Geschichte, weil man vollkommen in ihr Leben eintauchen kann.
    Ich empfande das Buch nicht als langweilig, obwohl es keinen großen Spannungsbogen gab. Vielmehr hat mich Elenas Leben, ihre Gedanken, fasziniert. Es ist wie das Eintauchen in eine andere Zeit, der Zeit meiner Elterngeneration. Das Leben einer früheren Generation, aber hier konnte ich es vor meinem inneren Augen förmlich nachfühlen, nacherleben. In eine andere Haut schlüpfen.
    Es ist eine - für mich- andere Welt, eine, in der kaum Hoffnung besteht, das Viertel, in das man hineingeboren worden ist, zu verlassen. Bei denen Menschen tagein und tagaus schuften und nicht viel erreichen. Indem Banden das sagen haben. Gewalt fast zur Tagesordnung gehört. Jeder alles -oder fast alles- über seine Nachbarn weiß. Es fasziniert, schreckt öfters aber auch ab. Und doch - immer wieder ist da ein Hoffnungsstrahl in all diesem Elend.

    Ich werde jetzt auf alle Fälle die KInderjahre mit "Meine geniale Freundin" nachholen und warte gespannt auf die weiteren zwei Bände. Die Autorin hat mich gepackt, hat mein Interesse an Elena und ihrem zukünftigen Leben geweckt.

    Fazit:
    Diese Geschichte hat mir ein interessantes Bild auf die 50-und 60er Jahre in einem Arbeiterviertel Neapels gezeichnet und die Entwicklung einer Protagonistin mit all ihren Träumen, Ängsten, Schmerzen und Erfolgen aufgezeigt. Ein Buch, dass für mich eine sehr realistische/authentische Geschichte widergespiegelt hat.

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  • 5 Sterne

    2 von 3 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    coffee2go, 03.04.2017 bei bewertet

    Als Buch bewertet

    Kurze Inhaltszusammenfassung:
    Zu Beginn des Buches sind Elena und Lila beide 16 Jahre alt. Dieser Roman beschreibt den zweiten Teil einer Saga und beinhaltet die Jugendjahre der beiden Freundinnen, die sich trotz unterschiedlichster Lebensgeschichten innerlich stark miteinander verbunden fühlen und trotz Höhen und Tiefen ihre Freundschaft aufrechterhalten. Lila ist mit 16 Jahren frisch verheiratet, aber trotz plötzlichem Wohlstand nicht glücklich. Elena quält sich durch anstrengende Studienjahre, erschwert durch ihre Armut und unglücklich verliebt.

    Meine Meinung zum Buch:
    Nachdem ich schon gespannt auf die Fortsetzung gewartet habe, muss ich zugeben, das Warten hat sich gelohnt. Der zweite Teil, der die völlig unterschiedlichen Erfahrungen der beiden Freundinnen während ihrer Jugendzeit beschreibt, war prägend. Mir haben die beiden Charaktere, die völlig unterschiedlich sind, beide auf ihre Art und Weise sehr gut gefallen, allerdings konnte ich mich mit Elena besser identifizieren. Sie kämpft sich mühevoll und teilweise lustlos durch ihr Studium und kann sich noch nicht an ihrem Erfolg erfreuen, da dies auch von ihrem Umfeld und ihrer Familie nicht die Anerkennung bringt, die sie sich erhofft. Einzig Lila spornt sie immer wieder dazu an, weiterhin fleißig zu sein und nicht aufzugeben und dann auch ihre Jugendliebe, die eher auf intellektueller Basis ist. Lila wirkt sehr unglücklich und betrübt und ist trotz ihres neu erheirateten Reichtums nicht glücklich, weder in ihrer Ehe, noch intellektuell. Sie bewundert und beneidet ihre Freundin um die Möglichkeit, studieren zu dürfen. Auch wenn die beiden Freundinnen teilweise eine recht komplizierte Beziehung führen, auch streiten und sich dann wieder für längere Zeit aus dem Weg gehen, haben sie dennoch eine tiefere innere Bindung, sodass sie immer wieder den Kontakt zueinander finden. Genau dies hat mir auch sehr gut gefallen, dass es in einer Freundschaft nicht immer nur rosig ist, sondern auch Hochs und Tiefs normal sind. Zudem spielt auch der wirtschaftliche Faktor der 60er Jahre in Italien in diesem Teil eine bedeutende Rolle und ich habe es als zusätzliche Bereicherung empfunden. Obwohl der Roman über 600 Seiten hat und teilweise sehr detailliert und ausschweifend beschrieben wird, habe ich mich nicht gelangweilt, sondern gut unterhalten gefühlt.
    Vor allem das Ende ist, wie schon im ersten Teil, interessant und ohne Abschluss, sodass ich zu gerne gleich wissen möchte, wie sich die Lebensgeschichten von Elena und Lila weiterhin gestalten.

    Titel und Cover:
    Der Titel passt wunderbar zum Inhalt, vor allem zu Lila und das Cover spiegelt treffend das italienische Flair der 60er Jahre. Hilfreich war auch, dass zu Beginn eine kurze Zusammenfassung aller Personen und was bisher passiert ist, dargestellt war. Der Roman wurde unter einem Pseudonym geschrieben, wer der bzw. die AutorIn oder Autorengruppe ist, ist nicht bekannt.

    Mein Fazit:
    Mir hat die Fortsetzung „Die Geschichte eines neuen Namens“ noch besser gefallen als der erste Teil „Meine geniale Freundin“. Ich wurde auf alle Fälle wieder vom #FerranteFever angesteckt und warte jetzt schon gespannt und voller Vorfreude auf das Erscheinen der nächsten Teile der Saga.

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  • 5 Sterne

    2 von 3 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Magdalena K., 06.02.2017 bei bewertet

    Als Buch bewertet

    Wer den ersten Band mochte, wird den zweiten lieben!

    Meine Meinung

    Die Geschichte des zweiten Bandes schließt nahtlos an die des ersten Bandes „Meine geniale Freundin“ an. Deshalb empfehle ich dringend den ersten Band zuerst zu lesen, da man nur so die Entwicklung des Charaktere verstehen und nachvollziehen kann. Außerdem würde man ein großartiges Buch verpassen!

    Nachdem ich den ersten Band beendet hatte, hatte ich das große Glück den zweiten gleich parat zu haben, denn „Meine geniale Freundin endet mit einem Cliffhanger! Als ich das zweite Buch aufschlug, war ich positiv überrascht, dass wieder ein Personenverzeichnis mit enthalten war. Dieses wurde sogar mit Informationen aus dem ersten Band ergänzt, sodass man wunderbar in die Geschichte hineinfindet, sollte der erste Band etwas zurückliegen.
    Der erste Band endet mit Lilas Hochzeit. Lila findet heraus, dass ihr Ehemann mit den ihr verhassten Solaras-Brüdern gemeinsame Sache macht, als diese auf ihrer Hochzeit erscheinen, obwohl er ihr versprochen hat, dass die Brüder nicht zur Hochzeit kommen dürfen. Ab diesem Zeitpunkt liegt die Ehe zwischen Lila und Stefano in Trümmern bevor sie überhaupt angefangen hat. Lila begehrt gegen ihren Ehemann auf und muss nicht nur einmal Schläge dafür einstecken. Sie wollte der Armut Riones entfliehen und ist mit einem Kind in einem gewalttätigen Haushalt gefangen. Doch Lila wäre nicht Lila, wenn sie sich dadurch unterkriegen lassen würde.
    Elena lernt fleißig weiter und geht sogar auf die Universität in Pisa. Dort lernt sie einen netten jungen Mann kennen. Obwohl Elena eine sehr gute Studentin ist, fühlt sie sich zu ihren Mitstudenten nicht dazugehörig. Sie stammt aus einem armen Viertel Neapels und das merkt sie auch. Also hat sie das Gefühl noch besser werden zu müssen. So kommt es, dass sie Lila etwas aus den Augen verliert. Doch die Freundschaft zwischen Lila und Elena scheint unzerstörbar.

    Elena Ferrantes Schreibstil ist auch in dem zweiten Band wieder hervorragend! Ihre Wortwahl ist sehr klar und unbeschönigt, was mir ungemein gut gefällt. Freundschaft, Ehe und auch die Liebe werden sehr kritisch und schonungslos beleuchtet. Sie versteht es die Spannung zu halten, sodass man in der Geschichte gefangen bleibt, obwohl diese ja nun sehr umfangreich ist. Eine Geschichte dieser Art in der es um eine Freundschaft geht, die nicht nur Liebe und Bewunderung beinhaltet, sondern vor allem auch viel Neid, Konkurrenz und Missgunst, ist mir noch nicht begegnet. Das macht wahrscheinlich den Reiz aus, denn wenn wir ehrlich sind, haben auch auch wir bestimmt ab und zu solche Gedanken. Verknüpft mit den Ereignissen Neapels in den 1960er/70er Jahren, finde ich die Geschichte um Lila und Elena sehr spannend und freue mich auf den dritten Teil, da auch der zweite Band mit einem Cliffhanger endete! Zum Glück muss man nicht allzu lange warten!

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  • 4 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Xirxe, 07.01.2017 bei bewertet

    Als Buch bewertet

    Nahtlos an den ersten Band anknüpfend, erzählt Elena ihre und Lilas Geschichte weiter. Während die Ehe der 16jährigen Lila bereits vom Tage der Hochzeit an unter keinem guten Stern steht, bleibt Elena ihren Erfolgen in der Schule treu. Sie erzählt von ihren Mühen des Lernens und der ersten Beziehung zu Antonio, den sie mag aber nicht liebt. Doch das Alles sind eher Kindereien im Gegensatz zu Lilas Leben, die versucht sich gegen ihren Mann zu behaupten und dafür teuer bezahlen muss. Trotz der unterschiedlichen Welten, in denen die Beiden den Großteil ihrer Zeit verbringen, herrscht noch immer das Konkurrenzdenken zwischen ihnen vor, was ihre enge Verbindung aber nur zeitweilig unterbricht. Zumindest bis Lila sich ernsthaft in einen anderen Mann verliebt - was im Neapel Anfang der Sechziger Jahre durchaus mit dem Tod enden kann.
    Keine Frage, auch der zweite Band dieser neapolitanischen Freundschaftssaga hat mich durchweg gefesselt, allerdings gelegentlich ebenso genervt. Immer wieder musste ich mir deutlich machen, dass es sich hier um 16, 17jährige Mädchen handelt, also Teenager. Und dass die stellenweise zickenartigen Verhaltensweisen für dieses Alter wohl einfach normal sind. Doch das, was von diesen jungen Frauen in diesem armen Stadtteil zu jener Zeit gefordert wird, ließ mich stets schnell vergessen, dass es eben keine Erwachsenen sind, von denen diese Geschichte erzählt.
    Was ich im Gegensatz zum ersten Band vermisse, sind die zahlreichen bildhaften Schilderungen des Umfeldes der beiden Freundinnen. Während ich diese in 'Meine geniale Freundin' als eindrucksvollen und auch wesentlichen Teil des Buches wahrnahm, scheinen es jetzt deutlich weniger zu sein und wirken auf mich eher wie Hintergrundbeschreibungen. Natürlich haben sich die Persönlichkeiten der Protagonistinnen entwickelt und sind damit komplexer geworden, sodass sie jetzt mehr Raum einnehmen. Doch für mich machte gerade die Beschreibung der damaligen Gesellschaft einen großen Reiz des 1. Bandes aus, sodass ich es bedaure, dass davon nicht mehr so viel zu lesen ist.
    Nichtsdestotrotz war es eine spannende und unterhaltsame Lektüre und ich möchte wissen, wie es weitergeht im Leben der Beiden. Ich freue mich schon auf den dritten Band.

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